Frankensteiner Kreisbahn

Frankensteiner Kreisbahn
Frankensteiner Kreisbahn
Kursbuchstrecke (DB): 130d (1939)
Streckenlänge: 49,89 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius: 200 m
Legende
Strecke – geradeaus
von Reichenbach
Bahnhof, Station
12,71 Silberberg
   
nach Wünschelburg
   
9,13 Schönwalde Bz. Breslau
   
7,47 Ober Peterwitz
   
5,38 Peterwitz
   
Groß Olbersdorf
   
Bahnstrecke Breslau–Schweidnitz–Freiburg
   
0,0 Frankenstein
   
1,97 Protzan
   
6,13 Nickelwerke
   
7,61 Tomnitz
   
10,11 Kobelau
   
14,66
0,0
Lauenbrunn bis 1936 Tepliwoda
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Siegroth Süd
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3,06 Siegroth
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5,49 Siegroth Nord bis 1937 Wonnwitz
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7,00 Schmitzdorf-Silbitz
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10,35 Groß Kniegnitz
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12,52 Kurtwitz
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Bahnstrecke Strehlen–Heidersdorf
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Ratz
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18,52 Tarchwitz
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20,59 Alt Heinrichau
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24,65 Heinrichau
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Bahnstrecke Breslau–Kamenz–Glatz

Die Frankensteiner Kreisbahn-AG wurde am 25. März 1907 als Frankenstein-Münsterberg-Nimptscher Kreisbahn-AG gegründet, wie sie bis zum 7. Januar 1937 firmierte. Beteiligt waren das Königreich Preußen, die Kreise Frankenstein, Münsterberg und Nimptsch sowie die Bahnbau- und Betriebsgesellschaft Lenz & Co GmbH, die nach der Eröffnung des gesamten Netzes am 1. November 1908 die Betriebsführung übernahm und bis 1945 behielt.

Das fast 50 km lange normalspurige Kleinbahnnetz befand sich überwiegend im 1932 vergrößerten Kreisgebiet; nur 10 km lagen im Landkreis Strehlen.

In der schlesischen Kreisstadt Frankenstein befand sich nahe dem Staatsbahnhof, der an der am Nordostrand des Eulengebirges entlangführenden Staatsbahnstrecke Schweidnitz – Kamenz lag, der Kleinbahnhof. Es war ein Kopfbahnhof, von dem zwei Verbindungen ausgingen. Eine 13 km lange Strecke erreichte in westlicher Richtung die Stadt Silberberg, wo sie Anschluss an die Eulengebirgsbahn fand. Die andere erschloss den Norden des Kreises und endete nach 25 km im Kleinbahnhof von Heinrichau an der Staatsbahnstrecke Breslau–Kamenz–Glatz. In der Mitte dieser längsten Kleinbahnstrecke zweigte in Lauenbrunn, das bis 1937 Tepliwoda hieß, noch eine 12 km lange Verbindung nach Kurtwitz an der Nebenbahn Strehlen–Heidersdorf ab.

Die Verteilung des Aktienkapitals hatte sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges nur geringfügig geändert. Den größten Anteil besaß der Preußische Staat mit 25%. Auf den Kreis Frankenstein entfielen 16%, auf die Nachbarkreise Reichenbach und Strehlen insgesamt 9,2% sowie auf die Stadt Frankenstein 11,7%. Nachdem die AG für Verkehrswesen ihren Anteil von 26% im Jahre 1940 veräußert hatte, befand sich mehr als ein Drittel in privatem Streubesitz. In den ersten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg konnten 3% Dividende gezahlt werden.

1937 firmierte die Bahn in Frankensteiner Kreisbahn-Aktiengesellschaft um.

Der Personenverkehr war bis 1927 recht ordentlich, danach sank er, auch ein 1936 beschaffter Dieseltriebwagen brachte keine Verbesserung im Güterverkehr bestimmten landwirtschaftliche Güter das Verkehrsaufkommen. Außerdem gab es ein Bergwerk und einen Basaltsteinbruch als Kunden.

Bei Eröffnung waren fünf Lokomotiven Lenz-Typ c vorhanden, 1929 wurden zwei fabrikneue ELNA 2 erworben, dafür wurden zwei alte Lokomotiven verkauft. Im Jahre 1940 waren vier Dampflokomotiven, ein Triebwagen, elf Personen-, drei Pack- und 29 Güterwagen vorhanden.

Nach dem Krieg führte die Polnische Staatsbahn den Betrieb weiter.

Nur eine Lok hatte den Krieg überstanden, die anderen blieben verschollen. Ab 14. Juli 1946 fuhren zwischen Frankenstein und Silberberg sowie bis Tepliwoda/Lauenbrunn wieder täglich zwei Züge.

Ab 1964 wurden Diesellokomotiven eingesetzt.

Der Personenverkehr zwischen Ząbkowice Śląskie (Frankenstein) und Srebrna Góra (Silberberg) wurde am 21. Mai 1977 eingestellt, der Güterverkehr am 15. Juli 1983. Zum 1. Januar 1987 wurde der Personenverkehr zwischen Ciepłowody (Tepliwoda) und Henryków (Heinrichau) eingestellt, der restliche Personenverkehr am 1. September 1989. Am 1. Januar 1991 wurde schließlich auch der Güterverkehr eingestellt.

Literatur

  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham u. a. 1989, ISBN 3-922138-37-3 (Ostdeutsche Eisenbahngeschichte 4).
  • Jörg Petzold: Frankenstein-Münsterberg-Nimptscher Kreisbahn. In: Die Museumseisenbahn. 1, 2008, ISSN 0936-4609, S. 22–28

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