Frankfurt (Main) Hauptbahnhof tief

Frankfurt (Main) Hauptbahnhof tief
Frankfurt Hbf (tief)
S-Bahn Rhein Main Type 420.JPG
S-Bahn S3 nach Bad Soden im Tiefbahnhof
Daten
Kategorie 3
Betriebsart unterirdischer Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung FFT
Eröffnung 1978
Lage
Stadt Frankfurt am Main
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 6′ 25″ N, 8° 39′ 45″ O50.1069444444448.6625Koordinaten: 50° 6′ 25″ N, 8° 39′ 45″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen

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Der Tiefbahnhof im Hauptbahnhof von Frankfurt am Main ist ein unterirdischer viergleisiger S-Bahnhof und neben den Bahnhöfen Hauptwache und Konstablerwache einer der zentralen Knotenpunkte im Netz der S-Bahn Rhein-Main. Er bietet außer zum Regional- und Fernverkehr in der Bahnsteighalle auch noch Umsteigemöglichkeiten zum Netz der U-Bahn und Straßenbahn Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Eingang zum Tiefbahnhof

Der Tiefbahnhof ist unter dem nördlichen Teil des Empfangsgebäudes des Frankfurter Hauptbahnhofs sowie dessen Vorplatz Am Hauptbahnhof gelegen. Dieses Gebiet gehört überwiegend zum Stadtteil Gallus, westlich der Innenstadt. Der Bahnhof ist Teil des City-Tunnels durch die Innenstadt. Dieser Tunnel beginnt unmittelbar vor dem Hauptbahnhof im Gleisvorfeld und verläuft im Osten weiter durch das Bahnhofsviertel in Richtung Bankenviertel. Am Hauptbahnhof treffen alle S-Bahnlinien aus dem Westen und Norden des Rhein-Main-Gebiets aufeinander und werden ab hier gebündelt durch die Innenstadt geführt. Über dem S-Bahnhof befindet sich der zur gleichen Zeit errichtete U-Bahnhof Hauptbahnhof.

Die Station liegt 20 m unter dem Hauptbahnhof. Die Tiefe der Station ergab sich unter anderem durch die Unterfahrung des Hafenstraßen-Tunnels und der U-Bahn unterhalb des Bahnhofsvorplatzes. Nördlich schließen sich an die Bahnsteige zunächst ein Weichenbereich an, der in zunächst vier (später drei) Tunnelröhren übergeht, die in drei bis zu 39 Promille steilen Rampen ins Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs geführt werden. Südlich schließt sich ein 160 m langer Weichenbereich an, in dem die vier Bahnsteiggleise zu zwei Streckengleisen (in zwei eingleisigen Tunnelröhren) zusammengeführt werden.[1]

Architektur

Der Tiefbahnhof besteht aus zwei sehr breiten und 210 m langen Inselbahnsteigen. Die Untergrundarchitektur ist im klaren Gegensatz zum historisierenden Empfangsgebäude nüchtern und modern gestaltet. Im S-Bahnhof dominieren mit orangen Fliesen verkleidete Säulen und weiße Wand- und Deckenverkleidungen. Auf den Wandverkleidungen ist in halber Höhe ein orangefarbenes Band angebracht. Dieses wird abwechselnd von großformatigen Liniennetzplänen und Kreisen (ebenfalls orange), in denen sich jeweils ein Schild mit dem Stationsnamen befindet, unterbrochen. Die Schilder wurden jedoch teilweise durch neuere im typischen Stationsschild-blau ersetzt.

Der Bahnhof verfügt über zwei Zugänge, von denen der eine über vier lange Fahrtreppen in die Einkaufspassage („B-Ebene“) unter dem Vorplatz führt, während der andere – ebenfalls mit vier Fahrtreppen – über eine Zwischenebene mit Fahrplänen und Fahrkartenautomaten in die Bahnsteighallen mündet. Am östlichen Bahnsteigende schließt sich ein Verbindungskorridor zum U-Bahnhof an. Der U-Bahnhof selbst ist ansonsten nur über zwei Zugänge von der B-Ebene aus zu erreichen.

Geschichte

Anfang der 60er Jahre gab es erste Planungen, die Hauptwache – das Zentrum der Stadt – an den westlich gelegenen Hauptbahnhof anzubinden. 1962 beschloss die Stadt Frankfurt gemeinsam mit der Deutschen Bundesbahn die Planung einer sogenannten Verbindungsbahn – auch V-Bahn genannt.

Am 20. Januar 1969 eröffnete der damalige Bundesverkehrsminister Georg Leber im Hauptbahnhof die Bauarbeiten für die erste Baustufe der S-Bahn Rhein/Main.[1] Mit den Bauarbeiten am Hauptbahnhof wurde 1971 begonnen. Der S-Bahnhof wurde zusammen mit dem U-Bahnhof und einer gemeinsamen Ladenpassage – der B-Ebene – in offener Bauweise errichtet. Dazu wurde der Nordflügel des Empfangsgebäudes abgebaut und die Originalsteine eingelagert, damit das denkmalgeschützte Bauwerk nach der Fertigstellung des Tiefbahnhofs wieder aufgebaut werden konnte. Im Rahmen dieser Großbaustelle entstand auch die Tiefgarage des Hauptbahnhofs.

Nach neun Jahren Bauzeit wurde der S-Bahnhof gemeinsam mit dem ersten Teilstück des City-Tunnels bis zum Bahnhof Hauptwache am 28. Mai 1978[1] eröffnet. Am gleichen Tag fand auch die Eröffnung der Verlängerung der U-Bahn-Strecke B um eine Station bis zum Hauptbahnhof statt.

Betrieb

Gleise 104/103 und 102/101 (rechts)
Gleise 104/103 und 102/101 (rechts)

Der S-Bahnhof weist zwei Inselbahnsteige mit je zwei Gleisen für die beiden Fahrtrichtungen auf. Um die Gleise im Tiefbahnhof von der ein- bzw. zweistelligen Gleisnummerierung in der Bahnsteighalle unterscheiden zu können, ist den vier Gleisen eine 10 vorangestellt. Somit ergeben sich dreistellige Gleisnummern. Am südlich gelegenen Bahnsteig mit den Gleisen 101 und 102 verkehren die Züge in die Innenstadt, während an den nördlichen Gleisen 103 und 104 die Züge stadtauswärts in Richtung Flughafen, Höchst und Westbahnhof verkehren.

Es ist vorgesehen, dass die äußeren Gleise 101 und 104 im Normalbetrieb in der Regel von den S-Bahn-Linien S3–S6, die nach der Ausfahrt aus dem City-Tunnel auf die Strecke der Homburger Bahn (parallel zur Main-Weser-Bahn) abbiegen, und die inneren Gleise 102 und 103 von den restlichen Linien S1, S2, S8 und S9, die im Gleisvorfeld des Bahnhofs geradeaus weiterfahren, genutzt werden. Technisch bietet der Bahnhof jedoch eine hohe Flexibilität und es ist beliebig, welches Gleis von welcher Linie befahren wird. Oft wird von dieser Regel daher auch abgewichen, so erfolgt beispielsweise die Ansage der Ausstiegsseite in den S-Bahnen getrennt von der Stationsansage erst unmittelbar vor Einfahrt in den Bahnhof. Die beiden inneren Gleise sind außerdem so ausgestattet, dass sie in beide Fahrtrichtungen befahren werden können. Hierdurch kann im Störungsfall (Unfälle auf einem der Gleise, Weichenstörungen etc.) der Betrieb weitergeführt werden.

Um das Umsteigen von einem Inselbahnsteig zum anderen zu beschleunigen, existiert zusätzlich zu den normalen Zugängen noch eine Direktverbindung zwischen den Gleisen 101/102 und 103/104. Diese Überführung weist pro Inselbahnsteig nur eine Rolltreppe auf, wobei diese so geschaltet sind, dass man sie beim Wechseln von Gleis 101/102 zu 103/104 benutzen kann, was auch dem Hauptstrom der dort Umsteigenden entspricht. Diese Überführung wird von nicht ortskundigen Reisenden oft fälschlich als Ausgang interpretiert, was immer wieder zu Verwirrungen führt. Ein weiterer Übergang am westlichen Bahnsteigende wurde verschlossen und dient nunmehr nur noch als Notausgang. Baulich war dieser Übergang so angelegt, dass eine Verbindung zum Personentunnel, der unter den Gleisen des Hauptbahnhofes verläuft, möglich gewesen wäre. Diese Variante wurde aber nie umgesetzt.

Schnellbahnverkehr

  • S1Frankfurt S1.svg Wiesbaden Hbf ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Rödermark-Ober-Roden
  • S2Frankfurt S2.svg Niedernhausen ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Dietzenbach Bf
  • S3Frankfurt S3.svg Bad Soden ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Darmstadt Hbf
  • S4Frankfurt S4.svg Kronberg ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Langen
  • S5Frankfurt S5.svg Friedrichsdorf ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Frankfurt Süd
  • S6Frankfurt S6.svg Friedberg ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Frankfurt Süd
  • S8Frankfurt S8.svg Wiesbaden Hbf ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Hanau Hbf
  • S9Frankfurt S9.svg Wiesbaden Hbf ↔ Frankfurt Hbf (tief) ↔ Hanau Hbf

Linien
BahnEisenbahn-Logo traffiQ.svg Regional- und Fernverkehr
UU-Bahn-Logo traffiQ.svg U-Bahnhof Hauptbahnhof
TramStraßenbahn-Logo traffiQ.svg Frankfurter Straßenbahn
S-Bahn Rhein-Main
Vorherige Station Linie Nächste Station
Griesheim
← Wiesbaden Hbf
S1 Taunusanlage
Rödermark-Ober-Roden →
Griesheim
← Niedernhausen
S2 Taunusanlage
Dietzenbach Bahnhof →
Galluswarte
← Bad Soden (Taunus)
S3 Taunusanlage
Darmstadt Hbf →
Galluswarte
← Kronberg (Taunus)
S4 Taunusanlage
Langen →
Galluswarte
← Friedrichsdorf (Taunus)
S5 Taunusanlage
Südbahnhof →
Galluswarte
← Friedberg (Hessen)
S6 Taunusanlage
Südbahnhof →
Niederrad
← Wiesbaden Hbf
S8 Taunusanlage
Hanau Hbf →
Niederrad
← Wiesbaden Hbf
S9 Taunusanlage
Hanau Hbf →

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Hauptbahnhof tief – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Jürgen Zabel: Drei Jahrzehnte Planung und Bau der S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet. In: Der Eisenbahningenieur, Heft 11/1998, S. 34–55.

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