Franz Alexander Kern

Franz Alexander Kern
Franz Alexander Kern (links) als Sopransoloist neben Musikpräfekt Franz Lehner. Oberhollabrunn 1912.
Gedenkstafel an der Penzinger Pfarrkirche in Wien

Jakob Kern (* als Franz Alexander Kern 11. April 1897 in Breitensee bei Wien; † 20. Oktober 1924 in Wien) war Prämonstratenserchorherr und wurde selig gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch der Volksschule trat er 1908 in das Knabenseminar der Erzdiözese Wien in Oberhollabrunn ein. Ein Klassenkamerad war Rudolf Henz. 1911 wurde er Tertiär des Franziskanerordens und legte bereits mit 16 Jahren das Gelübde der Keuschheit ab.

Am 7. Oktober 1915 bestand er die Kriegsmatura am k. k. Staatsgymnasium Oberhollabrunn und rückte am 15. Oktober 1915 zum Ersten Weltkrieg ein. Am 11. September 1916 wurde er an der Südwestfront durch einen Lungen- und Leberdurchschuss schwer verwundet und schwebte monatelang in Lebensgefahr. Er wurde zum Fähnrich befördert und mit der Tapferkeitsmedaille II. Klasse ausgezeichnet.

Da er felduntauglich war, konnte er am 20. Oktober 1917 in das Wiener Priesterseminar eintreten und das Theologiestudium beginnen, wurde aber gegen Kriegsende nochmals an die Front einberufen. In Wien war er Mitglied der K.Ö.H.V. Amelungia Wien, damals im CV, heute im ÖCV.

Der Austritt des Prämonstratensers Isidor Bogdan Zahradník aus dem Kloster Strahov in Prag am 23. Dezember 1919, der sich der Tschechischen Nationalkirche anschloss, bewog Franz Alexander Kern, als Stellvertreter in das Prämonstatenserkloster in Geras einzutreten, wo er am 18. Oktober 1920 eingekleidet wurde und den Ordensnamen Jakob erhielt.

Am 23. Juli 1922 wurde er in Wien zum Priester geweiht. Wegen seiner Verwundung hatte er immer wieder Hustenanfälle und spuckte Blut. Trotzdem begann er in Geras und den Stiftspfarren mit der Seelsorge.

Am 10. August 1923 wurden ihm im Krankenhaus Oberhollabrunn vier Rippen entfernt. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes musste die Operation ohne Narkose durchgeführt werden. 1924 wurden ihm wieder bei vollem Bewusstsein weitere vier Rippen entfernt, bei einer dritten Operation am 20. Oktober 1924 starb er. An diesem Tag hätte er seine ewige Profess ablegen sollen. Sein Leiden und seine Schmerzen fasste er als Sühne auf.

Er ist jetzt in einer Kapelle neben der Stiftskirche Geras bestattet. Reliquien gibt es in Geras (darunter sein Primizkelch und -messgewand), Wien und Fritzlar.

Am 30. September 1956 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Am 21. Juni 1998 wurde er von Papst Johannes Paul II. auf dem Wiener Heldenplatz selig gesprochen.

In der katholischen Kirche ist sein Gedenktag der 20. Oktober.

Zitate

In seiner Ansprache bezeichnete Johannes Paul II. Jakob Kern „als lebensfrohen farbentragenden Studenten“, der in unwandelbarer Treue zu Gott sein schweres Leiden nicht nur getragen, sondern sich auch für andere aufgeopfert hat. Jakob Kern, sagte der Papst, stehe vor uns „als Zeuge für seine Treue zum Priestertum“. „Trotz schwerster Krankheit sei er seiner Berufung gefolgt und damit zu einem nachahmenswerten Vorbild geworden.“ - Papst Johannes Paul II. am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz

Literatur

  • Kornelius Fleischmann: Diener Gottes Jakob Kern O. Praem. Styria, Graz 1985.
  • Erich Gschweidl: Seliger Jakob (Franz) Kern. Spurensuche in Hollabrunn. In: 120. Jahresbericht des BG/BRG Hollabrunn, Schuljahr 1997/98.
  • Rudolf Henz: Fügung und Widerstand: Eine Autobiographie. Styria, 1981.
  • Hermann-Josef Weidinger: Jakob Kern. Leben eines Seligen. Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1998.
  • Unser Stift Geras. Sonderausgabe zum Jubiläum „10 Jahre Seligsprechung Jakob Kern“. Wien 21. Juni 1998 – Geras 21. Juni 2008; siehe [1]

Weblinks


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