Fred Theobald

Fred Theobald

Alfred „Fred“ Theobald (* 19. Juni 1950 in Pirmasens) ist ein ehemaliger deutscher Ringer. Er war Gewinner von Bronzemedaillen bei der Weltmeisterschaft 1975 in Minsk und der Europameisterschaft 1976 in Leningrad im griech.-röm. Stil, jeweils im Halbschwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Theobald begann als Jugendlicher beim VfK Thaleischweiler mit dem Ringen und war bereits im Jugend- und Juniorenalter außergewöhnlich erfolgreich. Mit 17 Jahren wurde er 1967 deutscher Jugendmeister in beiden Stilarten in der Klasse bis 70 kg Körpergewicht, 1968 gewann er diesen Titel zum dritten Mal im freien Stil in der Klasse bis 75 kg Körpergewicht. Deutscher Juniorenmeister wurde er, inzwischen für den KSV Köllerbach startend, in den Jahren 1970 in beiden Stilarten im Halbschwergewicht (GR) bzw. Mittelgewicht (F) und 1971 im Halbschwergewicht im griech.-röm. Stil.

Bei den Senioren gelang ihm schon 1970 bei den deutschen Meisterschaften mit einem 2. Platz im Mittelgewicht im freien Stil der Sprung auf das Siegerpodest. Bis zu seinem ersten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft musste sich Fred Theobald allerdings bis 1974 gedulden. Die Jahre von 1974 bis 1976 waren aber sehr erfolgreich. 1974 kam er bei der Weltmeisterschaft in Teheran im griech.-röm. Stil im Halbschwergewicht auf einen guten 6. Platz, wobei er u.a. einen Sieg über den ungarischen Weltklasse-Athleten Károly Bajkó erzielte. Dann gewann er bei der Weltmeisterschaft 1975 in Minsk im Halbschwergewicht die Bronzemedaille. Nach drei Siegen unterlag er erst dem bulgarischen Spitzenringer Stojan Nikolow und dem als einer der besten Ringer im griech.-röm. Stil aller Zeiten geltenden Sowjetrussen Waleri Resanzew.

Das sowjetische Pflaster schien Fred Theobald gut zu liegen, denn auch bei der Europameisterschaft 1976 in Leningrad gewann er die Bronzemedaille. Hier unterlag er u.a. dem schwedischen Newcomer Frank Andersson. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal war Fred Theobald in keiner guten Form. Nach einem Sieg über den Franzosen Michel Grangier unterlag er in den nächsten Runden gegen den Japaner Sadao Sato und den Ungarn Istvan Sallyei – Ringer, die er in Normalform hätte schlagen können –, schied nach der dritten Runde aus und musste sich mit dem 10. Platz begnügen.

Leider führte dieses verhältnismäßig schlechte Resultat zum Zerwürfnis zwischen Fred Theobald und dem Bundestrainer Heinz Ostermann mit der Folge, dass Fred Theobald mit nur 26 Jahren und trotz seiner bisherigen Erfolge seinen Rücktritt vom internationalen Ringersport erklärte.

Fred Theobald, der auch für den VfK Schifferstadt rang, arbeitete als Bademeister in Pirmasens.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, F = Freistil, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, damals bis 82 kg bzw. 90 kg Körpergewicht)

  • 1970, 3. Platz, Turnier in Efferen, F, Mi, hinter Kurt Elmgren, Schweden u. Milan Lisy, CSSR;
  • 1970, 1. Platz, Turnier in Rom, F, Hs, vor Studer, Schweiz u. Mignotto, Italien;
  • 1971, 3. Platz, Turnier in Constanța, F, Hs, hinter Horst Stottmeister, DDR u. Marton, Rumänien u. vor Stojan Nikolow, Bulgarien u. Jimmy Martinetti, Schweiz;
  • 1972, 1. Platz, "Kopenhagen"-Cup, GR, Hs, vor Piotr Starczynski, Polen u. Bernhard Espersen, Dänemark;
  • 1973, 2. Platz, Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Moosburg an der Isar, GR, Hs, hinter Stojan Nikolow u. vor Kaspar Eham, BRD;
  • 1974, 1. Platz, Großer Preis der BRD in Bad Reichenhall, GR, Hs, vor Jan Stawowski, Polen, Bernhard Espersen und Roland Andersson, Schweden;
  • 1974, 8. Platz, EM in Madrid, GR, Hs, nach Niederlagen gegen Stojan Nikolow u. Waleri Resanzew, UdSSR;
  • 1974, 6. Platz, WM in Teheran, GR, Hs, mit Siegen über Roland Andersson u. Károly Bajkó, Ungarn und einer Niederlage gegen Stojan Nikolow; im Kampf Theoblad gegen Ibrahim Kumas aus der Türkei wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert;
  • 1975, 3. Platz, Turnier in Klippan/Schweden, GR, Hs, hinter Wladimir Iwascheschkin, UdSSR u. Georgi Petkow u. vor Roland Andersson und Stig Kleven, Norwegen;
  • 1975, 1. Platz, Turnier in Helsinki, GR, hs, vor Edward Kasperowicz, Polen u. Ilmari Kosonen, Finnland;
  • 1975, 1. Platz, Turnier in Västerås, GR, Hs, vor Darko Nišavić, Jugoslawien u. Roland Andersson;
  • 1975, 1. Platz, Großer Preis der BRD in Aschaffenburg, GR, Hs, vor Stojan Nikolow, Darko Nišavić u. Toni Kunkel, BRD,
  • 1975, 7. Platz, EM in Ludwigshafen am Rhein, GR, hs, nach Niederlagen gegen Dieter Heuer, DDR u. Georgi Petkow;
  • 1975, 1. Platz, EG-Meisterschaft in Fredrikshavn/Dänemark, GR, Hs, vor Andre Bouchoule, Frankreich u. Stig Kleven;
  • 1975, 3. Platz, Turnier in Galați, GR, Hs, hinter Wladimir Iwascheschkin und Istvan Sellyei, Ungarn;
  • 1975, 3. Platz, WM in Minsk, GR, Hs, mit Siegen über Willie Williams, USA, Michel Grangier, Frankreich u. Aslan Aslan, Türkei u. Niederlagen gegen Waleri Resanzew u. Stojan Nikolow;
  • 1975, 1. Platz, Vorolympische Spiele in Montreal, GR, Hs, vor G, Richey, Kanada u. Jorge Serrano, Mexiko;
  • 1976, 2. Platz, Großer Preis der BRD in Aschaffenburg, Gr, Hs, hinter Waleri Resanzew u. vor Czesław Kwieciński, Polen, Petre Dicu, Rumänien u. Walentin Stanojew, Bulgarien;
  • 1976, 2. Platz, Donau-Cup in Kladovo/Jugoslawien, GR, hs, hinter Darko Nišavić u. vor Jan Stawowski;
  • 1976, 3. Platz, EM in Leningrad, GR, Hs, mit Siegen über Darko Nišavić, Wladislaus Bojko, CSSR u. Giuseppe Vitucci, Italien u. Niederlagen gegen Stojan Nikolow, Ants Nisu, UdSSR u. Frank Andersson, Schweden;
  • 1976, 10. Platz, OS in Montreal, GR, Hs, mit einem Sieg über Michel Grangier u. Niederlagen gegen Sadao Sato, Japan u. Istvan Sallyei

Deutsche Meisterschaften

Quellen

  • Div. Ausgaben der Fachzeitschriften Athletik aus den Jahren 1967 bis 1975 und Der Ringer aus den Jahren 1976 bis 1978,
  • Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1971, Seiten 203, 219 und 229
  • Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  • Website www.sport-komplett.de

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Theobald — ist ein männlicher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Varianten 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Fred Thompson — Infobox Senator | name=Fred Thompson imagesize=200px caption =Official congressional photo jr/sr=United States Senator state=Tennessee party=Republican term start=December 2 1994 term end=January 3 2003 Served alongside: Jim Sasser, Bill Frist… …   Wikipedia

  • Political positions of Fred Thompson — The political positions of Fred Thompson can be seen mainly through his actions as a Tennessee senator, and through his recent statements. Fred Thompson has an 86.1 percent lifetime (1995 2002) Senate vote rating compiled by the American… …   Wikipedia

  • Stojan Nikolow — Iwanow (* 2. April 1949) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer. Er war 1978 Weltmeister und 1976 Gewinner einer olympischen Silbermedaille im griechisch römischen Stil im Halbschwergewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/The — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Günter Klein — (* 24. Mai 1954 in Lünen) ist ein ehemaliger deutscher Ringer. Er war vielfacher deutscher Meister im griechisch römischen Stil im Schwer und Superschwergewicht Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Deutsche Meisterschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Darko Nisavic — Darko Nišavić (* 28. Mai 1952; † 2005) war ein jugoslawischer Ringer und Gewinner der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 1972 im griech. röm. Stil im Halbschwergewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Quellen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Nisavic — Darko Nišavić (* 28. Mai 1952; † 2005) war ein jugoslawischer Ringer und Gewinner der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 1972 im griech. röm. Stil im Halbschwergewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Quellen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Nišavić — Darko Nišavić (* 28. Mai 1952; † 2005) war ein jugoslawischer Ringer und Gewinner der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 1972 im griech. röm. Stil im Halbschwergewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Quellen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Resanzew — Waleri Grigorjewitsch Resanzew (russisch Валерий Григорьевич Резанцев, wiss. Transliteration Valerij Grigor evič Rezancev; * 25. November 1942 in Nowomoskowsk, Oblast Tula) ist ein ehemaliger sowjetrussischer Ringer. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”