Freiburg-Stühlinger

Freiburg-Stühlinger
Wappen Freiburg
Wappen
Stühlinger
Freiburg im Breisgau
Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR)
Baden-Württemberg, Deutschland
Lage im Stadtkreis Freiburg
Basisdaten
Stadtteil von Freiburg
Stadtteilnummer: 51
Stadtteil:
Stadtbezirk: {{{adunit}}}
Gliederung: 3 Bezirke:
511 Stühlinger Beurbarung
512 Stühlinger Eschholz
513 Alt-Stühlinger
eingemeindet seit:
Geografische Lage: 48° 0′ N, 7° 50′ O48.0011111111117.8380555555556265Koordinaten: 48° 0′ 4″ N, 7° 50′ 17″ O
Höhe: 265 m ü. NN
Fläche: 2,25 km²
Einwohner: 18.243 (01.01.2007)
Bevölkerungsdichte: 8108 Einwohner je km²
Ausländeranteil:  %
Postleitzahl: 79106, 79115
Vorwahl: 0761
Adresse der
Verwaltung:
Internetauftritt: www.freiburg.de
E-Mail-Adresse:
Politik
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Dialekt:
Hauptvariante:
Regionalvariante:
Lokalvariante:
Verbreitung:
Topographie
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Luftbild
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Der Stühlinger ist mit rund 18.200 Bewohnern (1. Januar 2007) ein westlich der Altstadt gelegener Stadtteil von Freiburg im Breisgau. Er ist aufgeteilt in drei Stadtbezirke: Stühlinger-Beurbarung, Stühlinger-Eschholz und Alt-Stühlinger. Im Osten wird er begrenzt durch die Bahnanlagen der Deutschen Bahn AG mit dem Hauptbahnhof, im Süden durch die Dreisam, im Westen durch die Gleise der Güterbahnstrecke und im Norden grenzt er an den Stadtteil Brühl. Im engeren Sinn und historisch korrekt bildet jedoch bereits die Breisacher Bahn die Nordgrenze, so dass der Stadtbezirk Stühlinger-Beurbarung nicht zum eigentlichen Stühlinger gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Weil die Bevölkerung Freiburgs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem nach 1871 stark anstieg, mussten neue Baugebiete erschlossen werden. Geeignete Flächen waren großenteils landwirtschaftlich genutzte Gebiete jenseits der seit 1845 bestehenden Bahnanlagen, die damals am Rande der bebauten Stadt lagen. Flurnamen dieser Flächen waren unter anderem „Eschholz“ und „Stühlinger“ nach den einstigen Besitzern, den Herren von Stühlingen im Klettgau.

Herz-Jesu-Kirche im Stühlinger und „Blaue Brücke“

Nach 1875 wurde das Gebiet jenseits des Bahnhofs planmäßig erschlossen. Eine Unterführung im Norden des Bahnhofs, die auf die Straße nach Lehen führte, und die Stühlinger Brücke südlich des Bahnhofs (heute Wiwili-Brücke, wegen ihres Anstrichs auch blaue Brücke genannt), die auf den Stühlinger Kirchplatz mündet, waren die Verbindungen zur Stadt. Die in Anlehnung an den Limburger Dom zwischen 1893 und 1897 errichtete Herz-Jesu-Kirche wurde bald das sichtbare Zentrum des neuen Stadtteils. Dahinter wurden zwei Schulgebäude errichtet, je eines für Mädchen und Jungen.

Neben der Wohnbebauung siedelten sich auch Firmen und öffentliche Versorgungseinrichtungen hier an. So wurde das Gaswerk, das sich bis dahin in der Wiehre befand (am heutigen Standort der Johannes-Kirche) in den Süden des noch jungen Stadtteils verlegt, gleich daneben wurde wenig später das Elektrizitätswerk gebaut. In der Nähe siedelte sich auch die Firma Brenzinger, eine damals bedeutende Bauunternehmung an, in unmittelbarer Nachbarschaft wurde die Löwenbrauerei errichtet. Auch die Pumpenfabrik Lederle fand ihren Platz im Stühlinger. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden im Norden die Universitätskliniken und der neue große Hauptfriedhof. Die evangelischen Christen erhielten mit der Lutherkirche ebenfalls ein neues Gotteshaus, das allerdings im 2. Weltkrieg völlig zerstört wurde und danach im schlichten Stil der 1950er-Jahre neu erbaut wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Bebauung im Westen der Eschholzstraße fortgesetzt. Eine weitere katholische Kirche, St. Josef, und die evangelische Kreuzkirche wurden erbaut, ein großes Berufschulzentrum, das Technische Rathaus, ein neues Arbeitsamt und eine Klinik für Tumorbiologie sowie Wohnheime für Studenten kamen hinzu.

Bevölkerung und Atmosphäre

Trotz erheblicher Bautätigkeit nimmt die Zahl der Bewohner stetig ab; vor allem Familien mit Kindern verlassen den Stadtteil. Von 1996 bis 2000 ging die Zahl der Familien von 773 auf nur noch 653 zurück. Als Konsequenz liegt auch die Zahl der Kinder unter dem Schnitt der Gesamtstadt. Überproportional stark sind die Singles im Stadtteil vertreten – über 61 % gegenüber 53 % in der gesamten Stadt, und dabei ist der Anteil der über 65-Jährigen hier geringer als in der Gesamtstadt. Dies dürfte darin begründet sein, dass im Stühlinger besonders viele Studenten wohnen, einmal wegen der Nähe zur Universität und zum Klinikum und andererseits auch wegen des noch moderaten Mietpreisniveaus.

Heute findet man im Stühlinger einige Cafés und Kneipen sowie kleine alternative Läden, teilweise mit Esoterik-Angebot oder Bioprodukten. Im Stühlinger ist es besonders in seinem alten, aus der Gründerzeit stammenden Teil trotz seiner innenstadtnahen Lage bislang gelungen, seine urbane Mischung aus Wohnen verschiedener Bevölkerungsgruppen, Geschäften, Gastronomie, Handwerksbetrieben sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen zu bewahren. In den jüngeren, aus den 1960er-Jahren stammenden Teilen des Stühlinger sind viele Wohnhäuser in letzter Zeit nachgedämmt und saniert worden und haben – oft auch dank großer, neuer Balkone und Aufzügen – erheblich an Attraktivität gewonnen.

Bauten und Einrichtungen

Bildung

Der Stühlinger ist gut versorgt mit Kindergartenplätzen. Im Stadtteil gibt es die Hebelschule, eine Grund- und Hauptschule und die Realschule Hansjakobschule, die beide symmetrisch auf der Westseite der Herz-Jesu-Kirche errichtet wurden. Ferner befinden sich weiterführende Schulen im Stühlinger: Im Westen des Stadtteils liegt das große Berufsschulzentrum, in dem verschiedene Schulen Unterricht für zahlreiche Berufe anbieten. Daneben gibt es unter anderem die Max-Weber-Schule, die ein breites Spektrum an Schulformen im Bereich Wirtschaft anbietet. Im Bereich des Universitätsklinikums gibt es eine Krankenpflegeschule.

Andere Einrichtungen
Kunstwerk Gartenschlauch mit Wasserhahn im Stühlinger Park

Neben dem schon erwähnten Universitätsklinikum ist auch die Agentur für Arbeit, das Technische Rathaus der Stadt und das Staatliche Schulamt im Stühlinger untergebracht. Ebenso beherbergt der Stadtteil mehrere Studentenwohnheime, wie die von einem katholischen Orden getragene Albertusburse oder das Wohnheim des Studentenwerks Freiburg an der Engelbergerstraße. Als kulturelle Einrichtung ist vor allem das E-Werk zu nennen, das Künstlerateliers, verschiedene Spielstätten für Theatergruppen und Ausstellungsmöglichkeiten enthält

Grünanlagen

Vor der Herz-Jesu Kirche befindet sich der Stühlinger Kirchplatz, der vor allem im Sommer stark belebt ist. Zwischen Max-Weber-Schule und Berufsschulzentrum liegt der großzügige Eschholzpark, dessen Wahrzeichen ein überdimensionaler Gartenschlauch mit Wasserhahn des Künstlers Claes Oldenburg ist; dieser soll an die frühere gärtnerische Nutzung des Geländes erinnern. Auch der im Norden des Stadtteils gelegene Hauptfriedhof ist ein öffentlich zugängliches parkähnliches Gelände. Im Stadtteil sind auch zahlreiche Kinderspielplätze vorhanden. Der Spielplatz in der Kreuzstraße erlangte traurige Bekanntheit, weil am 10. Mai 1940 deutsche Flugzeuge irrtümlich Bomben über der Stadt abwarfen und dabei auf dem Spielplatz 20 Kinder ums Leben kamen.[1]

Verkehr

Der Stadtteil ist mit Angeboten des Öffentlichen Personennahverkehrs gut versorgt. Drei der vier Freiburger Straßenbahnlinien (1, 3, 5) führen durch den Stühlinger; von der Innenstadt über die Stadtbahnbrücke die Gleisanlagen des Freiburger Hauptbahnhofs querend. Von der Haltestelle auf der Brücke bestehen direkte Zugänge zu den einzelnen Bahnsteigen und zum Busbahnhof, teilweise auch mit Aufzügen. Buslinien der Freiburger Verkehrs AG vervollständigen das Angebot. Haupt- und Busbahnhof liegen in Reichweite. Im Norden des Stühlinger befindet sich die S-Bahn-Station Klinikum der Breisacher Bahn. Mittel- bis langfristig soll an der jetzigen Güterbahnstrecke westlich des Stühlinger am Runzmattenweg noch eine weitere S-Bahn-Station eingerichtet werden.

Das Stadtzentrum ist bequem zu Fuß und mit dem Fahrrad zu erreichen, über die Stadtbahnbrücke oder die danebenliegende Wiwilí-Brücke (ehemals „Blaue Brücke“, jetzt nach Freiburgs Partnerstadt Wiwilí benannt). Die Wiwilí-Brücke ist allerdings seit März 2008 bis voraussichtlich September 2009 wegen grundlegender Sanierung gesperrt. Weitere Verbindungen zur Innenstadt bestehen durch die Unterführung nördlich des Hauptbahnhofs für Fußgänger und Radfahrer und – nur für Fußgänger – die Unterführung unter den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs.

Eine DB-Carsharing-Station befindet sich unter der Stühlinger-Brücke (Wiwili-Brücke), eine weitere Carsharing-Station des lokalen Anbieters findet sich am Technischen Rathaus.

Der Stühlinger ist ein idealer Stadtteil für autofreies Wohnen.

Einzelnachweise

  1. Quelle: Haumann, H. und Schadek, H.: Geschichte der Stadt Freiburg Band 3, Von der Verwahrung zur Vernichtung. Die Kreispflegeanstalt, Freiburg 1877–1940; Theiss Stuttgart 1992; nach [1]

Literatur

  • Der Stühlinger: Festschrift zur 850-Jahrfeier der Stadt Freiburg im Breisgau, hg. v. Lokalverein Freiburg-Stühlinger, Freiburg 1970.
  • 100 Jahre Stühlinger: 1885–1985, hg. v. Lokalverein Freiburg-Stühlinger, Freiburg 1985.

Weblinks


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