Freiburg (Baden)

Freiburg (Baden)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Freiburg im Breisgau
Freiburg im Breisgau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Freiburg im Breisgau hervorgehoben
47.9948287.849881278Koordinaten: 48° 0′ N, 7° 51′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Stadtkreis
Höhe: 278 m ü. NN
Fläche: 153,07 km²
Einwohner: 219.430 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 1434 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 79098–79117
Vorwahl: 0761
Kfz-Kennzeichen: FR
Gemeindeschlüssel: 08 3 11 000
Stadtgliederung: 42 Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 2–4
79098 Freiburg im Breisgau
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Dieter Salomon (GRÜNE)
Luftbild von Freiburg
Freiburg vom Schlossbergturm aus gesehen

Freiburg im Breisgau (auf Alemannisch Friburg im Brisgau) ist mit rund 220.000 Einwohnern nach Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe die viertgrößte Stadt in Baden-Württemberg und südlichste Großstadt Deutschlands. Die kreisfreie Stadt im gleichnamigen Regierungsbezirk ist Sitz des Regionalverbands Südlicher Oberrhein und des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald.

Die Zähringer bauten im Jahr 1091 auf dem Schlossberg eine Burg und verliehen Freiburg 1120 das Markt- und Stadtrecht. Nach dem Aussterben der Zähringer folgten die Grafen von Freiburg als Stadtherren, deren sich die Bürger durch Freikauf und Anschluss an das Haus Habsburg nach 150 Jahren entledigten. Erst 1806 endete die österreichische Zeit, als auf Befehl Napoleons die Stadt und der Breisgau badisch wurden.

Die Altstadt mit den Wahrzeichen Freiburger Münster und Freiburger Bächle ist Ziel von jährlich über drei Millionen Besuchern. Die Stadt gilt als Tor zum Schwarzwald und ist für ihr sonniges, warmes Klima bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Naturraum

Geografische Lage

Freiburg liegt im Südwesten Baden-Württembergs am südöstlichen Rand des Oberrheingrabens und am westlichen Fuße des Schwarzwaldes.

Die nächstgelegenen Großstädte sind Mülhausen (frz. Mulhouse) im Elsass, etwa 48 km Luftlinie südwestlich, Basel, etwa 54 km südlich, Zürich, etwa 87 km südöstlich, Straßburg, etwa 66 km nördlich, Karlsruhe, etwa 120 km nördlich sowie Stuttgart, etwa 132 km nordöstlich von Freiburg.

Die Ausdehnung der Stadt in nord-südlicher Richtung beträgt 18,6 km, in ost-westlicher Richtung 20 km. Von der Gemarkungsgrenze sind es bis zur Grenze nach Frankreich 3 km, bis zur Grenze mit der Schweiz 42 km.

Der Straßenname „Auf der Zinnen“ erinnert an die ehemalige Stadtmauer der Stadt. Etwa 200 Meter nördlich davon verläuft der 48. nördliche Breitengrad. Die Stelle ist auf beiden Seiten der Nord-Süd-Durchgangsstraße, die hier Habsburgerstraße heißt, durch eine Schrift in Pflastersteinen verschiedener Farben hervorgehoben, so dass die geografische Breite erkennbar ist.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Freiburg; sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt und liegen alle im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, außer Vörstetten, das zum Landkreis Emmendingen gehört: Vörstetten, Gundelfingen, Glottertal, Stegen, Kirchzarten, Oberried (Breisgau), Münstertal/Schwarzwald, Bollschweil, Horben, Au (Breisgau), Merzhausen, Ebringen, Schallstadt, Bad Krozingen, Breisach am Rhein, Merdingen, Gottenheim, Umkirch und March.

Geologie

Topographische Karte Freiburgs mit Schienennetz

Freiburg liegt an der Grenze zwischen Schwarzwald und Oberrheingraben. Die Verwerfung verläuft mitten durch das Stadtgebiet. Die östlichen Stadtteile liegen in einem Verbindungstal zum Zartener Becken zwischen den Bergen Rosskopf im Norden und Brombergkopf im Süden. Die südlichen Stadtteile Kappel und Günterstal liegen schon im Schwarzwald. Der Schlossberg, ein Ausläufer der Vorbergzone, ragt wie eine Nase direkt ins Innenstadtgebiet. Mit dem südöstlich gelegenen 1.284 Meter hohen Schauinsland gehört der Gipfel eines der höchsten Berge des Schwarzwaldes zum Freiburger Stadtgebiet. Mit mehr als 1.000 Metern ist Freiburg unter den deutschen Städten jene mit dem größten Höhenunterschied innerhalb des Stadtgebiets. Die westlichen Stadtteile liegen weitgehend auf einem Schwemmkegel, der während der letzten Eiszeit entstand. Im Süden liegt der Schönberg, der zur Vorbergzone zählt, einem Teil des alten Gebirges, der beim Einbrechen des Oberrheingrabens nur teilweise abgerutscht ist. Durch Freiburg fließt die Dreisam.

Klima

Klimadiagramm von Freiburg 1961–1990

Freiburg liegt in einer Zone mit warm- und feucht-gemäßigtem Klima, wobei es große Unterschiede gibt: In der Ebene ist es wärmer und trockener, in den Bergzonen eher kühl und frisch. Wegen der mittleren Durchschnittstemperatur von 10,8 °C[2] gilt die Stadt als eine der wärmsten Großstädte Deutschlands.

Auch mit durchschnittlich 1.740 Sonnenstunden pro Jahr nimmt Freiburg einen vorderen Platz ein.[3] Die mittlere jährlichen Niederschlagsmenge ist mit 954 mm[4] etwas höher als der bundesweite Durchschnitt von zirka 800 mm. Der meiste Niederschlag fällt in den Sommermonaten Mai bis August mit einem Spitzenwert von 117 mm im Juni. Im Februar fällt der geringste Niederschlag mit 54 mm.

Die Freiburger Stadtbezirke mit ihren amtlichen Nummern. Stadtteile mit Ortschaftsverfassung in beige

Eine Spezialität des sommerlichen Stadtklimas ist der nach dem östlich gelegenen Höllental genannte „Höllentäler“. Der Fallwind von den Höhen des Schwarzwalds durchlüftet mit großer Regelmäßigkeit Teile der Stadt einige Zeit nach Eintritt der Dunkelheit. Nach umstrittener Auffassung von Wetterexperten wie Jörg Kachelmann oder Hans von Rudloff ist dieser Wind nicht kühl, wie oft vermutet und gefühlt, sondern föhnartig warm. Der Fallwind soll damit der Stadt die meisten Tropennächte in Deutschland mit durchgehend über 20 °C bescheren.[5]

Stadtgliederung

Freiburg hat 28 Stadtteile, die vorwiegend zu statistischen Zwecken in 42 Stadtbezirke gegliedert sind. In den bei der Kreisreform des ehemaligen Landkreises Freiburg eingegliederten Stadtteilen Ebnet, Hochdorf, Kappel, Lehen, Munzingen, Opfingen, Tiengen und Waltershofen wurde die Ortschaftsverfassung eingeführt. Damit erhielten diese Orte einen von der Bürgerschaft der Ortschaft zeitgleich mit dem Gemeinderat zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher an der Spitze sowie eine örtliche Verwaltung. Die Ortschaftsräte sind zu allen wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Freiburg.

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360°-Panorama von Freiburg im Breisgau, fotografiert vom Schlossbergturm
360°-Panorama von Freiburg im Breisgau, fotografiert vom Schlossbergturm

Geschichte

Konrad von Zähringen verleiht der Siedlung am Fuße des Schlossbergs das Stadtrecht

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau

Die Zähringer

Eine erste Erwähnung eines heutigen Stadtteils Freiburgs, der Wiehre, findet sich 1008 in einem Dokument, in dem Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Basel Adalberoni den Wildbann in den Wäldern der Gegend überschreibt. Um 1091 baut der Zähringer-Herzog Bertold II. das schöne Castrum de Friburch auf dem Schlossberg. Der Siedlung der Dienstleute und Handwerker am Fuße des Berges verleiht Bertolds Sohn Konrad im Jahre 1120 das Markt- und Stadtrecht. 1146 predigt Bernhard von Clairvaux in der Stadtkirche den Zweiten Kreuzzug. An Stelle dieser zu kleinen Kirche veranlasst Bertold V. 1200 den großzügigen Bau des heutigen Münsters, der v. a. durch die Einkünfte der Silberminen im Schwarzwald finanziert wurde, die wesentlich zum Wohlstand der Freiburger Bürger beitrugen.

Die Grafen von Freiburg

Nach dem Aussterben der Zähringer übernehmen 1218 die Grafen von Urach mit Egino I. dem Neffen Bertold V. die Herrschaft und nennen sich fortan die Grafen von Freiburg. Im Jahre 1235 lehrt Albertus Magnus in Freiburg. Die Hosanna, die älteste noch erhaltene Glocke des Münsters wird 1258 gegossen. Nach den häufigen Streitereien mit den Grafen um die Finanzen kauft sich die Freiburger Bürgerschaft 1368 mit 20.000 Mark Silber von der Herrschaft des ungeliebten Egino III. los und unterstellt sich dem Schutz des Hauses Habsburg.

Vier Habsburger Herrscher am Historischen Kaufhaus
Im ältesten Rathaus Freiburgs, der Gerichtslaube, fand 1498 der Reichstag statt
Meister N. J. W.: Freiburg im Breisgau, um 1580
Freiburg im Breisgau im Jahre 1644, Stich von Matthäus Merian

Freiburg unter den Habsburgern

Freiburg muss den neuen Herrschern Kriegsleute stellen und Finanzhilfe leisten. In der Schlacht von Sempach siegen die Schweizer Eidgenossen 1386 gegen den österreichischen Herzog Leopold III. und löschen dabei einen Großteil des Freiburger Adels aus. Die Zünfte beherrschten danach den Stadtrat. Im Jahre 1417 verhilft Herzog Friedrich IV. von Habsburg dem auf dem Konzil von Konstanz abgesetzten Papst Johannes XXIII. (Gegenpapst) 1415 zur Flucht nach Freiburg. Darauf verhängt König Sigismund die Reichsacht über den Habsburger und Freiburg ist bis 1427 Reichsstadt. Als Herr der österreichischen Vorlande stiftet Erzherzog Albrecht 1457 die Freiburger Universität.

Reformation und Bauernkriege

Im Jahre 1498 hält Maximilian I. Reichstag in Freiburg. Unter dem Zeichen des Bundschuhs erheben sich im gleichen Jahr die Bauern am Oberrhein, doch der Aufstand bei Freiburg unter Joß Fritz wird verraten. 1524 nehmen im Deutschen Bauernkrieg 18.000 Bauern unter Führung von Hans Müller Freiburg ein und zwingen den Stadtrat, einer evangelisch-christlichen Vereinigung beizutreten. Als 1529 in Basel die Bilderstürmer den Protestantismus durchsetzen, fliehen der Fürst der Wissenschaft Erasmus von Rotterdam und das Basler Domkapitel ins katholische Freiburg. Mit der Vollendung des Hochchors, der 1513 durch den Konstanzer Weihbischof geweiht wird, ist 1536 das Münster endgültig fertiggestellt.

Dreißigjähriger Krieg

Kurz nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1620 übernehmen die Jesuiten die Universität Freiburg. Im Jahre 1632 besetzen die Schweden unter General Horn die Stadt, die in den folgenden Jahren mehrmals den Besitzer wechselt. Eine kaiserlich-bayrische Armee unter den Generälen Franz von Mercy und Jan van Werth nimmt 1644 Freiburg ein. Anschließend kommt es zur Schlacht bei Freiburg zwischen den Bayern und französisch-weimarischen Truppen, angeführt von den Marschällen Turenne und Condé.

Übergriffe Frankreichs

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kommt es unter Ludwig XIV. immer wieder zu Übergriffen auf rechtsrheinisches Gebiet. Nach dem holländischen Krieg muss Kaiser Leopold I. 1679 im Frieden von Nimwegen die Stadt Freiburg samt Lehen sowie Betzenhausen und Kirchzarten der Krone Frankreichs überlassen. Nachdem Ludwig XIV. Sébastien le Prestre de Vauban angewiesen hatte, die Stadt zu einer modernen Festung auszubauen, besucht der König 1681 Freiburg, um den Fortschritt der Arbeiten persönlich zu begutachten. Im Frieden von Rijswijk 1697 darf Ludwig XIV. die im Elsass besetzten Gebiete einschließlich der freien Reichsstadt Straßburg behalten, muss aber Freiburg an die Habsburger zurückgeben. Gegen Ende des Spanischen Erbfolgekriegs besetzt Marschall Claude-Louis-Hector de Villars 1713 Freiburg erneut. Im zweiten österreichischen Erbfolgekrieg leitet Ludwig XV. 1744 vom Lorettoberg aus die Kanonade der Stadt und nimmt sie ein. Als die französischen Truppen Freiburg räumen müssen, zerstören sie die Festungsanlagen gründlich. Lediglich das Breisacher Tor blieb als Teil der Vaubanschen Bauten erhalten. Auf dem Wege nach Frankreich zur Vermählung mit Ludwig XVI. wurde Marie-Antoinette 1770 in Freiburg begeistert empfangen. Nicht so begeistert war der Rechnungshof in Wien, der den betriebenen Aufwand rügte. Kaiser Joseph II. besuchte Freiburg im Jahre 1777, wobei er allerdings im Brief an die Mutter Maria Theresia vom 20. und vom 24. Juli sein Missfallen über die Stadt, die Universität und die Kommandantur mehr als deutlich zum Ausdruck brachte [6]. Die Stadt hatte die „Große Gasse“ in die „Kaiser-Joseph-Straße“ und das „Hotel Storchen“ zu Ehren Joseph II. in das „Hotel zum Römischen Kaiser“ umbenannt.

Gedenktafel am Martinstor für gegen die Revolutionsarmee gefallene Bürgermilizen

Französische Revolution und Napoleon

Französische Revolutionstruppen nehmen Freiburg 1796 ein. Nach drei Monaten befreit Erzherzog Karl die Stadt. Als der Herzog von Modena Herkules III. im Frieden von Campo Formio 1797 seine italienischen Besitzungen verliert, erhält er vier Jahre später 1801 im Frieden von Lunéville als Kompensation den Breisgau. Herkules III. war mit diesem Tausch nicht einverstanden, da er seine Verluste nicht für ausreichend kompensiert erachtete. Deshalb suchte er den Breisgau nach 1801 nicht auf. Die Regierungsgeschäfte führte der Freiherr Hermann von Greiffenegg, der den Breisgau formal erst am 2. März 1803 für das Haus Este in Besitz nimmt. Nach Herkules Tod im Oktober 1803 fällt der Breisgau an seine ins Haus Habsburg eingeheiratete Tochter Maria Beatrice. Doch dieses modenisch-habsburgische Zwischenspiel dauert nur kurz, denn 1805 verfügt Napoleon den Anfall des Breisgaus und der Ortenau an das Großherzogtum Baden. Die Schlussakte des Wiener Kongresses bestätigt 1815 den Verbleib Freiburgs bei Baden.

Restauration und Revolution von 1848

Im Jahr 1827 wird Freiburg Sitz des neu gegründeten Erzbistums Freiburg. 1845 wird die Bahnlinie in Richtung Offenburg eröffnet. Die Revolution von 1848 entlädt sich im Südwesten Deutschlands besonders heftig, obgleich Baden 1818 während der Restauration eine recht liberale Verfassung erhalten hatte. In Freiburg kommt es zu blutigen Barrikadenkämpfen, an denen neben badischen Regierungstruppen hessische Verbände beteiligt sind.

Freiburg um 1900

Im Deutschen Kaiserreich

Mit der Reichsgründung von 1871 nimmt die Stadt am allgemeinen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland teil. Unter Oberbürgermeister Otto Winterer erhält Freiburg mit der Bebauung neuer Stadtteile im Stile des Historismus sein Gesicht. Schon 1901 fährt eine elektrische Straßenbahn. Im Ersten Weltkrieg werfen feindliche Flugzeuge und Luftschiffe Bomben über der Stadt ab. Die Rückkehr des Elsass zu Frankreich nach dem verlorenen Krieg trifft Freiburg wirtschaftlich besonders hart.

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation Freiburger Juden

Zwei Reichskanzler in den Anfangsjahren der Weimarer Republik kommen aus Freiburg: Konstantin Fehrenbach und Joseph Wirth.

Wie überall im damaligen Deutschen Reich übernehmen 1933 die Nationalsozialisten in Freiburg die Macht. Unter dem Rektorat Martin Heideggers wird die Universität gleichgeschaltet. 1938 geht in der Reichspogromnacht die Freiburger Synagoge in Flammen auf. 1940 werden im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion die in Freiburg noch verbliebenen Juden mit einem Sammeltransport ins südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert.[7] Am 10. Mai 1940 bombardieren Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe irrtümlich die Stadt. 57 Menschen fanden damals den Tod.

Am Abend des 27. November 1944 bombardierte die britische Royal Air Force Freiburg, wobei etwa 3000 Bürger den Tod fanden. Nach dem Angriff erhob sich das relativ unbeschädigte Freiburger Münster aus den Trümmern der im nördlichen Teil vollkommen zerstörten Altstadt, doch hatten die starken Detonationswellen das Kirchenschiff abgedeckt. Mit Ziegelspenden aus Basel konnte das Münster bis Januar 1946 wieder fast vollständig gedeckt werden.[8]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Im April 1945 besetzen die Franzosen die Stadt, in der im Oktober General de Gaulle eine Siegesparade abhält. In Folge der Aufteilung Deutschlands in verschiedene Besatzungszonen wird Freiburg 1946 die Hauptstadt des Landes Baden. Nach einer Volksabstimmung geht 1951 Südbaden im Bundesland Baden-Württemberg auf.

Die Studentenunruhen der späten 1960er Jahre finden auch in Freiburg ihren Niederschlag. Das gewachsene politische Bewusstsein führt in den 1970er Jahren zur Beteiligung vieler Freiburger am erfolgreichen Widerstand der Kaiserstühler Bauern gegen das geplante Kernkraftwerk Wyhl. Im Gefolge dieser Ereignisse entwickelt sich in der Stadt eine starke autonome Szene und ein breites ökologisch orientiertes Spektrum. Freiburg wird zu einer Hochburg der neu gegründeten Grünen, und wird daher als Ökohauptstadt Deutschlands bezeichnet. Aber auch wissenschaftlich und wirtschaftlich entwickelt sich in Freiburg ein Klima, das der Stadt eine führende Rolle als Umweltstadt verschafft.

1986 ist die Stadt Gastgeber der siebten Landesgartenschau Baden-Württemberg, was für die Entwicklung der westlichen Stadtteile von großer Bedeutung ist. Die Attraktivität Freiburgs führt zu einem starken Bevölkerungszuwachs, der den Ausbau alter und die Errichtung neuer Wohngebiete erfordert. Auf einem von der französischen Garnison 1992 verlassenen Kasernengelände entsteht der Stadtteil Vauban. 1993 erfolgt der Spatenstich zum neuen Stadtteil Rieselfeld.

1996 überschreitet die Stadt die Bevölkerungszahl von 200.000 Einwohnern. Darunter sind etwa 30.000 Studenten, die an der Universität und vier weiteren Hochschulen studieren.

Der Flückigersee – Ein Teil des ehemaligen Landesgartenschaugeländes

Eingemeindungen und Erweiterungen

Vor der ersten Eingemeindung umfasste das Stadtgebiet 3.005 Hektar. Folgende ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen wurden in die Stadt Freiburg eingegliedert:

Hochdorf: 1973 eingemeindet
Jahr Orte Zuwachs in ha
1457 Herdern unbekannt
1826 Wiehre 723
1890 Günterstal 520
1890 Haslach 912
1906 Zähringen 1.169
1908 Betzenhausen 865
1914 Littenweiler 1.561
1938 St. Georgen 761
Jahr Orte Zuwachs in ha
1.9.1971 Lehen 358
1.12.1971 Opfingen 1.461
1.7.1972 Waltershofen 758
1.1.1973 Tiengen 838
1.7.1973 Munzingen 677
1.9.1973 Hochdorf 1.010
1.7.1974 Ebnet 687
1.7.1974 Kappel 1.381
1.1.1978 Mundenhof 323

Freiburg wuchs nicht nur durch Eingemeindungen, sondern auch durch neue Stadtteile. In den 1960er Jahren waren dies die Stadtteile Weingarten und Landwasser, in den 1990er Jahren die Stadtteile Rieselfeld und Vauban.

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Freiburg im Breisgau

Bevölkerungsentwicklung von Freiburg 1954–2006
Bevölkerungspyramide von Freiburg, Stand 2006

Im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Freiburg zwischen 5.000 und 10.000 Menschen. Freiburg war die größte Stadt zwischen Basel und Straßburg. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Hatte die Stadt 1800 9.050 Einwohner, so waren es 1900 bereits 62.000.

Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt das Ziel alliierter Luftangriffe. Die Bevölkerungszahl sank von 110.110 im Jahre 1939 um 18,9 Prozent auf 89.275 im Dezember 1945. Schon 1947 überschritt die Einwohnerzahl durch die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten wieder die Grenze von 100.000. Bis 1996 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000.

Mit einem Bevölkerungswachstum von 24 Prozent im Zeitraum von 1980 bis 2006 wächst die Stadt unter den Städten Baden-Württembergs am schnellsten. Mit einem Durchschnittsalter seiner Bewohner von 40,3 Jahren ist Freiburg die Stadt mit der jüngsten Bevölkerung im Bundesland. Der Ausländeranteil liegt bei 14,1 Prozent.[9]

Die Bertelsmann-Stiftung sieht Freiburg als „prosperierendes Wirtschaftszentrum“. In ihrem Wegweiser Demographischer Wandel wird ein Anstieg der Bevölkerung bis 2020 auf 227.879 Einwohner vorausgesagt (2010: 224.751 Einwohner, 2015: 227.974 Einwohner).[10]

Religionen

Das Münster: Freiburgs Wahrzeichen

Christentum

Freiburg gehörte bis 1805 zu Österreich, und so blieb die Stadt katholisch, während umliegende Dörfer wie Haslach, Opfingen und Tiengen und ganze Landstriche, die dem Markgrafen von Baden unterstanden, im Zuge der Reformation evangelisch wurden. Die Stadt gehörte kirchlich bis 1821 zum Bistum Konstanz, auch als das Fürstbistum 1805 als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben wurde. Im gleichen Jahr wurde Freiburg Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs, der jedoch wegen Differenzen zwischen der badischen Regierung und dem Heiligen Stuhl erst 1827 sein Amt antreten konnte. Die Grenzen des Erzbistums Freiburg decken sich mit den Grenzen des ehemaligen Landes Baden und des früheren preußischen Fürstentums Hohenzollern. Bischofskirche ist das Freiburger Münster. Zur Kirchenprovinz Freiburg gehören die beiden Suffraganbistümer Mainz und Rottenburg-Stuttgart sowie bis 1929 auch die Bistümer Limburg und Fulda. Der Erzbischof von Freiburg trägt den Titel eines Metropoliten. Der Deutsche Caritasverband hat seinen Sitz in Freiburg. Als Schutzpatrone Freiburgs werden der Heilige Georg (die Freiburger Fahne zeigt das Georgskreuz) und Bischof Lambert von Lüttich verehrt.

Mit dem Anfall des Breisgaus 1805 an den überwiegend evangelischen Norden des Großherzogtums Baden zogen Protestanten in die Stadt. Bei den damaligen Verhandlungen zwischen der badischen Regierung und dem Freiburger Stadtrat bot dieser, um die Karlsruher für die Erhaltung der Universität positiv zu stimmen, die Errichtung einer evangelischen Kirche an. Die Freiburger Protestanten gehören heute, sofern sie nicht Glieder einer Freikirche sind, zum im Januar 2007 neu gebildeten Stadtdekanat Freiburg innerhalb des Kirchenkreises Südbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden. In Freiburg befindet sich der Sitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden, einer lutherischen Freikirche. Zudem gibt es eine breite Landschaft protestantischer Freikirchen: Die Calvary-Chapel in der City, die Chrischonagemeinde, die Christengemeinde in Lehen, die christliche Missionsgemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die Freie evangelische Gemeinde, die Heilsarmee, die Liebenzeller Gemeinde, die Mennonitische Gemeinde und die Methodistische Gemeinde.

Seit dem späten 19. Jahrhundert besteht in Freiburg eine alt-katholische Gemeinde, deren Kirche die ehemalige Klosterkirche der Ursulinen im Schwarzen Kloster am Rande der Altstadt ist. Den griechisch-, serbisch-, russisch- und rumänisch-orthodoxen Gemeinden wurde eine katholische Kirche für ihre Gottesdienste zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es in Freiburg eine Anglikanische Gemeinde und die Neuapostolische Kirche mit zwei Gemeinden in der Wiehre und in Weingarten, eine Gemeinde der Kirche Jesu Christi sowie die Zeugen Jehovas.

Judentum

Gedenktafel für die in der Pogromnacht 1938 zerstörte Synagoge

Am 12. Oktober 1338 hatte der Stadtrat den ansässigen Juden einen umfassenden Sicherungs- und Freiheitsbrief ausgestellt. Doch am 30. Januar 1349 war dieser nichts mehr wert. In Freiburg wurden Juden verdächtigt, die Pest verbreitet zu haben, wurden festgenommen und nach grausamer Folterung anschließend verbrannt. Nach diesem Pogrom ließen sich Juden nur zögerlich wieder in Freiburg nieder. Da beschloss im Jahre 1401 der Stadtrat, daz dekein Jude ze Friburg niemmerme sin sol, ein Dekret, welches König Sigismund mit der Ewigen Vertreibung 1424 offiziell bestätigte. Erst 1809 wurde den Juden wieder ein ständiger Aufenthalt in der Stadt erlaubt, die dann 1836 eine jüdische Gemeinde gründeten. In der Pogromnacht 1938 ging die 1870 errichtete Synagoge in Flammen auf. Am 22. Oktober 1940 wurden die im Lande verbliebenen badischen Juden zusammen mit ihren pfälzischen Glaubensbrüdern in das Lager Camp de Gurs in Südfrankreich deportiert. Einer der Sammelplätze in Freiburg war der Annaplatz. Im Pflaster der Stadt erinnern „Stolpersteine“ an die Opfer der Judenverfolgung während der Naziherrschaft.

Nach 1945 konstituierte sich eine orthodox geführte jüdische Einheitsgemeinde, die Israelitische Gemeinde Freiburg, die mittlerweile durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion auf rund 750 Mitglieder angewachsen ist. Sie errichtete von 1985 bis 1987 zwischen Münsterplatz und Stadtgarten eine neue Synagoge. Seit Juli 2004 ist durch die kleine Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher eine weitere Gemeinde hinzugekommen, die sich der Union progressiver Juden angeschlossen hat.

Für die verstorbenen Einwohner jüdischen Glaubens gibt es eigene Begräbnisstätten: den jüdischen Friedhof in der Elsässer Straße und ein neues Gräberfeld auf dem Friedhof St. Georgen.

Andere

Mehrere islamische Organisationen unterschiedlicher Herkunft und religiöser Ausrichtung unterhalten in Freiburg Gebetsstätten und Moscheen. Anhänger des Buddhismus finden im Tibet-Kailash-Haus, das 2007 vom Dalai Lama besucht wurde, oder im buddhistischen Zentrum der Karma-Kagyü-Schule Anlaufstellen. Weiterhin gibt es seit 2004 den Heidenhain (auch: Hain der Heiden) in Freiburg, der sich als Treffpunkt und Anlaufstelle für Neopaganismus versteht.

Politik

Im früher katholisch-konservativen Freiburg wurde 1962 mit Dr. Eugen Keidel zum ersten Mal ein Sozialdemokrat zum Oberbürgermeister gewählt. Ihm folgte 1982 sein Parteikollege Dr. Rolf Böhme im Amt, der im Jahr 2002 ausschied. Mittlerweile gilt die Stadt als eine Hochburg der Grünen. Dies äußert sich nicht nur in der Wahl des ersten grünen Oberbürgermeisters einer deutschen Großstadt, sondern auch in durchgehend überdurchschnittlich hohen Wahlergebnissen. Bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 wurde der Wahlkreis Freiburg mit 25,0 beziehungsweise 22,8 Prozent der Zweitstimmen bundesweit bester Wahlkreis dieser Partei. Nachdem die Grünen bei der Europawahl 2004 im Stadtkreis 36,8 Prozent erzielten, setzte sich bei der Landtagswahl im März 2006 allerdings die CDU mit 30,3 Prozent wieder als stärkste politische Kraft durch.

Das Direktmandat im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Freiburg hat seit 1998 der Sozialdemokrat Gernot Erler inne, heute Staatsminister beim Bundesminister des Auswärtigen. Über die Landesliste vertritt zusätzlich Kerstin Andreae (Grüne) seit 2002 die Stadt im Bundestag. Im Landtag von Baden-Württemberg ist Freiburg mit sechs Abgeordneten vertreten: Für den Wahlkreis Freiburg-Ost Gustaf-Adolf Haas (SPD), Reinhold Pix (Grüne) und Dr.  Klaus Schüle (CDU) sowie für den Wahlkreis Freiburg-West Margot Queitsch (SPD), Bernhard Schätzle (CDU) und Edith Sitzmann (Grüne).

Oberbürgermeister

An der Spitze der Stadtverwaltung stand früher der Schultheiß als Vorsitzender des Gerichts. Nach dem Übergang an Baden wurde die badische Städteverfassung eingeführt mit einem direkt gewählten Bürgermeister, später Oberbürgermeister an der Spitze der Verwaltung, der gleichzeitig stimmberechtigter Vorsitzender des Gemeinderates ist.

Die Oberbürgermeister seit 1806:

Oberbürgermeister Dieter Salomon (seit 2002)
  • 1806–1824: Johann Josef Adrians
  • 1826–1827: Fidel André
  • 1828–1832: Raimund Bannwarth
  • 1833–1839: Joseph von Rotteck
  • 1839–1840: Friedrich Wagner
  • 1848–1849: Joseph von Rotteck
  • 1850–1852: Johann Baptist Rieder
  • 1852–1859: Friedrich Wagner
  • 1859–1871: Eduard Fauler
  • 1871–1888: Karl Schuster

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 48 gewählten Mitgliedern. Den Vorsitz mit Stimmrecht hat der Oberbürgermeister. Die Wahl zum Gemeinderat vom 13. Juni 2004 ergab folgendes Ergebnis:

Partei Prozent Diff. Sitze Diff.
CDU 26,1 −5,0 13 −3
Bündnis 90/Die Grünen 25,8 +6,1 13(*) +3
SPD 17,1 −3,7 8 −3
FWV 8,2 −0,4 4 =
Linke Liste/Solidarische Stadt 6,3 +2,1 3 +1
FDP 5,0 −0,1 2 =
Kulturliste 4,4 +4,4 2 +2
Grüne Alternative Freiburg (neu)* -.- -.- 2 +2(neu)
Junges Freiburg 4,1 +0,3 1 =
Unabhängige Frauen 3,0 +0,2 1 =
Andere 0,0 −3,9 0 =

* nach dem Austritt von Monika Stein und Coinneach McCabe aus der Fraktion der Grünen; ihre Gruppierung heißt Grüne Alternative Freiburg

Grüne und Junges Freiburg bilden eine Fraktionsgemeinschaft, ebenso die Linke Liste mit der Kulturliste und den Unabhängigen Frauen.

Wappen, Siegel, Münzmarken, Flagge

Freiburger Stadtsiegel als Wappen – Vorbild des Freiburger Wasserschlössle
Rappenpfennig Freiburg
Flagge von Freiburg

Das Wappen der Stadt Freiburg zeigt ein rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Es ist das Wappenzeichen des heiligen Georg, des ältesten Stadtpatrons. Das Stadtsiegel Freiburgs zeigt eine stilisierte Burg in rot auf weißem Grund mit zwei Turmbläsern auf den äußeren Türmen. Dieses Siegel sieht man nur vereinzelt im Stadtgebiet in Farbe, auf den Kanaldeckeln gegossen in Eisen dagegen ist der Wappenschild omnipräsent. Die stilisierte Darstellung der Burg diente als Vorbild für das 1896 im Sternwald erbaute Wasserschlössle.

Häufig sieht man noch ein Wappen mit einem schwarzen Adlerkopf oder Rabenkopf auf goldenem Grund. Dieses Wappen ist nach 1327 aus der Freiburger Münzmarke entstanden. Anfangs zeigten die in Freiburg geprägten Münzen den ausgebreiteten Adler, also das Wappenbild der Grafen von Freiburg. Nachdem die Freiburger 1327 den Grafen das Münzrecht abgekauft hatten, prägte die Stadt zur Unterscheidung Münzen, die nur noch den Kopf eines Adlers zeigten. Dieser wurde bald als Kopf eines Raben (alemannisch „Rappen“) angesehen, weshalb die kleine Münze auch als „Rappenpfennig“ bezeichnet wurde. Im Jahre 1399 bildeten Freiburg und andere oberrheinische Städte wie z. B. Basel zur Handelserleicherung untereinander den Rappenmünzbund. So wurde der Rappenpfennig Namensgeber für den Schweizer Rappen. Oft wird an historischen Gebäuden oder auf Gemälden das Stadtwappen zusammen mit dem Wappen von Österreich gezeigt, ein Hinweis auf die lange Zugehörigkeit der Stadt zu Vorderösterreich.

Die Flagge der Stadt Freiburg im Breisgau hat wie im Wappen ein rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Sie ist identisch mit der Flagge Englands, dessen Schutzpatron wie in Freiburg der heilige Georg ist. Sie wird vor allem als Hochkantflagge gehisst, ist aber auch waagerecht zu sehen. Diese Flagge wird seit etwa 1368 benutzt, als Freiburg zu den Habsburgern kam.

Bürgerentscheide

Hauptartikel: Liste von Bürgerentscheiden der Stadt Freiburg im Breisgau

In Freiburg fanden bisher vier Bürgerentscheide statt:

  1. Bau des heutigen Konzerthauses (1988)
  2. Erhalt des Flugplatzes (1995)
  3. Linienführung der Stadtbahn Haslach (1999)
  4. Verkauf städtischer Wohnungen (2006)

Die Abstimmungen hatten eine Beteiligung zwischen 22 Prozent (Linienführung Straßenbahn 1999) und 50 Prozent (Kultur- und Tagungsstätte 1988). Eine Verbesserung der Erfolgschancen von Bürgerentscheiden ist auf die Verringerung des Quorums von 30 Prozent auf 25 Prozent durch Beschluss des Landtages von Baden-Württemberg im Juli 2005 zurückzuführen.
Im vierten und ersten erfolgreichen Bürgerentscheid entschieden die Bürger im November 2006, mit großer Mehrheit, dass die Stadt Freiburg Eigentümer der städtischen Wohnungen bleiben soll.

Städtepartnerschaften

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Städtepartnerschaften in Europa ein Weg, um die Verständigung unter Menschen verschiedener Nationen im direkten Kontakt zu ermöglichen und damit den Frieden zu stabilisieren. In diesem Geist wurde 1959 die Partnerschaft mit Besançon geschlossen, der mit Innsbruck, Padua und Guildford weitere folgten. Die kontinentalen Städte dieser Phase sind von etwa gleicher Größe und Struktur, sind touristisch attraktive Universitätsstädte und alte Habsburgerstädte mit reicher Vergangenheit. Das gilt ebenfalls für die später hinzugekommene Stadt Granada und das erheblich größere Lemberg.

Als moderne Verkehrsmittel und die verbesserte Telekommunikation die Welt kleiner werden ließen, kamen mit Madison in den USA und Matsuyama in Japan Städte in Übersee hinzu. Die Partnerschaft mit der Stadt Isfahan in Iran ist die erste und bisher einzige Partnerschaft einer deutschen mit einer iranischen Stadt. Sie ist eine der lebendigsten Partnerschaften mit vielfältigem Austausch auf kulturellem Gebiet. Auf Grund der Leugnung des Holocausts durch den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und dem Atomstreit kämpft die Partnerschaft mit Schwierigkeiten.

Zähringerstädte in Deutschland und der Schweiz

Die Partnerstädte Freiburgs im Überblick:

Traditionell freundschaftliche Beziehungen, die nicht schriftlich fixiert sind, gibt es zu den anderen vom Geschlecht der Zähringer gegründeten Städten in der Schweiz und in Süddeutschland: zu Bern, Thun, Burgdorf, Freiburg im Üechtland, Murten, Rheinfelden, Neuenburg, Villingen, Bräunlingen und Weilheim an der Teck sowie zum Klosterort St. Peter auf dem Schwarzwald, der Grablege der meisten Zähringer.

Wirtschaft und Infrastruktur

Einkaufsmeile in Freiburg: Kaiser-Joseph-Straße
Markt auf dem Münsterplatz

Die Stadt liegt im „Verdichtungsraum Freiburg“, der neben der Stadt Freiburg die Gemeinden Au (Breisgau), Bötzingen, Gundelfingen, Kirchzarten, March, Merzhausen und Umkirch des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald sowie die Städte und Gemeinden Emmendingen, Denzlingen und Waldkirch des Landkreises Emmendingen umfasst.

Für die Region Südlicher Oberrhein bildet Freiburg neben Offenburg ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Freiburg übernimmt für die Gemeinden Au, Bötzingen, Buchenbach, Ebringen, Eichstetten am Kaiserstuhl, Glottertal, Gottenheim, Gundelfingen, Heuweiler, Horben, Kirchzarten, March, Merzhausen, Oberried, St. Märgen, St. Peter (Hochschwarzwald), Schallstadt, Sölden, Stegen, Umkirch und Wittnau die Funktion eines Mittelbereichs.

Freiburg ist ein regionales Wirtschaftszentrum. Es dominiert der Dienstleistungssektor sowie der öffentliche Dienst. Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Universität mit dem Universitätsklinikum, gefolgt von zahlreichen Landes- und untergeordneten Behörden. Durch die Nähe zur Universität haben sich kleinere Unternehmen aus den Bereichen Solartechnik, Informations- und Medientechnologie sowie Medizintechnik und Biotechnologie angesiedelt.

Freiburg ist für sein sonniges, warmes Klima, für die Forschung und Produktion im Bereich Solarenergie bekannt. Die Bedeutung der Solarenergie für Stadt und Region spiegelt sich in der Fachmesse Intersolar wider, die für die recht kleine Messe Freiburg eine hohe internationale Bedeutung hat. Diese Messe wird seit 2007 in München abgehalten, aber weiter von Freiburg aus mitveranstaltet. Eine weitere internationale Fachmesse ist die INTERbrossa-BRUSHexpo, die alle vier Jahre für ihre Branchen Weltleitmesse ist. Zahlreiche weitere Fach- und Publikumsmessen machen Freiburg zu einem wichtigen regionalen Messestandort. Dem wurde im Jahr 2000 Rechnung getragen, indem die Messe Freiburg auf ein neues Gelände mit moderner Hallen-Infrastruktur umzog.

Darüber hinaus spielt der Fremdenverkehr eine herausragende Rolle. Die Stadt gilt als Tor zum Schwarzwald und gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Südwestdeutschland. Die Stadt liegt an der Badischen Weinstraße und an der „Grünen Straße – Route verte“, einer touristischen Straßenverbindung von den Vogesen im Elsass in den Schwarzwald. Im Jahr 2007 wurden erstmals mehr als eine Million Übernachtungen in der Stadt gezählt. Mit einem Verhältnis von 5000 Übernachtungen auf 1000 Einwohner gehört Freiburg damit zur Spitzengruppe der touristischen Ziele.

Etwa 43 Prozent der Freiburger Gemarkung sind mit Wald unterschiedlicher Ausprägung (Mooswald, Mittelwald und Bergwald) bedeckt, rund ein Drittel davon ist Eigentum der Stadt, die damit zu den größten kommunalen Waldbesitzern in Deutschland gehört. Die wichtigsten Baumarten, die auch wirtschaftlich genutzt werden, sind Buche, Stieleiche, Fichte, Tanne und Douglasie. Über die wirtschaftliche Nutzung hinaus hat der Wald aber auch ökologische Bedeutung und ist ein wichtiger Bestandteil des Erholungs- und Freizeitangebots. Eine der beiden Forstdirektionen des Landes Baden-Württemberg sowie die hier ansässige Forstliche Versuchsanstalt des Landes zeugen von der Bedeutung des Waldes für die Stadt.

Auch der Weinbau spielt in Freiburg eine nicht unbedeutende wirtschaftliche Rolle. Die Stadt grenzt an drei badische Weinbaubereiche: Markgräfler Land, Tuniberg und Kaiserstuhl mit unterschiedlichen typischen Rebsorten. Mit rund 650 Hektar Rebfläche ist Freiburg die größte Weinbaustadt und eine der größten Weinbaugemeinden in Deutschland – dies vor allem durch die Eingemeindung mehrerer Weinbaugemeinden im Westen der Stadt in den 1970er Jahren. Aber auch auf kleinen Flächen der Innenstadt wird noch heute Wein angebaut. Die Bedeutung des Weinbaus für die Stadt wird unterstrichen durch das hier ansässige Staatliche Weinbauinstitut und den Sitz des Badischen Weinbauverbandes. Auch die Universität baut seit 1985 wieder eigenen Wein an, nachdem diese Tradition seit 1806 unterbrochen war. Davor hing das Gehalt der Professoren direkt vom Ertrag des Weinbaus ab.

Nach der Kommunalabfrage 2007 des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg stehen städtische Steuereinnahmen von 224 Mio. Euro in 2006 und geschätzte Steuereinnahmen für 2007 von 234 Mio. Euro Schulden in Höhe von 475 Mio. Euro gegenüber. Die Schulden setzen sich aus 335 Mio. Euro Schulden des Kämmereihaushaltes und 140 Mio. Euro Schulden der städtischen Eigenbetriebe und Sondervermögen zusammen.

Verkehr

Straßenverkehr

Freiburg liegt verkehrsgeographisch günstig an den großen europäischen Verkehrsmagistralen Rhein–Saône–Rhône–Mittelmeer und Rhein–Gotthard–Italien. Die Autobahn A 5 verbindet Freiburg in Richtung Norden mit Straßburg, Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt am Main und in Richtung Süden mit Mülhausen (Mulhouse) und Basel. Freiburg verfügt über drei Autobahnausfahrten: Nord, Mitte und Süd. Außerdem liegt Freiburg an den Bundesstraßen B  3 (BuxtehudeWeil am Rhein) und wird von der B  31 (BreisachLindau) durchquert. Die B 294 beginnt in Freiburg und führt über Freudenstadt und Pforzheim nach Bretten.

Freiburg war in den 1970er Jahren eine der ersten Städte, die durch die Sperrung der Innenstadt für den KFZ-Verkehr eine Fußgängerzone schufen. Heute verfügt die Stadt über ein dynamisches Parkleitsystem, das auf die Anzahl der verfügbaren freien Parkplätze in den zahlreichen Parkhäusern am Rande der autofreien Innenstadt hinweist. Das Quartier Vauban ist als weitgehend autofreie Neubausiedlung konzipiert.

Eisenbahnverkehr

Freiburger Stadtbahnnetz seit 29. April 2006. Stadtbahnlinien in rot, grün, gelb, blau; Haltestellen violett, Bezirksgrenzen in türkis, bebaute Fläche im Stadtgebiet grau.
Straßenbahn in der Salzstraße

Der Freiburger Hauptbahnhof bedient vier Bahnstrecken und wird täglich von ca. 65.000 Menschen benutzt. Die Rheintalbahn (MannheimBasel) befindet sich zur Zeit im viergleisigen Ausbau, da sie zukünftig als Zubringer zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) dienen soll. Die Höllentalbahn führt von Freiburg über den Schwarzwald nach Donaueschingen.

Neben den Regionalzügen der DB Regio AG verbindet die Breisgau-S-Bahn die umliegenden Städte und Gemeinden mit dem Oberzentrum Freiburg: Die Elztalbahn führt über Waldkirch durch das Elztal nach Elzach, und die Breisacher Bahn führt nach Breisach über Gottenheim und Ihringen; in Gottenheim und Breisach besteht Anschluss an die den Kaiserstuhl umrundende Kaiserstuhlbahn der SWEG. Diese Gesellschaft betreibt im Umland auch die Münstertalbahn zwischen Bad Krozingen und Münstertal, wobei einzelne Kurse von und bis Freiburg geführt werden.

Außer dem Hauptbahnhof gibt es an den einzelnen Eisenbahnstrecken weitere Bahnhöfe oder Haltepunkte:

  • an der Rheintalbahn: St. Georgen, Herdern und Zähringen
  • an der Höllentalbahn: Wiehre und Littenweiler
  • an der Breisacher Bahn: Klinikum und Freiburg-West (im Stadtteil Landwasser)

Im Eisenbahngüterverkehr ist Freiburg kein Eisenbahnknoten mehr; der Güterbahnhof dient jedoch als Terminal für die Rollende Landstraße von Freiburg nach Novara in Norditalien.

Städtischer Nahverkehr

Die Stadt und teilweise das nahe Umland wird von vier Stadtbahnlinien und 21 Buslinien der Freiburger Verkehrs AG erschlossen. Die Stadt gehört zum Tarifgebiet des Regio-Verkehrsverbunds Freiburg.

Eigens für die Stadt Freiburg wurde von der Waggonfabrik Düwag der Düwag GT8 Typ Freiburg konstruiert, der bis heute im Einsatz ist, zum größeren Teil mit Niederflur-Mittelabteil. Weiterhin gehören zur Fahrzeugflotte der Stadtbahn 26 Fahrzeuge des Typs GT8D-MN-Z der Düwag für Zweirichtungsbetrieb mit 48 % Niederfluranteil. Schließlich verkehren auf den am stärksten frequentierten Strecken Triebwagenzüge des Typs „Siemens Combino“, acht „Combino Basic“ und zehn „Combino Advanced“.

Ebenfalls von der Freiburger Verkehrs AG betrieben wird die Schauinslandbahn, Deutschlands längste (3,6 km) Kabinen-Umlauf-Seilbahn, mit der die Höhen des Schauinslands, Freiburgs Hausberg (1.284 m), gut zu erreichen sind.

Luftverkehr

Der seit 1907 bestehende Flugplatz in Freiburg ist als Verkehrslandeplatz für Flugzeuge bis zehn Tonnen zugelassen. Er befindet sich im Westen der Stadt, nahe dem neuen Messegelände. Der meiste Flugverkehr wird jedoch über den EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg im benachbarten Oberelsass abgewickelt. Zum EuroAirport besteht vom Freiburger Hauptbahnhof aus eine Busverbindung (55 Minuten), hervorragende Bahn-Direktverbindungen bestehen aber auch zum Flughafen Frankfurt (circa 2:10 h).

Ansässige Unternehmen

Zu den größeren privaten Arbeitgebern zählen der Halbleiterhersteller Micronas, die zum amerikanischen Northrop Grumman-Konzern gehörende LITEF GmbH sowie Rhodia Acetow, ein Werk des französischen Rhodia-Konzerns, das Materialien für Zigarettenfilter herstellt. Die Firma EFD Induction, von 1950 bis 1996 Fritz Düsseldorf GmbH (FDF), ist Europas größter Hersteller von Induktions-Härteanlagen und gehört zusammen mit der EFD Härterei F. Düsseldorf GmbH (Hochdorf) zum EFD Induction Konzern mit Sitz in Skien/Norwegen. Der Baustoffhändler Götz + Moriz ist in Freiburg angesiedelt. Größte ansässige Brauerei ist die Brauerei Ganter. Bedeutend ist das Milchverarbeitungsunternehmen Breisgaumilch, das mehrheitlich in der Hand der Schwarzwälder und Breisgauer Milchbauern ist. Seit Januar 1996 ist Freiburg Sitz des Briefzentrums 79 der Deutschen Post AG. Seit 1962 ist Freiburg Standort des inzwischen zum Pfizer-Konzern gehörenden Arzneimittelherstellers Gödecke. Im Jahr 1863 wurde die Firma Raimann zur Herstellung von Maschinen für die Holzbearbeitung gegründet.

Seit 1895 gibt es in Freiburg mit Hellige einen Hersteller von wissenschaftlichen und medizinelektronischen Apparaten, insbesondere von Elektrokardiographen. Heute gehört Hellige zu General Electric, wobei Freiburg zu den bedeutendsten Standorten von GE Healthcare in Deutschland zählt.

Mit den zwei Großverlagen Haufe und Herder, einer Vielzahl von kleineren Verlagen sowie dem Sitz der Badischen Zeitung ist Freiburg ein bedeutender Verlags- und Medienstandort.

Die Solar-Fabrik AG Freiburg gehört zu den führenden Solarunternehmen in Europa. Ursprünglich nur Hersteller von Solarmodulen, ist sie heute mit ihren zahlreichen internationalen Tochterunternehmen in aller Welt in allen Bereichen der Photovoltaik tätig: Handel und Aufbereitung von Wafern, Produktion von Solarzellen und -modulen sowie die Produktion von Solarkraftwerken.

Öffentliche Einrichtungen

Kommunalverwaltung

Die Stadtverwaltung Freiburg ist seit Januar 2007 in vier Dezernate eingeteilt, denen jeweils eine Reihe von städtischen Ämtern unterstehen. Dezernat I wird von Oberbürgermeister Dr. Salomon (GRÜNE) geleitet und ist zuständig für die Haupt- und Personalverwaltung und für Organisation, Recht, Regionales und Öffentlichkeitsarbeit. Ihm untersteht auch das Referat für Stadtentwicklung. Dezernat II wird geleitet von Bürgermeisterin Gerda Stuchlik (GRÜNE) und ist das Dezernat für Umwelt, Schule und Bildung. Hier ist auch das Gebäudemanagement angesiedelt. Dezernat III, geleitet von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD), ist zuständig für Kultur, Jugend und Soziales und Integration. Erster Bürgermeister Otto Neideck (CDU), der Stellvertreter des Oberbürgermeisters ist, leitet das Dezernat IV für Finanz-, Wirtschafts- und Wohnungswesen, zentrale IT, öffentliche Ordnung, Bürgerservice, Tiefbau, Feuerwehr und Sport. Er ist gleichzeitig Vorsitzender des Regionalverbands Region Südlicher Oberrhein.

Das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald hat zwar seinen Sitz in der kreisfreien Stadt Freiburg, verwaltet aber im Wesentlichen nur den die Stadt umgebenden Landkreis. Allerdings erstreckt sich die Zuständigkeit einiger Ämter des Landkreises (insbes. Gesundheitsamt, Versorgungsamt) auch auf den Stadtkreis Freiburg.

Landesbehörden

In Freiburg befinden sich mehrere Landesbehörden, so das „Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg“, die Forstdirektion Freiburg, das Oberschulamt Freiburg und die beiden Finanzämter Freiburg-Stadt und Freiburg-Land .

Des Weiteren sind die „Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg“, das „Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg“, die Akademie der Polizei Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium mit Sitz des Präsidenten im Basler Hof sowie das „Staatliche Weinbauinstitut“ in Freiburg beheimatet.

Das Staatsarchiv Freiburg bewahrt seit 1806 die schriftliche Überlieferung der staatlichen Behörden im Gebiet des Regierungsbezirks Freiburg auf. Seit 2005 ist es eine Abteilung des Landesarchivs Baden-Württemberg.

Bundesbehörden

Neben diesen Landesbehörden gibt es auch Behörden des Bundes: die in der Lehener Straße angesiedelte Agentur für Arbeit, das Bundesamt für Strahlenschutz, das Bundesarchiv-Militärarchiv, eine Außenstelle des Beschaffungsamtes der Bundeszollverwaltung, eine Außenstelle der Bundesnetzagentur, das Wasser- und Schifffahrtsamt Freiburg sowie eine Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) des Bundespolizeiamtes Weil am Rhein, das dem Bundespolizeipräsidium Süd (München) untersteht, sowie Dienststellen der Bundeswehr, darunter ein Kreiswehrersatzamt (KWEA).

Körperschaften des öffentlichen Rechts

Gerichte

Freiburg verfügt über ein Amtsgericht und ein Landgericht, die zum Oberlandesgerichtsbezirk des OLG Karlsruhe gehören. Einige Zivilsenate des OLG Karlsruhe haben ebenfalls ihren Sitz in Freiburg.

Außer den Gerichten der ordentlichen Gerichtsbarkeit gibt es in Freiburg ein Arbeitsgericht (sowie eine Kammer des Landesarbeitsgerichtes), Außensenate des Finanzgerichts Baden-Württemberg, ein Sozialgericht (zuständig für den Stadtkreis Freiburg, die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenaukreis, Emmendingen, Lörrach und Waldshut sowie in Knappschaftssachen für das gesamte Landesgebiet von Baden-Württemberg) und ein Verwaltungsgericht (zuständig für den Regierungsbezirk Freiburg).

Medien

Printmedien

In Freiburg gibt es nur eine einzige regionale Tageszeitung, die kostenpflichtige Badische Zeitung, deren Verbreitungsgebiet sich von Offenburg im Norden bis zum Hochrhein im Süden und in den Hochschwarzwald hinein erstreckt. Sie erscheint Montag bis Samstag außer an Feiertagen. Am Sonntag kommt aus dem gleichen Verlagshaus kostenlos „Der Sonntag in Freiburg“ beziehungsweise in Lörrach und Basel „Der Sonntag im Dreiland“, sodass der Badische Verlag als Herausgeber ein Monopol an den Tageszeitungen hält.

Des weiteren gibt es das offizielle „Amtsblatt der Stadt Freiburg“, das zweiwöchentlich erscheint und in dem sowohl Bekanntmachungen der Stadt Freiburg als auch normale Zeitungsartikel abgedruckt sind.

Jeweils mittwochs erscheint mit einer Auflage von 113.500 Exemplaren (Stand Juni 2006) der „Freiburger Wochenbericht“, das älteste noch bestehende deutsche Anzeigenblatt. Es wird kostenlos an alle Haushalte verteilt und enthält ebenfalls normale Zeitungsartikel. Donnerstags erscheint in ähnlicher Aufmachung seit 1983 der kostenlose „Freiburger Stadtkurier“. Er hat eine Auflage von 113.300 Exemplaren (Stand Juni 2006).

Außer diesen fünf größeren Zeitungen gibt es noch einige weitere kleinere Zeitungen und Zeitschriften aus und für Freiburg, wie Stadtteilzeitungen oder die Bürgerblätter lokaler Ortsvereine.

Die mittwochs und samstags kostenlos erscheinende „Zypresse“ ist ein Offertenblatt für private und geschäftliche Kleinanzeigen und seit 1984 ein Erzeugnis des privaten, familiengeführten, mittelständischen Unternehmens Zypresse Verlags GmbH. Mit einer Auflage von bis zu 200.000 Exemplaren pro Woche liegt die Zeitung bis in den Kreis Emmendingen sowie im Kreis Breisgau Hochschwarzwald aus. Samstags erscheinen im Umkreis Lörrach/Basel sowie im Großraum Offenburg/Lahr zusätzlich Regionalausgaben.

Darüber hinaus erscheint donnerstags das zur Badischen Zeitung gehörende Offertenblatt „schnapp“.

Außer diesen Anzeigenblättern gibt es noch weitere Kultur- und Veranstaltungsmagazine, darunter die beiden Stadtmagazine „FRIZZ Freiburg Das Magazin – das Eventmagazin für Freiburg und Region“ und „Plan 14“ und die zwei Kulturmagazine „Freiburg aktuell“ und „Chilli – das freiburger stadtmagazin“. Alternativ gibt es seit 1998 aber auch eine Straßenzeitung, der „FREIeBÜRGER“. Diese Zeitung wird monatlich von meist sozial benachteiligten Menschen in den Straßen von Freiburg verkauft.

Audiovisuelle Medien

In Freiburg gibt es ein Funkhaus des öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunks, das SWR Studio Freiburg, in dem unter anderem Sendungen für SWR4 Baden-Württemberg und das SWR Fernsehen produziert werden. Des Weiteren ist das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg im Konzerthaus Freiburg ansässig.

Als Privatsender werbefinanziert sind: das Regionalradio baden.fm sowie das Regionalfernsehen TV Südbaden. Das dritte Freiburger Radio ist das Radio Dreyeckland, das in der Nähe der Innenstadt produziert wird.

Außer diesen speziell auf Freiburg konzentrierten Medien gibt es noch unter anderem das Radio Regenbogen für die gesamte Region Baden.

Im Ortsteil Lehen betreibt der SWR eine Sendeanlage für Mittelwelle (Frequenz 828 kHz, Sendeleistung 10 kW, Geographische Koordinaten des Senderstandorts: 48° 0′ 48″ N, 7° 47′ 38″ O48.0133333333337.79388888888897) und UKW-Hörfunk, welche als Antennenträger einen 92 Meter hohen, gegen Erde isolierten Stahlfachwerkmast mit viereckigem Querschnitt verwendet. Der Senderstandort Freiburg-Lehen ist einer der ältesten in Deutschland.

Bildung und Forschung

Schulen

Ein breites Angebot an Schulen in Freiburg kann sehr vielfältigen Ausbildungsansprüchen gerecht werden.

Das Grundangebot bilden 34 Grund- und Hauptschulen, davon einige in privater Hand, die flächendeckend über die Stadt verteilt sind. An weiterführenden Schulen gibt es acht Realschulen, davon zwei private, elf allgemeinbildende Gymnasien unterschiedlicher Ausprägung, darunter einige in privater Trägerschaft, sowie seit 1972 das Deutsch-Französische Gymnasium, eine von zwei solcher Schulen in Deutschland mit zweinationalem Abschluss. Es gibt insgesamt fünf Gesamtschulen, von denen eine die öffentliche Staudinger-Gesamtschule ist und die vier anderen der Waldorfpädagogik zuzurechnen sind.

Daneben sind in der Stadt vier berufliche Gymnasien und zehn berufliche Schulen für den kaufmännischen und gewerblichen Bereich sowie die Jazz- und Rockschule, die eine Ausbildung in Musik anbietet, ansässig.

Schließlich befinden sich noch zehn Sonderschulen, darunter vier Förderschulen für lernbehinderte Kinder und Jugendliche, vier Schulen für geistig oder mehrfach behinderte Kinder, darunter zwei private, eine Schule für Erziehungshilfe und eine Sprachheilschule in der Stadt.

Darüber hinaus ergänzen das breite Bildungsangebot eine Reihe weiterer Schulen in privater Trägerschaft, etwa in den Bereichen Elementarbildung, Familienpflege, Grafik/Design und Schauspiel.

Im Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung bieten unter anderem die Volkshochschule Freiburg und das Katholische Bildungswerk ein breites Spektrum von Fortbildungsmöglichkeiten. Mehrere Sprachschulen ergänzen dieses Angebot, zu denen das Goethe-Institut zu rechnen ist.

Hochschulen

Kollegiengebäude I und historisches Hauptgebäude der Albert-Ludwigs-Universität
Juristische (r.) und Wirtschaftswissenschaftliche (l.) Fakultäten der Universität
Studentenstadt Freiburg

In Freiburg befinden sich mehrere Hochschulen mit insgesamt knapp 30.000 Studenten.

Die im Jahr 1457 gegründete Albert-Ludwigs-Universität ist eine der ältesten und renommiertesten Hochschulen Deutschlands mit etwa 20.000 Studenten. Sie prägt nachhaltig das Leben der Stadt: So finden sich rund um die Universität viele gut besuchte Cafes und Kneipen. Die Universität ist nicht nur wegen der Studenten relevant, sie ist mit ihren circa 13.000 Arbeitsplätzen (einschließlich Klinikum) einer der wichtigsten Arbeitgeber in Südbaden.

Die Pädagogische Hochschule Freiburg (PH) im Stadtteil Littenweiler wurde 1962 aus den früheren Akademien für Lehrerbildung I und II gebildet und hat seit 1971 den Status einer wissenschaftlichen Hochschule.

Im Stadtteil Oberau befindet sich die Hochschule für Musik Freiburg, welche 1946 von der Stadt Freiburg gegründet und später vom Land Baden-Württemberg als staatliche Hochschule weitergeführt wurde.

Neben den genannten Hochschulen gibt es die „Evangelische Fachhochschule Freiburg – Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik“, die „Katholische Fachhochschule Freiburg – Hochschule für Sozialwesen, Heilpädagogik, Religionspädagogik und Pflege“, die „Freie Hochschule für Grafik-Design & Bildende Kunst“, welche 2007 mit der Freiburger Grafikschule fusionierte und Studenten in den drei Studiengängen Grafik-Design, Screen-/Webdesign und Bildende Kunst ausbildet und drei Seminare für Didaktik und Lehrerbildung, je eines für Berufliche Schulen, für Gymnasien und für Realschulen.

Forschungseinrichtungen

In Freiburg befinden sich mehrere Forschungsinstitute:

Kultur und Freizeit

Stadttheater Freiburg
Wallgrabentheater Rathausgasse

Theater

Das Stadttheater Freiburg ist ein Drei-Sparten-Theater mit Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Es werden drei Bühnen bespielt: Das Große Haus, das Schauspielhaus und die Kammerbühne. Für besondere Anlässe steht noch der „Werkraum“ und das Winterer-Foyer zur Verfügung. Die Tanztruppe pvc (physical virus collective) tritt als Kooperationsprojekt an den Theatern in Freiburg und Heidelberg gleichermaßen auf. Das Philharmonische Orchester spielt im Konzerthaus. Intendantin ist seit der Spielzeit 2006/2007 Barbara Mundel.

Wie die meisten von Städten betriebenen Theater ist das Freiburger Haus aufgrund der kommunalen Finanznot großen Sparzwängen unterworfen. Trotzdem konnte die Fachzeitschrift „Die deutsche Bühne“ nach einer Umfrage unter Theaterkritikern dem Freiburger Stadttheater den 1. Rang für die „ungewöhnlich überzeugende Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren“ zusprechen (Herbst 2007).

Weiter gibt es eine Vielzahl kleinerer Theater:

  • Das Wallgraben-Theater Freiburg, einstmals ein studentisches Kellertheater, ist vor allem bekannt für seine Loriot-Aufführungen mit Heinz Meier. Heute spielt es im Keller des Neuen Rathauses.
  • Das Theater im Marienbad Freiburg ist das Freiburger Kinder- und Jugendtheater und spielt in der ehemaligen kleinen Schwimmhalle eines aufgegebenen Bades.
  • Die Alemannische Bühne Freiburg führt Stücke in alemannischer Mundart auf.
  • Das „Vorderhaus Freiburg – Kultur in der Fabrik“ ist hauptsächlich eine Kabarettbühne.
  • Galli-Theater Freiburg
  • KIEW – Kammerspiele im E-Werk Freiburg
  • Theater am Martinstor Freiburg
  • Das Hans-Dürr-Theater: Dieses Laientheater ist bekannt durch die Shakespeare Company und Inszenierungen im schwarzen Kloster.
  • Harrys Depot ist das kleinste Theater der Stadt

In Freiburg gibt es eine lebendige Improvisationstheater-Szene mit ungefähr 10 professionellen und Laiengruppen, die an unterschiedlichen Orten auftreten.

Freiburg verfügt über mehrere Anbieter, die szenische (theaterähnliche) Stadtführungen mit oft professionellen Schauspielern anbietet (Historix-Tours, Freiburg Kultour, Timewalking). Auch werden abends Ghost-Walks angeboten.

Festivals

Im Lauf des Jahres finden in Freiburg viele Kulturfestivals statt, z. B. im Winter das Diavortrag-Festival Mundologia, ein Open Air Theatersport Festival, im Sommer seit 1983 das Internationale Zelt-Musik-Festival, das Fest der Innenhöfe mit einem breiten Spektrum von Alter Musik, klassischer Musik bis zu Weltmusik sowie viele weitere besondere Freiburger Veranstaltungen. Alle zwei Jahre im Mai findet mit dem freiburger film forum ein renommiertes Festival des ethnografischen Films statt.

Musik

Konzerthaus

Freiburg hat ein äußerst reges Musikleben aufzuweisen, was sich in der Existenz zahlreicher Orchester und Chöre, darunter einige mit internationalem Ruf, niederschlägt. Wichtige Impulsgeber sind – in unterschiedlicher Richtung – die seit 1946 bestehende Musikhochschule mit Studenten und Meisterschülern aus der ganzen Welt und die Freiburger Jazz & Rockschule. Darüber hinaus gibt es das Experimentalstudio für akustische Kunst e. V. im Funkhaus des Südwestrundfunks, das seit seiner Gründung 1969 einer der wichtigsten Impulsgeber für Neueste Musik ist.

Orchester

  • Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg hat seinen Sitz seit 1996 im Konzerthaus Freiburg. Das Orchester wurde 1946 gegründet und gilt als eines der führenden europäischen (Rundfunk-)Sinfonieorchester.
  • Das Freiburger Barockorchester (FBO) unter der Leitung von Gottfried von der Goltz gilt als einer der besten Klangkörper für Alte Musik weltweit.
  • Das Balthasar-Neumann-Ensemble wird von Thomas Hengelbrock geleitet.
  • Das Philharmonisches Orchester der Stadt Freiburg ist das Hausorchester der Städtischen Bühnen.
  • Akademisches Orchester Freiburg e. V., gegründet 1963
  • Studenten-Sinfonieorchester der KHG Freiburg
  • Das Consortium Classicum wurde 1966 von den Klarinettisten Dieter Klöcker gegründet und widmet sich vor allem der Musik des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhundert.
  • Holst-Sinfonietta e. V. (Kammerorchester) und Jugendorchester der Holst-Sinfonietta (JOHS), Freiburg, Leitung: Klaus Simon
  • Das ensemble aventure ist ein Kammerensemble, das sich hauptsächlich der Musik des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer Musik widmet.
  • Das ensemble recherche ist einer der renommiertesten Klangkörper für die Interpretation neuer Musik.
  • Die Baden-Württembergische Ensemble-Akademie Freiburg e. V. bietet Berufsmusikern und fortgeschrittenen Studenten für Instrumentalmusik und Gesang ergänzende Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten. Getragen wird sie vom Freiburger Barockorchester und dem ensemble recherche.
  • ORSO – The Rock Symphony Orchestra

Chöre

  • Anton-Webern-Chor Freiburg
  • Balthasar-Neumann-Chor, Leitung: Thomas Hengelbrock
  • Bächle-Chor, Leitung: Wolfgang Roese
  • Camerata Vocale Freiburg, gegründet 1977; Leitung: Winfried Toll
  • Deutsch-Französischer Chor
  • Freiburger Bachchor
  • Freiburger Domchor und Freiburger Domkapelle (Kammerchor)
  • Freiburger Domsingknaben
  • Freiburg Gospel Choir, Leitung: Carsten Schulz
  • Freiburger Kammerchor
  • Freiburger Kantatenchor, Leitung: Wolfgang Failer
  • Freiburger Oratorienchor
  • Freiburger Vokalensemble, Leitung: Wolfgang Schäfer
  • Heinrich-Schütz-Kantorei Freiburg, Leitung: Martin Gotthard Schneider
  • Jazzchor Freiburg
  • John Sheppard Ensemble, Leitung: Johannes Tolle
  • Kantorei der Christuskirche
  • Madrigalchor der KHG
  • Orso Chor und Orchester, Leitung: Wolfgang Roese
  • QueerFlöten e. V. – Freiburgs lesbisch-schwuler Chor
  • Romanischer Chor
  • Russischer Chor der Universität (seit 1930)
  • Studentenkantorei Freiburg
  • Voice Event – Auswahlchor der Freiburger Schulen

Jazz

  • Dieter Ilg ist einer der führenden akustischen Jazzbassisten Europas.
  • Cécile Verny Quartet mit Bernd Heitzler (Bass), Andreas Erchinger (Piano), Torsten Krill (Drums), Cécile Verny (Gesang)
  • tok tok tok ist eine Soul-Formation mit Tokunbo Akinro & Morten Klein.
  • Funk:Reich ist eine regionalbekannte Funkband aus der Umgebung

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Musikvereinen, Blaskapellen, Laienchören und Bands verschiedenster Stilrichtungen, die eher lokale Bedeutung haben.

Film und Kino

Freiburg hat ein besonders kinobegeistertes Publikum. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es hier die meisten Kinogänger in Deutschland. Durchschnittlich besucht jeder Freiburger fast sechs mal im Jahr ein Kino, um einen Film anzusehen. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 1,66.

Im CinemaxX eines bundesweit vertretenen Kinobetreibers als Multiplex-Kino werden überwiegend Hollywood-Mainstream-Filme gezeigt. Daneben hat Freiburg mit den Friedrichsbau/Apollo-Kinos und dem Kandelhof  fünf Säle eines ortsansässigen Betreibers, die als Programmkino bespielt werden. Diese Kinos sind durchgängig für ihr anspruchsvolles Programm ausgezeichnet worden, zuletzt 2007 als erste in Deutschland mit dem „Europa Cinemas Award“ für die beste Programmgestaltung. Mittlerweile hat der gleiche Betreiber auch die sechs Säle der Harmonie übernommen. Im Sommer gibt es ein Freilichtkino dieses Veranstalters in der Innenstadt. Darüber hinaus findet in Friedrichsbau und Harmonie jährlich im Sommer das Freiburger Filmfest statt, das überwiegend Freiburger Erstaufführungen von Arthousefilmen präsentiert.

Das nicht-kommerzielle Kommunale Kino Freiburg ist ebenfalls mehrfach für seine Programmarbeit ausgezeichnet worden. Alle zwei Jahre veranstaltet das Kommunale Kino das Freiburger Film Forum mit Schwerpunkt auf dem ethnographischen Film. Es gilt als eines der wichtigsten Filmfestivals auf diesem Gebiet in Deutschland.

Als einer der ältesten studentischen Filmclubs Deutschlands zeigt der 1957 gegründete Akademischer Filmclub Freiburg ein eigenes Programm. Dieses wird während des Semesters bis zu viermal pro Woche mit einem 35 mm-Projektor in einem großen Hörsaal des Kollegiengebäudes II der Universität vorgeführt.

Seit 1985 findet die Schwule Filmwoche Freiburg statt, eines der ältesten schwulen Festivals im deutschsprachigen Raum. Bis 2000 war die Schwule Filmwoche im Kommunalen Kino zu Gast, seit 2001 sind alle Vorführungen im Kandelhof.

Im Juli und August gibt es in Freiburg tägliches Open-Air-Kino am Stadtrand, wo überwiegend Mainstream-Filme gezeigt werden.

In Freiburg ist die Kool Filmdistribution ansässig, ein 1997 gegründeter unabhängiger Verleih für internationale Arthouse- und Independentfilme. Jährlich kommen über diesen Weg etwa sieben Filme mit bis zu 50 Kopien in die Kinos, u. a. Der Schmetterling mit Michel Serrault, Die große Verführung oder Zurück nach Dalarna.

Museen

Freiburg beherbergt mehrere städtische Museen, die sich größtenteils aus den früheren „Städtischen Sammlungen“ entwickelt haben. Das größte Museum der Stadt ist das Augustinermuseum (Museum für Kunst- und Kulturgeschichte am Oberrhein) am Augustinerplatz, eines der bedeutendsten Museen in Südbaden. Seit geraumer Zeit befinden sich Teile des Museumsgebäudes (ehem. Kirchenschiff) in einer umfassenden Sanierungsphase, so dass große Teile des Museums und wichtige Exponate bis auf weiteres nicht oder nur mit größeren Einschränkungen zu besichtigen sind. Weitere Teile des Museums sind wegen Kontaminierung durch Holzschutzmittel seit Jahren geschlossen.

Eine Abteilung des Augustinermuseums ist das seit 1994 im Wentzingerhaus am Münsterplatz untergebrachte Museum für Stadtgeschichte, das sich vornehmlich mit der Entwicklung Freiburgs und dem Bau des Freiburger Münsters beschäftigt.

Ebenfalls am Augustinerplatz liegt das Adelhausermuseum für Natur- und Völkerkunde, in dem ein Überblick zur Geologie und Mineralogie sowie zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt gegeben wird. Nicht nur bei Kindern äußerst beliebt ist die Schau „Vom Ei zum Küken“, die jährlich in den Wochen vor Ostern präsentiert wird. Dieses im Jahre 1895 gegründete und auf zwei historische Gebäudekomplexe verteilte Museum musste aus Gründen des vorbeugenden Brandschutzes am 30. Dezember 2006 teilweise schließen. Eine Neukonzeption für das Museumsgebäude an der Gerberau ist in Arbeit.

Schwabentor

Ein weiteres städtisches Museum ist das als Abteilung des Augustinermuseums 1985 eröffnete Museum für Neue Kunst in der Marienstraße, in dem moderne und zeitgenössische Kunst, angefangen vom Expressionismus Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zu den aktuellen Entwicklungen der letzten Jahre, ausgestellt werden.

Das Archäologische Museum Colombischlössle (ehem. Museum für Ur- und Frühgeschichte) befindet sich seit 1983 im Colombipark am Rotteckring. Schwerpunkte der Dauerausstellung liegen auf der frühgeschichtlichen bis mittelalterlichen Entwicklung an Ober- und Hochrhein. Im Museum werden mehrmals im Jahr Aktionen für Kinder angeboten, bei denen sie selbst ausprobieren können, wie in der Steinzeit zum Beispiel Feuer gemacht oder Tongefäße gebrannt wurden.

Das neugeschaffene „Uniseum“ im Gebäude der „Alten Universität“ zeigt Exponate aus der Geschichte der Universität und stellt die Entwicklung der Hochschule bis heute dar.

Seit Oktober 2004 betreibt die Stadt das Kunsthaus L6 im Stadtteil Zähringen. Dort gibt es Ateliers für bildende Künstler, Proberäume für Bands, ein Wohnatelier für Gastkünstler, eine Künstlerwerkstatt und eine Halle für Ausstellungen aktueller Kunst aus der Region Freiburg.

Der Kunstverein Freiburg e. V., gegründet 1827 und damit einer der ältesten Kunstvereine in Deutschland, präsentiert aktuelle Kunst in seiner Ausstellungshalle, der ehemaligen Schwimmhalle eines aufgegebenen Schwimmbads.

Des Weiteren gibt es noch einige privat betriebene Museen in Freiburg: Im „Kunstraum Alexander Bürkle“ wird seit 2004 internationale zeitgenössische Kunst ausgestellt. Dort ist in einer Dauerausstellung auch die „Sammlung Rosskopf“ zeitgenössischer bildender Kunst zu sehen. – Die „Stiftung für konkrete Kunst Roland Phleps“ zeigt in ihrer Skulpturenhalle im Stadtteil Zähringen insbesondere Stahlskulpturen des Namensgebers und in wechselnden Ausstellungen Arbeiten verwandter Künstler. – In der Turmstrasse befindet sich das Freiburger Fasnetmuseum, in dem Masken und Kostüme (alemannisch „Häs“) und die Geschichte der „Freiburger Fasnet“ ausgestellt werden. – Im Schwabentor befindet sich die Zinnfiguren-Klause, in der historische Dioramen (z. B. zu Martin Luther oder den Bauernkriegen) aus Zinnfiguren ausgestellt sind. – In der Bertoldstraße zwischen Stadttheater und Hauptbahnhof gibt es das Freiburger Puppenstuben- und Puppenmuseum „Kleine Welt“ der Sammlung Lüdtke/Trefzger mit Exponaten aus der Zeit zwischen 1800 und 1950. Mit 250 Puppenstuben und 500 Puppen ist es nach eigenen Angaben das größte Museum seiner Art in Baden-Württemberg.

Im „Freiburger Hausberg“, dem Schauinsland, befindet sich das Museums-Bergwerk Schauinsland. Es handelt sich dabei um ein stadtgeschichtlich wichtiges Bergwerk, in dem Silber-, Blei- und Zinkerze abgebaut wurden. Es liegt am „Erzkasten“ oberhalb von Hofsgrund. Heute wird es von einer privaten Forschergruppe betrieben. In den Wintermonaten bleibt es geschlossen.

Kulturpreis

Der Reinhold-Schneider-Preis ist der Kulturpreis der Stadt Freiburg im Breisgau, der seit 1960 in der Regel alle zwei Jahre turnusmäßig wechselnd in den Bereichen Literatur, Musik und Darstellende Kunst verliehen wird.

Dialekt

Durch die südlichen Stadtteile von Freiburg verläuft die Mundartgrenze zwischen nieder- und hochalemannisch. Freiburgs alemannischer Name lautet – wie zur Zeit der Stadtgründung – Friburg. Der ursprüngliche Freiburger Dialekt ist jedoch bei den Einheimischen weitgehend einer mehr oder weniger niederalemannisch gefärbten hochdeutschen Umgangssprache gewichen, die wie das Schwäbische diphthongiert.

Sport

Badenova-Stadion (ehemals Dreisamstadion) Außenansicht
Badenova-Stadion (ehemals Dreisamstadion) Überblick

Die Stadt ist Heimat des Fußball-Clubs SC Freiburg. Der Sport-Club stieg 2003 zum dritten Mal aus der 2. Liga auf, musste aber 2005 erneut in die 2. Bundesliga absteigen. Langjähriger Trainer war Volker Finke (1991–2007), auf dessen Initiative die Fußballschule des Clubs zurückgeht. 2004 feierte der SC Freiburg sein 100-jähriges Bestehen. Trainer ist seit der Spielzeit 2007/2008 Robin Dutt. Die Frauenmannschaft spielt in der ersten Bundesliga und schloss die Saison 2007/08 mit einem 8. Platz ab.

Neben dem SC Freiburg gibt es den Freiburger Fußball-Club, welcher 1907 Deutscher Meister wurde.

Im Eishockey spielt der EHC Freiburg (die Wölfe) in der Saison 2008/2009 in der 2. Eishockey-Bundesliga. In der Saison 2003/2004 spielte der EHC in der DEL, der höchsten Spielklasse im deutschen Eishockey.

Durch die Eisvögel USC Freiburg ist Freiburg in der ersten Basketballliga der Frauen repräsentiert. In der Saison 2005/2006 belegten die Eisvögel den 2. Platz nach dem Ende der Rückrunde, in der Saison 2006/2007 den 4. Platz. Die Herrenmannschaft des USC spielt in der Saison 2008/09 in der Pro B und ist einer der Aufstiegsfavoriten für die Pro A, der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Ihre letzte erstklassige Saison spielte das Freiburger Herrenteam 1998/1999.

Jenische aus Freiburg gewannen in einer gemischten Mannschaft das weltweit erste Bootsch-Turnier 2005 in Singen.

Eine weitere bedeutende Sportart ist der Radsport. Im Jahr 2000 war Freiburg zum vierten Mal Etappenort der Tour de France. Im Juni 2004 wurde hier die Deutsche Radsportmeisterschaft ausgetragen, im November 2005 wurde mit den Hallenradsport Weltmeisterschaften ein internationaler Wettbewerb ausgerichtet.

Freiburg ist Sitz des Olympia-Stützpunkts Freiburg-Schwarzwald, der verschiedene Leistungszentren in der Region unterhält: Ski Nordisch, Radsport, Leichtathletik und andere. In Freiburg ist das Leistungszentrum für Ringen und ein Sportinternat ansässig. Es besteht eine enge Kooperation zur Sportmedizin und zur Sportwissenschaft an der Universität.

Im März 2004 fand erstmals der Freiburg-Marathonlauf als Breitensportveranstaltung statt.

Mit der Freiburger Turnerschaft von 1844 e. V. hat der größte Sportverein Südbadens seine Heimat in Freiburg. Er hat 2004 den Zuschlag erhalten, im Jahre 2009 die 54. Rollkunstlauf-Weltmeisterschaft in Freiburg auszurichten, zu der etwa 1000 Rollsportler erwartet werden.

Auch amerikanische Sportarten erfreuen sich in Freiburg nicht zuletzt wegen der ausländischen Gaststudenten großer Beliebtheit. Die Stadt wird im American Football durch die Freiburg Sacristans vertreten, die in der Saison 2008 zum ersten mal in der Regionalliga Mitte des American Football Verband Baden-Württemberg e.V antraten und die Saison mit einem 3. Platz beendeten. Die Baseball-Mannschaft Freiburg Knights spielt in der Landesliga Baden-Württemberg auf ihrem angestammten Platz im Dietenbachgelände.

Daneben gibt es in Freiburg zahlreiche Sportvereine – insgesamt über 200, die etwa 100 Breitensportarten anbieten und dafür gute Trainingsmöglichkeiten bieten.

Bäder

In Freiburg gibt es insgesamt neun Schwimmbäder, davon drei Freibäder. Sie werden vom städtischen Unternehmen Freiburger Stadtbau GmbH beziehungsweise deren Tochtergesellschaft Regio Bäder GmbH betrieben.

Das größte Freiburger Bad ist das Eugen-Keidel-Bad, ein Mineral-Thermalbad mit einer großen Bade- und Saunalandschaft. Über eine Buslinie ist es an den ÖPNV angeschlossen, dennoch ist die Lage weit vor den Toren der Stadt im Wald gelegen eher autogerecht. Es wird von der Freiburger Stadtbau GmbH betrieben.

Im Westen Freiburgs in unmittelbarer Nachbarschaft des Seeparks befindet sich das Westbad, das vor allem als Sportbad ausgelegt ist. Es besitzt ein durch eine bewegliche Trennwand teilbares 50-m-Becken, ein Nichtschwimmer- und ein Babybecken sowie ein 5 m tiefes Sprungbecken mit zugehöriger Sprunganlage (bis 10 m). Im Außenbereich befinden sich Liegewiesen, Spielbereiche, Kinderbecken und ein seit längerem und auf längere Zeit nicht in Betrieb befindliches Außenschwimmbecken (Finanznot der Stadt).

In Innenstadtnähe befindet sich das Faulerbad, das als Freizeitbad mit 25-m-Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken, Liegewiese und zwei Saunakabinen, aber ohne Rutsche konzipiert ist. Bis ins Jahr 2006 wurde jeweils im Winterhalbjahr, am ersten Samstag im Monat, eine große Mitternachtsparty ("Saturday-Night-Swimming") mit Lichtshow, Barbetrieb und DJs angeboten. Im Sommer geschlossen.

Im Stadtteil Haslach befindet sich das Gartenhallenbad Haslach mit mehreren Becken, darunter einem Nichtschwimmer- und einem Sprungbecken bis 5 m und einer Liegewiese. Es ist vor allem bei der jüngeren Bevölkerung sehr beliebt.

Weitere Sportbäder befinden sich in Lehen mit einem 17-m-Becken und Hochdorf.

Unter den Freibädern das größte ist das Strandbad in direkter Nachbarschaft des Badenova-Stadions auf der Grenze der östlichen Stadtteile Waldsee und Ebnet. Es hat ein unbeheiztes Nichtschwimmerbecken mit einer 91-m-Rutsche, ein Planschbecken und ein beheiztes 50-m-Becken sowie großzügige Liegeflächen, Umkleiden und Verpflegungseinrichtungen. Hüpfburg und Beachvolleyballfelder runden das breite Angebot ab.

Im Stadtteil Wiehre befindet sich das älteste deutsche Schwimmbad mit separatem Frauenteil, das Lorettobad. Die ganze Anlage mit den historischen Umkleideräumen, dicht umbauten Schwimmerbecken und einem schönen Baumbestand hat ihren ganz eigenen Charme.

Das dritte Freibad ist schließlich das Freibad St. Georgen mit einem 25-m-Becken in Verbindung mit einem Nichtschwimmerbereich mit Breitrutsche. Die reizvolle, teilweise in Hügeln geschwungene Anlage (rund um das Kleinkinderbecken) und der ausgedehnte Sportbereich (inklusive Hüpfburg) machen das Bad besonders für den entspannten Familienausflug empfehlenswert.

Die Freibäder sind nur während der Sommersaison geöffnet, im Jahr 2006 öffnete das Strandbad am 11. Mai, die beiden anderen Freibäder am 25. Mai. Die übrigen sechs Schwimmbäder sind mit unterschiedlichen Pausen ganzjährig geöffnet.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Internationale Kulturbörse Freiburg (seit 1989)
  • Januar: freiburger-grenzenlos-festival (seit 2002)
  • Februar: Automobil (Neuwagen-Messe, seit 1985)
  • Februar/ März: Die Freiburger Fasnet beschreiben Volkskundler als Mischung der schwäbisch-alemannischen Fastnacht und des rheinischen Vereinskarneval
  • März: Camping Freizeit Touristik mit bike aktiv und Ferienmesse (Verbraucherausstellung mit Schwerpunktthema Freizeit, seit 1972)
  • April: Freiburg-Marathon (seit 2004)
  • April/Mai: Schwule Filmwoche Freiburg (seit 1985) im Kino Kandelhof
  • Mai: Freiburger Frühjahrsmess’ (Kirmes, Jahrmarkt)
  • Mai: Freiburger Film Forum ethnologie (Filmfestival zu Ethnologie, Afrika, Amerika, Asien, Ozeanien, zweijährlich seit 1985)
Zelt-Musik-Festival
Freiburger Herbschtmess
  • Juni–August: Ebneter Kultursommer (seit 2005)
  • Sommer: Open-Air-Kinos (Innenhof Schwarzes Kloster sowie Freigelände im Industriegebiet Nord)
  • Juli: Freiburger Weinfest (seit 2001)
  • Juli: Zelt-Musik-Festival
  • Juli: Freiburger Filmfest (seit 2004)
  • Juli: Münstersommer (seit 2000, mit wöchentlichem Orgelkonzert, Fest der Innenhöfe, Museumsnächten, Rahmentrommelfestival, Le Gipfel du Jazz u. v. m.)
  • Juli/August: Rathaushofspiele des Wallgraben Theater
  • Juli/August: Seenachtsfest (Freiburgs größtes Volksfest im Seepark-Gelände) (fand 2007 und 2008 aufgrund der gestiegenen Kosten nicht statt)
  • September: Baden Messe (Freiburgs größte Verbraucherausstellung)
  • September: Freiburger Herbstmess’ (Kirmes, Jahrmarkt)
  • Oktober: Internationale Mineralien- und Fossilientage Freiburg im Breisgau (seit 1978, Neue Messe)
  • November: Plaza Culinaria (kulinarische Messe)
  • November: Brettlemarkt (Messe für Wintersport)
  • November: Freiburger Spielzeug- und Modellbahnbörse
  • November: Freiburger Literaturgespräch (seit 1986)
  • November/Dezember: Freiburger Weihnachtsmarkt (seit 1972)
  • Dezember/Januar: Weihnachtszirkusfestival

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Luftaufnahme Innenstadt von Südwesten aus
Alte Wache Freiburg
Erzbischöfliches Ordinariat

In Freiburg gibt es bemerkenswerte Gebäude aus allen Epochen der Stadtgeschichte. Ein großer Teil der historischen Altstadt wurde beim Bombenangriff am 27. November 1944 zerstört. Erstaunlicherweise blieben das Münster, die Südostecke des Münsterplatzes mit Historischem Kaufhaus, Wentzingerhaus und Alter Wache sowie die beiden noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttore nahezu unversehrt. Nach dem Krieg wurde die Altstadt weitgehend in den historischen Proportionen mit damaliger Grundstücksgröße und Traufhöhe wieder aufgebaut.

Zu den beachtenswerten Gebäuden gehören:

Das Freiburger Münster ist das Wahrzeichen der Stadt und ihr bedeutendstes Gebäude. Es wurde als Bürgerkirche errichtet und hat deshalb nur einen Hauptturm. Unter den zahlreichen Kunstwerken sind unter anderem der Hochaltar und der Schnewlin-Altar von Hans Baldung Grien, der sogenannte Oberriedaltar von Hans Holbein d. J. sowie einige sehr schöne mittelalterliche Glasfenster besonders hervorzuheben, die zum Teil Stiftungen der Handwerkerzünfte waren. Der 116 Meter hohe gotische Turm des Münsters überragt alle Gebäude der Stadt. Er wurde von dem Kunsthistoriker Jacob Burckhardt 1869 in einer Vortragsreihe im Vergleich mit Basel und Straßburg mit den Worten: Und Freiburg wird wohl der schönste Turm auf Erden bleiben ausgezeichnet. Daraus entwickelte sich das wohl häufig gehörte, aber nicht schriftlich überlieferte Zitat vom schönsten Turm der Christenheit. Als einziger Turm einer größeren Kathedrale in Deutschland wurde er schon im Mittelalter fertig gestellt. Besucher sollten auch den Markt rund um das Freiburger Münster genießen.

Am Münsterplatz: Das Historische Kaufhaus von 1532 mit prächtigen Skulpturen habsburgischer Kaiser aus dem 16. Jahrhundert fällt auf durch seine ochsenblutrote Farbe, die mit farbigen Ziegel gedeckten Ecktürmchen und seine Treppengiebel. Das Haus zum „Zum Schönen Eck“ von 1761 (Wentzingerhaus) wurde von Johann Christian Wentzinger als eigenes Wohn- und Atelierhaus im spätbarocken Stil errichtet. Seit 1994 beherbergt es das Museum für Stadtgeschichte. Die Alte Wache, als Hauptwache der Österreichischen Wachgarnison im Jahre 1733 errichtet, dient nach unterschiedlichsten Nutzungen heute als „Haus der Badischen Weine“.

In der näheren Umgebung des Münsters stehen vier sehr unterschiedliche Gebäude, die mit der katholischen Kirche zu tun haben. Die Alte Münsterbauhütte ist das einzige aus dem Mittelalter erhaltene Gebäude der Altstadt mit Sichtfachwerk. Es wurde als Gebäude der „Münsterfabrik“ errichtet, die seit dem 13. Jahrhundert für den Bau der Freiburger Pfarrkirche zuständig war. Später wurde das Gebäude um das Fachwerkgeschoss aufgestockt, das dann eine Wohnung für den Turmwächter bot. Heute unterhält der Münsterbauverein hier einen kleinen Laden sowie die Münsterpfarrei eine Begegnungs- und Beratungsstätte. – In Sichtweite liegt das Erzbischöfliche Ordinariat, der Verwaltungsbau des katholischen Bistums Freiburg. Der 1903–1906 in historisierender Form errichtete Bau hat eine im spätromanischen Stil reich ornamentierte Natursteinfassade und wirkt dadurch – und auch wegen seiner Größe – eher als Fremdkörper in dieser Altstadt-Umgebung. Das Innere weist neben byzantinisch anmutenden Stilelementen auch auf den Jugendstil. – Gegenüber steht das von Christoph Arnold, einem Schüler von Friedrich Weinbrenner, geplante „Collegium Borromaeum“ mit der Konviktskirche aus den Jahren 1823–1826, das heute Priesterseminar für die Erzdiözese Freiburg ist. – Nicht weit davon entfernt steht das 2002 erbaute Erzbischöfliche Archiv, ein kubischer, mit dunklem Sandstein verkleideter, fast fensterloser Zweckbau, der etwas über die Baugesinnung des beginnenden 21. Jahrhunderts aussagen kann.

Im Innern und am Außenbau des Freiburger Münsters, auf dem Münsterplatz sowie in den Museen und Archiven der Stadt finden sich heute noch zahlreiche Darstellungen der Freiburger Stadtpatrone: St. Georg, Bischof Lambert von Maastricht und Märtyrer Alexander. Bemerkenswert ist nicht nur die Vielzahl der Darstellungen als Skulpturen und Goldschmiedearbeiten, auf Gemälden und Glasfenstern, Holzschnitten und Kupferstichen, sondern die Tatsache, dass einige Darstellungen von bedeutenden Künstlern geschaffen worden sind, darunter Hans Baldung Grien, Hans Holbein der Jüngere, Gregorius Sickinger und wahrscheinlich auch Johann Christian Wentzinger.

Zwei Kirchen der historischen Altstadt verdienen Beachtung. Die gotische Kirche St. Martin (Franziskanerkirche) am Rathausplatz ist im Innern von betonter Schlichtheit und hatte ursprünglich als Bettelordenskirche keinen Turm. Ein Glockenturm mit spitzem Turmhelm wurde erst 1890–93 errichtet. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erhielt der Turm ein Pyramidendach. Die barocke Universitätskirche (Jesuitenkirche) neben der Alten Universität wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört und wurde nach dem Wiederaufbau nicht wieder farbig gefasst. Herausragendes und auffallendes Kunstwerk im Chorraum ist seit 1988 eine 16 Meter hohe Skulptur des leidenden Christus, geschaffen und als Leihgabe zur Verfügung gestellt vom Münstertäler Künstler Franz Gutmann.

Anstelle der 1944 zerstörten Alten Ludwigskirche am nördlichen Rand der Innenstadt wurde zwischen 1952 und 1954 nach den Plänen von Horst Linde ein modernes Kirchengebäude mit wegweisender Architektur im Stadtteil Herdern gebaut. – Ein weiterer bemerkenswerter zeitgenössischer Kirchenbau ist die Maria-Magdalena-Kirche der Kölner Architektin Susanne Gross im Stadtteil Rieselfeld. Diese Kirche steht der evangelischen und katholischen Gemeinde mit je einem Kirchenraum zur Verfügung und wurde 2004 eingeweiht.

Im ehemaligen Kloster der Augustinereremiten, dessen älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen, ist das Augustinermuseum untergebracht.

Martinstor
Colombischlössle

Die beiden noch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhaltenen Tortürme prägen das Bild der Innenstadt. Das ältere Martinstor wurde 1901 um fast das Dreifache auf 60 Meter erhöht und erhielt einen Dachaufbau im Stil des 15. Jahrhunderts. Das Schwabentor wurde ebenfalls 1901 auf fast doppelte Höhe aufgestockt und mit durchbrochenen Treppengiebeln im Stil norddeutscher Stadttürme versehen. Diese wurden 1954 wieder abgebaut und der Torturm erhielt ein Pyramidendach nebst Glockentürmchen mit Zwiebelhaube.

Das 1515 fertiggestellte „Haus zum Walfisch“ wurde durch Jakob Villinger von Schönenberg, Großschatzmeister des römischen Königs und Kaisers Maximilian I., deutscher Kaiser ab 1493 und Landesherr Freiburgs (1490–1519) erbaut. Darüber hinaus wohnte der Humanist und Philosoph Erasmus von Rotterdam in den Jahren 1529–1531, nach seiner durch die protestantische Reformation begründeten Flucht aus Basel in diesem Haus. Nach zahlreichen Umbauten brannte das Haus 1944 ab. Nach seinem Wiederaufbau diente es Dario Argento für seinen Film Suspiria als Szenerie und gehört heute zum Hauptsitz der Sparkasse Freiburg.

Das Hotel/Restaurant Zum Roten Bären in Freiburg gilt als ältester Gasthof Deutschlands. Die Fundamente stammen aus der Zeit vor 1120. – Nicht weit davon, in der Kaiser-Joseph-Straße, steht einer der bedeutendsten Profanbauten Freiburgs, der „Basler Hof“. Er entstand Ende des 15. Jahrhunderts durch den Umbau mehrerer älterer Häuser durch Konrad Stürtzel, Hofkanzler Kaiser Maximilians. Von 1587 bis 1677 diente das Gebäude als Exilresidenz für das Basler Domkapitel, das sich wegen der Reformation in Basel nicht mehr halten konnte. 1698–1802 war es Amtssitz der Vorderösterreichischen Regierung. Eine ähnliche Funktion übt es heute aus: hier ist der repräsentative Dienstsitz des Regierungspräsidenten. Der größte Teil seiner Ämter ist in einem Neubau im Westen der Stadt untergebracht.

Zwischen dem westlichen Rand der Altstadt und dem Hauptbahnhof befinden sich ebenfalls interessante Gebäude aus verschiedenen Epochen: Das so genannte Colombischlössle am Rotteckring, 1869–71 auf der Bastion „St. Louis“ der einstigen Vaubanschen Befestigung als herrschaftliche Villa in neugotischen Stil erbaut, liegt in einem kleinen Park, in dem zu Schauzwecken Weinstöcke mitten in der Stadt zu finden sind. 1947–1951 war hier der Sitz der (süd-)badischen Landesregierung. Seit 1983 ist das Museum für Ur- und Frühgeschichte hier untergebracht. – Das Stadttheater wurde 1905–1910 auf der Bastion „Dauphin“ der schon erwähnten Befestigung mit Jugendstilelementen errichtet. Es wurde 1944 fast völlig zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg relativ rasch wieder aufgebaut. Am Platz der Alten Synagoge bildet es mit den Kollegiengebäuden I und II der Universität ein eindrucksvolles Ensemble. – Daneben liegt die Universitätsbibliothek Freiburg, die 1978 an der Stelle eines Gymnasiumsgebäudes aus der Zeit des Historismus als klotziges Betongebäude errichtet wurde. Nach 30 Jahren muss das Bauwerk grundlegend saniert werden und wird eine völlig veränderte Fassade nach Plänen des Basler Büros Degelo Architekten erhalten. – Das Konzerthaus Freiburg liegt nahe dem Hauptbahnhof. Seine Reailisierung war in der Bürgerschaft heftig umstritten.

Der Bahnhofsturm Freiburg in der Bismarckalle ist mit 19 Stockwerken und einer Höhe von 60 Metern nach dem Münster das zweithöchste Gebäude der Stadt. Er gehört zu dem 1997 neu errichteten Gebäudekomplex „Forum Hauptbahnhof Freiburg“. Der Bahnhofsturm wird auch „Solar Tower“ genannt, da ein großer Teil der Südfassade aus Solarzellen besteht. In dem Bürohochhaus befinden sich Büros sowie in den oberen beiden Stockwerken eine Club-Lounge (Bar). Zu dem Gebäudekomplex des HBF gehört auch ein „Office Tower“ genanntes zweites Hochhaus und das Planetarium Freiburg. Außerdem befindet sich am HBF das Hochhaus „Inter City Hotel“. Die drei Hochhäuser (Solar Tower, Office Tower und Inter City Hotel) ergeben eine kleine Skyline.

Bedeutende Plätze der Stadt

Münsterplatz mit historischem Kaufhaus

Der Münsterplatz ist der größte gepflasterte Platz in Freiburg. Hier findet bis auf Sonntag jeden Vormittag der Wochenmarkt statt, auf der Nordseite der Bauernmarkt und auf der Südseite der Händlermarkt. Im Mittelalter lag um das Münster herum der Friedhof. Auf der Nordseite sind die Umrisse der ehemaligen Beinhauskapelle im Pflaster kenntlich gemacht. An der Westseite des Platzes stehen zwei Brunnen, nördlich der Fischbrunnen, der 1483 vom Meister Hans von Basel geschaffen wurde und ehemals auf der Marktgass (der heutigen Kaiser-Joseph-Straße) stand, und im Süden der Georgsbrunnen aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts mit einer vergoldeten St. Georgs-Statue. Die drei Sandsteinsäulen vor dem Hauptportal des Münsters gehen zurück auf eine Stiftung von 1719 durch die drei vereinigten Stände Vorderösterreichs; sie tragen Skulpturen der beiden „jüngeren“ Stadtpatrone Lambert von Maastricht und Alexander, die Gottesmutter Maria als Patronin des Münsters flankierend.

Nachts am Augustinerplatz

Der Augustinerplatz ist einer der zentralen Plätze der Freiburger Altstadt. Umgeben vom ehemaligen Augustinerkloster – dem heutigen Augustinermuseum – und den Resten der ehemaligen Stadtmauer, ist der Platz ein beliebter Treffpunkt der Freiburger Bevölkerung. An der unterschiedlichen Bodenpflasterung ist der Verlauf der alten Stadtmauer erkennbar. Nach dem Abbruch der ehemals benachbarten Feierling-Brauerei und der Neugestaltung des Platzes hat sich ein Phänomen entwickelt, das scherzhaft mit den Verhältnissen an der Spanischen Treppe in Rom verglichen wird. Auf der Treppenanlage des Augustinerplatzes und in deren Umgebung genießen in den Sommernächten viele Menschen das städtische Leben mit mediterranem Flair.

Neues und Altes Rathaus am Rathausplatz
Blick in die Gerberau

Den Platz der Alten Synagoge (frühere Bezeichnungen: Theaterplatz, Europaplatz) entlang der westlichen Seite der ehemaligen Stadtbefestigung begrenzen jetzt die Kollegiengebäude I und II der Albert-Ludwigs-Universität, die Universtitätsbibliothek und das Freiburger Stadttheater. Auf einem Teil des jetzt freien Rasenplatzes vor dem Kollegiengebäude II stand bis zur Pogromnacht im November 1938 die Synagoge. Der Name des Platzes und eine Gedenkplatte erinnern daran, ebenso ein Wegschild nach Gurs, den Ort, an den 1940 die meisten Juden aus Freiburg verschleppt wurden. Der Platz soll im Zusammenhang mit einem neuen Verkehrskonzept der Stadt Freiburg eine besondere Bedeutung zur westlichen Erweiterung der Innenstadt übernehmen. Eine Lücke zwischen den Kollegiengebäuden I und II führt auf den von Universitätsgebäuden umgebenen „Platz der Weißen Rose“ zur Erinnerung an den studentischen Widerstand während des Nationalsozialismus.

Der Rathausplatz hieß früher nach dem ehemaligen Kloster Franziskanerplatz, von dem nur die gotische Martinskirche und ein Teil des Kreuzgangs erhalten ist. Das Alte Rathaus und das Neue Rathaus begrenzen den Platz auf der anderen Seite. Auf dem Platz steht ein Brunnen mit dem Denkmal für den Mönch Berthold Schwarz aus dem ehemals benachbarten Kloster, der angeblich das Schießpulver (Schwarzpulver) erfunden hat.

Oberlinden und Unterlinden sind beschauliche Plätze in unterschiedlichen Vierteln der Altstadt mit je einer namengebenden alten Linde. Die „Obere Linde“ steht seit 1729, den Brunnen von 1861 krönt eine Barockmadonna von Franz Hauser (1651–1717).

Der Kartoffelmarkt ist ein beliebter Altstadt-Platz, der nach Abbau eines Behelfsgebäudes der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung steht. In seiner Mitte steht ein 1911 von dem Kaufmann Ludwig Rau gestifteter Brunnen. Vielen Freiburgern gilt der Adelhauser-Platz als der schönste Platz Freiburgs, klein und abseits der großen Fußgängerströme. Er trägt seinen Namen nach dem dort ansässig gewesenen Kloster Adelhausen, von dem die Kirche noch erhalten ist. Auf dem Klosterareal sind, nach zahlreichen Umbauten der vergangenen Jahrhunderte, die das Kloster kaum mehr erkennen lassen, einige Museen untergebracht.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Freiburger Bächle, Wasserrinnen in der Altstadt
Schlossbergturm
  • Der Schlossberg am Rande der Altstadt ist mit zahlreichen Spazierwegen, Nordic-Walking-Strecken und zwei Restaurants über den Dächern der Stadt ein bevorzugtes Naherholungsgebiet. Auf der Höhe steht der Schlossbergturm, der seit 2002 eine beeindruckende Rundumsicht über die Gesamtstadt und ihre Umgebung, in den östlich gelegenen Schwarzwald und bis zu den Vogesen im Westen bietet.
  • Der Arlesheimer See, ehemaliger Baggersee, ist heute ein Naturschutzgebiet im Mooswald am westlichen Stadtrand.
  • Der Schauinsland ist der „Hausberg“ der Stadt. Sein Gipfel (1284 m ü. M.) liegt noch auf städtischer Gemarkung. Die Schauinslandbahn wurde 1930 eröffnet und war die erste Seilbahn nach dem Umlaufprinzip; der Aussichtsturm trägt den Namen des ehemaligen Oberbürgermeisters Dr. Eugen Keidel. Das Schaubergwerk gibt einen Einblick in den Erzbergbau, der hier seit dem Mittelalter bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde.
  • Die Freiburger Bächle sind kleine Wasserrinnen am Straßenrand in den meisten Gassen und Straßen der Altstadt. Sie sind ein Wahrzeichen der Stadt.
  • Viele Gehwege (Bürgersteige) der Innenstadt sind mit Rheinkieselmosaiken gepflastert. An vielen Stellen sind Ornamente oder, z. B. vor Geschäften, symbolische Darstellungen eingearbeitet. Vor dem Rathaus sind die Wappen aller Partnerstädte auf diese Weise eingelassen.
  • Im Badenova-Stadion (Dreisamstadion) ist der Sportclub Freiburg, ein Verein der 2. Fußball-Bundesliga (2008/09), zu Hause.
  • Das Planetarium in der Nähe des Hauptbahnhofs zeigt in wechselnden Programmen kosmische Zusammenhänge.
  • Das Tiergehege Mundenhof ist als Kleinzoo ein beliebtes Ziel von Familien mit Kindern. Auf dem benachbarten Gelände des Stadtgutes findet jährlich im Frühsommer das Zelt-Musik-Festival (ZMF) mit Solisten aus unterschiedlichen Musiksparten (von Klassik bis Pop) statt.
  • Der Botanische Garten ist Teil der Biologischen Fakultät an der Universität, ein Forschungs- und Lehrgarten sowie ein Schau-Platz der Botanik; er ist der Öffentlichkeit zugänglich.
  • Auf dem Alten Friedhof steht eine Kapelle mit Totentanz aus dem achtzehnten Jahrhundert (nach Kriegs- und Wetterschäden erneuert); hier befinden sich einige schöne Gräber historisch bemerkenswerter Personen, unter anderem von Karl von Rotteck, Joseph Freiherr von Auffenberg, dem Major von Hennenhofer (dessen Grabmal entfernt wurde, da der Major von Hennenhofer als „mutmaßlicher Mörder Kaspar Hausers“ gilt und der Stein regelmäßig geschändet wurde), General Boniface de Mirabeau, Bertha Mendelssohn-Bartholdy (Schwiegertochter des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy), Johann Georg Jacobi, August Freiherr von Berstett, den Familien Colombi und von Greiffenegg. Berühmt ist das Grab der Caroline Christine Walter. Obwohl die junge Frau mit lediglich 17 Jahren bereits 1867 verstarb, ist es – so wird es in Freiburg erzählt – beinahe täglich mit frischen Blumen geschmückt. Um den rätselhaften Spender der Blumen gibt es viele Legenden.
  • Auf dem kommunalen Friedhof erinnern ein Sammelgrab und eine Gedenktafel an 50 Opfer der „Euthanasie“-Morde.[11]
  • Der Seepark mit Seeparkturm ist das ehemaliges Gelände der Landesgartenschau von 1986 im Westen der Stadt.
  • Auch der jüdische Friedhof liegt in einem der westlichen Stadtteile (Mooswald). Dort steht ein Mahnmal für die Opfer der Shoa.
  • Zwei alte Linden (1729 gepflanzt), jede neben einem historischen Brunnen, geben zwei kleinen Plätzen in der Altstadt ihren Namen: „Oberlinden“ und „Unterlinden“.
  • Das Holbeinpferdle, „Stehendes Fohlen“, ist eine Skulptur in Betonguss des Bildhauers Werner Gürtner, das auf einem kleinen Rasenstück an der Straßenbahnhaltestelle „Holbeinstraße“ steht. Es wird seit 1980 in unregelmäßigen Abständen heimlich von Unbekannten mit immer neuen Farbanstrichen, oft recht phantasievoll, dekoriert.
  • Das Jesuitenschloss liegt am Hang des Schönbergs und bietet eine gute Aussicht über Freiburg, die Vogesen, den Kaiserstuhl, die Rheinebene und den südlichen Schwarzwald.
  • Das Siegesdenkmal ist ein 1876 eingeweihtes dem XIV. Armeekorps gewidmetes Denkmal.
  • Das Wasserschlössle im Stadtteil Wiehre ist die Frontseite eines Wasserhochbehälters.

Persönlichkeiten

Eingangstor zum Freiburger Hauptfriedhof

Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Freiburg im Breisgau

Ehrenbürger

Mit der Ehrenbürgerwürde zeichnet die Stadt Freiburg Personen aus, die sich um das Ansehen der Stadt oder das Wohlergehen ihrer Bürger besonders verdient gemacht haben. Die Freiburger Ehrenbürger reichen vom Rokoko-Bildhauer Johann Christian Wentzinger bis zum ehemaligen Oberbürgermeister Rolf Böhme und dem Mäzen Eugen Martin in der Gegenwart. Vollständige Liste hier

Söhne und Töchter der Stadt

In Freiburg sind bedeutende Persönlichkeiten geboren worden. Manche sind nach ihrer Geburt oder später weggezogen und haben ihren Wirkungskreis andernorts gefunden und sind erst dort bekannt geworden. Es sind Künstler wie Johann Christian Wentzinger, Julius Bissier oder Edith Picht-Axenfeld, Politiker wie Karl von Rotteck, Joseph Wirth, Leo Wohleb oder Wolfgang Schäuble, Wissenschaftler wie Carl Christian Mez oder Karl Rahner und Schauspieler wie Til Schweiger. Vollständige Liste hier

Mit Freiburg verbundene Persönlichkeiten

Mit Freiburg sind viele Persönlichkeiten verbunden, die entweder hier zeitweise gelebt haben oder ihren Wirkungskreis hier gefunden haben und bekannt geworden sind. Dazu gehören Wissenschaftler wie Edmund Husserl, Walter Eucken oder Arnold Bergstraesser, Schriftsteller wie Reinhold Schneider und Christoph Meckel, Künstler wie Hans Baldung Grien, Schauspieler wie Alexandra Maria Lara, Nobelpreisträger wie Georges Köhler, Heilige wie Edith Stein, Fußballtrainer wie Joachim Löw. Vollständige Liste hier

Literatur

  • Wolf Hart: Das Freiburger Münster. Mit einem Beitrag von Ernst Adam, Freiburg 1978
  • Heiko Haumann, Hans Schadek: Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau, Bd. 3, S. 359 ff., ISBN 3-8062-1635-5
  • Iso Himmelsbach: Bachabschlag. Von Bächen und Kanälen in Freiburg i. Br.; Freiburg 2005, ISBN 3-00-017055-3
  • Saskia Durian-Ress [Hrsg.]: Jugendstil in Freiburg. Begleitbuch zur Ausstellung „Jugendstil in Freiburg“. Ausstellung im Augustinermuseum Freiburg; Freiburg i. Br. 2001, ISBN 3-7930-9287-9
  • Peter Kalchthaler: Freiburg im Breisgau. Ein Rundgang zur Stadtgeschichte, March-Neuershausen 1986
  • Peter Kalchthaler: Freiburg und seine Bauten. Ein kunsthistorischer Stadtrundgang, 264 Seiten, Freiburg 1991
  • Peter Kalchthaler und Walter Preker (Hrsg.): Freiburger Biographien. Promo-Verlag Freiburg, 1.Auflage 2002, 360 Seiten broschiert. ISBN 3-92-328833-6, ISBN 978-3-9232-8833-5.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch. Band IV 2. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte; Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1959
  • Peter Kalchthaler: Kleine Freiburger Stadtgeschichte. Regensburg 2006, ISBN 978-3-7917-2009-8
  • Ingrid Kühbacher: Sie lebten in Freiburg. Freiburg 1987
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Band VI: Regierungsbezirk Freiburg; Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2
  • Klaus Rommel: Die Münzen-und Medaillenstempel des Augustinermuseums in Freiburg im Breisgau. Lingen 2000, ISBN 3-9807091-1-6
  • Klaus Rommel: Freiburger Münzblätter (FMB). Die Münzen von Freiburg im Breisgau; Lingen 2005
  • Gerd R. Ueberschär, Wolfram Wette: Bomben und Legenden. Die schrittweise Aufklärung des Luftangriffs auf Freiburg am 10. Mai 1940. Rombach, Freiburg 1981
  • Heinrich Schreiber: Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau, I. Band, Freiburg 1828.
  • Heinrich Schreiber: Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau, II. Band, Freiburg 1829.
  • Gerd R. Ueberschär: Freiburg im Luftkrieg 1939–1945. Rubrik: Militärwesen, Betreff: Luftangriff am 10. Mai 1940, Heft 1 Jahr 40/43; Freiburg, Würzburg 1990
  • Hans Georg Wehrens: Freiburg im Breisgau 1504–1803. Holzschnitte und Kupferstiche; Herder, Freiburg 2004, ISBN 3-451-20633-1
  • Hans Georg Wehrens: Die Stadtpatrone von Freiburg im Breisgau. Ungekürzter Text in: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land“, 126. Jahresheft Freiburg 2007, S.39-68 sowie Broschüre mit farbigen Abbildungen (gekürzter Text), Promo Verlag Freiburg 2007, ISBN 978-3-923288-60-1
  • Walter Vetter: Freiburg – Ein Führer zu Kunst und Geschichte. Freiburg (Rombach) 1986
  • Die Akte im Stadtarchiv Freiburg „C 4/ XI/ 31/ 3“ der städt. Hauptverwaltung Freiburg i. Br.
  • Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg, Stuttgart 1965
  • Joseph Bader: Geschichte der Stadt Freiburg. 2 Bde., Freiburg 2000 (Reprint 1883), ISBN 978-3-86028-042-3[12]

Filmografie

  • Bilderbuch Deutschland: Freiburg – Stadt der Sonne. Dokumentation, 45 Min., ein Film von Christina Brecht-Benze, Produktion SWR, Erstausstrahlung: 27. August 2006
  • Schätze des Landes: Die Bächle in Freiburg. Dokumentation, 30 Min., ein Film von Tamara Spitzing, Produktion SWR

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Deutscher Wetterdienst: Mittlere Temperatur 1961–1990
  3. Deutscher Wetterdienst: Mittlere Sonnenscheindauer 1961–1990
  4. Deutscher Wetterdienst: Mittlere Niederschlagshöhe 1961–1990
  5. freiburg-schwarzwald.de: Höllentäler-Der Wind muss Dreisamtäler oder Bruggatäler heissen
  6. Google Buchsuche Brief Kaiser Joseph II. an seine Mutter Maria Theresia
  7. Alemannia Judaica: Text- und Bildinformationen zum jüdischen Leben in Freiburg von den Anfängen bis zur Auslöschung 1938/40.
  8. Altbasel.ch: Rudolf Riggenbach–Ziegel für Deutschland
  9. Stadt Freiburg: Amtliche Bevölkerungszahl
  10. Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel: Bevölkerungsprognose Freiburg bis 2020
  11. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 34f., ISBN 3-89331-208-0
  12. siehe auch: Friedrich von Weech: Bader, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 182 f.

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