- Frieda Jung
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Frieda Jung (* 4. Juni 1865 in Kiaulkehmen, Landkreis Gumbinnen; † 14. Dezember 1929 in Insterburg) war eine ostpreußische Heimatdichterin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Frieda Jung wurde am 4. Juni 1865 als fünftes Kind eines Lehrers in Kiaulkehmen, Landkreis Gumbinnen geboren. Sie verlebte eine glückliche Kindheit. Ihr Vater starb im Jahre 1881. Die Mutter zog mit den Kindern daraufhin nach Gumbinnen. Bald darauf starb die Ehefrau von Frieda Jungs ältestem Bruder, der in Königsberg lebte; Frieda Jung zog für einige Jahre dorthin, um den Haushalt zu führen und für die zwei Kinder zu sorgen.
Im Alter von neunzehn Jahren ging sie eine unglückliche Ehe mit einem Volksschullehrer ein, die nur etwa ein Jahr Bestand hatte. Das aus der Ehe hervorgegangene Kind starb bald nach seiner Geburt. Durch Krankheit und seelisches Leid auch körperlich schwach fiel es ihr schwer, eine Anstellung zu finden.
Nach Besuch des Kindergärtnerinnenseminars in Lyck fand sie schließlich Anstellung in einem Kindergarten in Lyck und in den Folgejahren Anstellungen als Erzieherin und Gesellschafterin in verschiedenen Häusern.
Ihre ersten Gedichte erschienen im Jahre 1900. Im folgenden Jahrzehnt wurde sie, inzwischen in Insterburg lebend, durch Lesungen und Gedichtbände in Ostpreußen so bekannt, dass sie im Sommer 1912 ein eigenes Haus in Buddern, Landkreis Angerburg beziehen konnte. Im Jahren 1914 musste sie das Dorf wegen der im herannahenden russischen Armee kurzzeitig verlassen. Sie kam in dieser Zeit bei einer Freundin in Osnabrück unter.
In den zwanziger Jahren ging es Jung finanziell aufgrund von Krankheiten wieder schlechter. Der Goethe-Bund sammelte für sie. Frieda Jung starb am 14. Dezember 1929 nach einer schweren Grippe an Herzversagen. Sie wurde in Insterburg beigesetzt.
Werke
Jungs Gedichte sind gefühlsbetont und häufig volksliedhaft. Sie hat auch in ostpreußischem Plattdeutsch geschrieben. Neben Gedichten schrieb sie unter dem Titel „In der Morgensonne“ ihre Kindheitserinnerungen nieder. Mit Lesungen aus diesem Buch in über 60 Städten brachte sie in der Zeit des Ersten Weltkriegs Ostpreußen und seine Bewohner vielen Zuhörern nahe.
- „Gedichte“ (1900)
- „Freud und Leid“ (1905)
- „Mairegen - Gottessegen“ (1906)
- „Neue Gedichte“ (1908)
- „In der Morgensonne“ (1910) - Kindheitserinnerungen (1. Band)
- „Gestern und Heute“ (1928)
Literatur
- Klaus Marczinowski: Frieda Jung - Leben und Werk, Freud und Leid im Leben einer ostpreußischen Dichterin, Husum Verlag, Husum 2008, ISBN 978-3-89876-399-8.
- Landsmannschaft Ostpreußen (Hrsg.): Frieda Jung, Rautenberg, Leer 1985
Weblinks
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