Friederike Riedesel Freifrau zu Eisenbach

Friederike Riedesel Freifrau zu Eisenbach
Friederike Riedesel zu Eisenbach

Friederike Charlotte Louise Riedesel Freifrau zu Eisenbach, fälschlich auch „von“ Riedesel genannt (* 11. Juli 1746 in Brandenburg; † 29. März 1808 in Berlin), geb. von Massow, war die Tochter des preußischen Ministers Julius von Massow und Ehefrau des braunschweig-wolfenbüttelschen Generals Friedrich Adolf Riedesel.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erst 16-jährig, heiratete sie 1762 während des Feldzuges in Paderborn den Offizier in braunschweig-wolfenbüttelschen Diensten Friedrich Adolf Riedesel Freiherr zu Eisenbach und lebte mit ihm die nächsten dreizehn Jahre in Wolfenbüttel.

In Nordamerika

Als ihr Mann als General der braunschweig-wolfenbüttelschen Subsidientruppen 1776 auf Seiten der Briten am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm, reiste sie ihm 1777 mit ihren Kindern nach. Sie erlebte den Feldzug bis zur Kapitulation der deutsch-englischen Truppenverbände 1777 bei Saratoga hautnah mit, kümmerte sich um Verwundete und pflegte Kranke. Nach der Auswechslung aus der Gefangenschaft kehrte das Ehepaar mit den Kindern gemeinsam nach Kanada zurück, wo der General weiterhin die aus Braunschweig stammenden Truppen bis zum Kriegsende 1783 befehligte und dann nach Deutschland zurückkehrte.

Werk

1799 veröffentlichte Heinrich XLIV. Graf Reuß, ihr Schwiegersohn als Privatdruck „Auszüge aus den Briefen und Papieren des Generals Freyherr von Riedesel und Seiner Gemahlinn, geb. v. Massow“. Ein Jahr später, General Riedesel war bereits verstorben, veröffentlichte der Berliner Verlag Haude und Spener die Tagebuchaufzeichnungen aus der Zeit in Kanada und den damaligen britischen Kolonien in Nordamerika unter dem Titel „Die Berufs-Reise nach America. Briefe der Generalin Riedesel auf dieser Reise und während ihres siebenjährigen Aufenthaltes in America zur Zeit des dortigen Krieges in den Jahren 1777 bis 1783 nach Deutschland geschrieben“. Das Buch wurde schon bald nach seinem Erscheinen in mehrere Sprachen übersetzt und gilt heute als wichtige Quelle für die frühe Geschichte Kanadas sowie der in der Entstehung begriffenen Vereinigten Staaten von Amerika.

Nachdem ihr Mann verstorben war, zog Friederike Charlotte Louise Riedesel 1801 nach Berlin, wo sie auch starb. Sie wurde in der Gruft der Familie ihres Mannes in Lauterbach beigesetzt.

Literatur

  • Wolfgang Griep (Hrsg.): Friederike von Riedesel: Mit dem Mut einer Frau. Erlebnisse und Erfahrungen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, Stuttgart 1989
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996
  • Friederike von Riedesel: Die Berufsreise nach Amerika. Briefe und Berichte des Generals und der Generalin von Riedesel während des nordamerikanischen Kriegs in den Jahren 1776 bis 1783 geschrieben. Edition Corsar, Braunschweig 2006, ISBN 3-925320-008 (von Thomas Ostwald kommentierte Neuausgabe nach der Ausgabe Berlin 1801)
  • B. Poten: Riedesel, Friederike. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 532 f.

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