Friedrich-Ebert-Siedlung (Wedding)

Friedrich-Ebert-Siedlung (Wedding)

Die Friedrich-Ebert-Siedlung ist eine Wohnsiedlung im Berliner Ortsteil Wedding (Bezirk Mitte). Sie wird begrenzt durch die Swakopmunder Straße, Windhuker Straße, Petersallee, den Nachtigalplatz sowie die Müllerstraße, durchzogen von Afrikanischer, Togo-, Mohasi-, Damara- und Usambarastraße und liegt somit im sogenannten „Afrikanischen Viertel“. Ein Gebäudeblock an der Ecke Afrikanische Straße/Müllerstraße gehört nicht zur Siedlung. An der Ecke Swakopmunder/Afrikanische Straße befindet sich ein Gedenkstein zu Ehren Friedrich Eberts.

Die Siedlung steht als Gesamtensemble unter Denkmalschutz und grenzt an den Volkspark Rehberge. Sie entstand in den Jahren 1928–1939 unter Gesamtplanung der Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich und wurde in Teilen von Bruno Taut (Bereich zwischen Togo- und Windhuker Straße) sowie Werner Harting und Wolfgang Werner (Anlagen am Nachtigalplatz) errichtet, der Gedenkstein aus dem Jahr 1931 stammt von Fritz Encke. Die Siedlung befand sich von Beginn an im Besitz des Spar- und Bauvereins Eintracht (später Eintracht Wohnungsbau-Aktiengesellschaft), der im Jahre 1996 mit der Muttergesellschaft GAGFAH verschmolzen wurde. Danach gehörte die Siedlung direkt zur GAGFAH, bevor sie im April 2010 von der Zentral Boden Immobilien AG (ZBI) übernommen wurde.

Die insgesamt rund 1400 Wohnungen wurden größtenteils in Gebäuden quer zur Straßenrichtung (parallele Zeilenbauweise) errichtet, wodurch sich die Anlage von Grünflächen mit Busch- und Baumbepflanzungen zwischen den Gebäuden ergab. Hauptunterscheidungsmerkmal der Teilbereiche sind die zu den Wohnungen gehörenden Loggien (Mebes & Emmerich), Balkone (Taut) bzw. deren Fehlen (Harting/Werner). Abgesehen von den Grünanlagen direkt in der Siedlung haben die Bewohner durch den Park zahlreiche Erholungsmöglichkeiten in direkter Nachbarschaft.

Im Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Häuserzeilen schwer beschädigt, aber in den 1950er-Jahren wieder instandgesetzt. Während des Dritten Reichs wurde die Siedlung in „Eintracht“ umbenannt, erhielt jedoch 1949 ihren ursprünglichen Namen zurück.

Während bis in die 1980er-Jahre die Bewohnerschaft durch lang eingesessene Mieter geprägt wurde, erfreut sich die Siedlung seit den 1990er-Jahren am Interesse junger Familien, hat damit verbunden jedoch auch eine erhöhte Umzugstätigkeit zu verkraften.

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