Friedrich Christian Adolph von Motz

Friedrich Christian Adolph von Motz
Friedrich von Motz

Friedrich Christian Adolf Motz, seit 1780 von Motz (* 18. November 1775 in Kassel; † 30. Juni 1830 in Berlin) war ein preußischer Staatsmann, preußischer Finanzminister, Oberpräsident der Provinz Sachsen und Regierungspräsident von Erfurt und Magdeburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er stammte aus einer bürgerlichen Beamtenfamilie, die 1780 in den Reichsadelsstand erhoben wurde.

Motz studierte zunächst von 1792 bis 1794 Rechtswissenschaften in Marburg und übernahm dann 1795 eine Funktion in preußischen Diensten als Auskultator in Halberstadt. 1801 erfolgte seine Ernennung zum Landrat von Halberstadt. Von 1803 bis 1807 bekleidete er diese Funktion im Eichsfeld.

In der Zeit der napoleonischen Herrschaft war er von 1808 bis 1813 für das Königreich Westphalen als Direktor für Steuern in Heiligenstadt tätig. 1807 bis 1803 war er Mitglied der Reichsstände des Königreichs Westphalen.

Nach der Niederlage Napoleons war Motz unter Wilhelm Anton von Klewiz in Halberstadt beim Zivilgouvernement tätig. Nach der 1816 erfolgten Gründung des Regierungsbezirks Erfurt wurde Motz dessen erster Präsident. 1821 übernahm Motz, anfangs kommissarisch parallel zu seinem Erfurter Amt und ab November 1824 definitiv, die Funktion des Oberpräsidenten der preußischen Provinz Sachsen in Magdeburg, die er bis 1825 inne hatte.

In dieser Zeit engagierte sich Motz für eine Reorganisation der Justiz und die Einführung der Steinschen Städteordnung. Sein Name ist jedoch auch mit der Anlage vieler Chausseen und der Förderung der regionalen Textilindustrie verbunden.

1825 wurde er vom preußischen König zum Geheimen Staats- und Finanzminister ernannt und wechselte am 16. Juni 1825 von Magdeburg nach Berlin. Zu seiner wesentlichsten Leistung in diesem Amt wurde die Vorbereitung der Gründung des Deutschen Zollvereins, deren Vollzug 1834 er nicht mehr erlebte. Sein Wirken stand im Zeichen einer fortschrittlichen Wirtschafts- und Verwaltungspolitik.

Er verstand den Zollverein als Station auf dem Weg zu einer staatlichen Einigung Deutschlands, wobei er die kleindeutsche Lösung unter preußischer Hegemonie propagierte.

Motz war Mitglied der Freimaurerloge "Marc Aurel zum flammenden Stern" in Marburg und dort Vertreter der Großen Mutterloge von Kurhessen.

Ehrungen

Die Stadt Magdeburg benannte ihm zu Ehren eine Straße als Motzstraße. Ebenfalls existiert eine Motzstraße im Berliner Bezirk Schöneberg. Von Motz liegt begraben auf dem historischen Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinde in Berlin-Mitte.

Literatur

Weblinks


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