Friedrich Vordemberge

Friedrich Vordemberge

Friedrich "Friedel" Vordemberge (* 28. November 1897 in Osnabrück; † 8. April 1981 in Köln) war ein deutscher Maler und Kunstprofessor. Er war der Cousin von Friedrich Vordemberge-Gildewart.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

In Osnabrück aufgewachsen, war Friedrich Vordemberge mit Erich Maria Remarque befreundet und gehörte 1915 zu dem romantischen Kreis, den Remarque in seinem Jugendroman „Die Traumbude“ dargestellt hat. Nach Kriegsdienst in Russland und Frankreich und Studien an der Kunstakademie in Weimar, die allerdings 1916 unterbrochen wurden, studierte er ab 1919 an den Kunstakademien in Berlin (u. a. bei Lovis Corinth) und Düsseldorf (u. a bei Heinrich Nauen). Zwischendurch hielt er sich immer wieder in Osnabrück auf und, nachdem er 1921 Bühnenbildner und stellvertretender Direktor der Rheinischen Landesbühne in Düren geworden war, 1923 auch in Worpswede und Bremen. 1924 ließ er sich in Köln nieder und gründete die „Ausstellungsgemeinschaft Kölner Maler“.

Vordemberge wird bald bekannt für seine farbintensiven Ölbilder, meist gegenständlich, oder leicht reduziert zu geometrischen Grundformen. Es sind Kompositionen von stabilen, gestaffelten Bildflächen, die sich an kubistischen Gestaltungsprinzipien orientieren. Ausgedehnte Studienreisen in den Süden lassen Vordemberge zum „italophilen Maestro“ der stimmungsvollen Aquarelle und Zeichnungen werden. Häufig mit Sand gemischte Farbmaterie verleiht seinen Ölbildern nun einen „pastelligen Charakter“. Seine künstlerischen Hauptthemen sind Stadt-Landschaft-Meer, Stillleben und „Dolce Vita“.

Auch im Zweiten Weltkrieg muss Vordemberge 1939–40 als Soldat in Frankreich dienen.[1] 1944 in Köln ausgebombt, zieht er nach Bad Honnef. Als er nach dem Krieg nach Köln zurückkehrt, organisiert er die Rheinische Künstlergemeinschaft „Köln 1945“. 1947 wird er an die wiedereröffneten Kölner Werkschulen und 1959 zu ihrem Direktor berufen. 1961 folgt die Ernennung zum Professor und die Gründung eines Studios für Studenten in Vinci (Toskana). Auch nach seiner Emeritierung 1965 ist er noch pädagogisch als Dozent für Malerei an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln tätig.

Er war seit 1926 verheiratet mit Els Vordemberge geborene Tintner (5. Juli 1902 – 25. Februar 1999), die nach Schauspielausbildung bei Louise Dumont und Engagements in Düsseldorf, Düren und Osnabrück ab 1927 Leiterin des Kinderfunks der WERAG war, bis sie 1933 als Jüdin entlassen wurde. 1946 wurde sie Leiterin des Kinderfunks beim NWDR Köln.

Ab 1948 wohnte Friedrich Vordemberge in Köln, Hansaring 17.[2] Wenige Jahre vor seinem Tod zog er in eine Wohnung im gegenüberliegenden Haus Hansaring 18.[3] Nach längerem Krankenhausaufenthalt starb er dort an einem Krebsleiden.[4]

Ehrungen

  • Die Stadt Köln vergibt jährlich einen Preis und ein Stipendium, das den Namen „Friedrich Vordemberge“ trägt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. So liest man es bei stadt-koeln.de. Allerdings begann der Frankreichfeldzug erst im Juni 1940
  2. Hansaring 17 Provinzial-Haus
  3. Hansaring 18
  4. Nachruf von Wilhelm Unger im Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 85/32 vom 10. April 1981

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