Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild ist jemand, der aufs höchste aufgebracht, wütend ist.

Beispiel:

Fuchsteufelswild stürmte der Coach des 1. FC Köln auf das Schiedsrichtergespann zu, ruderte wild gestikulierend mit den Armen (Hamburger Abendblatt 29. August 2005).

Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm heißt es zu dem Adjektiv: FUCHSTEUFELSWILD, adj. so aufgebracht, als wenn man ganz des teufels wäre, im höchsten grade aufgebracht: da wurd dir nun das männchen fuchsteufelswild. FR. MÜLLER 1, 233. der ausdruck ist demnach stärker als fuchswild. tirolisch, bei SCHÖPF 157; kärnt. fuchstoiflwilde. LEXER 104; zu Iglau fuxtaiflswild. FROMMANN mundarten 5, 469.

Das Adjektiv fuchswild ist schon im 16. Jahrhundert belegt (unter anderem bei Hans Sachs). Auf eine Erklärung verzichtet das Wörterbuch, es liegt aber nahe, an das wilde Verhalten eines Fuchses, der tollwütig ist oder sich aus einer Falle zu befreien versucht, zu denken. Fuchsteufelswild ist eine Verstärkung und Versteigerung von fuchswild. Wer fuchsteufelswild ist, wäre geradezu teuflisch fuchswild. Der Teufel tritt gelegentlich auch als Fuchs auf, wie überhaupt der Fuchs als dämonisches Tier galt.

Eine zweite - weniger plausible - Erklärung bringt fuchsteufelswild mit dem Verb fuchsen (sich ärgern) und der Studentensprache (Fuchs/Fux) zusammen. R. Becker dachte in der Zeitschrift für den deutschen Unterricht 6, 1892, S. 693 ff an einen Zusammenhang von fuchsen mit dem alten Wort ficken. d.h. kurz und rasch hin und her fahren, zuschlagen, peitschen.

Literatur

  • Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Bd. 2, S. 484f (Directmedia-CD-ROM)

Weblinks


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