Albrecht von Mecklenburg

Albrecht von Mecklenburg

Albrecht von Mecklenburg, auch Albrecht III., Herzog zu Mecklenburg (* um 1338; † März 1412) war schwedischer König von 1364 bis 1389 und Herzog zu Mecklenburg von 1384 bis zu seinem Tod.

Albrecht von Mecklenburg
Das königliche Siegel Albrechts von Mecklenburg
Stein von Mora an der Krönungsstätte

Albrecht war der zweite Sohn von Herzog Albrecht II. zu Mecklenburg und dessen Frau Eufemia, die eine Schwester des schwedischen Königs Magnus Eriksson war. Albrecht stand nach dem amtierenden König Magnus II. und dessen Sohn Håkon an dritter Stelle der Thronfolge.

Im Jahr 1363 kam der schwedische Reichsrat unter Leitung von Bo Jonsson Grip an den Hof von Mecklenburg. Sie hatten sich gegen König Magnus erhoben und wollten ihn als Machthaber absetzen. Für die Aufgabe ihrer Treue und Untergebenheit wurden sie des Landes verwiesen. Aufgrund der Ermunterung durch den Reichsrat fiel Albrecht mit Unterstützung seines Vaters, der mecklenburgischen Hansestädte und einiger norddeutscher Fürsten im selben Jahr in Schweden ein. Mit Stockholm und Kalmar ergaben sich langjährige deutsche Handelsstützpunkte kampflos, noch im Februar 1364 erhielt Albrecht in Stockholm den Königstitel, während er in Värmland, Dalarna und einigen Teilen Västergötlands nicht anerkannt wurde. Die Krönung erfolgte am Stein von Mora.

Es schloss sich ein achtjähriger Bürgerkrieg an. In der Nähe von Enköping wurden Magnus und Håkon 1365 in der Schlacht bei Gata durch deutsche Kämpfer besiegt und Magnus gefangengenommen, woraufhin Håkon vom dänischen König Waldemar Atterdag Unterstützung erhielt. Magnus kam erst 1371 wieder frei. Zusätzlich sank Albrechts Ansehen im schwedischen Volk, vor allem weil er große Teile des schwedischen Landes an deutsche Gefolgsleute verpfändete. Mit bäuerlicher Unterstützung stand Håkon bald mit seinem Heer in Norrmalm bei Stockholm (heute Stockholmer Stadtgebiet), woraufhin der Reichsrat 1371 im Wege trilateraler Verhandlungen durchsetzte, dass Albrecht zwar seine Krone behalten durfte, die faktische Macht aber in seine, des Rates, Hände und damit in die seines mächtigsten Mannes, Bo Jonsson überging, wodurch der Bürgerkrieg zunächst beendet werden konnte und Magnus Eriksson die Freiheit zurückerhielt.

Als Bo Jonsson 1386 starb, machte Albrecht einen neuen Versuch, die Königsmacht wiederherzustellen. Er gedachte, die Vormundschaft für Bo Jonssons Witwe und Kinder zu übernehmen und wollte einige adlige Güter einziehen. Daraufhin wandten sich Bo Jonssons Testamentsvollstrecker an die dänische Königin Margarethe I. um Hilfe. Diese intervenierte sogleich in Südschweden und besiegte Albrecht 1389 in der Schlacht bei Åsle in der Nähe von Falköping. Dabei wurde Albrecht gemeinsam mit seinem Sohn Erich gefangengenommen. Die Freigabe 1395 erfolgte nach dreijährigen Verhandlungen unter Beteiligung der Lübecker Bürgermeister Hinrich Westhof und Johann Niebur unter der Bedingung, dass Albrecht den schwedischen Thron an Margarete übergebe, falls er nicht innerhalb von drei Jahren eine festgelegte Geldsumme bezahlen könne. So nahm Margarete 1398 das bis dahin von der Hanse besetzte Stockholm mit dem Einverständnis Lübecks in Besitz.

Nach seiner Niederlage kehrte Albrecht nach Mecklenburg zurück und übernahm das Herzogtum Mecklenburg. Während seiner Abwesenheit regierte vermutlich seinen Neffe Johann IV. als Alleinregent, der auch später Mitregent blieb.

Albrecht starb 1412 und wurde im Kloster Doberan begraben.

Familie

Albrecht war zweimal verheiratet. Zum ersten mit Richardis, einer Tochter des Grafen Otto von Schwerin und zum zweiten mit Agnes, die eine Tochter des Herzogs Magnus von Braunschweig war.

Aus der ersten Ehe mit Richardis entsprangen mindestens 3 Kinder. Dies waren Erich I. von Mecklenburg (* nach 1359; † 26. Juli 1397), Richardis († nach 1400) und Johann, Herzog von Görlitz.

In Urkunden finden sich aber noch Hinweise über eine andere Tochter (Töchter): herczogen Albrecht von Mekelimburg sone tochter eyne, weliche denne die iungiste ist. Aus der zweiten Ehe mit Agnes stammt Albrecht V.

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