Fälschungsskandal

Fälschungsskandal

Betrug und Fälschung in der Wissenschaft sind unwahre Behauptungen oder gefälschte Messergebnisse, die vorsätzlich (Betrug) publiziert werden. Das Nicht-Wahrhaben-Wollen widersprüchlicher Messergebnisse und tendenziöse Berichterstattung sowie Weglassen von Ergebnissen stellen dagegen minder schwere, aber dennoch für den Wissenschaftsbetrieb sehr schädliche Verhaltensweisen dar. Als Betrug in der Wissenschaft zählt auch das Plagiat und die Veröffentlichung der Arbeit von Ghostwritern unter eigenem Namen. In diesen Fällen sind die veröffentlichten Informationen bis auf den Autor aber im Allgemeinen korrekt. Universitäten und Forschungseinrichtungen versuchen in den letzten Jahren, mit der Verabschiedung von „Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis“ und Maßnahmen zum „Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten“ gegen solche Vorkommnisse vorzugehen. Betrug und Fälschung in der Wissenschaft wurde in den vergangenen Jahren auch zu einem Thema der Wissenschaftsgeschichte gemacht.[1]

Inhaltsverzeichnis

Ursachen und Motivation

Die Ursachen und Motivation für Betrug und Fälschung in der Wissenschaft werden in der Regel individuell zu suchen sein. Es ist aber nicht auszuschließen, dass ganze Institute, soweit ihre finanzielle Ausstattung davon abhängt, Ergebnisse, die dem Interesse des Auftraggebers konträr laufen, zumindest nicht veröffentlichen. Dies ist ein Grenzfall zu Betrug und Fälschung.

In Betracht kommen dabei häufig Ruhm und Ehre, die Forscher mit der Publikation neuer und sensationeller Erkenntnisse zu gewinnen suchen. Auf der anderen Seite können auch ein Publikationszwang und der Bedarf an Fördermitteln dazu führen, dass Versuchsdaten und Ergebnisse erfunden oder geschönt werden.

Nach der Aufdeckung von Fälschungen steht oft die Frage im Raum, warum die Fehler so lange unentdeckt blieben. Dabei handelt es sich teilweise jedoch nicht einfach um ein blindes Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Forschungsergebnisse. Manchmal stehen strukturelle Mängel des Forschungsbetriebs einer Aufdeckung von Missständen im Weg:

  • Universitäten und Forschungseinrichtungen fürchten um ihren Ruf, wenn bekannt wird, dass in ihrem Haus wissenschaftliche Fehler gemacht werden.
  • Fachbereiche und Kollegen fürchten das Ausbleiben von Forschungsgeldern, wenn sie keine positiven Ergebnisse im Sinne der Geldgeber vorweisen können (siehe auch Problematik von Gutachten)
  • Falls es sich bei dem Fälscher um einen Professor oder eine einflussreiche Koryphäe des Fachs handelt, sind Mitarbeiter und Kollegen für die eigene Karriere auf ein gutes Einvernehmen mit dem Fälscher angewiesen.
  • Insbesondere wenn es sich bei einer fälschenden Koryphäe um den Leiter einer auf Jahre angelegten Projektgruppe handelt, würde ein Auffliegen des Schwindels meist auch zum Ende des Projektes und somit zu einer ungewissen Zukunft für die nachgeordneten Projektmitarbeiter führen.

Im Falle des Anthropologie-Professors Reiner Protsch versuchte eine interne Universitätskommission zu ergründen, warum Protschs Umfeld sein Verhalten jahrzehntelang tolerierte. Eine Mischung aus Angst, Ignoranz und falsch verstandener Solidarität, so die Diagnose, habe ein konsequentes Vorgehen von Fachbereich und Hochschulleitung gegen den Professor verhindert. Der Kommissionsbericht kritisiert, „dass die fehlende Sensibilität und Entschiedenheit bei Mitarbeitern, Kollegen, Dekanen sowie bei Hochschulleitung und -verwaltung konsequentes Handeln zu einem früheren Zeitpunkt vereitelt“ habe.[2] Zudem habe man „Ausmaß und Tragweite des Fehlverhaltens von Protsch offensichtlich falsch eingeschätzt und es deshalb nicht konsequent verfolgt.“ Dieses Versagen der Universitätsangehörigen habe dazu geführt, dass Protsch „das Amt eines Universitätsprofessors in hohem Maße missbraucht und sich fachlich wie durch seine Amtsführung hierfür disqualifiziert“ habe.[3]

Nach dem Experimentalphysiker Hans-Joachim Queisser wirken persönliche Kontakte in der Forschung dem wissenschaftlichen Betrug entgegen.[4]

Als U-Boot wird eine absichtlich falsche, frei erfundene Fußnote in wissenschaftlichen Arbeiten bezeichnet. Sie dient dazu, die Aufmerksamkeit des Prüfers zu testen. Unbemerkte U-Boote gelten als Beleg der Fähigkeit, Unsinn so gut wissenschaftlich darzustellen, dass es dem Fachmann nicht auffällt.

Auswirkungen

Die Auswirkungen wissenschaftlicher Fälschungen sind je nach Forschungsbereich unterschiedlich ausgeprägt. Während in den anwendungsnahen Wissenschaftszweigen der Praxistest die Wahrheit sehr bald an den Tag bringt, ist eine Aufdeckung in der Grundlagenforschung eher langfristig oder gar nicht zu erwarten.

Der Experimentalphysiker H.-J. Queisser dagegen vertritt z. B. die Auffassung, wissenschaftlicher Betrug wirke „längst nicht so dramatisch und nachhaltig wie Betrug in anderen Bereichen“[4]. Unentdeckte Fälschungen würden mit der Zeit vergessen und von der Bildfläche verschwinden.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die sich seit einigen Jahren mit der Thematik befasst,[5] weist in ihrem Bericht über die Anrufung ihres Ombudsmans zur Einhaltung der Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis[6] keine jährliche Zunahme der Fälle unkorrekten Verhaltens aus:

„Es ist wohl davon auszugehen, dass die Zahl der Fälle wissenschaftlichen Fehlverhaltens selbst in der letzten Zeit nicht zugenommen haben wird. Unredlichkeiten und Fehlverhalten sind aber in den ersten Jahren der Ombudstätigkeit besser zutage getreten. Die steigende Anzahl der Anrufungen des Ombudsman der DFG wird insofern wohl nicht auf eine Verschlechterung der Sitten in der Wissenschaft, sondern vielmehr auf eine zunehmende Bekanntheit des Ombudsmans der DFG in der Öffentlichkeit zurückzuführen sein.“

Ombudsman der DFG[7]

Beispiele

Die folgenden Fälle von Betrug und Fälschung haben Aufsehen über ihr Fachgebiet hinaus erregt:

Fälschungen von Geschichtsquellen

  • Die Konstantinische Schenkung ist eine Fälschung, die den Herrschaftsanspruch des Papstes im Allgemeinen und über den Kirchenstaat im Besonderen legitimieren sollte.
  • Der Kaplan Albert Wilkens fälschte eine Gründungsurkunde für das Stift Nottuln und erfand 250 Jahre Stiftsgeschichte, um als Heimatforscher anerkannt zu werden.
  • Die Königinhofer Handschrift ist eine vermutlich von Václav Hanka hergestellte und von ihm veröffentlichte Fälschung einer mittelalterlichen Liedersammlung mit 14 Gedichten und Gedichtfragmenten epischer und lyrischer Form in alttschechischer Sprache. Nach der angeblichen Auffindung 1817 wurde die Handschrift jahrzehntelang zur Grundlage eines romantisierenden, nationalen Geschichtsbilds.
  • Die Protokolle der Weisen von Zion sind ein antisemitisches Pamphlet, das die Existenz einer jüdischen Weltverschwörung untermauern sollte.
  • Der ehemalige Nationalsozialist Hermann Rauschning veröffentlichte im Zürcher Exil ausführliche Aufzeichnungen seiner angeblichen Gespräche mit Hitler, die ein Bestseller wurden und lange Zeit als authentische Selbstaussagen Hitlers von der Forschung genutzt wurden. In Wirklichkeit hatte Rauschning Hitler nur selten persönlich getroffen, und auch dann nie unter vier Augen.
  • Emil Lachout verfasste ein auf den 1. Oktober 1948 datiertes Rundschreiben, das den Einsatz von Giftgas in einigen Konzentrationslagern widerlegen sollte.
  • Ein Brief, den der ehemalige General und rechtsextreme Verschwörungstheoretiker Erich Ludendorff 1933 an seinen ehemaligen Vorgesetzten, den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg geschrieben haben soll, um ihn davor zu warnen, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen, wurde in den neunziger Jahren als Fälschung enttarnt.
  • Die „Dossiers Secrets“ in der Bibliothèque Nationale in Paris sollte das Wirken der angeblich seit Jahrhunderten existierenden Prieuré de Sion nachweisen und den Fälscher, Pierre Plantard, zum rechtmäßigen Nachfolger der Merowinger erklären.
  • Die Hitler-Tagebücher, die die Illustrierte Stern 1983 mit großem Aplomb veröffentlichte („Die Geschichte des Nationalsozialismus muss neu geschrieben werden!“), erwiesen sich rasch als Machwerk des geschickten Fälschers Konrad Kujau.
  • 1987 wurde die Laichinger Hungerchronik als antijüdische Fälschung entlarvt.
  • Die Vinland-Karte zeigt angeblich die früheste überlieferte Kartierung Nordamerikas. Sie gilt bei den meisten Forschern als Fälschung.
  • In Büchern des englischen Autors Martin Allen zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs sind Papiere aus den National Archives, Kew, verwendet, die in echte Akten des Archivs hineinmanipuliert worden waren. Allen selbst ist dringend dieser Manipulation verdächtig, wegen seines schlechten Gesundheitszustandes verzichtete aber der Crown Prosecution Service auf Erhebung einer Anklage.

Fälschungen in der Ökonomie

Die Fachzeitschrift „Research Policy“ zog im Sommer 2007 einen Fachaufsatz des Ingolstädter Ökonomen Hans Werner Gottinger zurück, den dieser 14 Jahre zuvor dort veröffentlicht hatte. Es habe sich herausgestellt, „dass der Artikel von 1993 einen klaren und ernsten Fall von Plagiat“ darstelle.[8] Der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Direktor des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen in Euskirchen habe passagenweise – einschließlich komplexer mathematischer Formeln – und ohne Quellennachweis einen 1980 im Journal of Business erschienenen Artikel abgeschrieben. Dem Fraunhofer-Institut zufolge verlor Gottinger im Dezember 1988 seine dortige Anstellung, nachdem entdeckt worden war, dass er eine Buchveröffentlichung kapitelweise aus einer anderen Quelle abgeschrieben hatte. Mehr als 20 Jahre lang hatte Gottinger zudem wiederholt angegeben, er sei im „Institute of Management Science“ der Universität Maastricht angestellt; die Universität bestritt auf Nachfrage jedoch, dass Gottinger jemals für sie tätig gewesen sei: Das genannte Institut existiere überhaupt nicht.[9] Recherchen der Zeitschrift Nature erbrachten im August 2007 Hinweise, dass Gottinger auch Mitgliedschaften in Fachgesellschaften zu besitzen behauptet habe, was von diesen aber in Abrede gestellt wurde.[10]

Fälschungen in der Archäologie

  • 1768 tauchten in Neubrandenburg zahlreiche bronzene Figuren auf: Die als slawische Götterfiguren gedeuteten Prillwitzer Idole erwiesen sich später als geschickte Fälschungen.
  • Nach dem spektakulären Fund der Mescha-Stele 1868 wurden um 1870 zahlreiche Inschriften und Artefakte gefälscht, die sogenannten Moabitica.
  • Der Runenstein von Kensington galt jahrelang als Beweis dafür, dass die Wikinger in den USA bis an das Ende der Großen Seen in die Gegend um das heutige Duluth (Minnesota) vorgedrungen waren.
  • Die gefälschte so genannte „Persische Mumie“ führte im Jahr 2000 zu Spannungen zwischen dem Iran und Pakistan.
  • Die Arbeiten des verstorbenen „Moorleichen-Papstes“ Alfred Dieck waren wichtige Grundlage für Vorstellungen über germanische Kultur und Bestattungsriten. Bei der Auswertung seines wissenschaftlichen Nachlasses 1993 durch Sabine Eisenbeiß im Rahmen ihrer Magisterarbeit stellten sich Diecks Werke teilweise als stark ausgeschmückt oder sogar frei erfunden dar.[11]
  • Shinichi Fujimura war in den 1980er- und 1990er-Jahren in ganz Japan bekannt für seine „göttlichen Hände“, Artefakte aus der Steinzeit zu entdecken, die zum Teil angeblich bis zu 700.000 Jahre alt waren. Im Jahr 2000 veröffentlichte dann die Zeitung Mainichi Shimbun Fotos, auf denen zu sehen war, wie der damals 50-jährige Fujimura Steinwerkzeuge in zuvor von ihm ausgehobenen Löchern vergrub. Fujimura entschuldigte sich unter Tränen vor laufenden Fernsehkameras für sein Verhalten und gab zu, sämtliche Funde aus insgesamt 168 Grabungsstellen gefälscht zu haben. Dies hatte zur Folge, dass die Darstellung des Paläolithikums in japanischen Lehrbüchern umgeschrieben werden musste. Das Paläolithik-Institut von Tōhoku, dessen Vizepräsident er war, wurde 2004 aufgelöst, Fujimura kam zeitweise in eine Nervenklinik.[12]
  • Die Inschrift von Parahyba sollte einen Kontakt der Phönizier mit der neuen Welt beweisen.

Fälschungen in der Anthropologie

  • Der Piltdown-Mensch wurde vor 1912 in einer englischen Kiesgrube gefunden. Seine Merkmale waren eine große, dem modernen Menschen ähnelnde Schädelkapsel und ein Unterkiefer, der an einen Menschenaffen erinnerte. Aus dieser Kombination wurden weit reichende Schlussfolgerungen zur Stammesgeschichte des modernen Menschen abgeleitet. Erst 1953 wies man nach, dass der Piltdown-Mensch aus einem menschlichen Schädel des Mittelalters, dem Unterkiefer eines Orang-Utans und aus Zähnen eines Schimpansen bestand.
  • Der ehemalige Frankfurter Anthropologe Reiner Protsch hat nach Angaben einer Untersuchungskommission Schädelfunde aus der menschlichen Vorgeschichte bewusst und systematisch rückdatiert, teilweise um Zehntausende von Jahren.

Fälschungen in der Paläontologie

  • Würzburger Lügensteine: 1725 wurden dem Würzburger Wissenschaftler Johannes Bartholomäus Adam Beringer Kalksteine mit nachgebildeten, heute skurril anmutenden „Fossilien“ untergeschoben.
  • Der Goldschmied L. Barth aus Stein am Rhein handelte zwischen 1820 und 1870 erfolgreich mit jungtertiären Fossilien aus dem Fundort Öhningen, woher auch jener Riesensalamander stammt, der infolge einer Fehlinterpretation durch Johann Jakob Scheuchzer (er deutete ihn als während der Sintflut ertrunkenen Menschen) bekannt wurde. Barths Handel lief so gut, dass er schließlich die Nachfrage nicht mehr befriedigen konnte und gefälschte Stücke abgab. Als seine bekannteste Eigenproduktion gilt ein Vogel, den er mit großer Kunstfertigkeit aus Fischknochen zusammensetzte.[13]
  • Thomas Henry Huxley veröffentlichte 1864 die „Rekonstruktion“ eines Belemniten aus der Ordnung Phragmoteuthida, die Jahrzehnte lang für andere Autoren als Vorlage beim Beschreiben neuer Funde diente. Wie sich schließlich herausstellte, hatte Huxley an den fossilen Weichteilabdruck eines Phragmoteuthida-Individuums das Rostrum eines Individuums aus einer anderen Ordnung geklebt.[14]
  • Im Novemberheft 1999 von National Geographic wurde Archaeoraptor, ein angeblicher Urvogel, eingehend vorgestellt, der zuvor von einem US-amerikanischen Museum aus China importiert worden war. Im Jahr 2000 wurde der Fund zwar als „echtes Fossil“ bestätigt, jedoch war es von seinem Entdecker aus zwei fossilen Bruchstücken unterschiedlicher Tierarten zusammengefügt worden.[15]

Fälschungen in der Biologie

  • Ernst Haeckel publizierte erstmals 1868 im Buch „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ und dann erneut 1874 in „Anthropogenie und Entwicklungsgeschichte des Menschen“ Bildtafeln, auf denen Embryonen unterschiedlicher Tierarten und des Menschen dargestellt und mit einander verglichen wurden. Alle Embryonen waren gleich groß und stark stilisiert gezeichnet und sollten das von Haeckel so genannte Biogenetische Grundgesetz belegen, dem zufolge die Ontogenie die Phylogenie rekapituliert, oder anders formuliert: Die Embryonalentwicklung sei eine verkürzte Wiederholung der Stammesgeschichte. Der Würzburger Anatomieprofessor Carl Semper bezeichnete diese Abbildungen bereits 1875 in einer Publikation als „Fälschungen“, ähnlich äußerte sich zur gleichen Zeit der Anatom und Embryonenforscher Wilhelm His, und zuletzt 1998 wies der britische Entwicklungsbiologe Michael Richardson anhand von Vergleichsfotos der von Haeckel ausgewählten Arten in der Fachzeitschrift Science[16] auf erhebliche Unterschiede zwischen Haeckels Zeichnungen und den tatsächlichen anatomischen Gegebenheiten der Embryonen hin und veröffentlichte eine Vergleichsstudie.[17] Auch die Embryologin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard sagte 2003 in einem Gespräch mit der „Zeit“: „Ernst Haeckel hat gefälscht. Viele seiner Bilder von Organismen sind schlicht erfunden, um seine Theorie zu bestätigen.“[18] Dennoch werden die Haeckel’schen Vergleiche bis in die Gegenwart hinein in Fachbüchern nachgedruckt, u. a. noch 2003 in Ernst Mayrs „Das ist Evolution“.[19]
  • Lyssenko-Biologie. Mit Unterstützung der politischen Macht, vor allem Josef Stalins, wurde diese Lehre verbreitet, das Gedankengut der klassischen Genetik unterdrückt und Wissenschaftler mit anderer Auffassung bedroht, verbannt oder gar getötet. Die „Experimente“, mit denen er seine Theorien „belegte“, u. a. zur Umwandlung von Arten, konnten von anderen Forschern niemals reproduziert werden.
  • Der Zoologe Paul Kammerer oder einer seiner Mitarbeiter fälschte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Experimente mit Geburtshelferkröten, um die Vererbung erworbener Eigenschaften (Lamarckismus) nachzuweisen. Nach der Aufdeckung der Fälschungen beging Kammerer Selbstmord.
  • Franz Moewus' genetische Versuche zur Geschlechtsdetermination bei Chlamydomonas-Algen.
  • Emil Abderhaldens „Abwehrfermente“.
  • Der südkoreanische Zellbiologe Prof. Tae Kook Kim wurde Anfang 2008 vom Dienst im Korea Advanced Institute of Science and Technology in Daejeon suspendiert, nachdem sich zwei seiner Publikationen in den Fachzeitschriften Science und Nature Chemical Biology als "frei von jeglicher wissenschaftlichen Wahrheit" entpuppt hatten.[20] In Science war 2005 zunächst eine Methode beschrieben worden, wie man durch Nanoteilchen die Wechselwirkungen zwischen Molekülen im Inneren von Zellen und Medikamenten beeinflussen kann. In der zweiten Studie wurde 2006 behauptet, es sei gelungen, Körperzellen so umzuprogrammieren, dass man deren Alterungsprozess stoppen und sie sogar verjüngen konnte.

Fälschungen in der Medizin

  • In den privaten Einträgen Louis Pasteurs entdeckte Dr. Gerald L. Geison vom Historischen Institut der Universität Princeton in New Jersey u. a. eine Reihe gravierender Abweichungen zu seinen tatsächlich publizierten Arbeiten. Laut Notizbuch benutzte Pasteur z. B. einen anderen Impfstoff gegen Milzbrand als er in seinen Veröffentlichungen angegeben hatte.[21]
  • William T. Summerlin berichtete 1973 in zwei medizinischen Fachzeitschriften,[22] er habe erfolgreich die Haut einer schwarzen Maus auf eine weiße Maus transplantieren können, und zwar ohne die üblicherweise begleitende Immunsuppression. Dennoch sei keine Abstoßung durch das Immunsystem eingetreten. Dieser Erfolg sei möglich gewesen, weil er die Haut vier bis sechs Wochen lang in einer Organkultur einer speziellen Behandlung unterzogen habe. Summerlin belegte den Erfolg seiner Vorgehensweise durch weiße Mäuse, die schwarze Hautpartien auf dem Rücken hatten. Es stellte sich jedoch heraus, dass die schwarzen Haare nach einer Waschung mit Alkohol wieder weiß wurden – Summerlin hatte die Haare zuvor mit Filzstift eingefärbt.
  • Dem Radiologen Robert Slutsky wurde Mitte der 1980er-Jahre von der University of California, San Diego, nachgewiesen, dass er wiederholt unkorrekte Daten in Fachzeitschriften veröffentlicht hatte. Die Fachzeitschrift Science berichtete im April 2006, 18 seiner 60 Veröffentlichungen seien wegen gefälschter oder zumindest fragwürdiger Daten widerrufen worden.
  • Friedhelm Herrmann und Marion Brach waren die Verursacher der bisher größte Affäre in der deutschen Krebsforschung,[23] in deren Folge u.a. auch Roland Mertelsmann dem Vorwurf einer Verletzung seiner Aufsichtspflichten ausgesetzt war.[24]
  • Die Signifikanz der Hochdosis-Chemotherapie bei Brustkrebs wurde von Werner Bezwoda gefälscht; er gab dies später im Deutschen Ärzteblatt[25] offiziell zu.
  • Der kanadische Forscher Eric Poehlman vom Vermont College of Medicine forschte jahrelang auf dem Gebiet der Menopause, des Alterns und der Fettleibigkeit. Bereits im Jahr 2000 wurden Vorwürfe gegen die Glaubwürdigkeit seiner Studien laut, aber erst im Jahr 2005 wies ihm eine Untersuchungskommission der University of Vermont nach, dass 10 seiner Veröffentlichungen verfälschte Daten enthielten. Wegen unkorrekter Angaben in Anträgen auf Forschungsförderungen wurden juristische Schritte gegen ihn eingeleitet.
  • „Impfung gegen Krebs“ (vermeintliche Therapie gegen Nierenzellkarzinom): Alexander Kugler, Urologe an der Universität Göttingen, und Gernot Stuhler von der Universität Tübingen wurden 2001 methodische Ungenauigkeiten vorgeworfen. Kuglers Vorgesetzter Rolf-Hermann Ringert wird 2005 von der DFG für acht Jahre von Drittmitteln und Gutachten ausgesperrt.[26]
  • Der Immunologe Luk van Parijs, der u.a über RNA-Interferenz geforscht hatte, wurde 2004 von seiner Position im Massachusetts Institute of Technology (MIT) suspendiert und 2005 entlassen. Ihm war nachgewiesen worden, dass er während seiner Tätigkeit am MIT erfundene Arbeitsergebnisse in Fachzeitschriften publiziert hatte. Später wurde entdeckt, dass er bereits als Postdoc im Labor des Nobelpreisträgers David Baltimore am California Institute of Technology verfälschte Daten veröffentlicht hatte.[27]
  • Dem koreanischen Stammzellforscher Hwang Woo-suk wurde Ende 2005 von einer Untersuchungskommission seiner Hochschule nachgewiesen, einen in der Zeitschrift Science veröffentlichten, spektakulären Forschungsbericht über die Kultivierung von elf geklonten humanen Stammzell-Linien vollständig gefälscht zu haben. Seinem zeitweiligen Mitarbeiter Park Jong-Hyuk wurde Anfang 2007 von der University of Pittsburgh bescheinigt, ebenfalls Daten gefälscht und die Untersuchungskommission der Universität belogen zu haben. Park hatte bis 2004 im Labor von Hwang gearbeitet und war danach nach Pittsburgh gewechselt. Im Januar 2006 waren einem US-Kollegen Unkorrektheiten in einer von Park für Nature geschriebenen Veröffentlichung aufgefallen. Park hatte die Fälschungen abgestritten, jedoch kurz nach Beginn der Untersuchungen die beweiskräftigen Daten vom Labor-Server gelöscht und war danach mit unbekanntem Ziel aus den USA abgereist.[28]
  • Der norwegische Krebsforscher Jon Sudbø gab im Januar 2006 zu, mehrere hundert Patientendaten von Mundkrebskranken frei erfunden, sie zu einer Studie verarbeitet und diese in der angesehenen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht zu haben. Die Aussage dieser Fälschung war, dass das Risiko für Mundkrebs bei Rauchern angeblich auf die Hälfte gesenkt werden könne, wenn man über längere Zeit Paracetamol einnehme.
  • Der japanische Biochemiker Kazunari Taira wurde Anfang 2006 von der Universität Tokio vom Dienst suspendiert, nachdem er die Daten mehrerer, in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlichter Studien auf dem Gebiet der RNA-Interferenz nicht reproduzieren konnte. Auch konnte er weder die Rohdaten zu den Publikationen noch Labortagebücher vorweisen.[29]
  • Der Strahlungsonkologe Steven Leadon von der University of North Carolina at Chapel Hill verlor seine Professur, nachdem ein Universitätsausschuss ihn schuldig gesprochen hatte, in einem 1997 in Science erschienenen Artikel gefälschte Daten veröffentlicht zu haben. Der Artikel, der zurückgezogen wurde, hatte den Einfluss des Brustkrebsgens BRCA1 auf die zelleigenen DNA-Reparaturmechanismen zum Inhalt. Am 8. Juni 2006 sprach ihn auch das US Office of Research Integrity schuldig. Die Untersuchungen hätten zum Ergebnis geführt, dass insgesamt acht Publikationen von Datenmanipulationen betroffen gewesen seien. In einer Abmachung verpflichtete sich Leadon, drei weitere Publikationen zurückzuziehen und fünf Jahre lang keine staatlichen Forschungsgelder zu beantragen. Leadon bestritt auch nach dieser Abmachung jedes Fehlverhalten. Er habe der Abmachung nur zugestimmt, weil er die Kosten für den Klageweg nicht aufbringen könne.[30]
  • Catherine Verfaillie, heute Professorin der Katholieke Universiteit Leuven, veröffentlichte 2002 in Nature eine Arbeit,[31] die einen Ausweg aus den ethischen Problemen der Forschung an embryonalen Stammzellen (ES) zu weisen schien. Konnte man sie zuvor gewinnen, indem man Embryos zerstörte, berichtete Verfaillie nun, sie habe im Knochenmark von Mäusen so genannte „multipotente adulte Progenitorzellen“ entdeckt, aus denen man in ihrem Labor im Prinzip die gleichen Zelltypen hervorbringen konnte wie aus Embryonalen Stammzellen. Eine Wiederholung der Experimente in anderen Labors misslang jedoch. Reporter der Zeitschrift New Scientist wiesen bereits Ende 2005 nach, dass in mehreren Publikationen Verfaillies und in einer Patentschrift identische Bilder erschienen waren, die jeweils unterschiedliche Zellkulturen belegen sollten. Auch wurden weitere Daten ihrer Veröffentlichung angezweifelt.[32] Eine Untersuchungskommission der University of Minnesota kam zu dem Ergebnis, dass die Veröffentlichung von 2002 „signifikant fehlerhafte Daten“ enthalten habe und daher „potentiell unkorrekt“ sei.[33] Die Untersuchungen dauern zurzeit noch an.

Fälschungen in der Chemie

Dem Chemiker Guido Zadel wurde von der Universität Bonn wegen Fälschung seiner Doktorarbeit rechtskräftig der Doktortitel aberkannt. Er hatte Anfang der 1990er-Jahre in seiner Doktorarbeit behauptet, mit Hilfe eines Magnetfeldes (NMR) bei der Synthese von Molekülen die "Drehrichtung" (Chiralität) beeinflussen zu können. Eine Kommission hatte erfolglos versucht die Experimente zu wiederholen. Wegen der großen potenziellen Bedeutung der angeblichen Entdeckung haben bis zur Aufdeckung der Fälschung zahlreiche andere Labore vergeblich in NMR-Geräte investiert. Eine Klage Zadels gegen die Universität war im Jahr 2004 auch in zweiter Instanz vor dem Oberverwaltungsgericht Münster erfolglos geblieben.[34] Sein behaupteter „wissenschaftlicher Durchbruch“ hatte in Fachkreisen einiges Aufsehen erregt, weil er ein bestimmtes chemisches Problem gelöst zu haben behauptete: Linksdrehende Moleküle entfalten im Körper häufig ganz andere Wirkungen als ihre rechtsdrehenden Entsprechungen (vergl. Chiralität). Da beide Formen spiegelbildlich zueinander aufgebaut sind, sich chemisch ansonsten aber nicht von einander unterscheiden, ist ihre jeweils gezielte Herstellung schwierig.

Fälschungen in der Physik

  • Galileo Galilei wurde wiederholt vorgeworfen, einige der von ihm beschriebenen und als Beleg für die Korrektheit seiner Theorien ausgegebenen Experimente niemals selbst durchgeführt zu haben. Federico Di Trocchio etwa schrieb über das Experiment mit der schiefen Ebene:
„Entweder hatte Galilei das Experiment nie durchgeführt, oder er hatte seine Ergebnisse nicht mit der nötigen Genauigkeit wiedergegeben.“[35]
Der Wissenschaftshistoriker Alexandre Koyré, der durch seine Études galiléennes als Galilei-Kenner ausgewiesen ist, hat behauptet, dass viele Experimente Galileis mit den Anfang des 17. Jahrhunderts verfügbaren Mitteln gar nicht zu realisieren gewesen seien. Er weist darauf hin, dass Galilei in seinen Schriften kaum jemals einen konkreten Wert angibt, und wenn doch – wie im Dialog – er jedes Mal völlig falsch liegt. So soll eine Kugel innerhalb einer Sekunde vier Ellen tief gefallen sein, das ist weniger als die Hälfte des Wertes, der nach dem Fallgesetz zu erwarten gewesen wäre. Koyré führt das Problem auf die Messmethoden zurück; um etwa die Zeit zu messen, wog Galilei die in einem bestimmten Zeitraum aus einem Gefäß abgeflossene Wassermenge mit einer Goldwaage (es gab noch keine mechanische Uhren, mit denen man Sekunden messen konnte). Nach Alexandre Koyré sind solche Messmethoden zu ungenau, um die gefundenen Gesetze abzuleiten:
„So befindet sich die moderne Naturwissenschaft in ihren Anfängen in einer ziemlich seltsamen und sogar paradoxen Lage: Ihr Prinzip ist die Genauigkeit, sie behauptet, daß die Wirklichkeit in ihrem Wesen geometrisch und folglich Gegenstand strenger Determination und Messung ist […]; sie entdeckt und formuliert (mathematisch) Gesetze, welche es erlauben, die Lage und die Geschwindigkeit eines Körpers an jedem Punkt seiner Flugbahn und in jedem Augenblick seiner Bewegung abzuleiten und zu berechnen, und ist außerstande, sie zu benutzen, weil sie keine Mittel hat, eine Zeitdauer zu bestimmen oder eine Geschwindigkeit zu messen.“[36]
Dem hat Stillman Drake widersprochen.[37] Er hat handschriftliche Notizen analysiert, in denen Galilei zum Beispiel ein Experiment zur Flugbahn einer fallenden Kugel mit unterschiedlichen anfänglichen Horizontalgeschwindigkeiten aufgezeichnet hat. Dabei notiert Galilei den von ihm erwarteten Wert für die Flugweite der Kugel sowie den gemessenen Wert, wobei die größte Abweichung knapp vier Prozent beträgt. Zumindest in diesem Fall sieht alles danach aus, dass Galilei den Versuch tatsächlich durchgeführt hat. Der Eindruck der Fälschung mag auch damit zusammenhängen, dass Galilei später in den Discorsi nur noch die gefundenen Gesetze, aber nicht mehr die zugrunde liegenden Versuchsergebnisse veröffentlicht hat.
  • Emil Rupp galt von 1926 bis 1935 als ein weltweit führender Experimental-Physiker. Seine Experimente zu Kanalstrahlen und zum Positron stellten sich jedoch später als völlige Fälschungen heraus.
  • Jan Hendrik Schön, Nano-Physiker, fälschte Messdaten zum elektronischen Verhalten organischer Strukturen. Schön galt 2002 bereits als Nobelpreis-Anwärter, als der Betrug aufgedeckt wurde: Seine Messergebnisse konnten nicht reproduziert werden.
  • Victor Ninov fälschte Messdaten über die angebliche Erzeugung von zwei neuen chemischen Elementen (Schwerionen).
  • Rusi P. Taleyarkhan von der Purdue University wird seit mehreren Jahren vorgehalten, seine Experimente zur Bläschenfusion seien nicht reproduzierbar. Dies veranlasste im Frühjahr 2007 schließlich den Ausschuss für Wissenschaft und Technologie des US-Repräsentantenhauses zu einer eigenen Untersuchung,[38] nachdem eine Überprüfung des möglichen wissenschaftlichen Fehlverhaltens durch die Heimatuniversität u. a. in der Fachzeitschrift Nature als undurchsichtig kritisiert worden war.[39]

Fälschungen im Gebiet der Mikroelektronik

Der vormalige Starforscher und Dekan des Instituts für Mikroelektronik der Jiaotong-Universität von Shanghai, Chen Jin, wurde im Mai 2006 entlassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der von ihm angeblich im Jahr 2003 entwickelte Hanxin-Mikrochip in Wirklichkeit ein bloß äußerlich veränderter Chip des US-Herstellers Freescale Semiconductor war. In chinesischen Presseberichten hieß es, Chen habe Wanderarbeiter damit beauftragt, den US-Firmennamen von den Chips zu kratzen und mit dem Hanxin-Logo zu beschriften.

Wegen seiner angeblichen Erfindung war Chen seit 2003 vom chinesischen Staat wiederholt mit offiziellen Anerkennungen ausgezeichnet und mit – selbst für europäische Verhältnisse – imposanten Forschungsgeldern belohnt worden.[40]

Fälschungen im Gebiet der Geografie

James Rennells „Kong-Berge“ (Pfeil) auf einer Karte des Jahres 1882

Der zu Lebzeiten sehr geachtete Geograf James Rennell (F.R.S.) verfälschte Berichte des Forschungsreisenden Mungo Park, indem er 1798 das fiktive Gebirge der „Kong-Berge“ erfand, das sich im Westen Afrikas in der Nähe des 10. Breitengrades befinde. Dadurch wollte er seine Theorie über den Verlauf des Niger stützen. Die Fälschung wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts aufgedeckt.[41]

Umstrittenes

  • Die Andonian-Dokumente sind Telegramme, die großteils von Talat Pascha gesendet worden sein sollen. Die Telegramme enthalten angebliche Befehle, die zum Völkermord an den Armeniern aufrufen. Diese Telegramme spielen in der Genozidforschung keine bedeutende Rolle, denn eine Vielzahl von Wissenschaftlern hält sie für Fälschungen, andere halten sie für wahrscheinlich authentisch.
  • In der Reichstagsbrand-Kontroverse griffen Historiker um Walther Hofer die Alleintäterschaftsthese an und warfen namentlich Fritz Tobias und Hans Mommsen vor, Gutachten verfälscht und unglaubwürdige Zeugenaussagen verwendet zu haben. Diese konterten mit dem Vorwurf, Hofer und der 2003 verstorbene kroatische Publizist Edouard Calic hätten in ihren beiden Dokumentationen von 1972 und 1978 gefälschte Quellen eingesetzt. Calic hatte erklärt, dass er die Originale der Dokumente nicht mehr besitze und nicht herbeischaffen könne, so dass die ehrenrührigen Fälschungsvorwürfe weiter im Raum standen.
  • Cyril Burt war bis zu seinem Tod ein hochgeachteter Zwillingsforscher, dessen Nachlass jedoch Zweifel an der Seriosität seiner Studien aufkommen ließ.
  • Der Genetiker und Arzt Karl Illmensee publizierte im Jahr 1981, er habe als weltweit erster drei Mäuse geklont. Seine Experimente wurden jedoch von einer Untersuchungskommission als „wissenschaftlich wertlos“ eingestuft.

Siehe auch

Literatur

  • William Broad, Nicholas Wade: Betrug und Täuschung in der Wissenschaft., ISBN 3-7643-1560-1
  • Karl Corino (Hrsg.): Gefälscht! Betrug in Politik, Literatur, Wissenschaft, Kunst und Musik, Eichborn Verlag Frankfurt 1990, ISBN 3-8218-1131-5
  • Federico Di Trocchio: Der große Schwindel. Betrug und Fälschung in der Wissenschaft. Campus Verlag, 1994, ISBN 3-593-35116-1
  • Marco Finetti, Armin Himmelrath: Der Sündenfall, ISBN 3-88649-351-2
  • Junge, Torsten und Ohlhoff. Dörthe: Wahnsinnig genial. Der Mad Scientist Reader, ISBN 3-932710-79-7, Alibri Verlag Aschaffenburg.
  • Heinrich Zankl: Fälscher, Schwindler, Scharlatane. Betrug in Forschung und Wissenschaft. Wiley-VCH-Verlag, 2003, ISBN 3-527-30710-9
  • Peter Haffner, Hania Luczak: Fälschungen in der Forschung. In: Geo 03/März 2003, Seiten 120–138.
  • Jennifer Couzin, Katherine Unger: Cleaning up the paper trail. In: Science Band 312 vom 7. April 2006, S. 38–43 (ein Artikel über die – geringen – Folgen nachgewiesenen Betrugs für die Betrüger)
  • Gerhard Fröhlich: Betrug und Täuschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften, in: Hug, T. (Hg.), Wie kommt die Wissenschaft zu ihrem Wissen? Hohengehren / Baltmannsweiler: Schneider Verlag, S. 261–273; online: http://www.iwp.uni-linz.ac.at/lxe/wt2k/pdf/BetrugWissenschaft.pdf

Einzelnachweise

  1. Vgl. das Programm des XL. Symposiums der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte: Blender, Täuscher, Scharlatane: Betrug in den Wissenschaften. Heidelberg, 29.–31. Mai 2003 (PDF, 103 KB); sowie den einleitenden Aufsatz Wolfgang U. Eckart: Blender,Täuscher, Scharlatane – Betrug in den Wissenschaften. Einführung in das Symposium. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 27, 2004, S. 89–97, doi:10.1002/bewi.200401056; vgl. auch weitere Aufsätze im selben Band der Zeitschrift, Übersicht unter doi:10.1002/bewi.200490052.
  2. [1] Pressemitteilung Nr. 37/2005 der Universität Frankfurt vom 17. Februar 2005
  3. Pressemitteilung Nr. 38/2005 der Universität Frankfurt vom 17. Februar 2005
  4. a b Hans-Joachim Queisser: Veröffentliche oder verende! Was uns der Betrugsfall Jan Hendrik Schön über die moderne Wissenschaftskultur lehrt / Von Hans-Joachim Queisser. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 229, 2. Oktober 2002, S. 50.
  5. Vgl. z. B. den Kommentar ihres damalige Präsidenten Ernst-Ludwig Winnacker: Gute wissenschaftliche Praxis sichern. Nicht nur propagieren, sondern praktizieren und durchsetzen, so lautet der Appell der DFG. Im Sommer 2002 sollen die Regeln in allen Universitäten und Forschungsinstituten umgesetzt sein. In: Forschung 26, Nr. 4, 2001, S. 2-3, doi:10.1002/1522-2357(200110)26:4<1::AID-FORS2>3.0.CO;2-C.
  6. Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hrsg.): Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“. Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Januar 1998 (PDF, 135 KB).
  7. Ombudsman der DFG: Zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten. Abschlussbericht. Ergebnisse der ersten sechs Jahre Ombudsarbeit. Mai 1999–Mai 2005. 2005 (PDF, 208 KB).
  8. www.spiegel.de: Abgeschrieben: Deutscher Forscher fliegt nach 14 Jahren mit Plagiat auf.
  9. www.faz.net: Ehemaliger Fraunhofer-Direktor: Mit fremden Federn geschmückt.
  10. Alison Abbott: Academic accused of living on borrowed lines. Nature, Band 448, 9. August 2007, S. 632 f.
  11. [2] Bericht des Wissenschaftsmagazins nano vom Juni 2006 über den Schwindel mit Moorleichen
  12. Where are they now? Eine Nachschau zu wissenschaftlichen Fälschungen in: Nature Band 445 vom 18. Januar 2007, S. 244–245.
  13. Manfred Deckers: Die Würzburger Lügensteine und andere Fälschungen von Fossilien. In: Zum Thema Fälschungen. „DIAGONAL – Zeitschrift der Universität-Gesamthochschule-Siegen“, 1994 (Heft 2), S. 69, ISSN 0938-7161.
  14. Manfred Deckers: Die Würzburger Lügensteine und andere Fälschungen von Fossilien. In: Zum Thema Fälschungen. „DIAGONAL – Zeitschrift der Universität-Gesamthochschule-Siegen“, 1994 (Heft 2), S. 69, ISSN 0938-7161.
  15. Wie der Archaeoraptor gefälscht wurde, Das gefälschte Fossil.
  16. Richardson, M. K. u. a.: Haeckel, Embryos and Evolution. Science, Band 280 (1998), S. 983–986.
  17. Vergleichsstudie, PDF, englisch.
  18. www.zeit.de DIE ZEIT 22/2003.
  19. Julia Voss: Biologie in schneidigem Kreuzritterton. Täuschende Bilder der Evolutionsgeschichte.FAZ vom 3. Januar 2007, S. N3.
  20. So der Wortlaut in einer Richtigstellung der Zeitschrift Science ("the two papers do not contain any scientific truth"), Published Online March 3, 2008, doi:10.1126/science.1157223 .
  21. Gerald Geison: The Private Science of Louis Pasteur. Princeton University Press, Princeton, 1995, ISBN 0691034427
  22. Summerlin, W. T. (1973): Allogeneic transplantation of organ cultures of adult human skin. Clin. Immunol. Imunopath. Band 1, S. 372–384. Summerlin, W. T., Miller, G. E., Good, R. A. (1973): Successful tissue and organ transplantation without immunosuppression. J. Clin. Ivest. Band 52, S. 34a.
  23. Betrug und Täuschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften (pdf)
  24. Kommentar von Ulrich Schnabel in Die Zeit Nr. 20/2001) zum „Fall Mertelsmann“
  25. (Nr. 7., 18. Februar 2000, S. 336).
  26. Harro Albrecht: „Das Ende der Nachsicht“ in: Die Zeit Nr. 29/2005, S. 36.
  27. Misconduct report kept under wraps. New Scientist, 24. November 2007, S. 16; vergl. auch Luk Van Parijs
  28. Korean stem-cell fraud claims another victim. „Nature“, Band 445 vom 18. Januar 2007, S. 247.
  29. Science Band 311 vom 3. Februar 2006, S. 595; vergl. a.a.O. vom 23. September 2005, S. 1973; Nature 439 vom 2. Februar 2006, S. 514
  30. „Nature“ Band. 441 vom 22. Juni 2006, S. 920 f.
  31. Pluripotency of mesenchymal stem cells derived from adult marrow. Nature, Band 418, S. 41.
  32. www.newscientist.com, 15. Februar 2007, www.newscientist.com, 21. März 2007.
  33. www.the-scientist.com, 26. Februar 2007.
  34. www.uni-bonn.de.
  35. So u. a. Federico Di Trocchio in Der große Schwindel (Campus Verlag, 1994, S. 16 ff.).
  36. zitiert nach: Alexandre Koyré: Leonardo, Galilei, Pascal: Die Anfänge der neuzeitlichen Naturwissenschaft. (Frankfurt: Fischer, 1998), S. 157f.
  37. (auf Deutsch dargestellt in: Enrico Bellone: Galilei: Leben und Werk eines unruhigen Geistes. (Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft, 1998), S. 45–48)
  38. Süddeutsche Zeitung vom 27. März 2007, S. 18.
  39. Eugenie Samuel Reich: Disputed inquiry clears bubble-fusion engineer. In: Nature. 445, Nr. 7129, 2007, S. 690–691 (doi:10.1038/445690a). 
  40. Süddeutsche Zeitung Nr. 112 vom 16. Mai 2006, S. 22.
  41. Thomas J. Bassett, Philip W. Porter: "From the Best Authorities": The Mountains of Cong in the Cartography of West Africa. In: Journal of African History 32, 1991, Nr. 3, S. 367–413 (online). Vgl. Erforscht und erfunden. Fiktive Berge. In: Die Zeit Nr. 33 vom 7. August 1992.

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