Färbeflotte

Färbeflotte

Flotte steht für eine meist wässrige Flüssigkeit, in der Textilien gewaschen, gebleicht, gefärbt oder imprägniert werden.

Dabei bedeutet der Begriff Flotte die Gesamtheit aus Lösungsmittel (meist Wasser) und alle darin enthaltenen (gelösten, emulgierten oder dispergierten) Bestandteile wie Farbstoffe, Chemikalien und Hilfsmittel.

Entsprechend ihrer Verwendung bezeichnet man Flotten zum Bleichen als Bleichflotte, zum Färben als Färbeflotte und zum Waschen als Waschflotte.

Eine "Blindflotte" ist eine Flotte der eine wesentliche Komponente fehlt um Vergleiche anstellen zu können. So "färbt" man z. B. ein Gewebe mit Blindflotte (die alle Zusätze außer Farbstoff(en) enthält) um den Einfluss anderer Komponenten, wie Chemikalien, Hilfsmitteln und nicht zu letzt des Färbeprozesses selbst, beurteilen zu können. Dies ist z.B. bei der Rezepterstellung in einem Färbereilabor wichtig, da sich durch den Färbeprozess eine Änderung des Farbtons des Gewebes ergeben kann.

Die Menge der Komponenten einer Flotte wird in g/l bzw. mL/l bei Flüssigkeiten oder % (bezogen auf das Warengewicht) angegeben.

Flottenverhältnis

Das Flottenverhältnis (in der Textilindustrie oft als FV abgekürzt) ist das Verhältnis von Warenmenge zur Flottenmenge in einer Maschine.

Das Flottenverhältnis hängt vom verwendeten Verfahren und eingesetzter Maschine ab. Der Trend in der Industrie geht - wo möglich - zu kurzen (kleinen) Flottenverhältnissen. Dies hilft Wasser und Energie zu sparen, also wirtschaftlicher und umweltverträglicher (Abwasser) zu produzieren. Analog spricht man von "langer Flotte" bei hohen Flottenverhältnissen wie 1:100.

Flottenaufnahme

Die Flottenaufnahme (oft als FA abgekürzt) ist eine weitere wichtige Kenngröße in der Textilindustrie, mit ihr ist es möglich zu berechnen wie viel von den einzelnen Bestandteilen der Flotte von der Ware aufgenommen wurde. Sie ist das Verhältnis von Warenmasse und der von der Ware aufgenommenen Flottenmasse in Prozent:

FA [\%] = \frac{(\mathrm{Masse}_{(\mathrm{Ware\,mit\,Flotte})}-\mathrm{Masse}_{(\mathrm{Ware})}) \cdot 100}{\mathrm{Masse}_{(\mathrm{Ware})}}

Beispiel: 100 kg Baumwolle wiegen nach dem Ausrüsten (so nass wie sie aus der Maschine kommt) 160 kg, also beträgt die Flottenaufnahme 60%. Die Flotte enthält 5% der Komponente die auf die Baumwolle aufziehen soll: 5% von 60% sind 3%. Es wurden also 3% (bzw. 3 kg) der Komponente auf die Baumwolle aufgebracht.


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