Förderkorb

Förderkorb
Ausgbauter Förderkorb mit drei Etagen im Malakow-Turm der ehem. Zeche Hannover

Der Förderkorb dient im Bergbau zur Seilfahrt und zur Förderung der im Bergwerk gewonnenen Bodenschätze.

Beschreibung

Der Förderkorb besteht aus einem stabilen Stahlprofilrahmen, der meistens mehrere Etagen aufweist. Auf deren Böden sind Schienen verlegt, auf denen die Förderwagen stehen. Die Seitenwände sind oft mit Lochblechen verkleidet. Die Stirnseiten sind offen. Der Förderkorb ist an einem Förderseil mittels Zwischengeschirr befestigt und wird im Schacht von den Spurlatten geführt, die aus Pitch Pine, einem harten harzreichen und elastischen Holz bestehen. Die Führungsnasen für die Spurlatten sind im Bild rechts an jeder Etage zu sehen, auch auf der Rückseite befindet sich eine entsprechende Führung.

Der Antrieb des Seils erfolgt durch eine Fördermaschine, die neben dem Schachtgerüst oder auch im Kopf eines Förderturmes untergebracht ist. An den beiden Enden eines Seiles hängt jeweils ein Förderkorb. Über eine von der Fördermaschine angetriebene Treibscheibe wird das Seil so bewegt, dass jeweils ein Korb oben und der andere unten ist. Zwischenstationen sind möglich. Leistungsfähige Schächte sind mit vier Förderkörben ausgerüstet, die über zwei getrennte Fördermaschinen bewegt werden.

Wenn Personen in dem Korb befördert werden, wird dies als Seilfahrt bezeichnet. Dann müssen die Zugänge z. B. mit einer Tür aus Drahtgeflecht verschlossen werden.

Übertreiben beschreibt im Bergbau die Situation, dass der Förderkorb erst über der Hängebank zum Stehen kommt.

Skipgefäß

Zur Optimierung der Förderung sind nach dem Zweiten Weltkrieg leistungsfähige Vierseilfördergerüste auf den Förderschächten installiert worden. Die Förderung erfolgt nunmehr mit großvolumigen Skipgefäßen mit einem Fassungsvermögen von 30 bis 50 Tonnen. Die Gefäße werden untertage aus Zwischenbunkern befüllt, die Entladung übertage erfolgt automatisch. Die geförderte Kohle wird über Transportbänder direkt der Aufbereitung Kohlenwäsche zugeleitet.

Literatur

  • Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 1994, ISBN 978-3-7845-6994-9

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