GAG Köln

GAG Köln
GAG Immobilien AG
Logo der GAG Immobilien AG Köln
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 18. März 1913
Unternehmenssitz Köln
Unternehmensleitung

Uwe Eichner
Kathrin Möller

Mitarbeiter 316
Umsatz 132,9 Mio. Euro (2006)
Branche Wohnungswirtschaft
Website

www.gag-koeln.de

Germania-Siedlung
in Köln-Höhenberg, Erfurter Str.
Die Weiße Stadt
in Köln-Buchforst, Waldecker Str.

Die GAG Immobilien AG ist das größte Wohnungsunternehmen im Raume Köln. Die Gesellschaft besitzt über 39.000 Wohnungen. Mit 68 % ist die Stadt Köln der Hauptaktionär des Unternehmens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Durch die fortschreitende Industrialisierung Kölns am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde zweckmäßiger und billiger Wohnraum für die Beschäftigten der Fabriken benötigt. Deshalb wurde im Jahre 1913 auf Initiative von Konrad Adenauer, des damaligen Stellvertreters des Kölner Oberbürgermeisters Max Wallraf, die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft AG mit einem Stammkapital von 1,22 Mio Reichsmark gegründet. Die Stadt erhielt 50 % der Aktien, die Industriellen Arnold von Guilleaume, Adolf Lindgens, Alfred Neven DuMont sen. und Ernst Kassel waren die Hauptaktionäre.[1]

Die frühen Bauprojekte

Das erste große Bauprojekt der Gesellschaft war die Siedlung Bickendorf mit 578 Wohnungen, welche unmittelbar nach der Gründung ausgeschrieben wurde. Den Zuschlag erhielten die Architekten Caspar Maria Grod, Leo Kaminski und Wilhelm Riphahn für ihren Entwurf „Lich, Luff un Bäumcher“ (Licht, Luft und Bäumchen). Dieses Motto wurde in den Folgejahren für den gesamten sozialen Wohnungsbau Kölns angewendet. Anschließend wurden weitere Wohnsiedlungen im „Heimatstil städtischer Prägung“ gebaut, unter anderem:

  • Nibelungen-Siedlung in Nippes-Nord, heutiges Mauenheim (1919)
  • Germania-Siedlung in Höhenberg (1919 bis 1928)
  • Milchmädchensiedlung in Poll (1919 bis 1921)
  • Grüner Hof in Mauenheim (1922 bis 1924)
  • Siedlung Zollstock in Zollstock (1927 bis 1930)
  • Weiße Stadt und Blauer Hof am Kalkerfeld, heutiges Buchforst (1927 bis 1932)

Wohnungsbau zur Zeit der Weltwirtschaftskrise

Durch die hohe Arbeitslosigkeit der anhaltenden Weltwirtschaftskrise wurde am Anfang der 1930er-Jahre das Wohnbaukonzept des Unternehmens auf Stadtrand- oder Erwerbslosensiedlungen umgestellt, da die Regierung des Deutschen Reiches unter Kanzler Brüning nicht davon ausging, dass alle Erwerbslosen wieder ins Berufsleben zurückkehren würden. So wurden in Poll, Höhenhaus, Volkhoven und Vogelsang Siedlungen im Selbstbau mit landwirtschaftlicher Zusatzversorgung errichtet. Den Einfamilienhäusern wurden jeweils ein zirka 700 Quadratmeter großes Grundstück zugeordnet, sodass es den Mietern möglich war, ihre eigene Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Diese Häuser wurden vornehmlich an kinderreiche Familien vermietet. [2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Baudenkmal „Laubengang“
Köln-Vingst, Würzburger Straße

Bedingt durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges wurde in Köln schnellstmöglich Ersatzwohnraum benötigt. Seitens der zweiten Städtischen Wohnungsbaugesellschaft der Grund und Boden AG wurden unter anderem in Buchheim, Ossendorf und Vingst dreigeschossige Übergangshäuser in Einfachbauweise errichtet. Diese Häuser sollten nur bis zur Fertigstellung von qualitativ besseren Wohnraum genutzt werden. Im Volksmund nannte man diese Wohngebäudeart aufgrund der geringen Wohnfläche und den nur über offene Außengänge erreichbaren Wohnungen „Laubengänge“.

In den 1950er und 1960er-Jahren wurde von der GAG zahlreiche Großsiedlungen in Buchheim, Dünnwald, Stammheim, Ostheim, Vingst und Zollstock gebaut die meistens aus drei- bis viergeschossigen Wohnhäusern aber auch aus achtgeschossigen Hochhäusern bestanden. Außerdem wurden bestehende Siedlungen, wie zum Beispiel in Vogelsang und Ossendorf erweitert.

Von 1970 bis heute

Kernsanierte Wohnhäuser
in Köln-Vingst, Thorwaldsen Str.

In den 1970er-Jahren war der erhöhte Wohnungraumbedarf der Kölner Bevölkerung befriedigt, so dass seitens des Unternehmens nur noch kleinere Wohnsiedlungen gebaut wurden. Die GAG verwaltete in den 1980er-Jahren bis zu 50.000 Wohnungen im Kölner Stadtgebiet. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurden die meisten der Wohnhäuser umfangreich saniert, teilweise abgerissen und mit Neubauten ersetzt. Einige modernisierte Wohnungen sowie ein Großteil der Neubauten wurden und werden den Mietern zum Kauf angeboten. Infolge dessen wurden die Wohngebäude der Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft AG und der zweiten Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Grund und Boden im Jahre 2001 in die neu firmierte GAG Immobilien AG integriert. Das Geschäftsfeld der neuen GRUBO ist die Baubetreuung und -ausführung.

In den Jahren 2002 und 2003 sorgte der Plan der regierenden CDU/FDP-Koalition den gesamten Wohnungsbestand des Konzerns für 420 Millionen Euro an einen Investor zu verkaufen für zahlreiche Proteste der Mieter und deren Unterstützer. Nach dem ein Bürgerbegehren seitens des Rates für nicht rechtmäßig angesehen wurde, scheiterte der Ratsbeschluss in zwei Sitzungen, der für den Verkauf notwendig gewesen wäre, denn einige Ratsmitglieder der CDU hatten mit der Opposition gegen den Verkauf gestimmt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rolf Bietmann trat aufgrund dieses Beschlusses zurück.[3]

Einzelnachweise

  1. Webseite der GAG Immobilien AG zur Geschichte des Unternehmens, Zugriffsdatum 4. Mai 2008
  2. Webseite der GAG Immobilien AG zur Geschichte des Unternehmens, Zugriffsdatum 4. Mai 2008
  3. Wortprotokoll der 50. Sitzung des Rates der Stadt Köln vom 17. Juni 2003 (pdf), (derzeit leider offline)

Weblinks


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