Gaffel-Kölsch

Gaffel-Kölsch
Privatbrauerei Gaffel Becker & Co
Brauerei-Logo
Unternehmensform Familienunternehmen
Gründung 24. Mai 1908
Unternehmenssitz Köln, Deutschland
Unternehmensleitung

Heinrich Philipp Becker

Branche Brauerei
Website

www.gaffel.de

Die Privatbrauerei Gaffel Becker & Co ist eine Brauerei mit Sitz in Köln. Das Unternehmen ist Mitglied des Kölner Brauerei-Verbandes e. V. und hat die Kölsch-Konvention unterschrieben und ist damit berechtigt Kölsch zu brauen. Die bekannteste Marke des Unternehmens ist Gaffel Kölsch. Der Alkoholgehalt des Bieres beträgt 4,8 %.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name Gaffel Kölsch leitet sich von den Kölner Gaffeln ab, die im Jahre 1396 der politische Arm der Zünfte und der Handelsherren in Köln gewesen waren. Mit dem Verbundbrief vom 14. September 1396, der ersten demokratischen Verfassung der Stadt Köln, übernahmen die insgesamt 22 Gaffeln den Rat der Stadt und stellten sogar den Bürgermeister, die Schöffen und die damaligen Richter. Ihre regelmäßigen abendlichen Treffen wurden mit Speisen („Gaffel“ war der altkölsche Ausdruck für einen zweizinkigen Gabelspiess, den Kölner Kaufleute im 11. Jahrhundert aus Venedig mitbrachten) und Getränken abgerundet, zu denen man sich im ältesten Gebäude am „Alten Markt“ (dem „Gaffel-Haus“) zusammensetzte, das urkundlich schon 1215 erwähnt wurde und in seiner jetzigen Form seit 1580 besteht. Im jenem Jahre erwarb der Steinmetz Benedikt von Schwelm die nördliche Haushälfte. Die Jahreszahl ist noch heute auf den Mauerankern der Fassade zu sehen. Benedikt von Schwelm gilt als Erbauer des noch heute erhaltenen Zwillingsbaus. Während der nördliche Teil zunächst den Namen „Zur Brezel“ führt, trägt der südliche Teil ab 1630 den Namen „Zum Dorn“, dann später auch „Zur goldenen Sonne“ (1767).

Die erstmals 1302 erwähnte Brauerei und Gaststätte Zum Leysten wird offiziell als „braxatoria supra Monticulum“, also „die Brauerei über dem Hügelchen“ geführt, an deren Ort heute das Gaffel-Brauhaus am Eigelstein steht.[1]

Unter dem Namen Zum Brüsseler Hof wurde die Brauerei durch Gottfried Joseph Schumacher im Jahr 1822 neu eröffnet. Schumacher betrieb die Brauerei bis 1857. Nach dessem Tod führten seine Geschwister die Brauerei, bis sie diese 1859 an Reinhard Joseph Appel verkauften. Bis 1874 wurde der Brüsseler Hof dann von seiner Witwe weitergeführt. In der folgenden Zeit bis 1888 wurde das Haus lediglich als Gaststätte verwendet. Der Brauer Adam Lenzen betrieb später zeitweilig eine Hausbrauerei. Danach firmierte sie als Gaststätte und Bierhandel unter dem Namen Glückauf Brauerei AG.

Am 24. Mai 1908 übernahmen die Gebrüder Becker die Brauerei, bauten das Gasthaus um und änderten den Namen nach den Kölner Gaffeln zu In der Gaffel. Einen Umbau erlebte das Haus 1918 durch eine Neugestaltung des Innenraumes mit historischen Motiven der Stadt Köln.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden ca. 5.000 Hektoliter produziert. Ende der 1940er-Jahre waren es 10.000 Hektoliter. Heute wird die Privatbrauerei in der vierten Generation geführt.

Produktion

2004 betrug der Absatz von Gaffel Kölsch und den dazugehörigen Marken 500.000 Hektoliter. Mit Abfüllen von 326.000 Hektoliter (65 %) in Fässern, gehört Gaffel zu den sechs größten Anbietern für Fassbier in Deutschland.

In der Gastronomie hat Gaffel einen Marktanteil von 26 % und im Einzelhandel einen Marktanteil von 17,5 % (beides 2004). Im Einzelhandel ist Gaffel damit die Nummer 2 hinter Reissdorf und vor Früh.

Das Kernabsatzgebiet ist der Bezirk Köln. Auch in größeren deutschen Städten wird Gaffel Kölsch ausgeschenkt.

Aus Platzgründen wird das Flaschenbier in der Bolten-Brauerei in Korschenbroich und in der Brauerei Königshof in Krefeld abgefüllt.

Die Marken der Brauerei sind:

  • Gaffel Kölsch
  • Gaffel Frei (alkoholfrei)
  • Gaffel Light (alkoholreduziert und kalorienarm)
  • 1396 Premium Lagerbier (benannt nach der 1396 erfolgten Befreiung von der Patrizierherrschaft und Gründung der Kölner Brauerkorporation) Das Bier wurde 1996 als saisonales Jubiläumsbier herausgebracht. Seit 2005 wird es überwiegend über das Internet vertrieben.

Einzelnachweise

  1. Kölsch Historie beim Kölner Brauerei-Verband e. V.

Weblinks


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