Gamma Gerät

Gamma Gerät
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Modell der Dicken Bertha mit Schild und Wartungsgeländer.
Foto der Dicken Bertha.

Die Dicke Bertha (auch „Dicke Berta“) war ein Geschütz, das zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde und dort zu den bekanntesten Waffen zählte.

Es handelte sich um einen 42-cm-Mörser, der vom Rüstungskonzern Krupp entwickelt und gebaut worden ist. Er sollte zur Bekämpfung von Festungsanlagen dienen. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die modernsten und stärksten Festungsbauwerke aus Stahlbeton den 42-cm-Granaten standhielten, während ältere Konstruktionen durchschlagen wurden. Die deutsche Heeresleitung ersuchte das k.u.k. Kriegsministerium um die Entsendung von Mörserbatterien der k.u.k. Wehrmacht. Am 9. und 12. August 1914 rollten vier Batterien der Skoda 305-mm-Haubitze Modell 1911 an die belgische Front. Die Granaten der Skoda 305-mm-Haubitze durchschlugen jede Konstruktion.

Inhaltsverzeichnis

Name

Das Geschütz war aufgrund seiner Größe sehr populär. Über den Ursprung des Namens liegen keine Unterlagen vor, es ist aber zu vermuten, dass er aus dem Buchstabier-Alphabet (Bertha für den Buchstaben B) stammt (vgl. ähnliche „Namensgeschütze“). Eine häufig angenommene Beziehung zu Bertha Krupp ist nicht zweifelsfrei nachweisbar.

Kosten

Das Geschütz kostete 1 Million Mark und war für 2000 Schuss ausgelegt. Jeder Schuss kostete ca. 1500 Mark (1000 Mark Munition + 500 Mark Abschreibung + sonstige Kosten).

Varianten

Es wurden zwei Varianten gebaut:

  • das schienengebundene Gamma-Gerät (auch: „Kurze Marine-Kanone 14 L/16“), mit fünf Exemplaren als Bettungsgeschütz und
  • das M-Gerät („M“ für Minenwerfer, obwohl es eigentlich ein Mörser war) mit zwei Geschützen.

Das M-Gerät wog schießbereit 42,6 t und wurde in vier Teillasten gefahren, wobei motorisierte Zugmaschinen verwendet wurden. Das Gamma-Gerät mit einer Masse von 150 t wurde auf zehn Eisenbahnwagen befördert.

Vom Gamma-Gerät wurden bis Kriegsende insgesamt zehn und vom M-Gerät insgesamt zwölf Exemplare hergestellt.

Die Mörser verschossen unterschiedliche Munitionsarten: Das M-Gerät verschoss eine schwere Granate von 810 kg bis auf 9300 m, mit der 1917 eingeführten leichten Granate von 400 kg hatte es eine Reichweite von 12.250 m. Das Gamma-Gerät verschoss eine leichte Granate von 960 kg auf 14.100 m, eine schwere Granate von 1160 kg auf 12.500 m und eine so genannte neue Granate von 1003 kg auf 14.200 m. Das Gewicht der Sprengladung lag bei den schweren Granaten bei etwa 410 kg, bei der leichteren bei 100 kg.

Die Auftreffenergie beim M-Gerät betrug ca. 34 MJ (3500 mt), beim Gamma-Gerät 59 MJ (6000 mt), die Mündungsenergie 373 MJ (38.000 mt).

Einsatz im Ersten Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs konnte das Geschütz gegen die älteren belgischen und nordfranzösischen Forts, die noch in nicht armiertem Stampfbeton ausgeführt wurden, zunächst mit großem Erfolg eingesetzt werden. Die Befestigungen konnten der Wucht des bis dahin unbekannten Kalibers nicht standhalten (Festungsring Lüttich, Fort Loncin). Gegen modernere Bunkeranlagen mit massiver Stahlbetondecke konnte die Waffe allerdings kaum etwas ausrichten. Hier betrug die Eindringtiefe nur gut einen Meter, z. B. wurde Fort Douaumont bei Verdun wiederholt beschossen, aber es konnten keine dauerhaften Schäden an den Panzertürmen erreicht werden. Nach dem Verdun-Einsatz waren die Rohre stark abgenutzt, eine Nachfertigung unterblieb wegen der zunehmenden Veraltung des Geschütztyps.

Einsatz im Zweiten Weltkrieg

Gemäß dem Vertrag von Versailles mussten die Geschütze nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zerstört oder den Alliierten übergeben werden. Eines, das sich auf dem Versuchsgelände von Krupp befand, wurde dabei übersehen, 1939 wieder in das Heer eingegliedert und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Der erste Einsatz fand am 7. Juni 1942 bei der Belagerung der Festung Sewastopol statt. 1943 wurde es gegen den Aufstand im Warschauer Ghetto eingesetzt. Sein Verbleib ist unsicher, wahrscheinlich wurde es vor der Ankunft der Sowjetarmee gesprengt.

Literatur

  • Berchtold/Krobatin "Briefwechsel vom November 1914 über die Verwendung der öst.ung. Motorbatterien in Belgien" Österreichisches Staatsarchiv
  • Gerhard Taube: Die schwersten Steilfeuer–Geschütze 1914 - 1945. Geheimwaffen 'Dicke Berta' und 'Karl', Motorbuch-Verlag, ISBN 3-87943-811-0
  • Axel Turra: Dicke BerthaEin 42-cm-Steilfeuergeschütz wird zur Legende, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-79090-753-7

Weblinks


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