Garzweiler (Jüchen)

Garzweiler (Jüchen)
Garzweiler
Gemeinde Jüchen
Koordinaten: 51° 6′ N, 6° 30′ O51.1077777777786.50611111111117Koordinaten: 51° 6′ 28″ N, 6° 30′ 22″ O
Einwohner: 1213 (31. Dez. 2007)
Postleitzahl: 41363
Vorwahl: 02165

Garzweiler ist ein Ortsteil von Jüchen im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen. Der ursprüngliche Ort musste dem gleichnamigen Braunkohletagebau Garzweiler weichen und wurde 1984 bis 1989 an einen neuen Standort umgesiedelt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage der früheren Dörfer Garzweiler und Priesterath auf einer Karte von Christian Sgrothen von 1575

Geographische Lage

Garzweiler liegt nordöstlich von Jüchen und grenzt im Osten an Herberath, im Norden an Kelzenberg und im Westen an Priesterath. Östlich des Ortes entspringt der Jüchener Bach, der in Richtung Glehn fließt.

Das ursprüngliche Dorf (51° 4′ N, 6° 30′ O51.0645566.4971947) lag östlich von Otzenrath und Pesch, die mittlerweile ebenfalls dem Tagebau weichen mussten oder noch müssen.

Geschichte

Alt-Garzweiler

Ansichtskarte Alt-Garzweiler

Der Ortsname wurde 1283 als Gerhardswilere - "Gartzwilre" in einer Urkunde des Kölner Stiftes Mariengnaden genannt. 1794 besetzten französische Truppen den Ort und 1796 wurde die Mairie Garzweiler gegründet. 1815 wurde die Gemeinde Garzweiler gegründet. 1972 kam die Ortschaft Jackerath an die Gemeinde Titz. Garzweiler zählte im Jahr 1933 2.562 Einwohner. [1] 1975 wurde Garzweiler ein Teil der Gemeinde Jüchen.

Umsiedlung und Abbruch von Alt-Garzweiler

1980 wurde der Norden Jüchens als Umsiedlungsstandort für das Dorf festgelegt. 1987 schloss die Grundschule. Im folgenden Jahr wurde das letzte Schützenfest gefeiert und das Altenheim geschlossen. Die verlassenen Häuser und Höfe wurden sofort eingeebnet. Auch die neugotische Pfarrkirche St. Pankratius wurde 1989 abgerissen. Orgel, Fenster und Taufbecken hat die Kirchengemeinde in die neue Pfarrkirche eingebaut. Der Friedhof, der auch Gräber von jüdischen Garzweilern aufwies, wurde ebenso "umgesiedelt". 1989 war die Umsiedlung abgeschlossen. Das verlassene und zerstörte Dorf nutzten einzelne Künstler und Fotografen für ihre Arbeiten. So schuf der Fotograf Andreas Magdanz 1997 eine dokumentarische Fotoserie. 60 Prozent der Gesamtbevölkerung von Alt-Garzweiler siedelte nach (Neu-)Garzweiler um.

Neu-Garzweiler

Im Jahr 2000 erhielt der Ortsteil Neu-Garzweiler einen Sonderpreis für Denkmalpflege im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft".

Mittlerweile wurde der Zusatz "Neu" gestrichen und der neue Ortsteil nennt sich nur noch Garzweiler.

Vereine

  • St. Sebastianus Bruderschaft Garzweiler
  • VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler e.V.

Literatur

  • Andreas Magdanz: Garzweiler. Zeitungsdruck im Pappschuber. 1997.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.verwaltungsgeschichte.de/neuss.html

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