Ge 6/6 II

Ge 6/6 II
Ge 6/6 II
Die Ge 6/6 II 702 (Curia) am 21. Juni 2003 in Klosters-Platz.
Nummerierung: 701-707
Anzahl: 7
Hersteller: SLM, MFO, BBC
Baujahr(e): 1958,1965
Achsformel: Bo'Bo'Bo'
Spurweite: 1000 mm
Länge über Puffer: 14 500 mm
Breite: 2650 mm
Drehzapfenabstand: 8600 mm
Drehgestellachsstand: 2500 mm
Gesamtradstand: 11100 mm
Dienstmasse: 65 t
Reibungsmasse: 65 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Stundenleistung: 1776 KW
Anfahrzugkraft: 214 kN
Treibraddurchmesser: 1070 mm
Stromsystem: 11 kV 16,7 Hz
Stromübertragung: 2 Stromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 6

Die Ge 6/6 II ist eine schwere Elektrolokomotive der Rhätischen Bahn (RhB). Die sechsachsigen Maschinen (Achsformel Bo'Bo'Bo') werden meistens im Güterzugdienst eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte

In den 1950er Jahren wuchs der Verkehr auf der RhB so stark, dass die vorhandenen «Krokodile» Ge 6/6 I und die Ge 4/4 I nicht mehr ausreichten. Der 1958 begonnene Bau der Elektrizitätswerke im Bergell unter der Bauherrschaft des Elektrizitätswerk der Stadt Zürich benötigte pro Tag bis zu 1000 Tonnen Zement, die ab Untervaz ins Engadin zu befördern waren. Hierfür brauchte die RhB ein Triebfahrzeug, das eine Anhängelast von 250 Tonnen auf den 35 Promille-Rampen der Albulalinie ziehen konnte.

Indienststellung

Die zwei Loks der ersten Bauserie (Nummern 701 und 702) wurden 1958 von SLM, BBC und MFO zum Stückpreis von 230'000 Franken geliefert, die Nachfolger (Nummern 703 bis 707, 1965 in Dienst gestellt) waren dann 200'000 Franken teurer.

Konstruktion

Lieferzustand

Technisch entsprechen die Maschinen dem damaligen Stand: (Niederspannungs-)Stufenschalter und Einphasen-Reihenschlussmotoren. Die äusseren beiden Drehgestelle und die Fahrmotoren können mit den Ge 4/4 I ausgetauscht werden. Das Kastengelenk zwischen den beiden Lokhälften erlaubt nur vertikale Bewegungen. Die Ge 6/6 II sind 80 km/h schnell und 65 Tonnen schwer, sie leisten 1776 kW bei 46 km/h. Die zulässige Anhängelast beträgt 205 t auf 45 Promille Steigung und 280 t auf 35 Promille.

Umbauten

Die ersten beiden Loks wiesen noch Übergangstüren an den Stirnfronten auf. Diese wurden 1968-69 zugeschweisst, der Angleich an die zweite Serie (mit zwei anstatt drei Stirnfenstern) erfolgte jedoch erst gegen Ende der 1980er Jahre. 1985 begann die Umlackierung von grün auf rot, und 1998 wurden die alten Pantographen durch moderne Einholmstromabnehmer ersetzt.

Die Ge 6/6 II heute

Nach Fertigstellung der Bergeller Kraftwerke wurden die 700er vorwiegend vor Schnellzügen auf der Albulalinie eingesetzt. Seit die ab 1993 in Dienst gestellten Ge 4/4 III diese Aufgaben übernommen haben, sind die Ge 6/6 II hauptsächlich vor Güterzügen auf dem gesamten Stammnetz (ohne Arosalinie) anzutreffen, doch auch vor Personenzügen sind sie immer noch zu sehen.

Lok 701 trägt den Namen der römischen Provinz Raetia, der sich bis heute als Synonym für Graubünden erhalten hat, Lok 702 den lateinischen Namen Curia der Kantonshauptstadt Chur. Die restlichen Fahrzeuge 703-707 sind nach grösseren Bündner Gemeinden, welche die Streckenendpunkte am Stammnetz sind, benannt. Neben dem Namen steht auf jeder Lokomotive zusätzlich die Betriebsnummer in weiss sowie das Wappen der Patengemeinde (bei Lok 701 das Kantonswappen).

Folgende Fahrzeuge sind bei der Rhätischen Bahn in Betrieb:

Liste der Ge 6/6' ' der Rhätischen Bahn AG
Betriebsnummer Taufname Inbetriebnahme Status
701 Raetia 09.05.1958 in Fahrbetrieb
702 Curia 19.06.1958 in Fahrbetrieb
703 St. Moritz 05.04.1965 in Fahrbetrieb
704 Davos 03.02.1965 in Fahrbetrieb
705 Pontresina/Puntraschigna 05.05.1965 in Fahrbetrieb
706 Disentis/Mustér 09.06.1965 in Fahrbetrieb
707 Scuol1 05.07.1965 in Fahrbetrieb
1 bis 1971 Schuls/Scuol

Literatur

  • Claude Jeanmaire: Rhätische Bahn: Stammnetz-Triebfahrzeuge. Archiv Nr. 219, Verlag Eisenbahn, Villingen 1995, ISBN 3-85649-219-4
  • Wolfgang Finke, Hans Schweers: Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn 1889-1998. Band 3: Lokomotiven, Triebwagen, Traktoren. Schweers+Wall, Köln 1998, ISBN 3-89494-105-7

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