Gebiet Qaraghandy

Gebiet Qaraghandy
Gebiet Qaraghandy
Қарағанды облысы
Wappen
Wappen
Karte
Lage in Kasachstan
Staat: Kasachstan Kasachstan
Hauptstadt: Qaraghandy
Äkim (Gouverneur) : Nurlan Nigmatullin
 
Größte Städte: Qaraghandy
Temirtau
Schesqasghan
 
Fläche: 428.000 km²
Einwohner: 1.375.000 (09.2006)
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner je km²
 
Postleitzahl: 100000
Telefonvorwahl: +7 (721)
Kfz-Kennzeichen: M
ISO 3166-2: KZ-KAR
Webpräsenz:

Karkaraly National Park

Das Gebiet Qaraghandy (kasachisch Қарағанды облысы/Qaraghandy oblysy) ist die größte administrative Verwaltungseinheit Kasachstans und liegt im Zentrum des Landes. Die Hauptstadt des Gebiets ist die Stadt Qaraghandy.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Gebiet Qaraghandy deckt sich geografisch im Wesentlichen mit der Kasachischen Schwelle (Saryarka). Nur im Süden erstreckt sich das Plateau der Hungersteppe (Betpak-Dala) und im Süd-Westen die Wüste Mujunkum. Während die nördlichen Rayone des Gebiets in der Steppenzone liegen, nimmt die Halbwüste den größten Teil in der Mitte ein, Süden und Südwesten gehören schon zum Wüstenreich. Das Gebiet Qaraghandy grenzt im Norden an die Gebiete Qostanai, Aqmola und Pawlodar; im Osten an das Gebiet Ostkasachstan; im Süden an die Gebiete Almaty, Schambyl, Südkasachstan und Qysylorda und im Westen an das Gebiet Aqtöbe.

Zu den höchsten Bergmassiven des Gebiets gehören Karkaraly, Kysyltas und Ulutau. Der höchste Berg ist Aksorantau im Karkaraly-Massiv der Kasachischen Schwelle mit knapp 1.566 Metern. Die längsten Flüsse sind Sarysu (800 km) und Nura (978 km), dazu kommen Scherubai-Nura, Kara-Kengir, Kulskutpes und Tokrau. Im Allgemeinen ist dieses Gebiet aber ziemlich karg und trocken. Bei fast allen Flüssen handelt es sich um die abflusslose Steppenflüsse, die im Hochsommer häufig austrocknen, ähnlich den australischen Creeks. Nur der Fluss Nura führt ganzjährig Wasser. Auf dem Territorium des Gebietes von Qaraghandy gibt es zwei große Seen, den Balchaschsee und den Tengizsee. Der Balchasch zählt mit durchschnittlich 18.000 km² Fläche zu den größten Seen der Welt. 1973 wurde der Irtysch-Qaraghandy-Kanal in Betrieb genommen, den jährlich eine Wassermenge von 600 Millionen Kubikmetern passiert.

Administrative Gliederung

Das Gebiet Qaraghandy teilt sich in 9 Kreise (kasachisch Ауданы/Audany; russisch Район/Rayon) : Abai, Aqtoghai, Buqar-Schyrau, Nura, Ossakarow, Qarqaraly, Schanaarqa, Schet und Ulytau. Dazu gibt es 7 munizipale, sich selbstverwaltende Städte: Balqasch, Qaraghandy, Qaraschal, Saran, Schachtinsk, Schesqasghan und Temirtau. Der Munizipalität der Stadt Schesqasghan untersteht auch die Stadt Sätbajew. Insgesamt gibt es im Gebiet Qaraghandy elf Städte - außer den erwähnten noch Abai, Qarqaraly und Priosjorsk - und 38 Siedlungen mit 1.000 bis 10.000 Einwohnern (manchmal auch etwas mehr). Die größten sind: Agadyr, Aqtau, Aqtas, Atassu, Schachan und Schairem. Die ländlichen Regione sind auf der untersten Ebene in 168 Aul-Kreise unterteilt.

Wirtschaft

Die Agglomeration um die Stadt Qaraghandy war früher eines der bedeutendsten Industriegebiete der Sowjetunion. Noch ist Qaraghandy der zweitwichtigste Industriestandpunkt in Kasachstan nach Almaty. Vor allem die riesigen Kohlevorkommen haben ihr diesen Status gesichert. In Schesqasghan und Balqasch gibt es große Werke zur Verhüttung von Buntmetallen, hauptsächlich von Kupfer, und in der Gegend um Temirtau und Qaraschal wird Eisen abgebaut. In diesen Städten existieren auch Werke zur Weiterverarbeitung der Metalle, so die 2004 errichtete Goldschmiede mit Schmuckfabrik in Balqasch oder das Kupferdrahtwerk in Schesqasghan. Die anderen Industriezweige sind Maschinenbau in Qaraghandy, chemische Industrie in Temirtau sowie Nahrungsmittelindustrie in fast allen größeren Städten.

In den weiten Steppen- und Halbwüstengebieten ist Viehzucht, besonders Schafzucht stark entwickelt. Im Norden werden auch Rinder und Schweine gehalten und Weizen angebaut. Um die Städte herum betreibt man überall Gemüseanbau; vor allem von Kartoffeln. Es kommen vereinzelt kleine Sonnenblumenplantagen und Obstgärten vor.

Geschichte

In der frühgeschichtlichen Zeit existierten auf dem Territorium des Gebiets zahlreiche Khanate der Nomaden, es gilt als die Urdomäne der Kasachen. Im Altertum wurde das Gebiet Descht-i-Kiptschak - Steppe der Kiptschaken genannt.

Im 19. Jahrhundert kam dieses Territorium an das Russische Reich, das hier einige Festungen wie Karkaralinsk und Ulutawskij gründete. Am Ende des Jahrhunderts wurde unweit des Flusses Nura Steinkohle von bester Qualität gefunden und seitdem ist das Becken von Qaraghandy zum weltweit bedeutenden Steinkohlevorkommen aufgestiegen.

Das Gebiet Qaraghandy wurde am 10. März 1932 geschaffen, dessen Zentrum war aber zunächst Petropawlowsk. Im Jahre 1936 wurde die Hauptstadt nach Qaraghandy verlegt. In dieser Zeit bestanden auf dem Territorium des Gebiets zahlreiche Lager des GULag mit dem Verwaltungszentrum in Dolinka, in denen Millionen von Menschen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten, darunter einige prominente Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew.

Nach dem Krieg gewann das Gebiet weiter an Bedeutung. 1973 wurde der südlich des Beckens von Qaraghandy gelegene Teil des Gebietes dem neugebildeten Gebiet Schesqasghan angeschlossen. 1992 wurde ein Rayon des Gebietes Aqmola an Qaraghandy gegeben. 1997 kam das Gebiet Schesqasghan wieder an Qaraghandy.

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