Gemmrigheim

Gemmrigheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Gemmrigheim
Gemmrigheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gemmrigheim hervorgehoben
49.0252777777789.1575182
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Höhe: 182 m ü. NN
Fläche: 8,23 km²
Einwohner:

3.928 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 477 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74376
Vorwahl: 07143
Kfz-Kennzeichen: LB
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 018
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Ottmarsheimer Straße 1
74376 Gemmrigheim
Webpräsenz: www.gemmrigheim.de
Bürgermeisterin: Monika Chef (FDP/DVP)
Lage der Gemeinde Gemmrigheim im Landkreis Ludwigsburg
Erdmannhausen Erdmannhausen Remseck am Neckar Schwieberdingen Marbach am Neckar Marbach am Neckar Marbach am Neckar Marbach am Neckar Oberstenfeld Oberstenfeld Mundelsheim Mundelsheim Affalterbach Asperg Benningen am Neckar Besigheim Besigheim Bönnigheim Erligheim Freudental Gemmrigheim Großbottwar Großbottwar Hessigheim Löchgau Murr (Gemeinde) Murr (Gemeinde) Pleidelsheim Pleidelsheim Steinheim an der Murr Tamm Walheim Ingersheim Freiberg am Neckar Bietigheim-Bissingen Bietigheim-Bissingen Ditzingen Eberdingen Kornwestheim Möglingen Oberriexingen Sersheim Vaihingen an der Enz Sachsenheim Korntal-Münchingen Ludwigsburg Markgröningen Hemmingen Gerlingen Kirchheim am NeckarKarte
Über dieses Bild

Gemmrigheim ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Gemmrigheim liegt in 174 bis 275 Meter Höhe direkt am Neckar zwischen den Kreisstädten Ludwigsburg und Heilbronn.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Nordosten an Neckarwestheim im Landkreis Heilbronn, im Osten und Süden an die Stadt Besigheim, im Südosten an die Gemeinde Hessigheim sowie im Südwesten an Walheim und im Westen und Norden an Kirchheim am Neckar.

Gemeindegliederung

Zu Gemmrigheim gehören das Dorf Gemmrigheim, die Höfe Heinzenberg, Liebensteiner Weg und Vogelsang und die Häuser Pumpwerk und Wasen.[2]

Geschichte

Verschiedene Funde unterschiedlicher Epochen in Gemmrigheim weisen auf eine uralte Besiedlung des Ortes hin. Gemmrigheim wurde in einer Urkunde des Klosters Reichenbach vom 22. September 1085 erstmals erwähnt und gehörte damals zur Gaugrafschaft der Grafen von Calw-Vaihingen, von denen der Ort 1140 an die Pfalzgrafen von Tübingen überging und von diesen über die Hofwart von Kirchheim bis ins 14. Jahrhundert zur Grafschaft Württemberg, wo er zum Amt Lauffen gehörte. Ein erster württembergischer Schultheiß ist 1410 belegt.

Der Weinbau in der Gemeinde ist seit dem 12. Jahrhundert verbürgt und prägte Gemmrigheim wesentlich. Der Ort wurde im Dreißigjährigen Krieg und den nachfolgenden militärischen Auseinandersetzungen mehrfach in Mitleidenschaft gezogen.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam Gemmrigheim zum Oberamt Besigheim. Die Industrialisierung begann in Gemmrigheim 1865, als eine alte Neckarmühle zuerst zur Holzstofffabrik und dann zur Papierfabrik ausgebaut wurde. 1938 wurde Gemmrigheim bei Auflösung des Oberamtes Besigheim dem Landkreis Ludwigsburg zugeordnet.

Mit der Sanierung des Ortskerns wurde in den 1980ern begonnen. Auch das Rathaus wurde saniert.

Religionen

Seit der Reformation ist Gemmrigheim vorwiegend evangelisch geprägt. Heute gibt es neben der evangelischen Gemeinde jedoch auch wieder eine römisch-katholische Kirchengemeinde, und auch die Zeugen Jehovas sind im Ort vertreten.

Politik

Rathaus in Gemmrigheim

Gemeinderat

Seit der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,03 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  FWV1     4 Sitze  (28,05 %)
  CDU 4 Sitze (27,80 %)
  UWG2 3 Sitze (24,72 %)
  SPD 3 Sitze (19,43 %)

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

1Freie Wählervereinigung Gemmrigheim, 2Unabhängige Wählergemeinschaft Gemmrigheim

Bürgermeister

  • 1410–????: Hans Brimig (Schultheiß)
  • vor 1468: Eberhard Koch
  • 1482  : Endres Stör
  • 1503  : Paulin Bender
  • 1522  : Wendel Zöpplin
  • bis 1559: Hans Störer
  • 1559–1587: Melchior Zehender
  • 1587–1591: Georg Rewlin (Reylin)
  • 1591–1617: Hans Mesner
  • 1617–1635: Balthaß Haug
  • 1635  : Johann Eiselin (Amtsverweser)
  • 1635–1666: Endris Meßner (zunächst Amtsverweser, ab etwa 1643 Schultheiß)
  • 1666–1675: Hans Ries
  • 1675–1681: Martin Rösch
  • 1681–1693: Melchior Beck-Bissinger
  • 1693–1707: Hans Jacob Rösch
  • 1707–1720: Andreas Beck-Bissinger
  • 1720–1724: alt Caspar Seiz
  • 1724–1732: Leonhard Reutter
  • 1732–1771: Ehrenfried Daubenschmied (Amtmann und Schultheiß)
  • 1771–1808: Johannes Schäfer
  • 1808–1821: Johann Georg Kolb
  • 1821–1824: Johann Jacob Schweiker
  • 1824–1842: Adam Valet
  • 1842–1851: Georg Ulrich Collmar
  • 1851–1854: Johann Jakob Reuther
  • 1854–1867: Ludwig Friedrich Eiselen
  • 1867–1885: Friedrich Böhringer
  • 1885–1928: Karl Vosseler
  • 1928–1945: Karl Girr
  • 1945–1948: Christian Stolzenberger
  • 1948–1954: Karl Girr
  • 1954–1986: Helmut Klass
  • 1986–1994: Günter Seitz
  • seit 1994: Monika Chef (FDP/DVP)

Wappen und Flagge

Das Gemeindewappen zeigt in Silber auf grünem Dreiberg an schwarzem Pfahl einen grünen Weinstock mit fünf (3:2) blauen Trauben. Die Gemeindeflagge ist Blau-Weiß und wurde am 20. Februar 1980 verliehen.

Partnerschaften

Gemmrigheim unterhält seit 2004 partnerschaftliche Beziehungen zu Trigono in Griechenland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die evangelische St.-Johannes-Kirche wurde erstmals 1231 urkundlich erwähnt. Der heutige Kirchturm enthält den Chor dieser alten Kirche. In seinem Inneren befindet sich eine Turmkapelle mit Fresken aus der Zeit um 1400. Das Langhaus der Kirche wurde von 1515 bis 1526 errichtet.

Sehenswert sind auch die beiden mittelalterlichen Tore und der Ortskern mit einigen hübsch renovierten alten Fachwerkhäusern, darunter auch das Rathaus. Die alte Kelter von 1817/18 wurde 1949/50 zur Schule umgebaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Silo der Papierfabrik

Der geschichtlich bedeutendste Betrieb war die bis in die 1860er Jahre zurückreichende Papierfabrik in Gemmrigheim, die von 1971 bis 2006 zur Steinbeis-Gruppe gehörte und zum Jahresende 2009 geschlossen wurde.

Ein kleiner Teil des Kernkraftwerks Neckarwestheim liegt auf Gemmrigheimer Gebiet. Dadurch fließt auch ein kleiner Teil der Gewerbesteuer des Betreibers EnBW in die Gemmrigheimer Gemeindekasse.

In dem in den 1960er Jahren angelegten Industriegebiet haben sich neben einer Vielzahl kleinerer Unternehmen auch einige Industriebetriebe angesiedelt.

Plan dreier Baumkeltern in der Kelter von Gemmrigheim, frühes 19. Jahrhundert

Auch die Landwirtschaft spielt noch eine Rolle. 2007 wurden 10 Haupterwerbsbetriebe und 25 Nebenerwerbsbetriebe gezählt. Von den ca. 400 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sind mehr als 60 ha Rebfläche, das sind fast 8 % der Gemeindefläche. Bevorzugt angebaute Rebsorten sind Trollinger und Schwarzriesling. Die Gemmrigheimer Lagen gehören zur Großlage Schalkstein im Gebiet Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg.

Öffentliche Einrichtungen

Es gibt ein Alten- und Pflegeheim der kreiseigenen Kleeblatt Pflegeheime.

Die Alte Kelter ist seit 1949/50 zur Schule umgebaut

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Das Schulzentrum ist eine sehenswerte Anlage, die Mitte der 1960er Jahre aus einem Architekturwettbewerb hervorging. Darüber hinaus gibt es noch vier Kindergärten. Neben dem Schulzentrum, das Ende der 1990er generalüberholt, erweitert und neu ausgestattet wurde, verfügt der Ort über ein Bürgerhaus mit Bücherei, Turnhalle, die Mehrzweckhalle Wasenhalle, und hat im Dezember 2002 im Neubaugebiet Neusatz einen neuen Kindergarten in Passivhaus-Bauweise eingeweiht.


Ehrenbürger

  • Altbürgermeister Helmut Klass für seine mehr als 30-jährige Dienstzeit als Bürgermeister von 1954 bis 1986, ernannt am 29. Juni 1990.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 382–384

Weblinks

 Commons: Gemmrigheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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