Genista tinctoria

Genista tinctoria
Färber-Ginster
Färber-Ginster (Genista tinctoria)

Färber-Ginster (Genista tinctoria)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Ginster (Genista)
Art: Färber-Ginster
Wissenschaftlicher Name
Genista tinctoria
L.

Der Färber-Ginster (Genista tinctoria) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), die besonders in der Vergangenheit als Lieferant eines gelben Farbstoffes bedeutend war.

Die im folgenden aufgeführten Charakteristika gelten insbesondere für die weiter verbreitete Unterart Genista tinctoria subsp. tinctoria, den Gewöhnlichen Färber-Ginster. Er ist auch unter den Bezeichnungen gelbe Färbeblume, Schöngelb, Gilbblümli bekannt[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Färber-Ginster wird 20 bis 60 cm groß und wächst aufrecht oder aufsteigend und buschig verzweigt. Die Pflanze verfügt über eine kräftige, bis zu einem Meter lange Pfahlwurzel. Die Zweige sind grün, tief gefurcht, angedrückt behaart oder kahl. Die Stängel sind immer dornenlos. Die wintergrünen Laubblätter sind einfach und ganzrandig; sie werden 45 (50) mm lang und 10 mm breit.

Die gelben Blüten stehen in endständigen 3 bis 6 cm langen, reichblütigen Trauben. Die 8-16 mm lange Krone ist kahl, während der Kelch kahl bis behaart ist. Blütezeit ist von Mai bis August. Die Hülsenfrüchte sind kahl. Insgesamt ist die Art sehr variabel.

Inhaltsstoffe

Die gesamte Pflanze ist durch Chinolizidinalkaloide giftig. Das Kraut enthält vor allem N-Methylcitisin, Spartein, Anagyrin und Cytisin (insgesamt 0,08 bis 0,14 %). Die Blüten und Samen enthalten vor allem Cytisin (bis 0,25 %).

Verbreitung

Frischer Herbarbeleg

Dieser Strauch kommt im Großteil von Europa vor, fehlt jedoch in Irland, Skandinavien sowie im Großteil der Iberischen Halbinsel und Griechenlands. Im Osten reicht das Areal bis zum Ural. In den Alpen fehlt er fast ganz. In Österreich fehlt er in Vorarlberg, in Tirol ist er ausgestorben. Er kommt in ganz Deutschland und auch in der Schweiz vor.

Standort

Der Färber-Ginster wächst auf trockenen Wiesen, Heiden und in lichten Eichen- und Kiefern-Wäldern und Trockenwälder. Vom Flachland steigt er bis etwa 1800 m NN. Er zeigt Grundfeuchte an und wächst auf Kalk- und Urgestein, bevorzugt aber kalkarmen, lehmigen Boden.

Küsten-Färber-Ginster

Die Unterart Küsten-Färber-Ginster (Genista tinctoria L. subsp. littoralis (Corb.) Rothm.) kommt in Deutschland nur in feuchten Heiden der Nordseeküste und der Nordsee-Inseln vor. In Schleswig-Holstein gilt er als stark gefährdet. Diese Unterart erreicht nur eine Wuchshöhe von rund 20 cm, die Hülsen sind behaart.

Nutzung

Bereits die Römer verwendeten den Färber-Ginster zum Färben von Leinen und Wolle. Eine bedeutende Rolle spielte er auch in England. Als Farbstofflieferant werden Zweige, Blätter und Blüten verwendet. Sie enthalten die gelben Farbstoffe Genistein und Luteolin. Die Ernte erfolgt meist vor der Blüte. Die Farbe ist lichtecht. Die Färbung erfolgt auf vorgebeizter Wolle. Durch Beizen mit Alaun wird die Wolle zitronengelb, durch Nachbehandlung mit Eisen(II)-sulfat dunkelbraun, mit Kupfersulfat olivgrün.[2] Durch eine Überfärbung von Färberwaid stellte man in England das "Kendalgrün" her. Die Malfarbe "Schüttgelb" wurde durch anrühren mit Alaun und Schlämmkreide hergestellt.

Die Pflanze wird in der Volksmedizin als Diuretikum angewandt, es wirkt auch verdauungsfördernd. In der Homöopathie findet der verwandte Besenginster Anwendung.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Manfred A. Fischer (Red.): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5
  • Schück, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002. ISBN 3-933203-53-8
  • Siegmund Seybold (Hg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. Kräuterparadies Lindig (12. August 2006)
  2. Botanisches Museum Hamburg

Weblinks


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