Georg Ernst Friedrich von Vincke

Georg Ernst Friedrich von Vincke
Georg von Vincke, 1848

Georg Ernst Friedrich Freiherr von Vincke (* 15. Mai 1811 in Haus Busch bei Hagen; † 3. Juni 1875 in Bad Oeynhausen) war ein preußischer Beamter, Rittergutsbesitzer und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn Ludwig von Vinckes studierte von 1828 bis 1832 an der Universität Berlin und der Universität Göttingen Rechtswissenschaften. Nach Ableistung des Wehrdienstes als Einjährig-Freiwilliger arbeitete er an Gerichten in Berlin, Minden und Münster. Noch 1833 wurde er wegen eines Duellvergehens zu Festungshaft verurteilt, konnte jedoch parallel zur Strafverbüßung am Mindener Stadtgericht arbeiten. Von 1837 bis 1848 war er Landrat des Kreises Hagen, parallel bewirtschaftete er das eigene Gut Busch.

1843 wurde er Abgeordneter im Westfälischen Provinziallandtag, 1847 im Vereinigten Landtag. Vom 20. Mai 1848 bis zum 24. Mai 1849 war er Abgeordneter für den 13. westfälischen Wahlkreis in der Frankfurter Nationalversammlung. Dort zählte er zu den Wortführern der konservativen Fraktion Café Milani sowie der Erbkaiserlichen und war Mitglied in mehreren Ausschüssen.

1849 nahm er an der Gothaer Versammlung teil und war anschließend Mitglied des Erfurter Unionsparlaments. Ebenfalls 1849 wurde er Abgeordneter in der preußischen Zweiten Kammer. Hier zählte er zuerst zur konservativen Fraktion, wechselte aber ab 1852 zur Linken und zählte zu den wesentlichen Gegenspielern Manteuffels. Am 25. März 1852 duellierten er sich mit Otto von Bismarck. Unparteiischer ist Carl von Bodelschwingh. Der Anlass war scheinbar banal: Vincke hatte im Preußischen Landtag eine diskrete Bemerkung Bismarcks "die brennende Zigarre" publik gemacht. Ein Streit im Parlament war eskaliert, Bismarck hatte von der Tribüne aus die gute Erziehung von Vinkes infrage gestellt, und daraufhin hatte dieser ihn auf Pistolen gefordert. Das Duell endete für beide ohne Verletzung. Ab 1859 war er Wortführer der gemäßigten Liberalen, die nach seiner Person auch als Partei Vincke und später als Altliberale bezeichnet wurden. Vincke unterstützte die Politik der Neuen Ära und geriet nach deren Ende in Konflikt mit der konservativen Politik Bismarcks.

Von 1867 bis 1869 war Vincke Abgeordneter im Reichstag des Norddeutschen Bundes.

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Düsseldorf: Droste-Verlag, 1998. (S. 343f.) ISBN 3-7700-0919-3

Weblinks



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