Georg Neumark

Georg Neumark
Georg Neumark in "Illustrierte Literaturgeschichte" (1880)

Georg Neumark (* 16. März 1621 in Langensalza; † 8. Juli 1681 in Weimar) war ein deutscher Dichter und Komponist von Kirchenliedern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Neumark war der Sohn von Michael Neumark und dessen Ehefrau Martha. Ab 1630 besuchte Neumark das Gymnasium in Schleusingen und wechselte später an das von Gotha. 1640 begann er an der Universität Königsberg Jura zu studieren. Durch die Kriegswirren bedingt, verschlug es ihn nach Kiel, wo er sich mittels einer Stelle als Hauslehrer über Wasser hielt. Erst 1643 konnte er zurück nach Königsberg, wo er sich neben Jura immer mehr der Musik widmete. Durch Simon Dach wurde er darin bestärkt und gefördert.

Nach erfolgreichem Studienabschluss ging Neumark erst nach Danzig (Gdansk) und 1649 nach Thorn. Zwei Jahre später, 1651, kehrte er in seine Heimat Thüringen zurück. Dort vermittelte ihm sein Onkel, der Hofrat Plattner die Bekanntschaft mit Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar.

Letzterer ernannte Neumark zum Kanzleiregistrator und 1652 zum Bibliothekar. Bereits im darauffolgendem Jahr nahm der Herzog Neumark in die Fruchtbringende Gesellschaft auf. Er verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Sprossende und das Motto Nützlich und ergetzlich. Als Emblem wurde Neumark Schwarzbraune gefüllte Nelken zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich der Eintrag Neumarks unter der Nr. 605. 1656 wurde er zum Erzschreinhalter der Fruchtbringenden Gesellschaft gewählt. 1642 schrieb er das Lied Wer nur den lieben Gott lässt walten.

Der Pegnesische Blumenorden nahm 1679 Neumark als Mitglied auf. Mit dem Präsidenten der Nürnberger Dichtergesellschaft, Sigmund von Birken, der für ihn auch als „Literaturmanager“ im Hintergrund tätig war, hatte Neumark eine intensive, aber nicht ungetrübte briefliche Verbindung.

Am 8. Juli 1681 starb Georg Neumark im Alter von 60 Jahren in der Stadt Weimar und wurde dort auf dem Jacobsfriedhof beigesetzt. Der evangelische Gedenktag ist der 9. Juli.

Werke

(Auswahl)

  • Wer nur den lieben Gott lässt walten, 1641 (sein wohl bekanntestes Lied)
  • Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen, Hamburg 1652
  • Fortgepflantzter Musikalisch-Poetischer Lustwald, Jena 1657
  • Christlicher Potentaten Ehren-Krohne, Jena 1675
  • Poetisch-Historischer Lustgarten, Frankfurt/Main 1666
  • Poetische Tafeln, oder gründliche Anweisung zur deutschen Verskunst, Nürnberg 1668
  • Der Neu-Sprossende Teutsche Palmbaum, Nürnberg 1669
  • Thränendes Haus-Kreutz, Weimar 1681 (Digitalisat)

Literatur

  • Gottfried Claussnitzer: Georg Neumark. Ein Lebens- und Literaturbild aus dem siebzehnten Jahrhundert. Diss., Universität Leipzig 1924
  • Thomas Diecks: Neumark, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 165 f. (Onlinefassung).
  • Hans Friese: Wer nur den lieben Gott lässt walten. Georg Neumark und sein Lied. Evangelische Verlags-Anstalt, Berlin 1960
  • Franz Knauth: Georg Neumark nach Leben und Dichten. Beyer, Langensalza 1881
  • Michael Ludscheidt: Georg Neumark (1621–1681). Leben und Werk. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1361-1 (zugl. Dissertation der Univ. Jena, 2000)
  • l. u.: Neumark, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 539–541.

Werk- und Literaturverzeichnis

Weblinks

 Wikisource: Georg Neumark – Quellen und Volltexte



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