George Koltanowski

George Koltanowski

George Koltanowski (* 17. September 1903 in Antwerpen; † 5. Februar 2000 in San Francisco) war ein belgisch-US-amerikanischer Schachspieler. Bei Geburt hatte er den Vornamen Georges, den er später auf George verkürzte.

Seine größten Erfolge hatte Koltanowski in den 1930er Jahren als er auf vielen internationalen Turnieren anzutreffen war. Sieger wurde er 1932 in Antwerpen sowie 1934 und 1935 in Barcelona. Auch gewann er 1923, 1930 und 1936 die belgische Landesmeisterschaft.

Er stellte einen Weltrekord im Blind-Simultan-Schach auf: 1937 spielte er in Edinburgh gleichzeitig an 34 Brettern (+24, =10, −0). Am 4. Dezember 1960 spielte er in San Francisco mit nur 10 Sekunden Bedenkzeit pro Zug gegen 56 Gegner nacheinander Blindschach, wobei er 50 Partien gewann und nur 6 Mal remisierte.[1]. Eine seiner Spezialitäten war auch die ohne Ansicht des Brettes vorgeführte Springerwanderung. Durch solche publikumswirksamen Auftritte tat er sehr viel zur Popularisierung des Schachs.

1938 emigrierte Koltanowski zunächst nach Südamerika, 1940 dann in die USA. Hier arbeitete er als Schachjournalist und leitete 52 Jahre lang die tägliche Schachecke des San Francisco Chronicle. Insgesamt verfasste er über 19.000 Artikel, damit ist er der wohl produktivste Schachkolumnist aller Zeiten. Ab 1946 zog er sich vom aktiven Turnierspiel zurück. Lediglich bei der Schacholympiade 1952 spielte er zwei Partien für die Mannschaft der USA, darunter ein Remis gegen Alexander Alexandrowitsch Kotow.

Von 1976 bis 1978 war Koltanowski Präsident der United States Chess Federation. 1986 wurde er in die Chess Hall of Fame aufgenommen, 1988 bekam er von der FIDE den Großmeister-Titel ehrenhalber verliehen.

Er schrieb die autobiographischen Bücher Adventures of a Chess Master (New York 1955, spätere Auflagen unter dem Titel In the dark) und With the Chess Masters (San Francisco 1972) sowie ein Buch über das von ihm bevorzugte Colle-System (Colle System, 11. Auflage, Coraopolis 1984). Koltanowski war ein großer Erzähler von historisch nicht immer akkuraten Schach-Anekdoten [2], die er Chessnicdotes nannte.

Privates

Koltanowski lernte seine Ehefrau Leah (* 1907) 1944 in New York kennen. 1947 zogen sie nach Bay Area.

George Koltanowski starb 2000 an Herzproblemen.

Einzelnachweise

  1. Eliot Hearst, John Knott: Blindfold Chess: History, Psychology, Techniques, Champions, World Records, and Important Games, McFarland, Jefferson 2009, S. 90
  2. Edward Winter: Koltanowski (1986)

Weblinks


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