Georgenberg (Reutlingen)

Georgenberg (Reutlingen)
Die von Süden gesehene Pfullinger Seite des Georgenbergs (Fotografie April 2011).

Der Georgenberg (602 m über NN), gelegen in geographisch zentraler Lage des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg, ist ein kegelförmiger Berg prähistorisch-vulkanischen Ursprungs, der im Süden der Stadt Reutlingen die Gemarkungsgrenze mit dem Westen der kleineren Nachbarstadt Pfullingen bildet, wobei der größte Teil des Berges einschließlich seines Gipfels auf dem Gebiet Pfullingens liegt.

Neben dem Berg trägt auch einer von 13 Stadtteilen bzw. eines von 13 Wohngebieten des Reutlinger Kernstadtbezirks Reutlingen-Mitte, das an der nördlichen Flanke des Berges liegt, den Namen Georgenberg.

Geologie und Geschichte des Berges

Der Georgenberg am linken Bildrand. - Panoramablick über Pfullingen vom südlich gelegenen Schönbergturm aus gesehen. Im rechten Bildzentrum die Achalm (Fotografie April 2007).

Im Unterschied zur 105 m höheren, ca. 2,5 km nordöstlich gelegenen und ähnlich geformten Achalm, einem Zeugenberg aus Weissjura, ist der Georgenberg - unter geologischem Gesichtspunkt - vulkanischen Ursprungs. Er besitzt eine nahezu symmetrische Vulkanform und bietet einen Rundblick zum nördlichen Albtrauf, über die Städte Reutlingen und Pfullingen, nach Tübingen und - bei guter Sicht - bis in den nördlichen Schwarzwald.

Der Berg ist einer von rund 350 im Umkreis von etwa 25 km rund um das heutige Bad Urach verstreuten durch Reliefumkehr herauspräparierten Schloten des sogenannten Schwäbischen Vulkans.

Zur Zeit der Entstehung dieses Vulkans im Miozän (geologische Einheit; Zeit besonders aktiver Tektonik vor ca. 17 Mio. Jahren) durchdrang der Vulkan das damals noch nach Norden über ihn hinausragende Juraplateau. Im Schlot sind für die oberste Schicht des Juraplateaus charakteristische Weißjurakalke belegt. Wie auch in Schloten anderer Schwäbischer Vulkane, die heute als Solitäre nördlich des Albtraufs liegen, sind die Weißjurakalke Marken dafür, dass das Juraplateau weiter nach Norden ausgedehnt war.

Seinen heutigen Namen hat der Berg von einer Georgskapelle, die sich einst auf seinem Gipfel befand. Diese kleine Kirche fand erstmals 1489 urkundliche Erwähnung. Seit dem Jahre 1719 ist der Name Georgenberg geläufig. Davor wurde die Erhebung Echitzenberg oder Echetzenberg genannt.

Die Hänge des Georgenbergs wurden ursprünglich von Reutlingern und Pfullingern zum Weinanbau genutzt, weshalb sich unterhalb des Gipfels bis heute terrassenförmige Landschaftsstrukturen feststellen lassen. Im Jahre 1749 kam es zum sogenannten "Weinberg-Krieg" zwischen Reutlinger und Pfullinger Weinbauern, der erst unter Einsatz württembergischer Truppen geschlichtet werden konnte.

Weblinks

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