Georgstraße

Georgstraße
Georgstraße in Höhe der Karmarschstraße, um 1890
Um 1900: Ähnlicher Blick über das Café Kröpcke; Foto-Ansichtskarte von Karl Friedrich Wunder

Die Georgstraße in Hannover ist die Haupteinkaufsstraße im Stadtteil Mitte der niedersächsischen Landeshauptstadt. Sie ist nach Georg IV. benannt, von 1820 bis 1830 König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und König von Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Straße entstand 1787 durch die Ausweisung von etwa 40 Baugrundstücken auf einem abgeflachten Wall der Stadtbefestigung Hannover, die ab 1779 geschleift wurde. Die Straße befand sich auf den früheren Festungsanlagen zwischen dem Steintor und der Aegidienneustadt, zu denen Graben, Wall und vier Bastionen gehörten. Die Straße wurde mit Villen als Repräsentationsstraße geplant. Das erste Haus wurde 1792 fertiggestellt. Zwischen 1822 und 1825 ließ Georg Ludwig Friedrich Laves vier Häuser errichten.

Beschreibung

Die ca. ein Kilometer lange Georgstraße erstreckt sich vom Steintor über den zentralen Platz Kröpcke bis zum Georgsplatz, der in den Aegidientorplatz übergeht. Die westliche Hälfte zwischen Steintor und Kröpcke ist als Fußgängerzone die wichtigste Einkaufsstraße der Innenstadt, die andere Hälfte mit dem Opernhaus und dem GOP Varieté Theater bildet zusammen mit Geschäften des gehobenen Bedarfs eine elegante Flaniermeile.

Im Abschnitt zwischen Opernhaus und Georgsplatz auf einer ausgedehnten Grünfläche finden sich Denkmale von Louis Stromeyer, Karl Karmarsch und Heinrich Marschner. Hier befindet sich außerdem das Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus von Michelangelo Pistoletto, eingeweiht 1994.

In den umsatzstärksten Einkaufsstraßen von Hannover wie der Georg-, der Bahnhof- und der Großen Packhofstraße werden Ladenflächen für den Einzelhandel mit bis zu 180 Euro pro m² (Stand 2010) vermietet.[1]

Architektur

Erwähnenswert sind folgende Bau- und Kunstwerke entlang der Georgstraße:

  • Normaluhr (denkmalgeschützt)
  • Schillerdenkmal (denkmalgeschützt), geschaffen 1863 von Wilhelm Engelhard, 1982 an seinem heutigen Standort aufgestellt
  • Geschäftshaus Georgstraße 2a (denkmalgeschützt)
  • Fassade des Georgshauses, Georgstraße 10 (denkmalgeschützt), erbaut 1900-1901 nach Plänen von Hermann Schaedtler und Karl Hantelmann, ursprünglich ein Doppelhaus für den Möbelfabrikanten Louis Fuge, von dem nur noch die Eingangsfassade erhalten ist
  • Geschäftshaus Georgstraße 12 (denkmalgeschützt)
  • Geschäftshaus Georgstraße 22 (denkmalgeschützt): 1950 erfolgte der Innenausbau des nicht mehr existierenden Ladengeschäfts der Sprengel Schokoladenfabrik nach Plänen von Ernst Zinsser
  • Geschäftshaus Georgstraße 24 (denkmalgeschützt)
Figuren von Kurt Lehmann an der Georgstraße 27-29 (1950/51)
  • Figuren am Bahlsen-Haus, Georgstraße 27-29, 1950/51 geschaffen von Kurt Lehmann. Das Gebäude wird heute durch das Schuhhaus Gisy genutzt.
  • Ehemaliges Kaufhaus Magis, Georgstraße 31/33 (denkmalgeschützt). Heute unter anderem genutzt als Filiale von Hennes & Mauritz und Douglas Parfümerien.
  • Georgspalast, Georgstraße 36 (denkmalgeschützt), heute genutzt durch das GOP Varieté Theater Hannover.
  • Geschäftshaus Georgstraße 44 (denkmalgeschützt)
  • Haus des ehemaligen Hannoverschen Kuriers, Georgstraße 52 (denkmalgeschützt)
  • Haus Basse, Georgstraße 54 (denkmalgeschützt)

Schorsenbummel

Jährlich findet im Mai, Juni und September jeweils sonntags von 11 bis 14 Uhr auf der Georgstraße der Schorsenbummel statt, der den Namensgeber Georg III. ehrt. Dabei handelt es sich um eine Art von Reenactment, bei dem Personen in historischen Kostümen auf der Georgstraße als früherer Prachtmeile flanieren. Unter dem Motto „Sehen und gesehen werden“ spazieren kostümierte „Schorsenbummler“ auf der „Schorsengasse“, wie die Georgstraße auch genannt wurde. Weitere Unterhaltung gibt es durch Musikgruppen, Kleinkunst und das große Platzkonzert auf dem Opernplatz.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hohe Zentralität, stabile Mieten und neue Mieter, in: Immobilien Zeitung vom 17. Juni 2010, S. 18
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