Georgy Balakshin

Georgy Balakshin

Georgi Ruslanowitsch Balakschin (russisch Георгий Русланович Балакшин; * 6. März 1980) ist ein russischer Boxer. Er war Europameister der Amateure 2002, 2004 und 2006 jeweils im Fliegengewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Georgi Balakschin ist Jakute und begann als Jugendlicher 1992 mit dem Boxen. Nach ersten Erfolgen im Juniorenalter siedelte er nach Moskau um. Seit 1999 gehört er der russischen Nationalmannschaft an und wird seitdem beim Sportclub Dynamo von den Trainern Pachomow, Wolf und Chromow betreut. Georgi Balakschin ist 1,63 mg groß und Rechtsausleger (Schlaghand ist also die linke Hand).

1998 wurde er russischer Juniorenmeister im Fliegengewicht (Klasse bis 51 kg Körpergewicht). Seit dieser Zeit boxt er in dieser Gewichtsklasse, was von ihm große Disziplin was Essen und Trinken anbelangt bedeutet, um immer sein Gewicht zu bringen. 1998 gelang ihm auch der erste große internationale Erfolg. Er wurde in Buenos Aires Vize-Weltmeister der Junioren im Fliegengewicht. Er landetet dabei Siege über Agasi Agaguloglu, Türkei, Hernandez Munoz, Kuba und Darren Campbell aus Irland. Im Endkampf unterlag er gegen Serik Jeylelow aus Kasachstan nach Punkten.

Im Jahre 2000 wurde Georgi Balakschin erstmals russischer Meister im Fliegengewicht und wiederholte diesen Erfolg 2001 mit einem Punktsieg über Anatoli Lebedew. Bei den Goodwill Games 2001 in Brisbane belegte er mit einem Punktsieg (14:11) über Gennadi Ozerinski aus der Ukraine und einer Niederlage (21:25) gegen Osvaldo Liranza aus Kuba den 2. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Belfast erreichte er das Halbfinale, in dem er gegen Wladimir Sidorenko aus der Ukraine verlor und somit auf den 3. Platz kam.

2002 wurde Georgi Balakschin mit einem Punktsieg über Batonmunku Wankijew wieder russischer Meister im Fliegengewicht und wurde in Perm auch Europameister im Fliegengewicht. Er besiegte dabei im Finale den Bulgaren Alexander Wladimirow nach Punkten.

Im Jahre 2003 gewann er seinen vierten russischen Meistertitel im Fliegengewicht in Folge. Im Finale ließ er dabei erneut Batonmunku Wankijew keine Chance. Allerdings zerschlugen sich seine Hoffnungen, bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Bangkok eine Medaille zu gewinnen. Er siegte dort zwar über Akhil Kumar aus Indien (26:16) und Hermensen Ballo aus Indonesien (22:8) jeweils klar nach Punkten, unterlag aber im Viertelfinale gegen Alexander Wladimirow, den er bei der Europameisterschaft des Vorjahres noch besiegt hatte, nach Punkten (24:33) und belegte damit in der Endabrechnung den 5. Platz.

Wegen der Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2004 und die Olympischen Spiele 2004 nahm Georgi Balakschin in diesem Jahr nicht an den russischen Meisterschaften teil. Die Konzentration auf die großen internationalen Meisterschaften lohnten sich zumindest bei der Europameisterschaft dieses Jahres in Pula, denn er gewann dort mit einem Punktsieg im Endkampf über Nikolei Isoria aus Georgien zum zweiten Mal den Europameistertitel. Bei den Olympischen Spielen in Athen konnte er jedoch keine Medaille gewinnen. Nach Siegen über Mbarek Soltani aus Algerien und Mirzhan Rachimzanow aus Kasachstan unterlag er, wieder im Viertelfinale, dem kubanischen Superstar in dieser Gewichtsklasse Yuriolkis Gamboa nach Punkten (16:26). Es blieb für ihn damit mit drei weiteren Boxern nur der 5. Platz.

Auch bei der Weltmeisterschaft 2005 in Mianyang in China war für Georgi Balakschin nach dem Viertelfinale Endstation. Er gewann dort zwar gegen Bradley Hore aus Australien (25:11) und Atagun Yalcinkaya aus der Türkei (36:15) klar nach Punkten, unterlag aber dann gegen den blutjungen US-Amerikaner Rau'Shee Warren nach Punkten (21:31) und kam damit wieder einmal auf den 5. Platz.

2006 gewann Georgi Balakschin mit einem Sieg über Jungstar Sergei Wodopjanow wieder die russische Meisterschaft. Auch bei der Europameisterschaft dieses Jahres in Plowdiw war er nicht zu schlagen und gewann mit Siegen über Frantisek Faber aus Tschechien (27:3), Igor Samojlenko aus Moldawien, Batonmunku Wankijew, der nach Weißrussland gewechselt war (28:9) und Samir Mammadow aus Aserbaidschan (43:33) seinen dritten EM-Titel.

Seinen vorläufig letzten russischen Meistertitel, den sechsten, gewann Georgi Balakschin bei der russischen Meisterschaft 2007 in Yakutsk. Er gewann dort im Finale gegen Magomed Abdulchamidow durch Abbruch in der 2. Runde. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago schaffte er es aber wieder nicht eine Medaille zu gewinnen. Nach Siegen über Ex-Weltmeister Jerome Thomas aus Frankreich (25:11), Nurlan Aydarbek Ulu aus Kirgisistan (Abbruch in der 3. Runde) und Jitender Kumar aus Indien (14:9) unterlag er im Viertelfinale erneut gegen Rau'Shee Warren nach Punkten (13:23) und belegte damit wieder nur den 5. Platz. Dieser Platz reichte ihm aber für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 in Peking.

Im Jahre 2008 startete Georgi Balakschin bei zwei Länderkämpfen Russland gegen USA in Magnitogorsk und Nowosibirsk. Er gewann dabei zweimal gegen Bruno Escalaute jr. nach Punkten. Beim Feliks Stamm-Turnier in Warschau traf er im Halbfinale auf den chinesischen Weltmeister im Halbfliegengewicht Zhou Shiming und verlor nach Punkten. Auch bei seinem letzten Start vor den Olympischen Spielen in Peking musste er beim Bee Gee-Turnier in Helsinki eine Niederlage im Halbfinale hinnehmen. Er verlor gegen Rafikjon Sultanow aus Usbekistan nach Punkten.

Trotz dieser Niederlagen hofft er natürlich, bei den Olympischen Spielen endlich eine Medaille zu gewinnen.

In Peking gewann Georgi Balakschin gegen Mirat Sarsenbajew aus Kasachstan und Jitender Kumar aus Indien nach Punkten. Im Halbfinale traf er auf den kubanischen Meister Andry Laffita, dem er nach grossen Kampf knapp mit 8:9 Wertungstreffern unterlag. Er gewann damit die Bronzemedaille.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Fl = Fliegengewicht, bis 51 kg Körpergewicht)

  • 2001, 2. Platz, Strandja-Turnier in Sofia, Fl, hinter Alexander Wladimirow, Bulgarien;
  • 2001, 2. Platz, Goodwill Games in Brisbane, Fl, hinter Osvaldo Liranza, Kuba u. vor Gennadi Ozarinski, Ukraine;
  • 2002, 1. Platz, Strandja-Turnier in Sofia, Fl, vor Osvaldo Liranza;
  • 2002, 1. Platz, EM in Perm, Fl, vor Alexander Wladimirow, Jerome Thomas und Igor Samojlenko, Moldawien;
  • 2004, 1. Platz, EM in Pula, Fl, vor Nikolai Isoria, Georgien, Andrzei Rzany, Polen u. Rustam Rachimow;
  • 2007, 1. Platz, Strandja-Turnier in Plowdiw, Fl, vor Salim Salimow, Bulgarien;
  • 2008, Bronzemdedaille, OS in Peking, Fl, hinter Somjit Jongjohor und Andry Laffita, Kuba, gemeinsam mit Vincenzo Picardi;

Länderkämpfe

  • 2005 in Moskau (World Cup), Russland gegen Weißrussland, Fl, Punktsieger über Batonmunku Wangijew,
  • 2005 in Moskau (World Cup), Russland gegen USA, Fl, Punktsieger (46:33) über Rau'Shee Warren,
  • 2005 in Moskau (World Cup), Russland gegen Aserbaidschan, Fl, Abbruchsieger 3. Runde über Elshad Guljajew,
  • 2005 in Moskau (World Cup), Russland gegen Kuba, Fl, Punktniederlage gegen Andry Laffita,
  • 2006 in Baku (World Cup), Russland gegen China, Fl, Punktsieger über Gao Linzhi,
  • 2006 in Baku (World Cup), Russland gegen Ukraine, Fl, kampflos Sieger über Witali Wolkow,
  • 2006 in Baku (World Cup), Russland gegen Auswahl Afrika, Fl, Punktsieger über Jackson Chauke, Südafrika,
  • 2006 in Baku (World Cup), Russland gegen Kuba, Fl, Punktsieger über Andry Laffita,
  • 2008 in Magnitogorsk, Russland gegen USA, Fl, Punktsieger über Bruno Escalaute jr.,
  • 2008 in Nowosibirsk, Russland gegen USA, Fl, Punktsieger über Bruno Escalaute jr.

Russische Meisterschaften

(Finalergebnisse)

  • 2000, Fl, Sieger (Gegner nocht bekannt),
  • 2001, Fl, Sieger über Anatoli Lebedew,
  • 2002, Fl, Sieger über Batonmunku Wankijew,
  • 2003, Fl, Sieger über Batonmunku Wankijew,
  • 2006, Fl, Punktsieger über Sergei Wodopjanow (42:33),
  • 2007, Fl, Abbruchsieger 2. Runde über Magomed Abdulchamidow

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 1998 bis 2008,
  • Website "www.amateur-boxing.strefa.pl",
  • Website "sports123.com",
  • Website "sakhaboxing.ykt.ru",
  • Website "sportcom.ru"

Weblink

Porträt von Georgi Balakschin in russischer Sprache


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