Gerhard Zimmer (Archäologe)

Gerhard Zimmer (Archäologe)

Gerhard Zimmer (* 23. Mai 1949 in Dillingen an der Donau) ist ein deutscher Klassischer Archäologe.

Gerhard Zimmer studierte in München Klassische Philologie, Germanistik und Klassische Archäologie. Sein Studium schloss er mit der Lehramtsprüfung in Latein und Altgriechisch sowie mit der Promotion über Römische Berufsdarstellungen ab. Sein Doktorvater war Paul Zanker. 1978/79 konnte er den Mittelmeerraum dank eines Reisestipendiums des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) bereisen. Zwischen 1980 und 1985 war er an einem Projekt zur Erforschung des antiken Bronzegusses beteiligt. 1984 wurde er Mitarbeiter am West-Berliner Teil der Berliner Antikensammlung, später Kustos und schließlich stellvertretender Direktor. An der Freien Universität Berlin habilitierte sich Zimmer 1988 über Griechische Bronzegußwerkstätten. An der Antikensammlung wirkte er an mehreren bedeutenden Ausstellungen wie Spiegelbilder (1987), Bürgerwelten (1993) und Der betende Knabe mit. Zunächst nahm Zimmer einen Lehrauftrag an der FU Berlin, ab 1997 an der Humboldt-Universität zu Berlin wahr. Seit dem 31. Juli 1999 ist Gerhard Zimmer Professor für Klassische Archäologie an der Katholischen Universität Eichstätt.

Zimmer gilt als einer der international anerkanntesten Fachleute für antike Bronzen und deren Herstellung. Daneben gehören die antiken Terrakotten zu seinen Fachgebieten. Einem interdisziplinären Ansatz folgend, greift Zimmer bei seinen Forschungen auch immer auf die schriftlichen antiken Quellen und die Erkenntnisse der Alten Geschichte zur Kultur- und Technikgeschichte zurück.

Lange Jahre war Zimmer Schriftführer des Vereins der Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin e.V. und ist korrespondierendes Mitglied des DAI.

Literatur

  • Nele Hackländer: Personalia, In: EOS IX (S. XXIX)

Schriften

  • Römische Berufsdarstellungen (Dissertation), Mann, Berlin 1982 ISBN 3-7861-1343-2
  • Griechische Bronzegusswerkstätten. Zur Technologieentwicklung eines antiken Kunsthandwerks (Habilitation), Zabern, Mainz 1990 ISBN 3-8053-1090-0
  • Bürgerwelten, hellenistische Tonfiguren und Nachschöpfungen im 19. Jh. (mit Irmgard Kriseleit und Cordelia Eule), von Zabern, Mainz 1995 ISBN 3-8053-1639-9
  • Corpus Speculorum Etruscorum. Bundesrepublik Deutschland Teil: 4. Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung 2, Hirmer, München 1995 ISBN 3-7774-6340-X
  • Der Betende Knabe : Original und Experiment (Hgg. mit Nele Hackländer), Lang, Frankfurt am Main – Berlin – Bern – New York – Paris – Wien 1997 ISBN 3-631-31482-5
  • Neues zur griechischen Bewaffnung, Kastner, Wolnzach 2001 (Eichstätter Antrittsvorlesungen, Bd. 8) ISBN 3-9807391-4-7
  • Hellenistische Bronzegusswerkstätten in Demetrias, Ergon, Würzburg 2003 (Demetrias, Bd. 6) ISBN 3-89913-288-2
  • Neue Forschungen zur hellenistischen Plastik. Kolloquium zum 70. Geburtstag von Georg Daltrop (Hg.), Kastner, Wolnzach 2003 ISBN 3-937082-07-7

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerhard Zimmer — ist der Name folgender Personen: Gerhard Zimmer (Journalist) (* 1939), österreichischer Sportjournalist Gerhard Zimmer (Psychologe) (* 1943), deutscher Psychologe Gerhard Zimmer (Archäologe) (* 1949), deutscher Klassischer Archäologe Diese Seite… …   Deutsch Wikipedia

  • Zimmer (Familienname) — Zimmer ist ein Familienname. Verbreitung Der Name Zimmer gehört zu den 140 häufigsten Familiennamen in Deutschland und befindet sich auf Platz 134. 0,5% (rund 13.200 Telefonbucheinträge) der deutschen Bevölkerung haben diesen Nachnamen.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Zi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • NBzA — Die Nürnberger Blätter zur Archäologie (Abkürzungen: NBzA, NBA) waren eine in ihrer Form einmalige Zeitschrift im deutschen Sprachraum. Sie erschien zwischen 1984 und 2004 in 20 Jahresbänden und beschäftigte sich mit allen Bereichen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Erzgießereischale — Innerseite der Schale Die Erzgießerei Schale ist eine im rotfigurigen Stil verzierte Trinkschale des nach dieser Schale („Namenvase“) mit dem Notnamen „Erzgießerei Maler“ bedachten attischen Künstlers aus dem frühen 5. Jahrhundert v. Chr.… …   Deutsch Wikipedia

  • Salje — Beate Salje ist eine deutsche Vorderasiatische Archäologin und derzeit Direktorin des Vorderasiatischen Museums in Berlin. Beate Salje studierte an der Freien Universität Berlin. Schon während des Studiums wirkte sie an zwei großen… …   Deutsch Wikipedia

  • Huberta von Littrow — Huberta Heres (* 25. Juli 1934 in Dresden; geborene von Littrow) ist eine deutsche Klassische Archäologin. Huberta Heres studierte bei Ludger Alscher an der Humboldt Universität zu Berlin Klassische Archäologie. Die Zeit vor der Einführung von… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriseleit — Irmgard Kriseleit ist eine deutsche Klassische Archäologin. Irmgard Kriseleit studierte an der Humboldt Universität zu Berlin. Während ihres Studiums erlebte sie die Rückführung eines Teiles der 1945 als Beutekunst in die Sowjetunion verbrachten… …   Deutsch Wikipedia

  • Tanagra-Figuren — „Dame in Blau“ mit Fächer und verhülltem Haar, Louvre Museum, Paris, ca. 330 300 v. Chr. Als Tanagra Figuren werden antike aus Terrakotta geformte und gebrannte Frauenfiguren in sitzender oder stehender Haltung von 15 bis 35 cm Höhe aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Tanagrafigur — „Dame in Blau“ mit Fächer und verhülltem Haar, Louvre Museum, Paris, ca. 330 300 v. Chr. Als Tanagra Figuren werden antike aus Terrakotta geformte und gebrannte Frauenfiguren in sitzender oder stehender Haltung von 15 bis 35 cm Höhe aus der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”