Gert Chesi

Gert Chesi

Gert Chesi (* 1940 in Schwaz, Tirol) ist ein österreichischer Fotograf, Autor und Journalist. Er erreichte Ende der 70er Jahre durch seinen Bildband Die letzten Afrikaner, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde, internationale Bekanntheit. 1995 gründete Chesi in seinem Geburtsort Schwaz das Haus der Völker, ein Museum für Kunst und Ethographie. Von seinen Reisen durch Afrika und Asien brachte Chesi tausende ethnographische Exponate mit, von denen mehr als tausend den Grundstock der Sammlung bilden.[1]

Chesi lebt in Togo, Thailand und Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

  • 1959 Freier Journalist und Fotograf lokaler Zeitungen
  • 1960 Gründung des ersten Jazzclus in Westösterreich „Studio 12“ in Schwaz
  • 1961 Fünfmonatige Motorradreise nach Afrika
  • 1962 Gründung der Galerie Eremitage
  • 1963 Chesi wird freier Mitarbeiter des ORF und veranstaltet den „Schwazer September,“ ein Musik - und Kunstfestival
  • 1964 Acht Monate im Urwaldspital von Albert Schweitzer. Publikationen über Lambarene. Beginn der Sammlertätigkeit und Beschäftigung mit afrikanischer Kunst.
  • 1965 Zahlreiche Publikationen über Kunst und ethnographische Themen in überregionalen Medien und dem ORF.
  • 1966 Reisen nach Indien, Afrika und Amerika.
  • 1967 Ständige Sendereihen im ORF (für die folgenden zehn Jahre).
  • 1968 Publikationen mit Ernst Fuchs ("Im Zeichen der Sphinx"). Das erste Buch erscheint.
  • 1969 Ausstellungen afrikanischer Kunst und Vortragsreisen in Deutschland und der Schweiz.
  • 1970 Ausstellungen seiner Fotografien in der BRD, Österr. und der Schweiz.
  • 1971 Ausgedehnte Afrikareisen und Studien. Ethnomusik, von Chesi aufgenommen, erscheint im Doppelalbum „Black Magic“.
  • 1973 Erstellung eines Ethno - Fotoarchivs. Reisen nach Indien und Afrika.
  • 1974 Eröffnung der Eremitage als Jazzclub und Kulturverein in Schwaz.
  • 1975 Erster Bildband „Die letzten Afrikaner“ erscheint in sechs Sprachen.
  • 1976 Vortragsreisen in mehreren Ländern Europas (Ausstellungen)
  • 1977 Fotoausstellungen, Text und Bildbeiträge in Geo, Stern, Ambiente und wissenschaftlichen Zeitschriften. Ausstellung afrikanischer Kunst aus der Sammlung Chesi im „Musee des beaux Arts“ Grenoble und der Galerie Numaga Schweiz.
  • 1978 Umfangreiche Studien zum Thema Voodoo in Afrika und Haiti. Der Bildband „Voodoo - Afrikas geheime Macht“ erscheint in vier Spachen.
  • 1979 Studien und Arbeitsreisen auf die Philippinen und nach Afrika.
  • 1980 Der Band „Geistheiler auf den Philippinen“ erscheint. Mitarbeit an der „Enzyklopädie Togolais“ im Auftrag des Staatspräsidenten.
  • 1982 Arbeitsreisen nach Afrika. Buchveröffentlichung „Die Medizin der schwarzen Götter“. Buchbeteiligungen: „Afrika - Im Banne eines Kontinents“, “Colon - das schwarze Bild des weißen Mannes“ u.a.
  • 1983 Der Band „Susanne Wenger - ein Leben mit den Göttern“ erscheint.
  • 1984 Chesi wird Lehrbeauftragter an der Innsbrucker technischen Universität und unterrichtet zehn Jahre lang Fotografie am Institut für Raumgestaltung. Ausstellung im Münchner Stadtmuseum. Katalog zur „Kunst der Zauberer“ erscheint im selben Jahr.
  • 1985 Reisen im Auftrag deutscher Verlage nach Bali, Togo und Thailand.
  • 1986 Fotoausstellungen in mehreren internat. Galerien und Museen. SW- Katalog erscheint zu seiner Ausstellung in der „Neuen Galerie der Stadt Linz“.
  • 1987 Ausstellung im Rahmen der burgenländischen Landesausstellung. Farbkatalog zur Ausstellung „Theater der Übertreibungen“. Texte und Fotos erscheinen in diversen Fachzeitschriften. Studienreisen nach Indien und Ladakh, Afrika und Brasilien.
  • 1988 Das Völkerkundemuseum Frankfurt erwirbt Chesi’s Ethno-Fotoarchiv
  • 1989 Beiträge in ethnologischen Publikationen, Ausstellungen.
  • 1990 Afrikareisen. Ausbau der Afrikasammlung. Mitarbeit am Aufbau des „Museum der Begegnung“ in Schmieding.
  • 1991 Asienreisen. Ausbau der Asiensammlung.
  • 1992 Zusammenarbeit mit dem Völkerkundemuseum Rotterdam.
  • 1993 Ausstellungen ethnologischer Objekte in zahlreichen Museen und Galerien.
  • 1994 Vorbereitende Arbeiten zum „Haus der Völker“ in Schwaz.
  • 1995 Eröffnung des „Haus der Völker“. Das Buch „Architektur und Mythos“ erscheint. Für die Reihe Universum produziert der ORF einen Afrika-Film mit Chesi. Sein Sohn Armand Chesi wird geboren.
  • 1996 Fünf Sonderausstellungen im „Haus der Völker“. Zahlreiche Vorträge zu ethnologischen Themen. Acht Ausstellungen außerhalb des „Haus der Völker“. Studienreisen nach Afrika und Asien.
  • 1997 Gert Chesi wird wissenschaftlicher Berater des Museums für Völkerkunde in Hamburg und gestaltet die dortige Jahresausstellung. Ein umfassender Buchkatalog des „Haus der Völker“ erscheint, sowie eine verbesserte Auflage von „Die Medizin der Schwarzen Götter“. Vorbereitende Arbeiten zum Buch „Trance und Besessenheitskulte in Westafrika“.Reisen nach Togo, Thailand, Burma und Ghana.
  • 1998 Chesi produziert die erste CD der Reihe „The Sound of Afrika“ (The Sound of Voodoo). Das „Haus der Völker“ beteiligt sich an den Ausstellungen „Kulte, Künstler, Könige“ im Schloßmuseum Linz und an der Ausstellung „Frauenmacht und Männerherrschaft“ im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Mehrere Reisen nach China und Asien im Auftrag der deutsch-chinesischen Gesellschaft, um die Exponate für die Ausstellung „2000 Jahre Seidenstraße“ in Zusammenarbeit mit Frau Prof. Yaldiz vom Museum für Völkerkunde in Berlin auszuwählen.
  • 1999 Vorarbeiten für das Buch „Voodoo in Afrika“. Reisen nach Westafrika und Vorbereitungen zur Ausstellung „2000 Jahre afrikanische Keramik“. Im Auftrag der Stadt Schwaz organisiert G. Ch. zwei Ausstellungen unter dem Titel „The Spirit of Silver“ anlässlich der 100 Jahr Feier zur Stadterhebung.
  • 2000 Nach einer schweren Herzoperation mehrere Reisen nach Afrika und Asien. In diesem Jahr erhält G. Ch. erhält das Ehrenzeichen der Stadt Schwaz. Das Haus der Völker wird mit dem Tiroler Museumspreis ausgezeichnet. Der Anerkennungspreis des Bundes wird verliehen.
  • 2001 Gert Chesi wird der Berufstitel Professor zuerkannt. Nach einer ausgedehnten Chinareise sind die Vorbereitungen zur Ausstellung „Textile Kunst chinesischer Bergvölker“ abgeschlossen. Das Konzept zu „Buddha in Kunst und Mythos“ wird umgesetzt, die Ausstellung im März eröffnet. Im selben Jahr entdeckt Chesi in Afrika einige bedeutende Skulpturen der Nok und erwirbt sie für das Haus der Völker. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Völkerkundemusem wird eine große Japanausstellung eröffnet.
  • 2002 Ein autobiographisches Buch mit dem Titel „Afrika im Herzen“ erscheint im Haymon-Verlag.
  • 2003 Sein neuer Band „Voodoo in Afrika“ wird fertiggestellt und erscheint beim Haymon Verlag.
  • 2005 Chesi verlegt seinen Hauptwohnsitz nach Togo, er übergibt den operativen Teil des „Haus der Voelker“ einem neu gegruendeten Kulturverein. Mit Gerhard Merzeder veroeffentlicht er im selben Jahr das erste deutschsprachige Magazin für aussereuropäische Kunst.
  • 2006 Der Prestel-Verlag konzipiert mit Merzeder und Chesi den ersten umfassenden Bildband über die Nok-Kultur. Die Produktion von zwei Afrika-Filmen steht bevor.
  • 2010 Als Herausgeber und Chefredakteur veröffentlicht Gert Chesi in Zusammenarbeit mit Gerhard Merzeder das MAGAZIN A4, das einzige deutschsprachige Journal für außereuropäische Kunst und Kultur. Zahlreiche Ausstellungen und Katalogbeiträge, erneute Auseinandersetzung mit afrikanischen Traditionen. Das Buch „Afrika – Die Magier der Erde“ erscheint im Haymon-Verlag.

Werke

Quellen

  1. Website des Hauses der Völker

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Chesi — Gert Chesi (* 1940 in Schwaz, Tirol) ist ein österreichischer Fotograf, Autor und Journalist. Er erreichte Ende der 70 er Jahre durch seinen Bildband Die letzten Afrikaner, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde, internationale Bekanntheit. 1995 …   Deutsch Wikipedia

  • Adunni Olurisa — Susanne Wenger, auch Adunni Olurisa, (* 4. Juli 1915 in Graz; † 12. Januar 2009 in Oshogbo, Nigeria) war eine österreichische Künstlerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen (Auswahl) 3 Publikationen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Che–Chi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Heiliger Hain der Göttin Osun — Tempel von Osun bei Oshogbo Der Heilige Hain der Göttin Osun liegt am Rande der Stadt Oshogbo in Nigeria. Er gilt als Heimstatt von Oshogbos Schutzgottheit Oshun und besteht de facto aus mehreren Hainen, die jeweils einzelnen Gottheiten der… …   Deutsch Wikipedia

  • Susanne Wenger — Der Osun Hain in Oshogbo wurde von Susanne Wenger und ihren Schülern gestaltet. Susanne Wenger, auch Adunni Olurisa, (* 4. Juli 1915 in Graz; † 12. Januar 2009 in Oshogbo, Nigeria) war eine österreichische Künstlerin …   Deutsch Wikipedia

  • Voodoo — Altar mit mehreren Fetischen in Abomey, Benin (2008) Voodoo [ˈvuːduː], auch Vodun, Voudou oder Wodu, ist eine überwiegend kreolische Religion, die in Haiti und anderen Teilen Amerikas und in Afrika beheimatet ist. Die Religion ist in westl …   Deutsch Wikipedia

  • Bororos (Afrique) — Wodaabes Pour les articles homonymes, voir Bororos (homonymie). Wodaabe (Fulbe Mbororo) …   Wikipédia en Français

  • Wodaabe — Wodaabes Pour les articles homonymes, voir Bororos (homonymie). Wodaabe (Fulbe Mbororo) …   Wikipédia en Français

  • Wodaabe (peuple) — Wodaabes Pour les articles homonymes, voir Bororos (homonymie). Wodaabe (Fulbe Mbororo) …   Wikipédia en Français

  • Wodaabes — Pour les articles homonymes, voir Bororos (homonymie). Wodaabe (Fulbe Mbororo) Jeunes femmes Wodaabe au Niger …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”