Geschäftsbereichsaktie

Geschäftsbereichsaktie

Tracking Stocks (Geschäftsbereichsaktien) sind Aktien, die sich nur auf einen bestimmten Geschäftsbereich eines Unternehmens beziehen. Die Inhaber dieser meist börsennotierten Aktien haben die gleichen Rechte wie die Inhaber von anderen Aktien, jedoch beziehen sich diese nur auf einen Geschäftsbereich. Während diese Art von Aktien in den USA schon länger erfolgreich gehandelt wird, ist sie in Deutschland noch weitgehend unbekannt.


Inhaltsverzeichnis

Anforderungen

Um den Anteilseignern die richtige Gewinnbeteiligung zukommen zu lassen, ist eine getrennte Rechnungslegung erforderlich. Die Unternehmensführung bleibt jedoch die gleiche; sie wird nicht getrennt.

Vorteile und Motive

Sind beispielsweise die Aktien des Gesamtunternehmens unterbewertet, so lassen sich tracking stocks einer erfolgreichen Tochterunternehmung emittieren, um so mehr Eigenkapital zu akquirieren.

Probleme

Die Kontrolle der getrennten Geschäftsbereiche gestaltet sich sehr schwierig. Es bestünden Anreize, unrentable Geschäftsbereiche aus einem erfolgreichen Bereich querzusubventionieren. Da diese Aktienart in Deutschland noch wenig verbreitet ist, stellt dies auch neue Herausforderungen an Wirtschaftsprüfer.

Beispiel in Deutschland

IPO der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die an der Börse gehandelten A-Aktien repräsentieren lediglich den Hafenumschlagbetrieb, die S-Aktien die Immobilien. Alleiniger Inhaber der S-Aktien ist die Stadt Hamburg.

Literatur

  • Steiner, Manfred / Natusch, Ingo: Tracking Stocks – innovatives Instrument der Beteiligungsfinanzierung, in: Die Bank 1996, S. 580-585.
  • Natusch, Ingo: "Tracking Stocks" auch in Deutschland?, in: Handelsblatt Nr. 155 vom 13. August 1996 S. 40.
  • Natusch, Ingo: Neue Wege der Beteiligungsfinanzierung deutscher Unternehmen durch die Ausgabe von „Tracking Stocks“, in: Der Betrieb 1997, S. 1141-1148.
  • Natusch, Ingo: „Tracking Stocks“ aus Sicht des US-Steuerrechts, in: Internationales Steuerrecht 1997, S. 609-617.
  • Natusch, Ingo: Konzeptionelle Grundlagen der Rechnungslegung von U.S.-Aktiengesellschaften mit Tracking-Stock-Struktur, in: Die Wirtschaftsprüfung 1998, S. 459-470.
  • Natusch, Ingo: Empirische Analysen zur Beteiligungsfinanzierung mit „Tracking Stocks“: Ein Überblick, in: Internationales Steuerrecht 1999, S. 122-125.
  • Natusch, Ingo: Aktien für Geschäftsbereiche sollen mehr Schwung in den Handel bringen, in: Handelsblatt Nr. 69 vom 12. April 1999, S. 45.
  • Natusch, Ingo: Internetaktien in neuem Licht, in: Handelsblatt Nr. 149 vom 5. August 1999, S. 43.
  • Natusch, Ingo: Non-tax Motivations for Tracking Stock, in: The M&A Tax Report, Volume 8, No. 6, January 2000, S. 1-3.
  • Natusch, Ingo: „Tracking Stock“ als Instrument der Beteiligungsfinanzierung diversifizierter Unternehmen, 1995, 2. Auflage 2000.
  • Natusch, Ingo: Entwicklungsperspektiven der Beteiligungsfinanzierung mit Tracking Stocks, in: FinanzBetrieb vom 4. September 2001, Heft 9, Seite 496-501.
  • Friedl, Markus J.: Ein Plädoyer für Tracking Stocks, in: Betriebs-Berater 2002, Heft 23, Seite 1157-1164.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”