Gewerkschaftlicher Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz

Gewerkschaftlicher Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz

Der Gewerkschaftliche Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz wurde auf Vorschlag von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) durch einen entsprechenden Aufruf von Walter Auerbach im Mai 1940 gegründet.

Er wurde als organisatorisches Rückgrat für den geplanten Sender der europäischen Revolution benötigt, damit sich dieser als Vertretung aller deutschen Arbeitnehmer in Großbritannien und den ehemaligen deutschen Gewerkschafter betätigen konnte.

Da die ITF schon in der Vergangenheit eng mit den in der Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft vertretenen Gruppierungen ISK, der SAP und Neu Beginnen zusammengearbeitet hatte, aber Vorbehalte gegen die der Sopade nahestehenden Londoner Vertretung der Freien Arbeiter-, Angestellten und Beamtengewerkschaften hatte, die sich als Vertretung der Auslandsvertretung Deutscher Gewerkschafter (ADG) ansah, wurde eine Aktionsgemeinschaft mit dem Namen Gewerkschaftlicher Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz (GFgH) gegründet, um Unstimmigkeiten mit den anderen Gewerkschaftsgruppen zu vermeiden.

Mit einem Mai-Aufruf trat der GFgH an die Öffentlichkeit. Der Aufruf wurde in der Zeitschrift "Zukunft" veröffentlicht und über Flaschenpost, Ballons und Eisenbahnwagen nach Deutschland gebracht. Auszüge des Aufrufes wurden in der BBC und in Radio Straßburg gesendet.

Darüber hinaus wurde das International Departement der Labour Party über die Gründung informiert und beim Vorsitzenden des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) und Trades Union Congress (TUC), Walter McLennan Citrine, ein Antrag auf offizielle Anerkennung durch den IGB gestellt.

Zu diesem Zeitpunkt war der GFgH mehr Versprechen als Realität. Denn durch den Überfall der deutschen Truppen in Westeuropa waren alle Verbindungen des GFgH zum Kontinent abgerissen.

Darüber hinaus waren seit Juni 1940, bis auf wenige Ausnahmen, alle politischen Flüchtlinge in Großbritannien interniert.

Nachdem vom stellvertretenden Generalsekretär des IGB Georg Stolz signalisiert worden war, dass für die Anerkennung des GFgH eine Einigung mit dem ADG notwendig wäre und auch eine maßgebende Stelle sich für die Frage der gewerkschaftlichen Einheit interessiere, wurde Hans Gottfurcht als Vertreter der illegalen Angestelltengruppen in den Ausschuss des GFgH aufgenommen, dem im Januar 1941 Auerbach und Hans Jahn für die ITF, Fritz Eberhard für die Unabhängige Sozialistische Gewerkschaft (USG) und Erwin Schoettle von Neu Beginnen für die Bergarbeiter angehörten.

Daraus entstand im Februar 1941 die Landesgruppe deutscher Gewerkschafter (LDG) in Großbritannien, die sich zur Aufgabe setzte, alle deutschen Arbeitnehmer in Großbritannien und die ehemaligen deutschen Gewerkschafter zu organisieren. Im Gegensatz zur ADG hatte die LDG den Anspruch aufgegeben, die ehemaligen deutschen Gewerkschafter als juristische Person im Ausland zu repräsentieren.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus — Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des 20. Juli 1944, der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Widerstand gegen den Nationalsozialismus — Die Briefmarke „Verfolgung und Widerstand 1933 1945“ der Deutschen Bundespost von 1983 symbolisiert das Thema mit einer von Stacheldraht umgebenen Weißen Rose. Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird …   Deutsch Wikipedia

  • Labour Broadcasting Comitee — Der Sender der europäischen Revolution (SER) war ein unabhängiger sozialistischer Hörfunksender in London, der vom 7. Oktober 1940 bis zum 30. April 1942 eine rätesozialistische Neuordnung propagierte. Eröffnet wurde der Sender mit folgenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Antifaschistischer Widerstand — Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des 20. Juli 1944, der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Widerstand — Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des 20. Juli 1944, der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • NS-Widerstand — Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des 20. Juli 1944, der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Widerstand im Dritten Reich — Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des 20. Juli 1944, der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Sender der europäischen Revolution — Der Sender der europäischen Revolution (SER) war ein unabhängiger sozialistischer Hörfunksender in London, der vom 7. Oktober 1940 bis zum 30. April 1942 eine rätesozialistische Neuordnung propagierte. Eröffnet wurde der Sender mit folgenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Auerbach — (* 22. Juli 1905 in Hamburg; † 23. März 1975 in Bonn) war ein deutscher sozialdemokratischer Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”