Glarus (Ort)

Glarus (Ort)
Glarus
Wappen von Glarus
Basisdaten
Kanton: Glarus
Bezirk: (Glarus kennt keine Bezirke)
BFS-Nr.: 1609Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8750
UN/LOCODE: CH GLA
Koordinaten: (723737 / 210427)47.0333299.066666472Koordinaten: 47° 2′ 0″ N, 9° 4′ 0″ O; CH1903: (723737 / 210427)
Höhe: 472 m ü. M.
Fläche: 69.23 km²
Einwohner: 5872
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.stadt-glarus.ch
Karte
Karte von Glarus
Landsgemeindeplatz
Die Stadtkirche von Innen

Glarus (frz. Glaris, rät. Glaruna, lat. Claruna) ist eine politische Gemeinde (Ortsgemeinde) und der Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons Glarus.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Glarus liegt in der geografischen Mitte des gleichnamigen Kantons an der Linth und am Fusse des rund 2300 m hohen Vorderglärnisch. Die Gemeinde hat rund 5'800 Einwohner. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der 2914 m hohe Bächistock, der ebenfalls zum Massiv des Glärnisch gehört. Von der Gemeindefläche (6921 ha) sind 2,6 % überbaut, 25,3 % Wald, 33,9% land- und alpwirtschaftlich nutzbar und 38,2 % bestehen aus Gestein und Wasser.

Nachbargemeinden sind die glarnerischen Gemeinden Näfels, Riedern, Netstal, Ennenda, Mitlödi, Schwändi, Schwanden und Luchsingen sowie im Kanton Schwyz Muotathal und Vorderthal.

Geschichte

Erstmalig schriftlich erwähnt wird der Ort Clarona im 8. Jahrhundert in einer Lebensgeschichte der Heiligen Felix und Regula. Bis Ende des 14. Jahrhunderts gehörten grosse Teile des Glarner Landes zur Grundherrschaft des Klosters Säckingen, bis sich die Einwohner davon loskauften. 1387 fand die erste Landsgemeinde statt, eine Institution, die noch heute hier besteht und in der Regel am 1. Sonntag im Mai abgehalten wird. Zum Hauptort des Linthtals wurde Glarus durch Beschluss der Landsgemeinde 1419, da hier lange die einzige Kirche der Talschaft stand. 1506 bis 1516 war der spätere Reformator Ulrich Zwingli Pfarrer von Glarus.

Während der Helvetik (1798–1803) war Glarus Hauptort des Kantons Linth. Im Jahr 1861 wütete ein Brand, der grosse Teile des Ortes zerstörte. Nur wenige Gebäude aus der Zeit vor dem Brand blieben im Stadtbild erhalten. Der Wiederaufbau erfolgte sehr schnell nach einem städtebaulichen Plan, der einem Schachbrettmuster gleicht. Diese vor allem aus den USA bekannte Städteplanung wurde gewählt, um weitere derartige Feuersbrünste zu verhindern.

Politik

Gemeindepräsidentin ist Andrea R. Trümpy. Dem Gemeinderat gehören neben ihr noch neun weitere Mitglieder an. Glarus und die Nachbargemeinde Riedern bilden einen Landratswahlkreis, der 13 der 80 Glarner Landräte stellt.

Wirtschaft

Die einst wichtige Textilindustrie ist fast völlig verschwunden. Es überwiegt heute Holz- und Kunststoffindustrie sowie Stoff- und Buchdruckerei. Der Dienstleistungssektor ist der wichtigste Wirtschaftszweig geworden. Grösster Arbeitgeber ist heute das Kantonsspital mit etwa 450 Arbeitsplätzen. Auch der Tourismus gewinnt steigende Bedeutung.

Sehenswürdigkeiten

Wahrzeichen der Stadt ist die neuromanische Stadtkirche Glarus des Architekten Ferdinand Stadler.

Partnerschaft

  • Seitdem 1799 der russische General Suworow im Glarnerland Station machte, pflegt Glarus eine wenig bekannte Partnerschaft mit Kobryn in Weissrussland.
  • Seit dem 11. Januar 2009 besteht eine Städtepartnerschaft mit Wiesbaden-Biebrich.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne von Glarus

Mit Glarus verbunden

  • Ulrich Zwingli (1484–1531), Reformator, 1506–1516 Pfarrer in Glarus
  • Anna Göldi (* 1734), als „letzte Hexe Europas“ 1782 in Glarus hingerichtet

Siehe auch

Ritter von Glarus, Adelsgeschlecht von Sola

Glarus mit der Stadtkirche

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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