Glasgow Boys

Glasgow Boys
Glasgow School - Charles Rennie Macintosh und die Immortals 1894
Charles Rennie Mackintosh - Part Seen Part Imagined 1896

Die Glasgow School war ein bedeutender Kreis von modernen Künstlern und Designern aus Glasgow in Schottland. Die Künstlervereinigung, entstanden in den 1870er Jahren an der Glasgow School of Art, erreichte größten Einfluss und wesentliche Bedeutung von 1890 bis etwa 1910. Wichtige Untergruppen waren The Four, auch bekannt als die Spook School, die Glasgow Girls und die Glasgow Boys. Glasgow erlebte in dieser Zeit einen wirtschaftlichen Aufschwung, mit dem zeitgleich eine bedeutende Arts and Crafts- und Jugendstil-Bewegung einsetzte, vor allem in den Bereichen der Architektur, Innenarchitektur und Malerei.

Inhaltsverzeichnis

The Four

Zu den prominentesten Begründern des Glasgow School Kollektivs gehörten vier Künstler: der bekannte Architekt Charles Rennie Mackintosh, seine Ehefrau, die Malerin und Glaskünstlerin Margaret MacDonald Mackintosh, deren Schwester Frances MacDonald McNair und ihr Ehemann James Herbert McNair. Gemeinsam prägten sie im Arts and Crafts Movement den geometrischen Glasgow Style, eine synkretistische Mischung aus keltischer und japanischer Kunst, die in der Kunstszene auch auf dem Kontinent für Aufsehen sorgte. Die MacDonald-Schwestern, in England geboren und aufgewachsen, kamen mit ihren Eltern 1890 nach Glasgow, wo sie in den folgenden Jahren an der Glasgow School of Art studierten. Die beiden Männer hingegen waren in Glasgow aufgewachsen und besuchten zu dieser Zeit die Abendkurse an dieser Kunstschule. Unabhängig voneinander versuchten sich beide Paare in ähnlichen Stilen der Malerei und Dekoration.

Als der Direktor der Kunstschule die starke Affinität in Inhalt, Technik und Form der beiden Paare bemerkte, machte er sie miteinander bekannt. Bald bildeten die vier eine kreative Allianz und stellten ihre avantgardistische neue Kunst auf der Kunstausstellung der Studenten vor, wo sie großen Beifall ernteten. Von diesem Zeitpunkt an waren sie als The Four bekannt und erlangten großen Einfluss auf den Jugendstil. 1900 beteiligten sich Margaret MacDonald und Charles Rennie Mackintosh an der Ausstellung der Wiener Secession, die sie international bekannt machte. Durch ihre Arbeiten übten sie einen nachhaltigen Einfluss auf das Werk von Gustav Klimt und Josef Hoffmann aus.

Die Glasgow Girls

Glasgow Girls 1893

Die Glasgow Girls waren eine Gruppe von Designerinnen und Künstlerinnen, die alle die Glasgow School of Art besucht hatten und nun als Künstlerinnen arbeiteten und mit ihrer Arbeit in ganz Europa und den USA einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Kunst und Design leisteten. Wichtigste Vertreterinnen unter ihnen waren natürlich Frances MacDonald McNair und Margaret MacDonald Mackintosh, aber auch Jessie Marion King beeinflusste die Entwicklung des Glasgow Style. Daneben gab es Malerinnen wie Bessie MacNicol und Norah Neilson Gray, die mit ihrem Stil eher dem Spätimpressionismus nahestanden. Weitere bekannte Künstlerinnen waren Agnes Raeburn, Janet Aitken, Katherine Cameron und Jessie Keppie.

Die Glasgow Boys

In den 1880er und 1890er Jahren sorgte ein Künstlerkollektiv für Aufsehen, das schnell als die Glasgow Boys bekannt wurde. Diese Künstler wurden vom Realismus der französischen Schule von Barbizon maßgeblich beeinflusst und machten dadurch den Impressionismus und Postimpressionismus in Schottland bekannt. Gegenstand ihrer Genremalerei waren neben Motiven aus dem Großraum Glasgow vor allem ländliche Szenen aus Kirkcudbright, Cockburnspath und anderen Gegenden Schottlands. Die Glasgow Boys stellten ihre Werke in London und auch europaweit aus und ernteten große Anerkennung, so dass sich der revolutionäre Realismus der Glasgow Boys in der schottischen Kunst etablierte. Ihre Werke werden in Hunterian Museum and Art Gallery sowie in der Burrell Collection und im Broughton House in Kirkcudbright gezeigt. Wichtigste Vertreter dieser Gruppe waren Arthur Melville, William MacGregor, Joseph Crawhall, Thomas Millie Dow, James Guthrie, John Lavery, George Henry, Edward Atkinson Hornel und Edward Arthur Walton.

Literatur

  • Roger Billcliffe: The Glasgow Boys: The Glasgow School of Painting 1875-1895, John Murray Publishers Ltd 2002, ISBN 978-0719560330
  • Jude Burkhauser: Glasgow Girls: Women in Art and Design 1880-1920, Canongate Books 2001, ISBN 978-1841951515

Weblinks


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