Gmeinder & Co.

Gmeinder & Co.
Kleinlokomotive Köf II (Baujahr 1958)
Dieselhydraulische Lokomotive Baureihe V 51 für 750 mm-Spurweite (Baujahr 1964)
Mehrsystemlokomotive E/DE der Berliner S-Bahn (Baujahr 1989)

Das Unternehmen Gmeinder & Co GmbH aus Mosbach war ein Hersteller von Lokomotiven, Getriebe und Maschinen. Im Jahr 2003 wurde der Lokomotivenbereich verkauft und es entstanden die Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH sowie die Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1913 als Steinmetz & Gmeinder KG gegründet und nach dem Ausscheiden von August Steinmetz 1916 in Anton Gmeinder & Cie. umbenannt. Bereits 1919 wurde die erste Lokomotiven mit Benzol-Motor ausgeliefert und weiter an der Herstellung von Maschinen und Werkstatteinrichtungen gearbeitet. Unter dem Namen Badische Motor-Lokomotiv-Werke tritt Gmeinder zusammen mit der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe und der Motorenwerke Mannheim AG in die neu gegründete MBG Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Gesellschaft Baden GmbH, Karlsruhe ein. Nach der Insolvenz der Badischen Motor-Lokomotiv-Werke 1925, gründet Anton Gmeinder zusammen mit Carl und Hermann Kaelble die Gmeinder & Co. GmbH mit Sitz in Mosbach. Durch die neuen Unterstützung seitens Kaelbles konnte die Fertigung von Feldbahn- und Normalspurlokomotiven sowie von Grubenlokomotiven weiter ausbauen werden. 1932 wird das Unternehmen Gmeinder zum Hauptlieferanten der Standard-Rangierlokomotiven der Deutschen Reichsbahn. In diesem Zeitraum wurde auch mir der Produktion von Zahnrädern und Zahnradgetrieben begonnen. Nach dem Tod von Anton Gmeinder im Jahr 1942, wird die Carl Kaelble GmbH Hauptgesellschafter der Gmeinder & Co GmbH.

Die Gmeinder & Co GmbH produziert auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter Rangierlokomotiven und Zahnradgetriebe. Diese werden nun an Nachfolger der DR, an die Deutschen Bundesbahn geliefert, wie bspw. die Baureihe V 60. Im Jahre 1964 baute Gmeinder mit finanzieller Unterstützung des Landes Baden-Württemberg eine kleine Serie von schmalspurigen dieselhydraulischen Lokomotiven der Baureihen V 51 (Spurweite 750 mm) und V 52 (Spurweite 1000 mm) für die Bundesbahn, um auf den entsprechenden Strecken im Land die völlig überalterten Dampfloks zu ersetzen. Auch einige Dieseltriebwagen wurden bei Gmeinder gebaut, wie der WEG T 23 und 24.

Im Jahre 1976 kommt der Zusammenschluss von Gmeinder mit Kaelble aus Backnang und firmierte fortan als Kaelble-Gmeinder GmbH. Anfang 1996 muss das neue Unternehmen auf Grund des Libyen-Embargos Konkurs anmelden und der Gmeinder Teil wurde verkauft. Es entstand die Gmeinder Lokomotiv- und Maschinenfabrik GmbH mit Sitz in Mosbach und es wurden wieder Lokomotiven und Getriebe für Schienenfahrzeuge hergestellt.

Im Jahr 2003 wird der Lokomotivenbereich von Gmeinder Lokomotiven- und Maschinenfabrik GmbH verkauft. Es entstanden die beiden Unternehmen Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH und Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH. Seit November 2007 ist die LBBW Venture Capital GmbH zu 100 Prozent Gesellschafter der Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH.

Nach wie vor werden in Mosbach von der Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH Diesellokomotiven gebaut und gewartet. Dafür wurde am 5. März 2008 am Bahnhof Neckarbischofsheim Nord ein neues Zweigwerk in Betrieb genommen, in dem Lokomotiven modernisiert oder repariert werden. In diesem Zusammenhang soll die Krebsbachtalbahn künftig für Testfahrten genutzt werden.[1][2][3]

Bekannte Schienenfahrzeuge

Historische Baureihen

Werkslok des Eilenburger Zelluloidwerks, 1949
Lokomotiven
Triebwagen

Aktuelle Baureihen

Lokomotiven
Sonderlokomotiven
  • Gmeinder DE 500 (Dieselelektrische Rangierlokomotive DE 500 mit Drehstrom- Antriebstechnik)
  • Gmeinder AL1 (Zweikraft-Arbeitslokomotive – Elektrischer- bzw. Diesel- oder Batterie-elektrischer Antrieb)
  • Gmeinder E/DE (Dieselelektrische bzw. elektrische Arbeitslokomotive)
Umgebaute und instandgesetzte Lokomotiven

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Mickel: Gmeinder-Lokomotiven. EK-Verlag, Freiburg 2004 ISBN 3-88255-865-2
  • Jürgen Rech: Eine kleine, aber feine Lokschmiede. em 6/2000

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gmeinder & Co. GmbH auf der Seite Werkbahn.de
  2. http://www.glfg.de/news.html Pressemitteilung Gmeinder.
  3. Rhein-Neckar-Zeitung vom 26. Februar 2008.

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