Gmundner Verkehrsverbund

Gmundner Verkehrsverbund
Wappen Karte
Wappen von Gmunden
Gmunden (Österreich)
DEC
Gmunden
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Oberösterreich
Politischer Bezirk Gmunden (GM)
Fläche 63,49 km²
Koordinaten 47° 55′ N, 13° 48′ O47.91805555555613.799444444444425Koordinaten: 47° 55′ 5″ N, 13° 47′ 58″ O
Höhe 425 m ü. A.
Einwohner 13.233 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 208 Einwohner je km²
Postleitzahl 4810
Vorwahl 07612
Gemeindekennziffer 4 07 05
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Rathausplatz 5
4810 Gmunden
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Heinz Josef Köppl (ÖVP)
Gemeinderat (2003)
(37 Mitglieder)
19 ÖVP, 11 SPÖ, 3 FPÖ,
4 Grüne
Lage der Stadt Gmunden
Karte
Luftbildaufnahme von Gmunden mit Schloss Ort
Luftbildaufnahme von Gmunden mit Schloss Ort

Gmunden ist eine am Nordufer des Traunsees gelegene Stadt im österreichischen Salzkammergut. Sie ist der Verwaltungsstandort des gleichnamigen Bezirks und somit Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie des Bezirksgerichts. Das Gemeindegebiet umfasst das Nord- sowie einen Großteil des Ostufers des Traunsees.

Die Stadt ist bekannt als Herkunftsort der Gmundner Keramik mit ihrem charakteristischen weiß-grün geflammten Dekor. Während der k. u. k. Monarchie galt Gmunden als renommierte Sommerfrische, wovon heute noch die zahlreichen Villen künden. Bekannt wurde die Stadt in den 1990er Jahren auch durch die Fernsehserie Schlosshotel Orth.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gmunden liegt auf 425 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,4 km, von West nach Ost 13,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 63,49 km².

Berge

Traunstein

Durch die Lage im Alpenvorland ist das Gemeindegebiet Gmundens von zahlreichen Bergen umgeben. Die höchste Erhebung ist mit 1.691 m der Traunstein. Dieser gilt als Hausberg der Gmundner und ist ein beliebter Wander- und Kletterberg. Dieser Berg ist auch Garant für genügend Trinkwasser.

Der Grünberg ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel. Dieser ist über markierte Wanderwege zu Fuß oder mit der Grünbergseilbahn erreichbar.

Gewässer

Bei Ebensee fließt die Traun in den Traunsee, bei Gmunden verlässt sie wieder den See. Die Katastralgemeinde Traundorf ist durch den Fluss vom Stadtzentrum getrennt.

Der Traunsee nimmt einen wesentlichen Teil des Gemeindegebietes ein. Vor dem Jahr 1900 verursachte der See immer wieder Hochwasser. Mehrere Male war sogar der ganze Rathausplatz überschwemmt. Die Wassermarken mit den jeweiligen Jahreszahlen findet man an manchen Hauswänden und am Schloss Ort.

Das Wasserwerk der Stadt Gmunden gewinnt ihr Trinkwasser aus zwei großen Wasservorkommen, den Wasserwerken Traunstein West und Auwald. Um den steigenden Bedarf an qualitativ hochwertigem Trinkwasser bewältigen zu können, haben sich elf Gemeinden der Bezirke Gmunden und Kirchdorf zu einem Wasserverband zusammengeschlossen.[1]

Geologie

Das Gebiet Gmunden zählt zu den ältesten Ablagerungen des rhenodanubischen Flysches. Im Gebiet des Gschliefgrabens, der Grenze zwischen Grünberg und Traunstein, tritt das Helvetikum hervor, wo seit 1984 systematisch nach Fossilien gesucht wird. Hier wurde erstmals die noch unbekannte Art Hoplitoplacenticeras preyi entdeckt. Insgesamt wurden 35 Arten von Ammoniten nachgewiesen.[2]

Südlich des Gschliefgrabens schließt sich die Langbathscholle an, die aus Hauptdolomit besteht. Besonders in der Kaltenbachwildnis treten die bizarren Verwitterungsformen dieses Gesteins eindrucksvoll zu Tage. Unmittelbar südlich des Zierler Berges beginnen dann die Wände des Traunsteins, der als Teil der Höllengebirgsdecke aus Wettersteinkalk besteht.

Im Gschliefgraben kommt es immer wieder zu Rutschungen, eine konkrete Lösung für dieses Problem hat man allerdings noch nicht gefunden. Im Dezember 2007 mussten die Bewohner der Gebäude in der Traunsteinstraße Nr. 239 bis 303 wegen der Gefahr eines Hangrutsches aus dem Gschliefgraben evakuiert werden.[3]

Nachbargemeinden

Pinsdorf Ohlsdorf Gschwandt

Sankt Konrad
Altmünster Nachbargemeinden Scharnstein
Traunkirchen Ebensee Grünau im Almtal

Stadtgliederung

Die Stadtgemeinde besteht aus den Katastralgemeinden

  • Gmunden
  • Gmunden-Ort mit den Ortschaften Eck, Ort und Traunleiten
  • Schlagen Schlagen und Tastlberg
  • Traundorf
  • Traunstein

Das ursprüngliche Zentrum der Stadt ist der Marktplatz, doch in der Blütezeit des Salzhandels verlor der Marktplatz immer mehr an Bedeutung und der Rathausplatz wurde zum Stadtzentrum - dies hat sich bis heute nicht geändert.

Raumordnung

Wegen der gebirgigen Umgebung steht nur wenig Fläche als Baugrund zur Verfügung.

Die Gesamtfläche der Stadt ist folgendermaßen aufgeteilt:

Der Großteil des zur Verfügung stehenden Baugebiets wird für Wohngebiete genutzt, deren Gesamtfläche 220,9 ha beträgt. 11,6 ha sind Dorfgebiet, 26,4 ha Kerngebiet, 56,5 ha gemischtes Baugebiet und 21,1 ha Sonderbaugebiet. Für industrielle und gewerbliche Bauten stehen insgesamt 68,8 ha zur Verfügung.[4]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
1869 bis 2001[5]
Jahr Bevölkerung Jahr Bevölkerung
1869 6.857 1939 10.792
1880 6.857 1951 12.894
1890 7.521 1961 12.518
1900 8.451 1971 12.331
1910 8.451 1981 12.653
1923 9.633 1991 13.133
1934 9.838 2001 13.336

88,4 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,5 % sind weitere EU-Staatsbürger, 10,2 % andere Ausländer. Den stärksten Ausländeranteil stellten im Jahr 2001 Bürger von Bosnien-Herzegowina (3,6 %) und der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien (2,7 %), gefolgt von Türken (1,2 %) und Deutschen (1,1 %).[5]

Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 2001 69,3 % der Einwohner. Des Weiteren befindet sich in Gmunden eine größere evangelische Gemeinde, der sich 7,3 % der Bevölkerung zugehörig fühlen. 5,9 % der Bevölkerung sind islamischen Glaubens und 3,3 % orthodox. 10,3 % sind ohne religiöses Bekenntnis.[5]

Die Einwohner Gmundens sind gegenüber dem Bundesländerschnitt deutlich älter. So sind in Gmunden 15,6 % der Einwohner jünger als 15 Jahre (Oberösterreich: 18,2 %) und 59,6 % zwischen 15 und 59 Jahre alt (OÖ: 61,6 %). Der Anteil der Einwohner mit mehr als 59 Jahren zeigt mit 24,8 % die stärkste Abweichung (OÖ: 20,2 %).[5]

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Gmunden

Das Seeschloss Ort und die Stadt Gmunden - bereits mit Befestigung

Die erste Besiedlung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Wann Gmunden von einem befestigten Markt zur Stadt wurde, ist nicht genau bekannt. Gmunden feierte die Stadterhebung im Jahr 1278. Im Mittelalter war Gmunden schwer befestigt. Erst um 1300 erhielt Gmunden eine eigene Kirche, ein Landesgericht (heute Bezirksgericht) gab es aber bereits im Jahre 1217. Wirtschaftliches und politisches Oberhaupt war der Salzamtmann bzw. der Stadtrichter.

Die Lebensgrundlage der Stadt blieb auch in der frühen Neuzeit der Salzhandel. Die wirtschaftliche Situation Gmundens verschlechterte sich im Zuge des oberösterreichischen Bauernkrieges immens, der Salzhandel konnte kaum aufrecht erhalten werden und Plünderungen standen an der Tagesordnung. Nachdem ein Waffenstillstand ausgehandelt wurde, rückten Musketiere ein.

Während des 17. Jahrhunderts wuchs die wirtschaftliche Bedeutung von Gmunden als Lieferant von Kriegsschiffen. Wegen der zweiten Wiener Türkenbelagerung mussten Tausende Flüchtlinge aufgenommen und verpflegt werden, weshalb die bestehende Türkensteuer beträchtlich erhöht wurde.

Die Kur- und Badeanstalt in Gmunden.

Während des österreichischen Erbfolgekrieges glichen Gmunden und die nähere Umgebung einem großen Feldlager, obwohl es nie zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Die Quartierlasten zuerst für die Bayern, dann für die Franzosen und nach dem Einmarsch für die kaiserlichen Truppen in Oberösterreich waren enorm.

Anfang des 19. Jahrhunderts zeichnete sich das Ende der Blüte des Salzhandels ab, weshalb es wichtig war, neue Einnahmequellen zu finden. Die Entwicklung Gmundens zur Kurstadt und die daraus hervorgehende legendäre Konkurrenz mit Bad Ischl begann. 1862 wurde Gmunden zur Kurstadt ernannt.

Im September 1914 übernahm Gmunden die Aufgabe einer Lazarettstadt. 190 verwundete Soldaten kamen an und wurden in die dafür eingerichteten Spitäler gebracht. In den folgenden Monaten trafen hunderte Verwundete ein. Im Jahre 1916 kam es zu einer rapiden Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung, die vorerst nicht verbessert werden konnte.

1942 musste Gmunden hunderte Flüchtlinge aufnehmen. Ein Jahr vor Kriegsende wurde Gmunden zur Flüchtlingsstadt, die Bevölkerung wuchs auf 30.000 Menschen an, die Gemeinde konnte diese Menschenmengen nicht bewältigen. Die Stadt blieb jedoch von Bombenangriffen verschont, doch die Wirtschaft war gegen Ende des Krieges völlig am Boden. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie ebenfalls als Lazarettstadt genutzt. Von den über 600 eingezogenen Gmundnern überlebten nicht einmal 13 Prozent den Krieg. Während der Besatzungszeit wurde von den US-Truppen ein Spionagezentrum errichtet. Dabei wurden auch viele ehemalige SS-Leute angeheuert, da man Kenntnisse über die sowjetischen Verhältnisse vermutete. Von dem amerikanischen Wiederaufbauprogramm profitierte auch die Stadt Gmunden.

Im Jahr 2008 fand die dezentrale Landesausstellung unter dem Titel „Das Salzkammergut“ statt. Die Leit- und Überblicksausstellung war im Schloss Ort in Gmunden. Neben Gmunden beteiligten sich elf weitere Gemeinden des Salzkammerguts. Für diesen Zweck wurde das Kammerhofmuseum aus- bzw. umgebaut.

Wegen zu geringer Schülerzahl sollen die bisher eigenständigen Hauptschulen (Hebbel- und Habertschule) ab dem Schuljahr 2007/2008 zusammengelegt werden.[6]

Für das Jahr 2007 gab es einen Maßnahmenkatalog der Stadtgemeinde. Zu den wichtigen Vorhaben zählten der Ausbau des Stadtzentrums und der Bau des Seehotels Lacus Felix. Das Projekt macht Fortschritte, denn die Stadtgemeinde Gmunden hat den noch benötigten Grund der ÖBB abgekauft.[7] Mit dem Bau des Hotels soll noch im Jahr 2007 begonnen werden, Anfang 2009 soll das Seehotel bereits fertiggestellt sein. 2009 soll mit der Umsetzung des so genannten "Bahnhofpakets" begonnen werden, das folgende Vorhaben enthält: Da der Seebahnhof durch das Hotelprojekt abgerissen wird, soll eine passende Lösung gefunden werden - die wahrscheinlichste Option ist die Errichtung eines neuen Gebäudes im Klosterareal. Der Bahnhof Gmunden soll zudem einen modernen Mittelbahnsteig erhalten, das Bahnhofsgebäude soll renoviert werden. Die Schrankenanlage beim Bahnübergang in der Nähe des Bahnhofs soll durch eine Unterführung entfallen.[8]

Politik

Mandatsaufteilung - Gemeinderatswahl 2003

Der Gemeinderat besteht aus 37 Mitgliedern. Seit der letzten Gemeinderatswahl 2003 ergab sich folgende Mandatsaufteilung:

Bürgermeister ist Heinz Köppl von der ÖVP. Der Stadtrat besteht neben dem Bürgermeister aus acht weiteren Mitgliedern, von denen fünf die ÖVP stellt, drei die SPÖ und einen Stadtrat die Grünen.[9]

Für frühere Bürgermeister siehe Liste der Bürgermeister von Gmunden.

Die Stadt Gmunden unterhält enge partnerschaftliche Beziehungen zu der norddeutschen Stadt Tornesch in Schleswig-Holstein und der norditalienischen Stadt Faenza in der Provinz Ravenna.

Seit 27. März 2006 ist Gmunden eine offizielle Klimabündnisgemeinde. Im kommenden Jahr werden Sitzungen stattfinden, wo sich die verschiedenen Spezialisten der Stadt über das weitere Vorgehen zur Einhaltung dieser Ziele beraten werden.[10]

Die Stadt Gmunden besitzt seit 17. Mai 1862 den Status eines Luftkurortes. Um diesen beibehalten zu können, werden alle zehn Jahre Kontrollen durchgeführt (Luftverschmutzung, Sonneneinwirkung, Niederschlag usw.).

Wappen

Die offiziellen Gemeindenfarben sind Rot-Blau-Gelb.

Im Jahre 1539 verlieh Kaiser Rudolf II. der Stadt Gmunden ein „vermehrtes und gebessertes Wappen“, das bis heute nicht verändert wurde. Die ersten beiden Teile bestehen aus Küflen und einer Salzzille, welche auf die ehemalige Abfertigung und Verfrachtung des Salzes hinweisen soll. Der schwimmende Fisch auf blauem Untergrund stellt einen Saibling dar, der auf das Fischereigewerbe hindeutet. Die letzten beiden Teile zeigen fächerförmig angeordnete Seeblätter und einen silbernen, schroffigen Berg, welche die Lage der Stadt am See und dem nahen Gebirge charakterisieren.

Partnerstädte

Gmunden unterhält seit 2008 eine Partnerschaft zu Faenza in Italien.

Wirtschaft und Infrastruktur

Zur Wirtschaftsgeschichte und der Geschichte des Schulwesens siehe: Geschichte der Stadt Gmunden

Industrie, Handel und Gewerbe

Gmundner Keramik

Im Laufe der Geschichte hat sich das wirtschaftliche Zentrum erst vom Markt- zum Rathausplatz, dann zum Rande der Stadt, dem Salzkammergut Einkaufspark (SEP), verlagert. Auf Grund der mangelnden Fläche haben sich nur wenige größere Unternehmen in der Stadt angesiedelt. Die allmähliche Ansiedlung von Geschäften der großen Handelsketten führte zum Aussterben aller Krämerläden in der Innenstadt. Der Bau des Salzkammergut Einkaufsparks im Jahre 1975 und dessen weiterer Ausbau im Jahre 2005 führte zu weiteren Geschäftsschließungen. So musste zum Beispiel Anfang Juli die Traditionsfleischhauerei Lampl, die es seit 1681 gab, Konkurs anmelden.

Die Stadtpolitik versucht durch Parkgebührenbefreiung und das Ambiente, die Kaufmannschaft durch gemeinsame Veranstaltungen die Innenstadt wiederzubeleben. Jetzt gibt es Pläne, die Häuser der Innenstadt zu renovieren, und der Bau eines Hotels ist geplant.

Zu den wichtigsten Gmundner Unternehmen gehören die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H., welche Bahnen, Busse und das Reisebüro Stern Reisen betreibt, die Gmundner Zementwerke, die Energie-AG Oberösterreich, die Gmundner-Keramik-Manufaktur, GEG Elektrobau, LAUFEN Austria, die Gmundner Molkerei und die Stern & Hafferl Baugesellschaft, ein Spezialist für Renovierungen alter Häuser.[11]

Bildung

In Gmunden gibt es vier Kindergärten, vier Volksschulen und drei Hauptschulen. Es gibt drei Gymnasien, das BG/BRG Gmunden, das BRG Schloss Traunsee und das Gymnasium Ort, welches von Kreuzschwestern geleitet wird. Im Bereich der Berufsbildenden Höheren Schulen hat Gmunden eine Handelsakademie, und eine Polytechnische Schule, die als einzige des Bezirkes nicht an eine Hauptschule angeschlossen ist, sondern selbständig agiert. In den beiden Berufsschulen kann man eine Lehre als Elektriker, Krankenschwester und in kaufmännischen Berufen machen. Hier liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Lebensmittel und Textilhandel.

Die Stadt Gmunden besitzt mit der Nikolaus-Lenau-Schule eine Förderschule für (lern-)behinderte Kinder, welche Förder- und Vorbereitungsaufgaben für das zukünftige Schulleben übernimmt.

Gesundheit

Gmunden verfügt seit 1972 über ein Landeskrankenhaus. Dieses hat sechs bettenführende Fachabteilungen und Institute für Anästhesie und Intensivmedizin und Radiologie. Seit 1. Januar 2003 verfügt das Krankenhaus durch die Zusammenführung mit dem Zentrum für Akutgeriatrie und Innere Medizin Buchberg über 355 Betten und beschäftigt insgesamt 690 Bedienstete. Seit 1. Januar 2002 obliegt die Rechtsträgerschaft der OÖ. Gesundheits- und Spitals-AG. Derzeit erfolgt ein Ausbau das LKH Gmunden. Des Weiteren besitzt das Landeskrankenhaus seit Herbst 2006 ein Zentrum für Magnetresonanztomographie.[12]

Verkehr und Infrastruktur

Der aktuelle Linienplan
Öffentlicher Verkehr

1993 wurde der „Verkehrsverbund Gmunden“ (VVG) gegründet, zu dem unter anderem die Gmundener Straßenbahn und die City-Buslinien 1+2 gehören. Im Nachhinein schloss sich dieser "kleine" Verkehrsverbund dem OÖVV (Oberösterreichischer Verkehrsverbund) an. Dadurch wurden weitere Möglichkeiten der Förderung durch das Land Oberösterreich gefunden und die weiteren City-Buslinien 3+4 geschaffen. Seit Ende April 2008 gibt es in Gmunden sogar das sogenannte "Mobitipp" dies ist eine OÖVV Informationsausenstelle und bietet den Raum Fahrplaninformationen einzuholen oder Beschwerden abzugeben. Diese Einrichtung wird durch das Land OÖ und die Gemeinden der Bezirke Gmunden und Vöcklabruck ermöglicht.

Der City-Busverkehr wird von Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH und der ÖBB Postbus GmbH gemeinsam betrieben. Des Weiteren gibt es von Stern & Hafferl, Postbus und Sklona einige Regio-Linien, die Gmunden mit seinen Nachbargemeinden und auch darüber hinaus verbinden. Gmunden verfügt über einen eigenen Bahnhof, der von ÖBB-Personenzügen bedient wird. Außerdem spielt der Güterverkehr mit der Firma Hatschek eine bedeutende Rolle, da diese eines der größten Zementwerke in der Region besitzt.

Bahn

Zudem besteht über die Traunseebahn eine Verbindung nach Vorchdorf und weiter mit der Lokalbahn Lambach-Vorchdorf nach Lambach mit Anschluss an die ÖBB.

Im historischen Längsschnitt betrachtet beherbergte Gmunden fünf Bahnhöfe, was für eine Stadt dieser Größe in der Tat bemerkenswert ist. Heute sind neben dem Hauptbahnhof noch drei Gebäude vorhanden: Der Personenbahnhof der Pferdeeisenbahn in der Anna-Straße (heute Wohnhaus), der Seebahnhof und der Bahnhof Engelhof. Der "Traundorfer-Bahnhof" in der Schlagenstraße wurde Ende der 1970er Jahre abgerissen. Schon in naher Zukunft soll den Seebahnhof dasselbe Schicksal ereilen. Dafür soll Gmunden als Visionärsstadt die Durchbindung von der Straßenbahn zur Regionalbahn bekommen um ein weiteres Attraktives angebot für Fahrgäste zu schaffen. Dass bedeutet, ab Vorchdorf eine direkte Linie bis ins Gmundner Zentrum und Bahnhof. Die Fertigstellung lt. Stern & Hafferl ist 2012 geplant.

Auto

Alle Parkplätze in der Innenstadt sind gebührenpflichtig, außerhalb des Zentrums nicht. Wegen des herrschenden Parkplatzmangels wurde eine Tiefgarage errichtet. Die Stadtgemeinde möchte diese, wie Ende September bekannt wurde, kaufen, um für die Landesausstellung 2008 gewappnet zu sein.[13]

Sehenswürdigkeiten

Seeschloss Ort
Das Dampfschiff Gisela
Gmundner Rathaus
Stadtpfarrkirche mit Fresken aus der Zeit um 1525

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Gmunden sind das Landschloss und Seeschloss Ort. Letzteres war auch Drehort der Fernsehserie Schlosshotel Orth. Das Seeschloss zählt zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes (im 10. Jahrhundert erbaut) und wurde 909 und später 1053 erstmals urkundlich erwähnt.

Nicht weit vom Seeschloss entfernt befindet sich die Villa Toscana. Dieses Gebäude wurde zwischen 1870 und 1877 inmitten eines 88.000 m² großen Parks als Domizil der Großherzogin der Toskana, Maria Antonie von Neapel-Sizilien errichtet. Weitere Schlösser in der näheren Umgebung sind das Schloss Cumberland aus dem 19. Jahrhundert und das Schloss Weyer, welches eine Dauerausstellung über Meissener Porzellan beherbergt.

Auf dem Rinnholzplatz steht der Salzträgerbrunnen, der einzige Keramikbrunnen Österreichs, aus dem Trinkwasser vom „Heiligen Bründl“ fließt.

In der Stadtpfarrkirche steht der Dreikönigsaltar, der vom oberösterreichischen Bildhauer Thomas Schwanthaler um 1678 geschaffen wurde. In der 1636 erbauten Kapuzinerkirche ist das Hochaltarbild Maria Heimsuchung, 1873 von dem Tiroler Barockmaler Philipp Haller geschaffen, besonders beachtenswert.

In deren Nähe befindet sich auch der Gmundner Marktplatz. Neben alten Häusern, wie das erste Gmundner Rathaus, welches bis ins Jahr 1301 bestand, befindet sich hier auch der Stadtbrunnen mit dem Stadtwappen. Das Rathaus wurde 1574 von einem italienischen Baumeister erbaut, mit einem Keramikglockenspiel aus dem 16. Jahrhundert, und 1925 einer umfangreichen Renovierung unterzogen. Zur Gründungszeit der Stadt war der Marktplatz das wirtschaftliche und politische Zentrum. In einer vom Marktplatz wegführenden Gasse befinden sich neben der ersten Apotheke des Salzkammergutes auch das Pepöckhaus, in dem sich seit 1988 das Klo & So Sanitärmuseum befindet.

Der im 15. Jahrhundert erbaute Kammerhof bietet architektonisch sowohl historische als auch moderne Elemente. Im Kammerhof befindet sich neben dem Stadtmuseum auch das Brahmsmuseum: Johannes Brahms verbrachte die Sommermonate öfters bei dem Wiener Industriellen Dr. Victor von Miller zu Aichholz in dessen Gmundner Villa, nach dem Tode von Brahms im Jahre 1897 gründete jener im Jahre 1900 in Gmunden das erste Brahmsmuseum der Welt.[14]

Neben dem Kammerhof befindet sich eine Schiffsanlegestelle der Traunseeschiffahrt. Hier ist der berühmte Raddampfer Gisela (Baujahr 1871) abgestellt. Das Schiff wurde nach der Tochter Kaiser Franz Josephs Gisela Louise Marie von Österreich benannt.

Ein weitere Sehenswürdigkeit ist die von Stern & Hafferl erbaute Gmundner Straßenbahn. Sie verbindet das Stadtzentrum mit dem Hauptbahnhof und ist die älteste, kürzeste und − mit einer Steigung von 10 % − die steilste Straßenbahn Österreichs.

In der Gmundner-Keramik-Manufaktur kann bei Werksführungen zugesehen werden, wie das typische „Grüngeflammte“ entsteht.[15]


Kunst und Kultur

Kammerhofgebäude mit Stadtmuseum

Der Kammerhofsaal dient heute als Mehrzwecksaal und wird beispielsweise für Vorträge und Tanzkurse genutzt.

Weiterer kultureller Fixpunkt der Stadt ist das 1872 errichtete Stadttheater, das seit 1913 auch einen Kinosaal beinhaltet. 1997 wurde das Theatergebäude mit seinem 420 Sitzplätze umfassenden Theatersaal nach historischem Vorbild renoviert, der Saal des Programmkinos wurde modernisiert und verfügt nun über eine Kapazität von 89 Sitzplätzen.

Stadttheater Gmunden

Um eine bessere Koordination im Kulturbereich zu ermöglichen, wurde im Mai 1973 ein eigenes Kulturamt gegründet. Die Stadt Gmunden leistet jährlich Beiträge zur Förderung von Musik- und Denkmalpflege, Theaterwesen und an das Museum.[16]

Ein typischer Brauch in Gmunden ist der alljährliche Liebstattsonntag. Dieser Brauch hat seinen Ursprung bereits im 17. Jahrhundert. Er wurde 1641 von dem für Gmunden zuständigen Passauer Bischof Leopold Wilhelm von Österreich begründet. Der Brauch beginnt heute mit einem Kirchengang, danach schenkt man einander verzierte Lebkuchenherzen, die man an den zahlreichen Ständen am Gmundner Rathausplatz erstehen kann. 2006 wurde von den Gmundner Konditoren ein riesiges Lebkuchenherz gebacken, das an Einheimische und Gäste der Stadt verteilt wurde.[17]

Sport und Freizeit

Die Allianz Swans mit Präsidentin, Bürgermeister und Trainer
Strandbad am Traunsee
  • Gmunden verfügt über eine Tennisanlage, die dem 1903 gegründeten Tennisclub gehört. Dazu zählen neun Spielfelder und eine Tennis- bzw. Squashhalle. Daneben gibt es in Gmunden noch ein Strandbad mit Beachvolleyball- und Minigolfplatz, sowie einen öffentlichen Badeplatz in der Nähe des Seebahnhofs. Neben dem Erholungszentrum Weyer gibt es seit dem Jahr 2002 noch den Motorikpark, einem Fitnessparcours für Hobbysportler.
  • Am Rande der Stadt befindet sich die Bezirkssporthalle, die auch den Sponsornamen Volksbank-Arena trägt. Diese ist unter anderem die Spielstätte der Allianz Swans Gmunden, des aktuellen österreichischen Basketball-Meisters. Eine Eislaufhalle ist ebenfalls in die Bezirkssporthalle integriert.
  • Im Alpenstadion werden die Heimspiele des seit 1921 bestehenden SV Gmundner Milch ausgetragen. Der Verein wurde 2007 Meister der Oberösterreichischen Landesliga und steigt somit in die Regionalliga Mitte auf.
  • Der Stadtpark, Kalvarienberg und Hochkogl gehören zu den Naherholungsstätten und Naturdenkmäler der Stadt. Von Letzterem hat man eine gute Aussicht auf den Traunsee, den Grünberg und den Traunstein. Der Toscanapark und die Esplanade, die dem See entlang angelegt wurde, befinden sich in der Nähe des Stadtzentrums.
  • Zu den weiteren sportlichen Vereinen zählen Yacht-, Segel-, Eislauf, Schi-, Schützen-, Karate, Surf-, American-Football und Tauchclub. 2006 feierte der Gmundner Ruderverein sein 100-jähriges Bestehen.
  • Seit 1989 findet in Gmunden der Bergmarathon "Rund um den Traunsee" über 70 km und 4.500 Höhenmeter statt.
  • Zu den kulturellen Vereinen zählen der Gmundner Kammerchor, die Künstlergilde Gmunden, die Faschingsgilde Gamundien, der Gesangs- und der Trachtenverein. Außerdem gibt es seit 1989 den Verein Pro Gmundner Straßenbahn, der sich für die Erhaltung und den Ausbau der Straßenbahn Gmunden einsetzt.[18]

Natur

Im Gemeindegebiet befindet sich seit 1963 ein Naturschutzgebiet, das etwa 145 Hektar umfasst und sich im Besitz der Österreichischen Bundesforste befindet. Das Gebiet erstreckt sich vom Gschliefgraben im Norden über die Hohe Scharte im Osten bis zum Lainautal im Süden. Im Westen ist das Gebiet durch den Traunsee begrenzt. Hier im Übergangsbereich von Kalkalpen und Alpenvorland sowie durch die großen Höhenunterschiede von Traunsee mit 430 Meter bis zum Gipfel des Traunstein mit 1691 Meter, herrscht eine große Vielfalt an Biotopen. So finden sich hier Fichten-Tannen-Buchenwälder, Krummholzgürtel, Alpine Rasen sowie Schuttgesellschaften. Im Bereich des Laudachsees existiert ein Latschenhochmoor sowie ein Verlandungsmoor mit einem bekannten Vorkommen an Feuer- und Alpensalamander.

Persönlichkeiten

Im 19. und 20. Jahrhundert pflegten viele Komponisten und Schriftsteller rege Beziehungen zur Stadt Gmunden. Die berühmtesten waren die Komponisten Johannes Brahms und Anton Bruckner.

Personen mit Bezug zur Stadt

Söhne und Töchter

Ehrenbürger

Zu den Ehrenbürgern der Stadt zählen neben Feldherrn und Politikern auch Unternehmer.

Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Gmunden

Galerie

Panorama von Gmunden am Traunsee

Siehe auch

  • Portal
     Portal: Salzkammergut – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Salzkammergut

Literatur

  • Stadtgemeinde Gmunden: Gmunden - 700 Jahre Stadt. Gmunden 1978.
  • Kulturverwaltung Gmunden: 125 Jahre Kurstadt Gmunden. Gmunden 1987.
  • Wilfried Heller: Der Fremdenverkehr im Salzkammergut. Heidelberg, 1970
  • E. Prillinger: Grüße aus Gmunden. Linz 1972.
  • Stephen Sokoloff: "Goldene Wege" - Kultur-und Naturschätze vom Traunsee bis Bad Ischl. 2005

Weblinks

Quellen

  1. Geologische Bundesanstalt: Erläuterungen zu Blatt 66 Gmunden (PDF-Datei, 2,66 MB).
  2. Universum: Die Alpen (PDF-Datei).
  3. Der Berg rutscht sueddeutsche.de 9.12.07
  4. Gesamtflächenbilanz der Stadt Gmunden, 2003, S. 1.
  5. a b c d Gemeindedaten Gmunden (Statistik Austria).
  6. Salzkammergut Rundschau, Nr. 52, 18. Dezember 2006
  7. Gmunden - Unsere Stadt, Folge 199, Jänner 2007
  8. Salzkammergut Rundschau, Nr. 14, 4. April 2007
  9. Stadtgemeinde Gmunden.
  10. Stadtamt Gmunden.
  11. Gmunden – 700 Jahre Stadt, S. 280f., 283, 287f., 297.
  12. Homepage des LKH Gmunden.
  13. Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH.
  14. 125 Jahre Kurstadt Gmunden, S. 42.
  15. 125 Jahre Kurstadt Gmunden, S. 58–63.
  16. Gmunden – 700 Jahre Stadt, S. 237f.
  17. 125 Jahre Kurstadt Gmunden, S. 56.
  18. Gmunden – 700 Jahre Stadt, 1978, S. 230–236.



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