Gockhausen

Gockhausen
Dübendorf
Wappen von Dübendorf
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Uster
BFS-Nr.: 0191Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8600
UN/LOCODE: CH DRF
Koordinaten: (689139 / 250394)47.3983328.619445440Koordinaten: 47° 23′ 54″ N, 8° 37′ 10″ O; CH1903: (689139 / 250394)
Höhe: 440 m ü. M.
Fläche: 13.61 km²
Einwohner: 23'393
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.duebendorf.ch
Karte
Karte von Dübendorf

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Dübendorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Uster des Kantons Zürich in der Schweiz.

Die Gemeinde wurde mit dem Wachstum der Metropolregion Zürich zu einer städtischen Siedlung und nennt sich heute Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

Geteilt von Blau mit einem wachsenden goldenen Einhorn und fünfmal gespalten von Silber und Rot

Das Wappen, am 7. Juni 1926 vom Gemeinderat genehmigt, entspricht dem der ehemaligen Obervogtei Dübendorf. Es geht jedoch nicht auf das Wappen der ritterlichen Herren von Dübelstein zurück, sondern auf das Geschlecht von Dübendorf, das vielleicht mit den Meiern von Dübendorf in Verbindung steht. Auf ihrem Siegel von 1292 ist das Wappen geteilt und zeigt oben ein halbes Einhorn und unten zwei Pfähle. in den späteren Wappendarstellungen erscheint das Einhorn golden auf silbernem oder, was richtiger ist, blauem Grund. Die silbernen Pfähle der unteren Schildhälfte liegen auf rotem Grund. Statt der Belegung mit Pfählen ist in den späteren Wappen die untere Hälfte dreimal, in den Obervogteiwappen sogar fünf- bis sechsmal gespalten von Silber und Rot. Das Wappenbild weist auf die Lehnsherren der Dübendorfer hin: das Einhorn auf die Freiherren von Tengen, die untere Wappenhälfte auf die Freiherren von Regensberg.

Geographie

Die Industriestadt Dübendorf befindet sich auf einer Höhe von 440 m ü. M. und ist Teil der Metropolregion Zürich. Sie liegt an der Glatt, acht Kilometer östlich vom Stadtzentrum von Zürich. Dübendorf grenzt im Westen an die Stadt Zürich, im Norden an Wallisellen, im Osten an Volketswil sowie im Süden an Fällanden.

Die Gemeinde umfasst die Ortsteile Dübendorf, Gfenn, Hermikon und Stettbach im oberen Glattal sowie Gockhausen, Geeren und Dübelstein am Nordhang des Adlisberges.

  • Luftdistanz zum Hauptbahnhof Zürich: 6 Kilometer
  • Luftdistanz zum Bahnhof Stettbach: 2.1 Kilometer
  • Fläche in ha: 1.361
    • davon Landwirtschaft: 38%
    • davon Wald: 19%
    • davon Verkehr: 12%
    • davon Siedlungen: 30%
  • Bauzonen: Total 550.1 ha
    • davon überbaut: 460.3 ha
    • davon nicht überbaut: 89.8 ha

Bevölkerung

Glockengeläut (1870-1968) im Stadtzentrum
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1467 225
1634 553
1710 1031
1850 2018
1900 2544
1950 6750
1970 19'639
1980 20'683
1990 21'106
2000 22'216
2002 22'541
2007 23'176

Wirtschaft und Forschung

Verwaltungssitz der Helsana in Stettbach
REGA-Helikopter des Typs EC 145 vom Stützpunkt Dübendorf

Dübendorf beheimatet die beiden nationalen Forschungsanstalten EMPA und Eawag. Es ist auch Standort des Militärflugplatzes Dübendorf, der gleichzeitig eine Einsatzbasis der REGA und der Heimatflughafen der JU-AIR ist und ab 2008 Standort des Skyguide Terminal Control Center Zürich. Zu den in Dübendorf ansässigen bedeutenden Unternehmen zählen unter anderem die Krankenversicherung Helsana, der Uhrenhersteller Mobatime, die Minimax AG und die SV Group.

Verkehr

  • Motorfahrzeuge: 14'352
  • Personenwagen: 12'157
  • Motorräder: 1'314

Erschliessungsgrad durch den öffentlichen Verkehr (%-Anteil an Bevölkerung):

  • S-Bahn Zürich: 37%
  • Bus (VBZ): 96%
  • S-Bahn und Bus: 96%
  • Durchschnittlicher Weg zur nächsten Haltestelle: 153 Meter

Geschichte

Frühgeschichte

Die ältesten Funde aus der Gemeinde Dübendorf stammen noch aus prähistorischer Zeit. Neben Einzelfunden aus der Stein- und Bronzezeit sind auch Grabstätten bekannt. Alle stammen aus zerstörten Gräbern, von denen heute nur noch die Beigaben zeugen. Sie stammen aus der Zeit um 1400 und 700 v. Chr.

Die frühesten Siedlungsbefunde aus Dübendorf liegen aus dem Bereich der reformierten Kirche vor. Archäologische Grabungen haben gezeigt, dass an dieser Stelle eine römische Ansiedlung, vermutlich ein Landgut bestand. Eine durchgehende Besiedlung der Ortschaft lässt sich jedoch erst ab dem 6. Jahrhundert nachweisen, dies jedoch abermals anhand von Grabfunden. Die Bezeichnung Dübendorf bezieht sich vermutlich auf das lateinische Wort «curtis» (Hofstatt, befestigter Wirtschaftshof) und weist darauf hin, dass hier eine Siedlung vorliegt, die von einer sozial hochgestellten Sippschaft bewohnt wurde.

Bereits im Frühmittelalter bestanden auch Ansiedlungen an der Glatt. So wird Hermikon im Jahre 858 als erste Siedlung in schriftlichen Quellen genannt, 946 ist Dübendorf als «Tuo­bilindorf» erstmals urkundlich bezeugt. Dorf und Kirche waren vermutlich schon im 8. Jahrhundert Eigentum des Klosters Reichenau am Bodensee, das während langer Zeit wichtigster Grund­besitzer in Dübendorf war und auch die Gerichtsherrschaft ausübte. Auf Dübendorfer Gemeindegebiet liegt eine heute vergessene Burgstelle, die vermutlich im 10./11. Jahrhundert errichtete «Schyterburg», die den wichtigen Weg vom «Klösterli» beim Zoo Zürich ins Glattal kontrollierte.

Lazariterkirche

Ein Wahrzeichen von nationaler Bedeutung steht im Gfenn, die «Lazariterkirche», ein Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert. Die Lazariterkirche gehörte einst zu einem Kloster des Lazarus-Ordens, dessen Laienbrüder ein Aussätzigenspital führten. Die Stadt liess sie sorgfältig restaurieren, und seit 1967 dient sie als paritätische Kirche. Gerne benützt wird sie auch für Hochzeiten und Konzerte. Neben der Kirche befindet sich eine Häusergruppe, die 1828 auf den Grundmauern des abgebrannten Konventhauses des Klosters entstand. Zwei dieser Hausteile wurden 1988 von der Stadt restauriert. Die «Klosterstube» und der wiederentdeckte romanische Keller dienen heute als schmucke öffentliche Räume.

Burg Dübelstein

Älteste Darstellung der Waldmannsburg in Gerold Edlibachs Wappenbuch von 1489

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde am Abhang des Adlisbergs die Burg Dübelstein erbaut. Ritter Conrad von Dübelstein war der erste Burgherr, und fortan nannten sich die in Zürich verbürgerten Herren auch nach dieser Burg. 1487 erwarb der berühmte Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann Burg und Vogtei zu Eigentum, nachdem er bereits das Patronatsrecht über Kirche und Zehnten aufgekauft hatte. Nach der Hinrich­tung Wald­manns im Jahre 1489 fielen alle seine Besitzungen an die Stadt Zürich. 1615 ging die Burg Dübelstein in Flammen auf. Der unter Denkmalschutz stehende, der Öffent­lichkeit zugängliche Ruinenhügel mit seinen 1942/43 ausgegrabenen und restaurierten Fundamentresten wurde 1998 zum symbolischen Preis von einem Franken an den Verein Pro Waldmannsburg verkauft.[2]

Stadtentwicklung

Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit und der Bronzezeit, sowie ein römischer Verkehrsweg von Stettbach über Wil und Hermikon nach Uster lassen darauf schliessen, dass Dübendorf schon zu Urzeiten besiedelt war. Trotz dieser früh einsetzenden Wohn­kultur ist die Gemeinde während Jahrhunderten ein ärmliches Ackerbauerndorf geblieben. Ihre Einwohner hatten mit der starken Bevölkerungszunahme im 17. und 18. Jahrhundert, der Zersplitterung ihres Grundbesitzes und äusserst prekären Wohnverhältnissen zu kämpfen. Vor allem während den Franzosenkriegen hatten die Bevölkerung schwer unter der Beset­zung des damaligen Dorfes durch die Franzosen zu leiden, die Zwangseinquartierungen und Kriegshandlungen mit sich brachte.

Der wirtschaftliche Aufschwung setzte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Gründung von mehreren Spinnereien an der Glatt ein. Besonders bedeutungsvoll für die wirtschaftliche Entwicklung war die Eröffnung der Eisenbahnlinie Zürich – Uster 1856 und die Korrektion des Glattlaufs in den Jahren 1850 bis 1895, die im Frühjahr das Hochwasser erfolgreich zurückzuhalten vermochte und ehemaliges Sumpfgebiet in nützliches Landwirtschaftsland und Baugebiet umwandelte.

Gegenwart

Unaufhaltbar wurde der Aufschwung 1910 mit dem Bau des ersten Schweizer Flugplatzes auf dem trocken gelegten Ried zwischen Dübendorf und Wangen, der am 8. Oktober 1910 eröffnet wurde. Dübendorf ist seither weit über die Lan­desgrenzen hinaus bekannt als eigentliche Geburtsstätte der schweizerischen Zivil- und Militäraviatik, was auch im ortsansässigen Fliegermuseum eindrücklich dokumentiert wird. Bis 1948, als der Flughafen Zürich in Kloten in Betrieb genommen wurde, beherbergte Dübendorf den Landesflughafen. Während dieser Zeit schrieben zahlreiche bekannte Flugpioniere Geschichte. Seither wurde in Dübendorf der grösste und bedeutendste Militärflugplatz der Schweiz betrieben. Die in Dübendorf stationierten F/A-18 Hornets sind heute in Meiringen in Betrieb. Als Waffenplatz beher­bergt Dübendorf auch eine Luftwaffen-, Nachrichten- und Übermittlungs-Rekrutenschule.

Nach 1950 wurde auch Dübendorf von der stürmischen Bautätigkeit in der Agglomeration Zürich erfasst. Die Bevölkerungszahl verdoppelte sich von 1957 bis 1970 rasant von 10'000 auf 20'000 Ein­wohner. Seit 1974 ist die Gemeinde politisch eine Stadt.

Freizeit, Kultur und Sport

Dübendorf liegt beidseits der Glatt, die als wertvoller und abwechslungsreicher Naherholungsraum dient. In der weiteren Umgebung lockt die ebene Greifenseelandschaft, und das Zürcher Oberland lädt zu sportlichen Wander-, Rad- und Inline-Touren oder gemütlichen Spazierfahrten ein.

Das Kultur- und Freizeitangebot, das Dübendorf seinen Einwohnern bietet, ist gross und vielfältig. Die grosszügigen Sportanlagen liegen im Grünen: die Kunsteisbahn mit Eis- und Curlinghalle, die Minigolfanlage und das geheizte Freibad (mit 10m-Sprungturm). Auch ein Kleinhallenbad, Tennis- und Fussballplätze sowie Leichtathletikanlagen fehlen nicht. Behörden und über 140 Vereine sorgen für ein vielfältiges, eigenständiges kulturel­les Leben. Im idyllisch an der Glatt gelegenen Mühlegebäude besteht seit 1990 das Kulturzentrum „Obere Mühle“, das sich für kleinere Anlässe mieten lässt, wo aber auch kultu­relle Veranstaltungen organisiert werden.

Im Gebiet des ehemaligen «Städtli», dem heutigen Stadtkern, liegt das Einkaufszentrum Dübendorfs. Vielerlei Läden, Spezialgeschäfte und Grossverteiler sind für ein weitgefächertes und gepflegtes Angebot besorgt. Die Marktgasse strahlt urbanes Ambiente aus, was den Platz für die Dübendorfer zu einem beliebten Begegnungsort macht. Zu diesem «alten» Stadtteil bildet das neue Stadthaus Dübendorf einen spannenden Kon­trast. Das 1997 fertiggestellte, einladende und übersichtliche Gebäude ist von moderner Architektur geprägt. Vor dem Stadthaus trägt ein weiter Platz mit einem attraktiven und vor allem für Kinder reizvollen Wasserspiel seinen Teil zum Stadtbild bei. Das Stadthaus sollte ein Ort werden, der Verbindungen schafft – zwischen alt und neu, Tradition und Moderne und - vor allem - zwischen den Einwohnern und Einwohnerinnen von Dübendorf, eine Funktion, die bei zahlreichen Ereignissen erfüllt wurde und wird.

Politik

Als Exekutive amtet der Stadtrat und an Stelle der Gemeindeversammlung bildet ein Gemeinderat von 40 Mitgliedern die Legislative. Stadtpräsident (Vorsteher der Exekutive) ist Lothar Zjörien von der Demokratischen Partei (DP). Gemeinderatspräsidentin (Vorsteherin der Legislative) ist Valeria Rampone von der Grünliberalen Partei (GLP).

Persönlichkeiten (Auszug)

  • Martin Bäumle (* 1964), Politiker, Atmosphärenwissenschafter, Finanzvorstand
  • Oskar Bider (* 1891; † 1919), Bauer und Flugpionier.
  • Willy Birgel (* 1891, † 1973), deutscher Schauspieler
  • Jürgen Brodwolf (* 1932), Bildhauer und Objektkünstler
  • Alex Eugster (* 1937), Sänger (Trio Eugster), Musikproduzent und Mitbegründer der Eugster Musikproduktionen AG
  • Nina Havel (* 1980), Fernsehmoderatorin und Schauspielerin
  • Anselm Lauber (* 1920; † 1995), Elektroingenieur und Pionier auf dem Gebiet der Akustik und Lärmbekämpfung
  • Enrique Puelma (* 1914; 1991), deutsch-chilenischer Grafiker und Künstler, mit ehemals Wohnsitz in Gockhausen und Atelier in Dübendorf
  • Martin Wegelin (* um 1948), Bauingenieur (EAWAG

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Verein pro Waldmannsburg

Weblinks


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