Goethe- und Schiller-Archiv

Goethe- und Schiller-Archiv
Goethe- und Schiller-Archiv
Gründung 1885
Bibliothekstyp Literaturarchiv
Koordinaten 50° 58′ 59″ N, 11° 20′ 2″ O50.98307222222211.333769444444Koordinaten: 50° 58′ 59″ N, 11° 20′ 2″ O
Ort Weimar
Betreiber Klassik Stiftung Weimar
Website http://www.klassik-stiftung.de/gsa
Gesamtansicht
Innenraum mit Vitrinen
Original-Handschrift von Schillers „Demetrius“ (Erster Akt)

Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar ist das älteste und traditionsreichste Literaturarchiv Deutschlands und wurde im Jahre 1885 zunächst als Goethe-Archiv gegründet. Mit der Vereinigung des Schiller-Nachlasses im Jahre 1889 wurde es zum Goethe- und Schiller-Archiv. Später folgte die Aufnahme von Nachlässen weiterer Gelehrter und Künstler. Damit gehört es zu den wichtigsten Sammlungen der deutschen Literaturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Heute wird das Archiv von der Klassik Stiftung Weimar betreut und zählt seit 2001 offiziell zum UNESCO-Fundus Memory of the World (Weltdokumentenerbe).

Archivbestände

Das Goethe- und Schiller-Archiv besitzt und verwaltet heute über 140 persönliche Archivbestände, hauptsächlich Nachlässe und Familienarchive von Schriftstellern, Gelehrten, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern. Zudem beherbergt das Archiv 11 Bestände institutioneller Herkunft (Vereine, Verlage etc.) sowie eine umfangreiche Autographensammlung, in der ca. 3000 Autoren vertreten sind.

Die Nachlässe stammen unter anderem von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Ludwig Achim von Arnim, Bettina von Arnim, Leopold Schefer, Karl Immermann, Ferdinand Freiligrath, Fritz Reuter, Otto Ludwig, Friedrich Hebbel, Georg Büchner, Gustav Freytag, Karl Ludwig von Knebel, Karl Friedrich Zelter, Gerhard von Keußler, Friedrich Wilhelm Riemer, Johann Heinrich Meyer, Friedrich Justin Bertuch, Franz Liszt und Friedrich Nietzsche.

Zu den wertvollsten Archivstücken des Hauses zählen die Original-Handschriften von Goethes „Faust“ und Schillers „Demetrius“. Des Weiteren betreut das Archiv Bestände des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, der Deutschen Schiller-Stiftung, der Goethe-Gesellschaft und des Insel Verlags Leipzig (bis 1950).

Aufgrund seines Bestandsprofils hat das Archiv den Charakter eines zentralen Archivs der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts.

Archivgebäude

Untergebracht ist das Archiv in einem Gebäude, das im Jahre 1892 kurz nach dem Tod des letzten Goethe-Enkels durch die Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach in Auftrag gegeben wurde. Nach dem Vorbild des Petit Trianon, eines frühklassizistischen Lustschlosses im Park von Versailles, wurde der Archivbau zwischen 1893 und 1896 in einem parkähnlichen Gelände nahe der Ilm nach Entwürfen des Architekten Otto Minckert (1845-1900) errichtet. Als reiner Zweckbau in einer Mischung aus Literaturarchiv und Museum sollte es die unersetzlichen Unikate der großen Dichter und Denker beherbergen. Das Archivgebäude wurde am 28. Juni 1896 feierlich eingeweiht. Es befindet sich in der Hans-Wahl-Straße 4.

Vom Herbst 2009 bis zum Sommer 2012 wird das historische Gebäude für zehn Millionen Euro durch die Klassik Stiftung Weimar erstmals seit der Eröffnung 1896 einer Grundsanierung unterzogen. Geplant sind unter anderem ein unterirdisches Depot, klimatisierte Magazinräume mit neuer Sicherheitstechnik und eine eigene Restaurierungswerkstatt.

Weblinks

 Commons: Goethe- und Schiller Archiv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Goethe- und Schiller-Archiv — Goethe und Schịller Archiv   [ gøːtə ], bedeutendes literaturwissenschaftliches Forschungsinstitut und Sammelstätte von Handschriften und Urkunden zur Geschichte der neueren deutschen Literatur in Weimar. Grundstock ist der handschriftliche… …   Universal-Lexikon

  • Goethe-und-Schiller-Gruft — Die Fürstengruft mit nördlich ausgerichtetem Portikus Eingang Westansicht der Fürstengruft, rechts die angrenzende Grabkapelle D …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe- und Schiller-Denkmal — vor dem ehem. Hoftheater um 1900 Frontansicht des Goethe und Schiller Denkmals (2006) Auf dem Theaterplatz in …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe und Anna Amalia - eine verbotene Liebe — Goethe und Anna Amalia – Eine verbotene Liebe? ist ein 2003 (unter dem Titel: J. W. Goethe und Anna Amalia eine verbotene Liebe) erschienenes Sachbuch von Ettore Ghibellino (* 1969 in Waiblingen), einem in Bayreuth promovierten deutsch… …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe und Anna Amalia – Eine verbotene Liebe — Goethe und Anna Amalia – Eine verbotene Liebe? ist ein 2003 (unter dem Titel: J. W. Goethe und Anna Amalia eine verbotene Liebe) erschienenes Sachbuch von Ettore Ghibellino (* 1969 in Waiblingen), einem in Bayreuth promovierten deutsch… …   Deutsch Wikipedia

  • Schiller-Archiv und -Museum — Das Deutsche Literaturarchiv in Friedrich Schillers Geburtsort Marbach am Neckar wurde am 12. Juli 1955 gegründet. Es ist das größte deutsche Literaturarchiv in freier Trägerschaft. Träger ist die Deutsche Schillergesellschaft e.V. mit 3.659… …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe- und Schillerdenkmal — Goethe und Schiller Denkmal vor dem ehem. Hoftheater um 1900 Frontansicht des Goethe und Schiller Denkmals (2006) Auf dem Theaterplatz in …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe —   [ gøːtə],    1) August von, sachsen weimarischer Kammerherr und Kammerrat, * Weimar 25. 12. 1789, ✝ Rom 27. 10. 1830, Sohn von 5), Vater von 8) und 9); seit 1817 unglücklich verheiratet mit der geistvollen und exzentrischen Ottilie Freiin von… …   Universal-Lexikon

  • Goethe-Museen — Goethe Muse|en   [ gøːtə ], Sammelbezeichnung für museale und wissenschaftliche Einrichtungen zu Goethe: Freies Deutsches Hochstift Frankfurter Goethe Museum; Stiftung Weimarer Klassik, in das u. a. das Goethe Nationalmuseum und das Goethe und… …   Universal-Lexikon

  • Schiller-Ring — Die Deutsche Schillerstiftung von 1859 mit Sitz in Weimar ist die älteste deutsche private Fördereinrichtung für Schriftsteller. Der Schwerpunkt ihres Wirkens liegt seit der Gründung 1855, ihrer Konstituierung 1859 und ihrer Wiedergründung 1995… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”