Goleniow

Goleniow
Goleniów
Wappen von Goleniów
Goleniów (Polen)
DEC
Goleniów
Goleniów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Goleniów
Fläche: 12 km²
Geographische Lage: 53° 33′ N, 14° 49′ O53.5514.8166666666677Koordinaten: 53° 33′ 0″ N, 14° 49′ 0″ O
Höhe: 15 m n.p.m
Einwohner: 22.437 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 72-100 bis 72-102
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGL
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Holz-, Lebensmittel-, Metall-, Bauindustrie, chemische Industrie
Straße: DK3 ŚwinoujścieJakuszyce
DK6 KołbaskowoPruszcz Gdański
DW 113 Święta ↔ Maszewo
Schienenweg: Stettin
Świnoujście/Kołobrzeg
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 32 Schulzenämter
52 Ortschaften
Fläche: 443 km²
Einwohner: 33.700 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Andrzej Wojciechowski
Adresse: Pl. Lotników 1
72-100 Goleniów
Webpräsenz: www.goleniow.pl

Goleniów [gɔˈlɛɲuf] (deutsch Gollnow) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Stadt liegt in Hinterpommern in der Puszcza Goleniowska (Gollnower Heide) am Fluss Ina. Sie gehört zum Einzugsgebiet des 20 Kilometer südlich gelegenen Stettin, und ist mit diesem durch die Landesstraße 3 (droga krajowa 3) verbunden. Bei Goleniów befindet sich der Flughafen Stettin-Goleniów. In Goleniów gabeln sich die Bahnlinien 370/372 (StettinŚwinoujście / Kamień Pomorski) und 375 (StettinKołobrzeg). Die Ostseebäder auf der Insel Wolin und an der westpolnischen Küste sind zwischen 50 und 80 Kilometer entfernt.

Geschichte

Schon im 10. Jahrhundert gab es im Bereich der späteren Stadt Gollnow erste Siedlungen. 1268 verlieh der pommersche Herzog Barnim I. dem bis dahin Vredeheide genannten Ort das Magdeburger Stadtrecht in der von ihm angepassten Stettiner Form. Die Stadt erhielt in Anlehnung an die sie umgebende Golinogheide den Namen Gollnow. Herzog Otto I. änderte 1314 das Stadtrecht in das Lübische Recht um.

Um diese Zeit war Gollnow bereits Mitglied des Hansebundes und erhielt zur Förderung seines Handels 1339 Zollfreiheit für die Flüsse Ihna und Peene. Da die Stadt am Unterlauf der Ihna lag, konnte sie den ganzen Fluss kontrollieren. So musste sich beispielsweise die 20 Kilometer flussaufwärts gelegene Stadt Stargard für viel Geld die freie Durchfahrt erkaufen. Durch diese günstigen Verhältnisse gelangte Gollnow zu beträchtlichem Wohlstand. Die Bedeutung der Stadt fand Bestätigung in dem 1383 verliehenen Münzrecht. Bis in das 18. Jahrhundert hinein waren Getreide-, Holz- und Salzhandel die dominierenden Wirtschaftsfaktoren. Während der schwedischen Herrschaft in den Jahren von 1630 bis 1720 erlebte die Wirtschaft einen erheblichen Niedergang.

Durch den Frieden von Stockholm kam Gollnow 1720 zu Preußen. Mit der Einführung der preußischen Verwaltungsreform nach dem Wiener Kongress von 1815 wurde die Stadt in den Landkreis Naugard eingegliedert. Das Wirtschaftsleben blühte wieder auf, als Gollnow 1882 und 1892 an die Bahnlinien nach Kolberg und Kammin angeschlossen wurde. Dadurch erhöhte sich die Einwohnerzahl von 1850 bis 1890 um 60 % auf 8.000. Das Wirtschaftsleben wurde von Industriebetrieben der Textil- und Papierherstellung und der Holzverarbeitung, insbesondere den 1913 von Willi Laabs gegründeten Möbelhersteller WILAGO,[2] bestimmt.

Bei der Eroberung Gollnows durch die Rote Armee im Frühjahr 1945 wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört. Sie wurde, nachdem die deutsche Bevölkerung zum Teil geflohen war, unter polnische Verwaltung gestellt und 1946 in Goleniów umbenannt. Die verbliebenen Deutschen wurden vertrieben bzw. später ausgesiedelt.

1946 lebten nur 1.700 Menschen in der Stadt, die 1954 Sitz eines Powiats wurde und 1957 bereits wieder 9.000 Einwohner zählte. 1975 verlor Goleniów bei einer Verwaltungsreform den Sitz des Powiats, erhielt ihn aber 1999 wieder. In Anknüpfung an die Tradition als Hansestadt fand 2005 das 1. Hansefestival in Goleniów statt.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Goleniów


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Werner Kollath (1892–1970), deutscher Bakteriologe, Hygieniker und Ernährungswissenschaftler, Pionier der Vollwerternährung
  • Günther Marks (1897–1978), deutscher Kirchenmusiker, Kantor, Pädagoge, Organist und Komponist
  • Erich Spiegel (1919–1984), im Mai 1945 Bürgermeister von Stettin
  • Helga Paris (* 1938), deutsche Fotografin, erstellte alltags- und sozialkritischen Fotografien in der DDR
  • Christof Ziemer (* 1941), lutherischer Theologe und führende Gestalt der Friedensbewegung in der DDR
  • Klaus Michaelis (* 1944), Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Bund

Partnerstädte

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Goleniów gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende Ortsteile:

  • Białuń (Gollnowshagen)
  • Bolechowo (Diedrichsdorf)
  • Borzysławiec (Luisenthal)
  • Budno (Buddenhof)
  • Burowo (Burow)
  • Czarna Łąka (Bergland)
  • Danowo (Jakobsdorf)
  • Glewice (Glewitz)
  • Imno (Immenthal)
  • Kąty (Kattenhof)
  • Kliniska Wielkie (Groß Christinenberg)
  • Komarowo (Karlshof)
  • Krępsko (Hackenwalde)
  • Lubczyna (Lübzin)
  • Łaniewo (Langenhals)
  • Łozienica (Lotznitz)
  • Marszewo (Marsdorf)
  • Miękowo (Münchendorf)
  • Modrzewie (Grünhorst)
  • Mosty (Speck)
  • Niewiadowo (Harmsdorf)
  • Podańsko (Puddenzig)
  • Pucice (Oberhof)
  • Rurzyca (Rörchen)
  • Stawno (Stevenhagen)
  • Święta (Langenberg)
  • Tarnowiec (Neu Lüttkenhagen)
  • Tarnówko (Lüttkenhagen)
  • Wierzchosław (Amalienhof)
  • Załom (Arnimswalde)
  • Żdżary (Eichberg)
  • Żółwia Błoć (Barfußdorf)

Verweise

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S. 157-162.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)
  2. http://www.laabs-gmbh.de/ger/firma2.htm

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Goleniów — Goleniów …   Deutsch Wikipedia

  • Goleniów — Héraldique …   Wikipédia en Français

  • Goleniów — Goleniów, alemán Gollnow, esto una ciudad en Polonia, en Voivodia de Pomerania Occidental. La ciudad forma una aglomeración urbana con las ciudades vecinas de Szczecin, Stargard Szczeciński, Świnoujście, Police, Gryfino y Nowe Warpno. Véase… …   Wikipedia Español

  • Goleniów — Goleniów, alemán Gollnow, esto una ciudad en Polonia, en Voivodia de Pomerania Occidental …   Enciclopedia Universal

  • Goleniów —   [gɔ lɛnjuf], Stadt in Polen, Gollnow …   Universal-Lexikon

  • Goleniów — Infobox Settlement name = Goleniów imagesize = 250px image caption = Medieval defensive walls image shield = POL Goleniów COA 1.svg pushpin pushpin label position = bottom subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 =… …   Wikipedia

  • Goleniow — Original name in latin Goleniw Name in other language Golen ov, Goleniow, Goleniw, Golenjuv, Golenova, Goleova, Gollnow, Golnowo, Glnow SZZ, gorenyufu, Голеньов, Голенюв State code PL Continent/City Europe/Warsaw longitude 53.56392 latitude… …   Cities with a population over 1000 database

  • Goleniów County — Infobox Settlement name = Goleniów County native name = Powiat goleniowski settlement type = County total type = Total image shield = POL powiat goleniowski COA.svg map caption = Location within the voivodeship subdivision type = Country… …   Wikipedia

  • Flughafen Stettin-Goleniow — Flughafen Stettin Goleniów …   Deutsch Wikipedia

  • Port lotniczy Szczecin-Goleniów — Flughafen Stettin Goleniów …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”