Goodeniengewächse

Goodeniengewächse
Goodeniengewächse
Scaevola chamissoniana

Scaevola chamissoniana

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Goodeniengewächse
Wissenschaftlicher Name
Goodeniaceae
R.Br.

Goodeniengewächse oder Griffelbechergewächse (Goodeniaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Asternartigen (Asterales). Die meisten Arten sind in Australien beheimatet. Am bekanntesten ist die Beet- und Balkonpflanze Blaue Fächerblume (Scaevola aemula).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Es sind meist immergrüne, einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, seltener Halbsträucher, Sträucher oder kleine Bäume. Sie wachsen selbständig aufrecht oder seltener kletternd. [1] Nur wenige Arten besitzen Stacheln.

Sie besitzen oft Büschen von zottigen Haaren (Trichome) an ihren Blattachseln [2]. Die meist wechselständig, selten gegenständig oder wirtelig angeordneten Laubblätter sind oft ungestielt. Die einfachen Blattspreiten besitzen glatte, gelappte, gesägte oder gezähnte Blattränder [2]. Nebenblätter fehlen immer. [1]

Zygomorphe Blüte von Goodenia macmillanii.
Steinfrüchte von Scaevola plumieri.

Blütenstände, Blüten und Bestäubungsmechanismus

Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder zu mehreren bis vielen in zymösen, traubigen, schirmtraubigen, ährigen, kopfigen (Brunonia australis) oder scheindoldigen Blütenständen.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph oder selten fast radiärsymmetrisch und meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die meist fünf, selten drei meist relativ kleinen Kelchblätter sind frei oder verwachsen. Die Farben der Kronblätter reichen von weiß bis gelb und von rosa- über malvenfarben bis bräunlich-rot sowie blau. [2] Die fünf Kronblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die Kronröhre öffnet sich, außer bei Scaevola und Selliera, auf der Blütenunterseite [2]. Die Krone ist mehr oder weniger zweilippig [2] oder einlippig [1] (beispielsweise Scaevola). Die fünf Kronlappen sind zweiteilig oder oft dreizähnig ausgerandet. Oft umhüllen „Öhrchen“ der Kronblätter die Staubblätter [2].

Es ist nur ein Kreis mit fünf freien oder verwachsenen Staubblättern vorhanden und können mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die sich mit einem Längsschlitz öffnenden Staubbeutel sind frei oder um den Griffel herum verwachsen [2]. Der Pollen fällt in die Staubbeutelröhre bevor der Griffel empor wächst [2]. Zwei Fruchtblätter sind zu einem meist unter- bis halbunterständigen oder selten oberständigen (Velleia), mehr oder weniger zweikammerigen, scheinbar einkammerigen, oder selten vierkammerigen (Scaevola porocarya) Fruchtknoten verwachsen [1]. Der Fruchtknoten enthält ein bis einige anatrope Samenanlagen in zentralwinkelständiger oder basaler Plazentation [1].

Es findet sekundäre Pollenpräsentation in einem Pollenbecher statt, wobei der Pollen der obligat proterandrischen Blüten noch vor der Öffnung der Blüte in den Pollenbecher abgeladen wird. Der Griffel schiebt mit einem becherförmigen Häutchen unterhalb der Narbe den Pollen aus dem Pollenbecher heraus, bevor es zur weiblichen Blühphase mit der Öffnung der kleinen Narbe kommt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, die den Pollen vom Griffel aus übertragen bekommen - „abbürsten“ [1].

Früchte und Samen

Die Früchte besitzen oft einen haltbaren Kelch; es sind meist Kapselfrüchte (beispielsweise Goodenia), seltener Steinfrüchte (beispielsweise Scaevola), oder kleine Nussfrüchte [1]. Die meist flachen Samen können geflügelt oder ungeflügelt sein. Die Samen enthalten viel Endosperm und einen geraden Embryo [1].

Dampiera linearis
Goodenia ovata
Habitus und Blüten von Lechenaultia linarioides.
Velleia paradoxa

Systematik und Verbreitung

Die Familie Goodeniaceae wurde 1810 durch Robert Brown in Prodromus Florae Novae Hollandiae, S. 573 mit der Schreibweise „Goodenoviae“ [3] aufgestellt. Typusgattung ist Goodenia Sm.. [4] Synonyme für Goodeniaceae R.Br. sind Scaevolaceae Lindl. und Brunoniaceae R.Br..

Die Heimat der meisten Arten ist Australien (alle Gattungen) und Malaysia. Einige Arten haben ihre Areale in Südamerika, Afrika, auf den Karibischen Inseln, Neuseeland und Südostasien.

Es gibt etwa zwölf Gattungen [5] mit etwa 300 bis 440 Arten in der Familie der Goodeniengewächse (Goodeniaceae):

  • Anthotium R.Br.: Mit drei bis vier Arten im südwestlichen Australien.
  • Brunonia Sm.: Mit der einzigen Art:
    • Brunonia australis Sm. ex R.Br.: Sie ist in Australien weit verbreitet.
  • Coopernookia Carolin: Mit etwa sechs Arten im südlichen Australien.
  • Dampiera R.Br.: Mit etwa 65 bis 66 Arten in ganz Australien.
  • Diaspasis R.Br.: Mit der einzigen Art:
    • Diaspasis filifolia R.Br.: Sie ist im südwestlichen Australien beheimatet.
  • Goodenien (Goodenia Sm.): Mit etwa 170 bis 180 Arten in Ost- und Südostasien (Neuguinea, Indonesinen und Philippen) sowie Australien. Nur eine Art kommt nicht in Australien vor.
  • Lechenaultia R.Br. (Syn.: Leschenaultia DC.): Mit etwa 21 Arten, die alle in Australien vorkommen, nur eine Art reicht auch bis Neuguinea.
  • Pentaptilon E.Pritz.: Mit der einzigen Art:
  • Fächerblumen (Scaevola L.): Mit etwa 80 bis 130 Arten pantropisch, mehr in subtropischen Gebieten der Südhalbkugel, aber hauptsächlich in Australien (etwa 71 Arten), einigen Arten gibt es in der Karibik.
  • Selliera Cav.: Mit nur zwei Arten: Selliera radicans besitzt ein disjunktes Areal in Chile, Neuseeland, Tasmanien, Victoria, Western Australia und South Australia. Selliera microphylla Colenso ist ein Endemit im „Central Volcanic Plateau“ und angrenzenden Bergen auf der neuseeländischen Nordinsel.
  • Velleia Sm.: Mit etwa 21 Arten, die alle in Australien vorkommen, nur eine Art reicht auch bis Neuguinea.
  • Verreauxia Benth.: Mit drei Arten im südwestlichen Australien.

Illustrationen

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Deyuan Hong & Dianella G. Howarth: Goodeniaceae. In: Flora of China Editorial Committee: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae. Volume 19, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 28. Februar 2011, ISBN 978-1-935641-04-9, S. 568-569 (Online-Text ist mit dem gedruckten Werk identisch, „Goodeniaceae - Online“).
  2. a b c d e f g h Familie Goodeniaceae in der New South Wales Flora Online.
  3. Erstbeschreibung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  4. Eintrag bei Tropicos. zuletzt eingesehen am 18. Juni 2011
  5. Eintrag bei GRIN. zuletzt eingesehen am 18. Juni 2011

Weblinks

 Commons: Goodeniengewächse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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