Gosausee

Gosausee

Die Gosausseen sind drei zum Salzkammergut gehörende Seen im Gosautal in Oberösterreich, Österreich.

Vorderer Gosausee
Vorderer Gosausee mit Dachstein 2006
Vorderer Gosausee mit Dachstein 2006
Geographische Lage: Gosau, Oberösterreich; Dachsteinmassiv, Salzkammergut
Zuflüsse: unterirdisch
Abflüsse: unterirdisch zum Gosaubach, Hallstätter See, Traun
Orte am Ufer: Vordergosaualm
Daten
Koordinaten 47° 32′ 10″ N, 13° 30′ 40″ O47.53611111111113.511111111111931
Vorderer Gosausee (Österreich)
DEC
Vorderer Gosausee
Höhe über Meeresspiegel 931 m ü. A.
Fläche 0,52 km²dep1
Seelänge 1,8 km
Seebreite 500 m
Maximale Tiefe 82 mdep1
Besonderheiten endorheisches Gewässer
  • Vorderer Gosausee
  • Gosaulacke
  • Hinterer Gosausee

Vorderer und Hinterer Gosausee haben praktisch keine Verbindung zueinander. Beide Seen werden hauptsächlich durch Quellen, die von den Gletschern des Dachsteins kommen, unterhalb der Wasseroberfläche gespeist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Landschaft

Vorderer Gosausee mit Dachstein um 1900

Die Gosauseen liegen in einem schmalen V- oder Kerbtal nordöstlich des Gebirgsstocks des Gosaukamms, der mit Gipfeln wie Donnerkogel, Däumling oder Bischofsmütze zahlreiche Klettergipfel aufweist. Im Südosten erhebt sich das Dachsteinmassiv, von dessen Gletschern die Seen hauptsächlich gespeist werden.

Das markante Tal ist ein Grabenbruch, der sich bis zum Reisgang am Hochkesselkopf zieht und die Grenze zwischen dem Sedimentkalk des Dachsteins und dem Riffkalk des Gosaukamms markiert. Es ist hauptsächlich bewaldet, nur an den Seen befinden sich einige Almwiesen, großteils aber fallen die Ufer recht steil ins Wasser ab.

Alle drei Seen sind Naturschutzgebiet.

Der Vordere Gosausee

Der vordere Gosausee ist ein natürlicher Bergsee, der ein Gletscherrückzugsee der letzten Eiszeit ist. Er wird von unterirdischen Quellen im hinteren Seebereich gespeist. Auch die Abflüsse erfolgen unterirdisch zu den Brunnbächen in der Gosau. Der See wurde aber für eine optimale Ausnutzung zur Energiegewinnung 1910 um etwa 12 m zusätzlich aufgestaut, und das Wasser teilweise zum Gosaukraftwerk am Ende des Gosautals eingespeist. Der See ist bei Tauchern wegen seines klaren Wassers sehr beliebt.

Im See sind mehrere Fischarten vorhanden, die Pfrille (Elritze) war heimisch, Regenbogenforelle, Barsch, Hecht sind eingesetzt. Ein weiterer heimischer Fisch war der Schwarzreiter, ein kleiner Edelfisch, der vor 50 Jahren ausgestorben ist.[1]

Am Seeanfang, der noch über die Straße von Gosau aus zugänglich ist, befindet sich mit der Gosaukammbahn zur Gablonzer Hütte ein Einstiegspunkt zum Skigebiet Dachstein-West.

Die Gosaulacke

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Gosaulacke
Zuflüsse: unterirdisch, bei Hochwasser Überlauf aus dem hinteren Gosausee
Abflüsse: keiner, bei Hochwasser Überlauf zum vorderen Gosausee
Daten
Koordinaten 47° 31′ 20″ N, 13° 32′ 0″ O47.52222222222213.533333333333969
Höhe über Meeresspiegel 969 m ü. A.
Fläche 0,1 km²dep1
Seelänge 600 m
Seebreite 200 m
Besonderheiten episodisches Gewässer

Die Gosaulacke ist ein Kleingewässer von minderer Tiefe. Sie ist ein episodisches Gewässer, das keinen dauernden Zufluss hat, sondern nur bei Schneeschmelze oder nach schweren Regenfällen durch den überlaufenden hinteren Gosausee gefüllt wird, und dann in den vorderen See überläuft. In Trockenperioden verschwindet der See. Die Wasserqualität schwankt zwischen exzellent klarem und Trübwasser.

Der Hintere Gosausee

Hinterer Gosausee

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Hinterer Gosausee
Zuflüsse: unterirdisch
Abflüsse: unterirdisch ca. 6 km zum Mühlbach in den Hallstättersee, nur bei Hochwasser Überlauf zum vorderen Gosausee
Daten
Koordinaten 47° 30′ 30″ N, 13° 33′ 20″ O47.50833333333313.5555555555561154
Höhe über Meeresspiegel 1.154 m ü. A.
Fläche 0,31 km²dep1
Seelänge 800 m
Seebreite 600 m
Maximale Tiefe 36 mdep1
Besonderheiten endorheisches Gewässer

Der hintere Gosausee fließt großteils über ein Höhlensystem in den Waldbachursprung, die Riesenquelle des Waldbachs in den Hallstätter See und zu Quellen im Gosautal weit unterhalb des vorderen Sees ab.[2] Nur bei Hochwasser bzw. bei der Schneeschmelze im Frühling wird ein Bachbett als Überlauf aktiv und füllt neben der Karst-Riesenquelle Launigg u. a. die Gosaulacke auf.

Wanderwege

Weblinks

Einzelnachweise

  1. hallstatt.net
  2. Andreas Scheidleder, et al.: Pilotprojekt „Karstwasser Dachstein“. Band 2: Karsthydrologie und Kontaminationsrisiko von Quellen. Monographien, Band 108. Umweltbundesamt, Wien 1998. ISBN:3-85457-456-8 PDF, S. 10 (3,2 MB)

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