Grafschaft Calvelage

Grafschaft Calvelage

Die Grafschaft Calvelage bestand unter diesem Namen Ende des 11. und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Raum Vechta. Erste namentliche Erwähnungen der Grafschaft Calvelage finden sich um 1070.

Als die Grafen von Calvelage, die um Vechta und Bersenbrück begütert waren, um 1100 Gebiete im Teutoburger Wald nordwestlich von Halle erworben und die Burg Ravensberg errichtet hatten, verlegten sie um 1140 ihren Hauptsitz auf die neue Burg und nannten sich fortan Grafen von Ravensberg. Das Gebiet der Grafschaft ging im Jahr 1252 durch Verkauf an das Bistum Münster über.[1]

Namensherkunft

Der Name Calvelage (Kalvelage) wird verschieden gedeutet, geht aber sicher von den Chauken aus. Die Wurzeln der ersten beiden Silben „Calve“ werden wohl in der verlorengegangenen sächsisch-chaukischen Sprache zu suchen sein. Die Endsilbe „lage“ findet man vielerorts in Dorf- und Eigennamen (Dinklage, Elmelage) und wird als „nasse, seichte Stelle“ oder „feuchte Niederung“ gedeutet. Dies würde auch „auf der Lage“ zutreffen, wo der ursprüngliche Wohnplatz der Calveslager Bauern zu suchen ist, da diese Gemarkung in unmittelbarer Nähe des anmoorigen Fladders liegt. Auch eine Sage befasst sich mit der Namensdeutung („Reinkes Wanderungen“, Seite 98): „Spredaer und Calveslager hatten wegen der Kälberdrift Grenzstreitigkeiten und erschlugen dabei ein Kalb. Daher soll der Name 'Kalwsschloage' kommen.“

Das Gut (Hof) Kalvelage in der Lohner Bauernschaft Brockdorf war der Ausgangspunkt der Grafschaft Kalvelage, dieser Familienzweig besteht bis heute weiter.

Grafen von Calvelage

Einzelnachweise

  1. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München. 1988. S. 737f. (Artikel „Vechta“)

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