Alfa Romeo (Motorsport)

Alfa Romeo (Motorsport)
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Das Logo von Alfa Romeo

Der italienische Autobauer Alfa Romeo hat Renngeschichte geschrieben. Außergewöhnliche Leistungen und zahlreiche Erfolge prägen die lange Geschichte dieses Engagements.

Inhaltsverzeichnis

Formel 1

Eddie Cheever im Alfa Romeo 184T 1984 in Dallas
Hauptartikel Alfa Romeo (Formel 1)

Alfa Romeo war von Anfang an in der Formel 1 aktiv. Das Team war sehr erfolgreich und gewann 1950 mit Giuseppe Farina und 1951 mit Juan Manuel Fangio die Weltmeisterschaft. Aus finanziellen Gründen zog sich Alfa Romeo jedoch nach dem Ende der Saison 1951 wieder von der Formel 1 zurück.

Ab 1979 engagierte sich Alfa Romeo wieder im Formel-1-Sport. Trotz einer stolzen Liste an bekannten Fahrern (Patrick Depailler, Andrea de Cesaris, Riccardo Patrese, Eddie Cheever und Mario Andretti) und guter Platzierungen blieb jedoch der große Erfolg aus. Ab 1983 wurde die Dominanz der Turbo-Motoren zu offensichtlich, so dass sich Alfa Romeo 1985 wieder aus der Formel 1 zurückzog.

Andere Rennserien

Vorkriegszeit

Der erste Rennwagen der Marke Alfa war 1913 - drei Jahre nach Firmengründung - der 40-60 HP mit einer Sechsliter-Vierzylindermaschine. Alfa Romeo eroberte sich schnell einen guten Namen im Motorsport, und der gewonnene Ruhm strahlte auf die Marke Alfa ab. 1925 gewann Alfa Romeo mit dem Typ P2 und Conte Brilli Peri am Steuer erstmals die Grand-Prix-Weltmeisterschaft. Entwickelt wurde der Wagen von dem talentierten Ingenieur Vittorio Jano.

In den 1930er Jahren sammelten die P3, 6C und 8C zahlreiche Rekorde auf den bekannten Rennplätzen in Europa. Die Targa Florio wurde in den 30ern sechsmal in Serie gewonnen. Die Mille Miglia gewann im Zeitraum von 1928 bis 1938 mit einer Ausnahme stets Alfa Romeo. In Le Mans eroberte der 8C 2300 viermal in Serie den Gesamtsieg. So wurde 1933 in Le Mans eine schnellste Runde mit 146,4 km/h gestoppt. Bekannte und erfolgreiche Fahrer waren Tazio Nuvolari, Rudolf Caracciola, René Dreyfus, Raymond Sommer, Antonio Ascari. Auch Enzo Ferrari war bis zur Gründung seiner eigenen Scuderia Ferrari im Jahr 1929 Werksrennfahrer bei Alfa Romeo. Danach fuhr die Scuderia Ferrari bis zum Zweiten Weltkrieg unverändert nur auf Alfa Romeo.

1950er bis 1970er Jahre

Alfa Romeo Giulietta 1300 SZ (Sprint Zagato)
Alfa Romeo Tipo 33/2 beim Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1967

Für den Tourenwagensport entwickelte Alfa Romeo danach die Disco Volante, auf Deutsch: fliegende Untertasse. Der Wagen erregte aufgrund seiner ungewöhnlichen Form großes Aufsehen, allerdings blieben die sportlichen Meriten weitgehend aus.

Nachdem Kunden von Alfa Romeo in den Fünfzigerjahren erfolgreich an Gran-Tourismo-Rennen mit dem 1300 ccm Giulietta Sprint Veloce (90 PS) und Sprint Zagato (an die 100 PS) teilnahmen, setzte anfang der Sechzigerjahre Alfa Romeo verstärkt auf den Tourenwagen- und GT-Sport und zwar zunächst mit der nur einhundertmal gebauten Giulia TZ. Zu diesem Zweck wurde unter dem Namen Autodelta eine eigene Abteilung zur Entwicklung von Fahrzeugen für den Motorsport gegründet. Der Wagen sieht nicht nur schnell aus, dank der 112 PS aus der 1,6-Liter-Maschine und des Gitterrohrrahmens bei 660 kg Leergewicht ist er es auch. Jedoch passierten immer wieder Ausfälle, sonst wäre die Geschichte der Gesamtsiege dieses Fahrzeugs noch eindrucksvoller geraten.

Danach wurde es besser. Alfa Romeo konzentrierte sich ab 1965 vor allem auf den legendären Alfa Romeo GTA, (GTA = Gran Turismo Allegeritta), welcher zwecks Gewichtsoptimierung überwiegend aus Aluminium gefertigt wurde. In den 60 und 70er Jahren erzielte Alfa Romeo mit dem GTA zwei Dutzend Championate, davon allein sieben Europameistertitel bei den Renntourenwagen, sowie zahlreiche sonstige Tourenwagensiege. Vor allem in der Klasse bis 1,3 Liter dominierte ab 1968 der GTA Junior über knapp ein Jahrzehnt souverän die gesamte Szene.

1967 erschien erstmals der Alfa Romeo Tipo 33. Es war ein nur für den Rennsport entwickelter Wagen mit Gitterohrrahmen und Mittelmotor. Mit der Zeit entstanden mehrere Varianten: V8 mit 2,0, 2,5 sowie 3,0 Liter Hubraum und später auch ein Dreiliter-V12. Der Tipo 33 war vor allem auf Langstreckenrennen wie der Targa Florio, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans und bei den 1000km Nürburgring erfolgreich. Trotz starker Konkurrenz konnten in den folgenden zehn Jahren zahlreiche Siege und zweimal sogar die Sportwagen- und Marken-Weltmeisterschaft (1975 und 1977) erzielt werden.

Mit dem Alfasud begannen 1975 die beim Publikum beliebten Markenpokalrennen. Auch Gerhard Berger hat beim Alfasud-Pokal seine ersten großen Erfolge erzielt.

1980er und 1990er Jahre

Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Alfa Romeo seit Mitte der 80er Jahre auch Motoren für die Champ-Car-Serie (damals noch als PPG IndyCar World Series bezeichnet) hergestellt hat, welche zwar bei weitem nicht so erfolgreich waren wie die bei Cosworth oder Ilmor gebauten Triebwerke, jedoch auch von Prominenz wie beispielsweise Al Unser sr. eingesetzt wurden.

Die Alfetta GTV 6 war in den 1980er Jahren bei den Tourenwagenrennen sehr erfolgreich. Von 1982 bis 1985 erzielte sie vier EM-Titel in Folge.

Nachfolger war der Alfa 155, der sich zum erfolgreichen Renntourenwagen der 90er Jahre entwickelte. Die ersten Lorbeeren verdiente sich der technisch am erfolgreichen Rallye-Boliden Lancia Delta Integrale angelehnte 155 GTA mit Allradantrieb in der italienischen Tourenwagen-Szene im Jahr 1992. Alessandro Nannini und Nicola Larini gewannen das Championat auf Anhieb. Im folgenden Jahr machte der turbogeladene Vierzylinder dem traditionellen Alfa-V6 Platz. Damit gewann Alfa Romeo 1993 die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Bis zum Ende der populären und heiß umkämpften Rennserie 1996 sammelten die Alfas in der DTM und ITC zahlreiche Siege. Aber auch in den zahlreichen europäischen Superturismo-Championaten erwies sich der nach Klasse-2-Reglement aufgebaute 155 als Siegertyp, so unter anderem in der italienischen Meisterschaft und der BTCC.

Nach dem Ende der DTM beziehungsweise der ITC 1996 fuhr Alfa im Super Tourenwagen Cup (STW). Ab 1998 startete der Alfa Romeo 156, der den 155 ablöste, in der Super-Tourenwagen-Serie (Supertourismo in Italien) und gewann dort 1998 und 1999 die Meisterschaft.

2000 bis heute

WTCC-Rennen 2006 in Curitiba/Brasilien

Ab 2000 wurde dann mit dem Alfa 156 im Europäischer SuperTourenwagenCup (STC) gestartet, welche Alfa Romeo 2000 und 2001 gewann. 2002 war dann der Auftakt zur Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC). Auch diese hochrangige Tourenwagenserie gewann Alfa Romeo mit einem 156 GTA gleich zweimal in Folge 2002 und 2003. Gabriele Tarquini löste dabei den langjährigen Tourenwagensieger Fabrizio Giovanardi ab.

Ab der Saison 2002 wurde der Alfa 147 in Markenpokalrennen eingesetzt. Alle Fahrzeuge verfügten über einen Vierzylinder-Dieselmotor mit 1,9 Litern Hubraum und Common-Rail-Direkteinspritzung. Motor und Getriebe waren verplombt. Unter technisch gleichen Bedingungen konnten junge Fahrer zur Freude der Zuschauer ihr fahrerisches Talent beweisen. 2004 wurde der Alfa 147 Cup zum letzten Mal durchgeführt.

2006 und 2007 beteiligte sich Alfa Romeo, allerdings ohne Werksunterstützung, an der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC).

Quadrifoglio

Als Alfa Romeo 1923 mit einem RL die Targa Florio erstmals gewann, hatte der Fahrer Ugo Sivocci zuvor auf die Motorhaube ein grünes vierblättriges Kleeblatt auf weißem Dreieck als Glücksbringer gemalt. Fortan war das quadrifoglio verde ein Markenzeichen für die im Rennsport eingesetzten Fahrzeuge der Marke Alfa Romeo. Der frühere Werksrennstall Corse sowie die Rennwagenabteilung Autodelta übernahmen das Kleeblatt als Glückssymbol. Bei einigen Modellen von Alfa Romeo wurde die Bezeichnung Quadrifoglio auch für sportliche Modellvarianten benutzt. Der Kleeblatt-Aufkleber ist auch heute noch ein beliebter Schmuck bei sportlich ambitionierten Alfa-Fahrern.

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