Graustein

Graustein
Graustein
Syjk
Stadt Spremberg
Koordinaten: 51° 35′ N, 14° 28′ O51.57514.472222222222Koordinaten: 51° 34′ 30″ N, 14° 28′ 20″ O
Einwohner: 356 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 31. Dez. 2002
Postleitzahl: 03130
Vorwahl: 03563

Graustein, niedersorbisch Syjk, ist ein Ortsteil der brandenburgischen Stadt Spremberg im Landkreis Spree-Neiße im Süden der Niederlausitz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Muskauer Straße (B 156)

Graustein liegt 7 Kilometer östlich der Stadt Spremberg an der Bundesstraße 156 und etwa 15 Kilometer nordwestlich von Weißwasser. Rund 15 Kilometer nördlich verläuft die Autobahn 15.

Umgebende Ortschaften sind Türkendorf und Bloischdorf im Norden, Schönheide im Osten, sowie die sächsische Gemeinde Schleife im Südosten.

Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten

Die Kirche inmitten der Dorfaue besitzt einen schiefergedeckten Turm mit vergoldeter Wetterfahne. Außerdem existieren ein Tierheim, eine Gastwirtschaft und eine Schneiderei. Zwei kleine Teiche samt Spielplatz und einer mächtigen alten Sommerlinde in der parkähnlichen Anlage rund um die Kirche runden die Einrichtungen ab.

Das Gebäude der Alten Schule bildet heute das Gemeindezentrum. Ein Dorflehrpfad mit 14 Stationen beschreibt Örtlichkeiten und Historisches, wie die sogenannte Zuckerstraße, ein mittelalterlicher Handelsweg nach dem nahen Böhmen, die einst durch Graustein führte.

Ortsname

Frühe urkundlich belegte Formen des Ortsnamens sind Grawynsteyn (1421), (zum) Grefenstein (1446), Grauenstein (1495) und (zum) Grauenstein (1527). Der Name bezeichnet eine Siedlung an oder auf grauem, steinigen Gelände[1], sehr wahrscheinlich ist damit der große graue Stein auf dem Dorfanger in unmittelbarer Nähe der Kirche gemeint. Der Sage nach wollte der Teufel diesen Stein gegen die Kirche schleudern, erschrak jedoch ob des Geläuts der Kirchenglocken und ließ den Stein auf sich fallen, wodurch er unter ihm begraben wurde und bis heute unter ihm liegen soll. Tatsächlich ist der Stein jedoch, wie viele Findlinge in dieser Gegend, das Überbleibsel einer Endmoräne der letzten Eiszeit.

Der sorbische Name wurde 1761 als Szuͤwik und 1843 als Sywik sowie Syjk urkundlich überliefert. Nach Körner entspricht die niedersorbische Namensform der deutschen. Sie leitet sich vom altsorbischen sivy ‘aschgrau, blaugrau’ ab und verfügt über das Deminutivsuffix -k.[1]

Persönlichkeiten

Der gebürtige Spremberger Erwin Strittmatter wurde 1919 in Graustein eingeschult. Im ehemaligen Klassenraum befindet sich heute ein kleines Museum, das zwei ständige Ausstellungen offeriert:

  • Strittmatter und Graustein sowie
  • Schule zu Strittmatters Zeit.

Fußnoten

  1. a b Siegfried Körner: Ortsnamenbuch der Niederlausitz – Studien zur Toponymie der Kreise Beeskow, Calau, Cottbus, Eisenhüttenstadt, Finsterwalde, Forst, Guben, Lübben, Luckau und Spremberg. In: Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte. 36, Akademie-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-05-000836-9, S. 159.

Weblinks


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