Alfred Arnold Cocozza

Alfred Arnold Cocozza

Mario Lanza (* 31. Januar 1921 in Philadelphia, Pennsylvania; † 7. Oktober 1959 in Rom, Italien; eigentlich Alfred Arnold Cocozza) war ein US-amerikanischer Tenor und Schauspieler.

Lanza galt dank seiner Hollywood-Filme in den 1950er-Jahren als der bekannteste Opernsänger der Welt.

Leben und Karriere

Freddie Cocozza war das Kind italienischer Einwanderer. Seine Mutter Maria, nach deren Geburtsnamen er später seinen Künstlernamen wählte, war eine Opernliebhaberin. Er wuchs mit den Schallplattenaufnahmen Enrico Carusos auf, in dessen Todesjahr er geboren worden war und der ihm zum großen Vorbild wurde. In der Schule ohne Ehrgeiz, trainierte der junge Freddie Cocozza seine Stimme in regelmäßigen Unterrichtsstunden eifrig. Einige Monate vor seinem Abschluss flog er von der Schule. Nach einigen Jahren als Aushilfe im Gemüseladen seines Großvaters wurde seine stimmliche Begabung entdeckt, und er bekam ein Stipendium am Musikcenter von Tanglewood. Dort gab er 1942 sein Debüt als Fenton in Die lustigen Weiber von Windsor.

Durch den folgenden Militärdienst, in dem er vornehmlich als Sänger eingesetzt wurde, kam es nicht zu einer Opernkarriere. Eine Zeitlang tourte Lanza mit dem kanadischen Bassbariton George London und der Sopranistin und späteren Gesangspädagogin Frances Yeend (* 1918) durch Clubs, wobei das „Belcanto Trio“ in erster Linie populäre Unterhaltungsmusik und Stücke aus Musicals zur Darbietung brachte. Im Gegensatz zu seinen beiden Partnern, die bald darauf langjährige und erfolgreiche Sängerkarrieren antraten, gelang Lanza der Sprung auf die Bühne nicht. Lediglich 1948 trat er zweimal in New Orleans als Pinkerton in der Oper Madame Butterfly auf. Es blieben seine einzigen Auftritte auf einer regulären Opernbühne. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits einen Vertrag mit Hollywood.

Das Publikum zeigte sich von Lanzas stimmlichen Qualitäten und seiner äußeren Erscheinung begeistert. Auch die Kritik lobte sein Talent, die Schönheit seiner lyrischen Tenorstimme und nicht zuletzt seine perfekte Diktion, monierte jedoch seine noch nicht ausreichende stimmliche Schulung.

Der Chef von MGM, Louis B. Mayer, nahm Lanza unter seine Fittiche und produzierte mit ihm Filme und Schallplatten. Die ersten Streifen mit Lanza, vor allem die fiktionale Filmbiografie Der große Caruso von 1951 waren große Erfolge. Ebenso wie später bei Elvis Presley - dessen zweimalige Filmpartnerin in den 1950er Jahren, Dolores Hart, übrigens eine Nichte von Lanza war - waren es eher Filme mit trivialer Handlung, wo mehr die Gesangseinlagen des Hauptdarstellers die Hauptattraktion ausmachten. So schaffte er es als klassischer Tenor auf die Titelseite von Time und wurde noch vor Presley zu einem vergleichbaren Popidol. Lanza war der erste Opernsänger, dem es gelang, mit Goldenen Schallplatten sowohl für seine klassischen wie für seine Alben mit populärer Musik ausgezeichnet zu werden.

Mit dem Erfolg sah sich der Sänger zunehmend Angriffen der Fachkritik ausgesetzt und hatte darüber hinaus mit Problemen der Selbstdisziplin zu kämpfen. Extreme Stimmungsschwankungen machten ihn unter Kollegen gefürchtet, vor großen Auftritten musste sich Lanza zudem immer wieder rigiden Abmagerungskuren unterziehen. Er wurde Alkoholiker und konsumierte verstärkt Tabletten. Dazu blieb der Erfolg allmählich aus, und seine Karriere in den USA geriet ins Stocken.

Lanza wich nach Italien aus und landete dort Ende der 1950er-Jahre noch einmal einige Filmerfolge. 1959 verstarb der erst 38-Jährige in einer römischen Klinik. Als offizielle Todesursache wurde ein Herzinfarkt angegeben.

Lanza war seit 1945 mit Betty Hicks, der Schwester eines Armeekameraden, verheiratet und hinterließ vier Kinder, Colleen, Elisa, Damon und Marc. Lanzas Ehefrau Betty starb 1960 unter dem Einfluss von Tabletten und Alkohol. Lanzas Tochter Colleen, die als einziges seiner Kinder auch eine Karriere als Sängerin eingeschlagen hatte, verstarb 1997 nach einem Autounfall. Sein jüngster Sohn Marc erlag 1991 im Alter von 37 Jahren ebenfalls einem Herzinfarkt.

Lanza wurde auf dem Friedhof „Holy Cross Cemetery“ in Culver City, Kalifornien begraben.

Filme

Seinen ersten Filmauftritt hatte Lanza bereits 1944 als Mitglied eines Chors in dem Film Winged Victory. Zwischen 1949 und 1959 wirkte er dann als Darsteller in sieben Spielfilmen mit:

  • 1949: - Ein Kuß nach Mitternacht (That midnight kiss)
  • 1950: - Der Fischer von Louisiana (The toast of New Orleans)
  • 1951: - Der große Caruso (The great caruso)
  • 1952: - Mein Herz singt nur für dich (Because you're mine)
  • 1956: - Serenade (Serenade)
  • 1958: - Arrivederci Roma (Seven hills of rome)
  • 1959: - Der Sänger von Capri/Alternativ: Serenade einer großen Liebe (For the first time)

Lanzas Stimme in den deutschen Synchronfassungen war in den meisten Filmen der Schauspieler Axel Monjé.

In dem Film Alt Heidelberg (The student prince) sollte Lanza die Hauptrolle spielen, wurde dann aber wegen Differenzen mit dem Regisseur Curtis Bernhardt als Darsteller durch Edmund Purdom ersetzt, steuerte aber für Purdoms Gesangsszenen seine Stimme bei. Kurioserweise wurde aber auch Bernhardt abgelöst, und zwar durch Richard Thorpe, mit dem Lanza vorher in Der große Caruso erfolgreich zusammengearbeitet hatte.

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