Groß Schwansfeld

Groß Schwansfeld
Łabędnik
Łabędnik führt kein Wappen
Łabędnik (Polen)
DEC
Łabędnik
Łabędnik
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Bartoszyce
Gmina: Bartoszyce
Geographische Lage: 54° 11′ N, 20° 58′ O54.18444444444420.9688888888897Koordinaten: 54° 11′ 4″ N, 20° 58′ 8″ O
Postleitzahl: 11-213
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA

Łabędnik [waˈbɛndɲik] (bis 1945 Groß Schwansfeld) ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Teil der Gemeinde Bartoszyce im gleichnamigen Powiat Bartoszycki.

Geschichte

Schloss in Łabędnik

Das Dorf wurde 1363 gegründet. In den Jahren 16941945 befanden sich die Ländereien von Groß Schwansfeld im Besitz des Geschlechts von der Groeben. Der erste Besitzer aus dieser Familie, Friedrich von der Groeben, diente in der brandenburgischen und in der polnischen Armee. Er war polnischer Gesandter beim Tataren-Khan und nahm 1683 unter König Johann III. Sobieski am Entsatz von Wien teil. Aus dieser Schlacht brachte er das Zelt eines türkischen Paschas nach Schwansfeld mit, das zunächst im dortigen Schloss aufbewahrt und 1903 auf Wunsch des Kaisers ins Berliner Zeughaus verbracht wurde (dort befindet sich das Zelt bis heute). In seinem Testament gründete Friedrich in Schwansfeld ein Majorat (Fideikommiss). Das Schloss von Groß Schwansfeld wurde 1712 vollendet und 1861 umgebaut. Das bis heute erhaltene Gebäude ist relativ schlicht, beachtenswert sind aber das alte Wappenschild und die beim Umbau eingearbeiteten Elemente der Danziger Beischläge.

Kirche in Łabędnik

Im Dorf befindet sich außerdem eine gotische Kirche, ein Saalbau mit Westturm. Sie wurde spätestens im 4. Viertel des 14. Jhs. errichtet. Die Fassadengestaltung weist auf eine im Ermland tätige Bauhütte. An der Nordwand befindet sich die kleine, sehr eindrucksvolle Grabkapelle der Groebnes, die um 1730 errichtet wurde. Ihr Entwurf wird dem preußischen Hofarchitekten Joachim Schultheiß von Unfriedt zugeschrieben. Der Innenraum der Kirche hat, wie wohl kein anderer in Herzoglich-Preußen, den Charakter einer Hofkirche beibehalten können. Die Patronatsempore vom Anfang des 17 Jhs. ist mit reichhaltigem Wappenschmuck versehen. In einer Nische der Nordwand steht ein steinernes Ganzkörperstandbild von Friedrich von der Groeben. Die Grabfahne, die einst an diesem Standbild hing, wird heute im Museum in Rastenburg aufbewahrt. An den Längswänden der Kirche umfangreiche spätgotische Wandbemalungen (um 1500). Der Hauptaltar besteht aus gotischen und manieristischen Elementen. An den Altarflügeln geschnitzte Szenen der Verkündigung und der Huldigung der Drei Könige sowie sechs halbfigürliche Apostelstatuen (Anfang 15 Jh.).

1927 wurde Groß Schwansfeld elektrifiziert.

Literatur

  • Katarzyna Gładek, Die Schlossanlage von Groß Schwansfeld, Lüneburg 2000.

Weblinks


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