Großrössen

Großrössen
Großrössen
Koordinaten: 51° 38′ N, 13° 14′ O51.63361111111113.239444444444Koordinaten: 51° 38′ 1″ N, 13° 14′ 22″ O
Fläche: 10,04 km²
Einwohner: 464 (2000)
Eingemeindung: 31. Dez. 2001
Postleitzahl: 04895
Vorwahl: 03535

Großrössen ist ein Ortsteil der Stadt Falkenberg/Elster im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und befindet sich etwa sechs Kilometer nördlich der Kernstadt an der Landesstraße L67. In unmittelbarer Nähe des Ortsteils befinden sich das Naturschutzgebiet „Schweinert“ sowie das Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ortsgeschichte

Das Straßen- und Sackgassendorf Großrössen wurde urkundlich erstmals 1251 als Rossin erwähnt. Der Ort ist vermutlich slawischen Ursprungs. Weitere Namensformen sind grosin Rosin (1376), Großen Roysin (1419), grosse Roßin (1474) und Grosse Rössen (1577). Die um 1500 errichtete Kirche war eine Tochterkirche der Pfarrkirche in Kleinrössen. Daher war Kleinrössen zur Zeit der Entstehung beider Dörfer wohl der bedeutendere Ort.

Schon vor dem Dreißigjährigem Krieg bestand ein Rittergut im Ort.[1]

Der Rittergutsbesitzer Rittmeister de Lettre, welchem Mitte des 19. Jahrhunderts auch das Gut in Neudeck gehörte ließ 1905 die heute unter Denkmalschutz stehende Brücke über die Schwarze Elster errichten. Die Flächen des Rittergutes in Großrössen (Dorfstraße 1) wurde im Zuge der ab 1945 erfolgenden Bodenreform an 30 Umsiedler und Landarbeiter aufgeteilt.

Am 22. März 1970 erfolgte eine Eingemeindung des östlich an der Schwarzen Elster gelegenen Kleinrössen und am 31. Dezember 2001 wurden die beiden Orte gemeinsam mit Beyern, Kölsa und Rehfeld eingemeindet.[2]

Unter aktiver Beteiligung der Bürger des Ortsteils wurde 1995 ein Dorfentwicklungsplan erstellt. Ideen, Konzepte und Planungen wurden in Bürgerversammlungen in diesen Plan eingebracht und verwirklicht. Der dörfliche Charakter sollte in keiner Weise verloren gehen. Im Zuge der Dorferneuerung wurden alte Bauernhäuser rekonstruiert, Straßen und Gehwege ausgebaut und ein landwirtschaftlicher Wegebau vorgenommen. In den Jahren 2002 und 2008 nahm der Ortsteil am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil.[3][4]

Verwaltungszugehörigkeit

Großrössen gehörte bis 1806 zum kursächsischen, dann königlich sächsischen Amt Schweinitz und ging 1816 in den Landkreis Schweinitz ein. Ab 1952 gehörte der Ort zum Kreis Herzberg, welcher dann 1993 im Landkreis Elbe-Elster aufging.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Grossrössen ab 1875 bis 2000.[5]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 200 1946 492 1989 457 1995 459
1890 210 1950 519 1990 455 1996 464
1910 300 1964 418 1991 456 1997 469
1925 351 1971 529 1992 462 1998 472
1933 321 1981 470 1993 456 1999 461
1939 313 1985 459 1994 461 2000 464

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereinsleben und regelmäßige Veranstaltungen

Regelmäßige kulturellen Veranstaltungen im Ortsteil sind das alljährlich auf dem örtlichen Sportplatz stattfindende Dorf- und Heimatfest, das Sommerfest und das Oktoberfest. Mitgestaltet werden diese meist vom Großrössener Frauenchor und den Großrössener Blasmusikanten, einer Blaskapelle welche aus ortsansässigen Musikern besteht.

Weitere ortsansässige Vereine sind der „Verein für ökologische Bildung und Arbeit“, der „Sportverein Großrössen“, die „Freiwillige Feuerwehr“ sowie ein aktiver Seniorenclub.

Sehenswürdigkeiten

Im südöstlich des Ortsteils gelegenen Naturschutzgebiet „Schweinert“ befindet sich eines der größten Hügelgräberfelder Mitteleuropas aus der Bronzezeit. Hier erfolgte nach der Schlacht bei Mühlberg im April 1547 die Gefangennahme des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. (Sachsen) durch Truppen des Heeres von Kaiser Karl V. in deren Folge der Schmalkaldische Krieg mit der Wittenberger Kapitulation endete.[6][7][3][8]

Die Großrössener Dorfkirche befindet sich auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg.[9]

Fußnoten und Einzelnachweise

  • Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e.V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996, S. 81.
  1. "Dr. Sybille Gramlich/Irmelin Küttner:Denkmale in Brandenburg, Landkreis Elbe-Elster - Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde; Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 7.1>
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg S. 37 (Online als PDF-Datei)
  3. a b „Amt Falkenberg/ Uebigau mit seinen Gemeinden“. 1. Auflage. Stadtbuchverlag W+I GmbH und Co.KG Zeuthen, 1996, S. 9 (Broschüre).
  4. Ortsteilseite auf der Homepage von Falkenberg/Elster. Stadt Falkenberg/Elster, abgerufen am 2. April 2009.
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg S. 14 (Online als PDF-Datei)
  6. Autorenkollektiv; Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. 3. Auflage. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1985, S. 466.
  7. Der Schweinert auf www.brandenburg-abc.de. PortUNA Neue Medien GmbH Potsdam, abgerufen am 22. März 2009.
  8. Günter Wetzel; Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam Außenstelle für Bodendenkmalpflege Cottbus (Hrsg.): Archäologische Funde - Bezirk Cottbus. Druck und Buch Merseburg, 1974.
  9. Denkmalliste des Landkreises Elbe-Elster vom 31. Dezember 2008 (Online als PDF-Datei)

Weblinks


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