Grunbach (Engelsbrand)

Grunbach (Engelsbrand)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Engelsbrand
Engelsbrand
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Engelsbrand hervorgehoben
48.838.65587Koordinaten: 48° 50′ N, 8° 39′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Enzkreis
Höhe: 587 m ü. NN
Fläche: 15,19 km²
Einwohner: 4303 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 283 Einwohner je km²
Postleitzahl: 75331
Vorwahlen: 07235 / 07082
Kfz-Kennzeichen: PF
Gemeindeschlüssel: 08 2 36 013
Adresse der Gemeindeverwaltung: Eichbergstraße 1
75331 Engelsbrand
Webpräsenz:
Bürgermeister: Bastian Rosenau
Lage der Gemeinde Engelsbrand im Enzkreis
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Über dieses Bild

Engelsbrand ist eine Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg, etwa 10 km von Pforzheim entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Engelsbrand bildet den nordöstlichen Rand des württembergischen Schwarzwaldes.

Geologie

Engelsbrand liegt auf der Enz-Nagold-Platte und ist durch tonig-sandige Böden geprägt.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Engelsbrand gehören die ehemaligen Gemeinden Grunbach und Salmbach. Zu allen früheren Gemeinden gehörten jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.[2]

Geschichte

Die Gemeinden Engelsbrand, Grunbach und Salmbach wurden als Waldhufendörfer etwa im 11.-12. Jahrhundert im Rahmen der Besiedelung durch Gaugrafen des Klosters Hirsau angelegt. Die erste gesicherte urkundlich Erwähnung datiert vom 24. Juli 1404 als die Kastvögte der Brötzinger Kirche die Trennung dieser und weiterer Dörfer (Langenbrand, Kapfenhardt und Waldrennach) von der Kirche in Brötzingen und die Bildung eines neuen Kirchspiels in Langenbrand beantragten. Dieser Antrag wurde am 10. September 1404 genehmingt. Mit der Gründung der Kirche wurde der Ort, der zuvor den Herren von Calw unterstand, württembergisch.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gemeindegebiet häufig von durchziehenden Heeren geplündert. Auch rafften Epidemien (Pest, Ruhr etc.) große Teile der Bevölkerung hin. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Gebiet erneut durch die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. belagert und durchzogen, was weiteres Leid nach sich zog. Auch in Folge der französischen Revolutionskriege wurde 1796 Engelsbrand wieder von französischen Truppen besetzt.

Im Jahr 1807 wurden Engelsbrand, Grunbach und Salmbach dem Oberamt Calw innerhalb des Königreiches Württemberg zugeordnet. Bereits 1810 erfolgte jedoch die Umgliederung in das Oberamt Neuenbürg. Seit 1817 war dieses dem Schwarzwaldkreis unterstellt, später dem Landkreis Leonberg. Seit den 1860er-Jahren arbeiteten viele Bewohner der Gemeinde im nahen Pforzheim in der Schmuckindustrie. Im Jahr 1900 wurde an der Bahnlinie Pforzheim – Calw eine Bahnstation Grunbach/Salmbach eingerichtet, die den Arbeitsweg der Pendler deutlich verkürzte.

Die heutige Gemeinde wurde durch Vereinigung der Gemeinden Engelsbrand, Grunbach und Salmbach zum 1. Januar 1975 neu gebildet. Die Eingemeindung von Büchenbronn wurde 1973 in einer Bürgerbefragung insbesondere durch die Bewohner von Salmbach und Engelsbrand abgelehnt. Büchenbronn entschied sich daraufhin für eine Eingemeindung nach Pforzheim. Die Gemeinde Engelsbrand gehört heute zum Enzkreis.

Religionen

Ursprünglich zum Kirchspiel Brötzingen gehörig, kam das Gebiet der heutigen Gemeinde 1404 zum Kirchspiel Langenbrand. 1442 wurde in Engelsbrand eine Kaplanei gestiftet, die auch für Grunbach zuständig war. 1535 wurde in der Region die Reformation eingeführt, was zur Auflösung der Kaplanei führte. Engelsbrand wurde wieder von Langenbrand aus kirchlich versorgt. Nach dem Schmalkaldischen Krieg war die Region von 1548 bis 1552 vorübergehende wieder römisch-katholisch, ist seither aber durchgängig evangelisch geprägt. Erst seit 1892 besitzt Engelsbrand wieder eine eigene Kirchengemeinde.

Einwohnerentwicklung

  • 1817: ca. 500
  • 2005: 4.285

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 54,8 % +1,4 9 Sitze ±0
SPD 25,2 % -3,5 4 Sitze -1
Grüne Liste 20,1 % +2,2 3 Sitze ±0

Wappen

Das Wappen wird diagonal durch eine blaue Schlangenlinie, die den Engelsbach repräsentiert, geteilt. Links oben ist ein Blatt der Stechpalme, die in der Gegend stark verbreitet ist, abgebildet. Der brennende Baumstamm links unten weist auf die früher stark verbreitete Brandrodung hin.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die 1945 vom Fuhrunternehmen Eberhardt eingerichtete Buslinie wird heute noch betrieben. Eberhardt Reisen gilt heute als eines der größten Omnibusunternehmen Süddeutschlands.

Weiterhin hat auch der Uhrenhersteller Stowa (Inh. Jörg Schauer) seinen Standort in Engelsbrand.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Albrecht Hackmayr (* 12. März 1714 in Grunbach, † am 10. Februar 1756 in Wien), Erfinder der hackmayrischen Badetherapie
  • Herbert C. Schlierz, (* 14. Dezember 1836 in Grunbach, † 23. März 1889 in Breslau), Erfinder des schmierungsfreien Orbital-Zahnstangengetriebes
  • Norbert Haug (* 24. November 1952 in Grunbach), Journalist, Motorsportchef von Mercedes-Benz

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Waldhufenmuseum im ehemaligen Schul- und Rathaus von Salmbach, geöffnet jeden ersten und dritten Sonntag im Monat 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung

Naturdenkmäler

Engelsbrand liegt an der Fernwanderstrecke Mittelweg des Schwarzwaldvereins, die von Pforzheim nach Waldshut an zahlreichen Naturdenkmälern vorbeiführt.

Nördlich von Engelsbrand, aber auf Pforzheimer Boden liegt der Büchenbronner Aussichtsturm.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 568–569

Literatur

  • Carlo Burkhardt: Grunbach - Ein Waldhufendorf auf der Enz-Nagold-Platte.
  • Carlo Burkhardt: Engelsbrand - Wechselvolle Geschichte einer Verwaltungsgemeinschaft.

Weblinks


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